Fahrtechnik Bergab

Ich sag nur "Arsch über Kassette bei Steilstücken oder Sprüngen"... wer sich ein wenig mit dem Körperschwerpunkt und Physik auskennt, versteht was ich meine.

"Arsch über Kassette" ist einfach mal der Standpunkt, der den Fahrern seit den 90ern von überall her eingeimpft wurde. Allgemeingültig isses trotzdem nicht.

"Heavy feet, light hands", und nichts anderes.
Wer unabhängig vom Grad der Steigung einfach nur den Arsch nach hinten drückt, darf früher oder später mit vollem Körpereinsatz den Trail vermessen. Das Vorderrad wird entlastet, verliert Grip, rutscht weg.

Das was @120mmBiker gesagt hat, stimmt voll und ganz, auch wenn er sich unglücklich ausgedrückt hat. Volles Körpergewicht in die Pedale ableiten, dadurch perfekte Balance/Gewichtsverteilung zwischen den Rädern; Körperschwerpunkt senkrecht im Lot zum Tretlager.
 
Wie seht ihr das bei den aktuellen Wetterverhältnissen? Also wenn es nass und rutschig ist. Hier verzichte ich größtenteils auf die VR-Bremse bei steilen Abfahrten damit der Vorderreifen nicht ausbricht. Oder ist das Mist?

im wesentlichen genauso fahren wie im sommer (also breme + schwerpunkt vorne), nur hat eher mit "hab-acht" gedanken im hinterkopf. wenn ich merk, dass das vorderrad es nicht mehr packt entweder noch mehr gewicht nach vorne, damit es besser greifen kann, oder kurz bremse auf, damit es grade zieht, oder wenn das alles nicht geht, gewicht kurz nach hinten und bremse auch hinten. muss man situationsabhängig entscheiden, was geht und was man sich traut. generell ist das "schwerpunkt noch mehr nach vorne" ein ziemliches kopfproblem, weil's in dem moment wo man das tun muss eh schon vorne rutscht und der instinkt behauptet, man müsse da schnellstmöglich weg. trotzdem ist es das, was meistens am hilfreichsten ist, außer natürlich wenn's ganz schleimig ist und sich das vorderrad dadurch nur eingraben würde. ich versuche einfach immer das körpergewicht da zu haben, wo ich am meisten bremse (damit die bremswirkung besser übertragen wird), und sofern es irgendwie geht eben beides vorne.

ausnahme: lockerer tiefschnee oder tiefer schlamm oder schotter-> da vorderrad entlasten und durchsurfen. ansonsten gräbt es sich vorne ein und fängt an zu schlingern. da lass ich dann aber auch steilabfahrten aus, weil so die geschwindigkeit einfach nicht zu kontrollieren ist.
 
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ausnahme: lockerer tiefschnee oder tiefer schlamm oder schotter-> da vorderrad entlasten und durchsurfen. ansonsten gräbt es sich vorne ein und fängt an zu schlingern. da lass ich dann aber auch steilabfahrten aus, weil so die geschwindigkeit einfach nicht zu kontrollieren ist.

Äh, Schotterreissn surfen?

Tiefschnee geht auch ganz gut, aber auch da gilt das Gesagte mit dem Gewicht auf den Pedalen und Lenker locker lassen.

PS Bild: [url=http://fotos.mtb-news.de/p/1126605][/URL]

Auf seine Reifen sollte man sich aber verlassen können, und das übt man besser vorher an einem sicheren Ort. Ich hatte das an so einer gepflasterten Schräge an einer Autobahnbrücke getestet, es ist erstaunlich, was alles geht, wenn der Reifen schön weich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

das auf deinem bild sieht ja exakt aus wie ich das meinte:
vorderrad entlastet (=a... hinterm sattel) und unkontrolliert (man beachte den hintermann) :D

irgendwas wo man potentiell etwas tiefer purzeln könnte bzw. nicht viel platz hat, lass ich bei solchen bedingungen mal ganz nett bleiben. aufm flachen wiesenhang macht's aber spaß.
 
Hi Leute, hab heute endlich wieder mal Zeit gefunden aufn Berg zu fahren. Oder besser gesagt wollte ich das^^ Nach nichtmal 2 km hats mir beim Kurbeln die Kette rausgehaun. Hab sie wieder eingefädelt und bin weiter. 100m weiter das Selbe nochmal. Beim Einfädeln hab ich dann bemerkt dass es mir ein Glied der Kette aufgebogen hat nicht mehr gefehlt hat bis die Kette ganz gerissen wär. So ein Dreck :/

Also hab ich jetzt 2km leichtes Bergabfahren auf ner Schotterstraße gehabt um ein bissl an meinem Bremsstil zu arbeiten. Danke nochmal für eure vielen Tipps- die Bremskraft mit der Vorderbremse is echt genial wenn man sich weit genug nach Hinten lehnt.

