03.04. 16:00 Troodos im Troodosgebirge, 1700m
Nachdem etwas verschnapselten Frühstück radle ich weiter bergauf und bergab aber gefühlt eigentlich immer nur bergauf durchs Troodosgebirge. Ich kürze sogar einen 200-Höme-Trail auf dem E4 mittels bequem isohypsiger Piste ab, hätte man am anderen Ende doch nur wieder raufradeln müssen. Faulzorro... liegt sicher am Alkohol... oder an den Extrakilos auf dem Buckel.
Über einem Pass namens "Karvounas" erreiche ich trotzdem schon bald wieder Schiebegelände. Die Routenführung dieses Crosses ist irgendwie seltsam: Die meisten Trails gehen bisher bergauf. Freilich ist der E4 so supergut gepflegt, dass man große Teile auch hochkurbeln kann: Daumen hoch für die zyprische Wegpflege. Trotzdem werd ich wohl nie ein großer Freund von Uphilltrails werden, der Rucksack auf dem Buckel nervt einfach beim strampeln. Zorrocarry funktioniert halt nur auf Straßen und Pisten gescheit.
Auf einem namenlosen Grat auf ca. 1700m Höhe ists Zeit für ein Picknick. Die Orangen mussten aus Gewichtsgründen schon vorher dran glauben, im Bauch transportiert sich der Futterkram einfach besser. Das Schnapserl schmeckt übrigens eher nach 60%, ich glaub das Etikett lügt. Achso... ist ja auch nicht mehr die "Originalversion" aus dem Laden... die Frühstückszyprer füllen da immer ihren Selbstgebrannten ein. Na dann Prost.
Von hier oben hätte man durchaus ansprechende Panoramablicke hinab zum Meer, wenn da nicht der Saharasand etwas dagegen einzuwenden hätte. Selbst mit Adleraugen kann ich lediglich einen schwachen blauen Schimmer erahnen, die kleine Lumixlinse hat keine Chance.
Aber was solls... das Wetter ist immer noch angenehmer als daheim in München
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Grüße vom daheimgebliebenen Tiger... er schaut vom Fensterbrett aus zu und ist stinksauer. Bei der Lastminutegabelwechselaktion wegen dem superlastminutegelieferten Dynamolaufrad ist er mir irgendwie entlaufen.
Nach den vielen Uphillhömes über Trails und Pisten folgt mitnichten ein Downhill. Statt dessen stoße ich auf eine Teerstraße und folge ihr kurz ins "Troodos-Visitorcenter". Nicht nur der Straßenverkehr und die Steckdossen sind hier britisch angehaucht, selbst die Namen der Cafes werden vom Commonwealth inspiriert. Ben Nevis passt irgendwie, da war ich ja grad oben.
Der Kaffee ist allerdings türkisch... bzw zyprisch.
Ja und jetzt? Könnte noch einen kurzen Abstecher auf den Olympos machen, aber Trails scheints da oben keine zu geben. Oder doch? Mein Informant schläft wohl noch. Wahrscheinlich postet er gleich irgendwas vom geheimen Holytrail während ich nachher die Höhenmeter nebendran auf einer Piste vernichte. Grmbls...