Lustig hier. Die gleichen Leute, die schreiben, dass sie sich freuen, dass Pedelecs so viele Menschen neu oder wieder auf's Rad bringen bestreiten, dass der Ebike-Trend etwas mit gestiegener Nutzung von Trails und dadurch bedingt neu aufflammenden Konflikten mit dem Forst zu tun haben würde.
Ich finde Ebikes/Pedelecs nicht per se schlecht. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich es gut finden würde, wenn es keine E-MTBs geben würde, sondern maximal E-Trekkingräder. Ich komme zwar selber dank Beruf und Familie viel zu selten zum fahren und daher wäre ein E-MTB für mich sogar sehr vorteilhaft (sowohl, was Faktor Zeit als auch Faktor Fitness angeht), aber andererseits sorgt die nicht permanente Verfügbarkeit auch für eine eingeschränkte Nutzung und führt somit auch zu weniger Konfliktpotenzial. Wenn plötzlich jeder zu jeder Zeit alles fahren kann, kommt es natürlich zu einer Überlastung. Macht ja schließlich Spaß (sonst würden wir es ohne Motor auch nicht machen). Und es geht nicht darum, anderen Spaß zu verbieten, auf den man selbst Anspruch erhebt sondern um die Frage, ob jeder alles ohne eigene Leistung tun dürfen sollte. Die gesetzliche Gleichstellung vom Pedelec mit dem Fahrrad halte ich für einen Fehler. Ein Fahrzeug mit Motor hat zu Freizeitzwecken schlicht nichts in einem Wald verloren. Und auch anderswo wird "selektiert" und es darf nicht einfach jeder alles machen. Will man Motorrad fahren, muss man den Motorradführerschein machen, will man Auto fahren, muss man den Autoführerschein machen und für das tatsächliche Ebike (also das S-Pedelec im Gegensatz zum Pedelec) braucht man einen Führerschein. Hier gilt dann auch Helm- und Versicherungspflicht. Beim Pedlec gibt's nichts, nicht einmal einen verbindlichen Einweisungskurs oder TÜV-Pflicht. Dabei sind auch "nur" 25km/h schon nicht ohne und überfordern Teile der Zielgruppe anfangs enorm (wer jahrelang nur mit knapp über Schrittgeschwindigkeit rumgezuckelt ist, wird nicht automatisch wissen, wie man richtig bremst).
Auch im Straßenverkehr sehe ich Pedelecs aus Autofahrersicht relativ kritisch. "Früher" konnte man die Geschwindigkeit eines Radfahrers anhand Trittfrequenz und wie angestrengt der Fahrer aussieht in etwa abschätzen. Jetzt fällt man mit solch einer Schätzung bei Abbiegevorgängen regelmäßig auf die Nase.
E-Bikes und Pedelecs sind nicht das Böse. Aber sie führen dazu, dass wir alle in der Ausübung unseres Hobbies immer weiter eingeschränkt werden, weil die Nutzungsfrequenz über das allgemein verträgliche hinaus steigt. Und aufgrund der gesetzlichen Gleichstellung gibt es entweder kein Verbot oder ein generelles Fahrrad-Verbot, da eine rechtliche Unterscheidung nicht stattfindet/stattfinden darf. Es wird also fröhlich an dem Ast gesägt, auf dem man sitzt.