23.06. 12:00 Grand Canyon Parashant National Monument, 1500m
Leidlich gefrühstückt verlassen wir zunächst Mesquite...
... und bald darauf auch Nevada. Der erste Staat des Trips liegt hinter uns, hoffentlich damit auch ein Großteil der unerträglich heissen Wüsten. Welcome to Arizona jedenfalls! Recht lange werden wir uns hier wohl nicht aufhalten, schon bald geht's weiter nach Utah. Macht nix, bin ja durch diesen Staat beim
Rockymountix schon mal komplett durch, der darf jetzt ruhig ein wenig kürzer kommen.
Jedenfalls sind erst mal keine Tankstellen mehr zu erwarten.
Dafür strampeln wir in zunächst recht moderater Steigung und ohne viele Kurven...
... durch schon bald gar nicht mehr so karge Wüste.
Flach war's zu Beginn bis an den Fuß der Berge, aber die zweite Hälfte des Eintausendhöhenmeteruphill zeigt dann ziemliche Zähne.
Jeeptracks in den USA kann man kaum mit unseren perfekt manikürten Forststraßen daheim vergleichen. Hier drüben ist's eher bröslig und brockig mit viel losem Schotter. Hartes Brot für Bergradler.
Die Wochenendspaßler mit ihren ATVs kommen natürlich problemlos durch. Und als Radler kommt man hier dermaßen "crazy" rüber, dass anhalten und Getränkespende quasi Pflicht sind. Wir hätten zwar auch genug dabei, aber hey... wer sagt da schon nein?! ATV-Support-Bilanz des Uphills: Zwei Liter Wasser, ein Liter Gatorade, zwei Dosen Coke, alles natürlich bestens eisgekühlt. Die Versorgungslage in der Wüste ist besonders am Wochenende mehr als hervorragendend. Je länger wir radeln, desto mehr wird diese Quelle allerdings versiegen. Die meisten ATVler entfernen sich nicht allzuweit von daheim. Und wenn das Wochenende vorbei ist, geht sowieso nix. Morgen gibt's vermutlich keine flüssige Unterstützung mehr.
Wie auch immer: Gegen Mittag erreichen wir gut getränkt einen namenlosen Pass auf 1500m Höhe in den Virgin Mountains. Hier liegt die Grenze zum "Grand Canyon Parashant National Monument", eine riesige und vollständig leere Gegend von Bergen, Schluchten und Hochflächen. Heute und morgen wollen wir da durch.
Parashant National Monument. Are we prepared for adventure? Na dann...
... nix wie rein in die Einsamkeit. In Blickrichtung: Zweihundert Kilometer absolut gar nichts, dann glaub ich steht irgendwo der Grand Canyon. So viel Platz hat man in Europa einfach nirgends. Daheim kommt immer irgendwo ein Dorf, ein Bauernhof, eine Alm, ein Skigebiet, eine Großstadt, einfach "Zivilisation" an jeder möglichen und unmöglichen Ecke. In den USA ist größtenteils einfach gar nichts, ausser vielleicht ein paar jeep tracks und mit Glück ab und zu eine Quelle... oder wenigstens ein grünalgiger Wassertank für Rindviecher.
Geiles Gefühl
.