28.06. 15:00 Springdale beim Zion Nationalpark, 1200m
Ich glaub, Goldkettle schläft nach dem Nickerchen noch eine Weile im
Sattel weiter und streift einen bösen Kaktus...
... oder irgendwas anderes. Jedenfalls hat der Hinterreifen auf einmal einen reichlich langen Schnitt in der Seite. Die
Dichtmilch alleine schafft's nicht ganz, aber ich hab ja zum ersten Mal diese tollen
Maxalami-Klebewürstchen dabei. Noch nie gemacht, prompt drücke ich das erste Teil direkt durch die Wand und es verschwindet irgendwo im
Reifen. Mit dem zweiten geht's besser... und nach ein bisserl rumwurschtln und pumpen scheint das Ding wieder halbwegs dicht. Der Riss ist allerdings so groß, dass man vermutlich zwei oder drei halbe Maxalamis reinbekommen würde, das bringt's da dann auch irgendwie nicht. Wir suchen wohl besser einen neuen
Reifen im nächsten Ort, solange es noch welche gibt. Utah wird später reichlich einsam, da muss man nicht unbedingt mit ner aufgeschnittenen Seitenwand durch die Pampa kurven.
Also fahren wir vom Gooseberry Mesa runter ins Tal.
Ich verfolge dabei einen baseballkappigen Badelatscher, der mit gnadenlosen siebzig Sachen die stellenweise doch ziemlich holprige Canaan Wilderness Road hinunterbrettert. Wird ein hartes Rennen, die Amis sind schon wild drauf. Hat sich allerdings oben von seinem Wohnmobil absetzen lassen und wird unten wieder aufgegabelt, irgendwie anstrengen mag er sich nicht.
Immerhin reicht er mir nachher noch ein kaltes Bierchen aus dem Autofenster. Ich trinks so nebenbei beim hochstrampeln auf dem Highway nach Springdale, als mich ein Sherriff beinahe böse anhupt. Hoppla... Utah... da war doch was mit Alkohol in der Öffentlichkeit? Erst recht "am Steuer"? Die Dose verschwindet jedenfalls schnell im nächsten Mülleimer. Busch Light ist zwar eher wie Wasser, aber ich glaub ich kann trotzdem noch froh sein, nur angehupt worden zu sein.
In Springdale...
... ersteht Goldkettle einen neuen passenden 2,4er-Schlappen von Bontraeger, dann kann die Tour ja weiter gehen.