Hätt mir nicht gedacht dass da so viel geht ohne dass das Vorderrad blockiert oder man sich überschlägt^^ Das mit dem Sattel ganz runterdrehen mach ich dann am Freitag. Finds jetzt schon direkt schade dass ich mir kein Fully gholt hab^^

Morgen wird erstmal die Kette wieder Fit gemacht, hoff die Kassette oder die Rizel sind von dem Glied nicht beschädigt worden.
 
Finds jetzt schon direkt schade dass ich mir kein Fully gholt hab^^

Mit einem Hardtail kann man verdammt viel Spaß haben. Und das wichtigste, um den Bogen zu dem Thread hier zu schließen:
Jeder Fehler wird "bestraft", es verzeiht dir wenig. Ergo ist es perfekt, um sich eine saubere Fahrtechnik anzugewöhnen.

Falls du irgendwann an die Grenzen des Bikes (und nicht des Fahrers) gelangst, ergibt sich die Möglichkeit eines deftigeren Gestühls immernoch. ;)
 
Jeder Fehler wird "bestraft", es verzeiht dir wenig. Ergo ist es perfekt, um sich eine saubere Fahrtechnik anzugewöhnen.

Seitdem ich mir 2006 mein erstes Fully gekauft habe, sind die blauen Flecken und schmerzenden Gelenke statistisch gesehen zurückgegangen.

:lol:

Mit breiteren Felgen und Reifen war da aber auch schon viel raus zu holen, vor allem in verblockten Passagen... das Gelände meldet sich aber sehr grob zurück!
 
[...]
Habt ihr noch ein paar Tipps? Vor allem intressiert mich das Bremsen beim Downhillen...wie macht ihr das? Oder seid ihr da so eiskalt dass ihr das einfach Laufen lassts?

"Beim Downhillen bremse ich ..."
mit 'nem stabilerem steiferem Bike, besseren Bremsen, dickeren Reifen mit mehr Profil, flachem Lenkwinkel, niedrigem Sattel, sehr breitem Lenker, sehr griffigen Pedalen. Im Vergleich dazu Ich komm mir auf 'ner CC-Möhre beim bergab-fahren auch vor wie ein Idiot. Das macht meiner Ansicht einen größeren Unterschied als Prozentangaben, welche Bremse man wann wie ziehen soll...
Schönen Abend!

P.S. Nichtsdestotrotz kann man auf 'nem stabilen 4x-Hardtail (o.ä.) ziemlich krass fahren... wen man's kann :eek: -> http://vimeo.com/48628616#
 
Ich finde man kann nicht Pauschal sagen das der Arsch Hinterm Sattel oder so muss ( kann zur Entlastung vom VR kommen) der Schwerpunkt muss halt stimmen, da bekommt man mit der Zeit nen Gefühl dafür. Auch wie man die Bremsen nutzt, ich nutze sie eigentlich Unterbewusst je nach Untergrund.

Äh, Schotterreissn surfen?

Tiefschnee geht auch ganz gut, aber auch da gilt das Gesagte mit dem Gewicht auf den Pedalen und Lenker locker lassen.

PS Bild: [url=http://fotos.mtb-news.de/p/1126605][/URL]

Auf seine Reifen sollte man sich aber verlassen können, und das übt man besser vorher an einem sicheren Ort. Ich hatte das an so einer gepflasterten Schräge an einer Autobahnbrücke getestet, es ist erstaunlich, was alles geht, wenn der Reifen schön weich ist.

Nur was bringen die besten Reifen, ohne das die Füße auf den Pedalen stehen hat man keine Kontrolle übers Bike.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit 'Arsch über der Kassette' kenne ich auch noch aus den 90ern. Habe mir im laufe der Zeit aber angewöhnt, möglichst senkrecht über dem Tretlager zu bleiben.
Je nach Winkel bergab kommt der Hintern dann auch mal über die Kassette.
 
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Nur was bringen die besten Reifen, ohne das die Füße auf den Pedalen stehen hat man keine Kontrolle übers Bike.

@ poonage : die beste Technik, welche sich ganz natürlich in diesem Fall anbot, war, wie auf dem Bild die Füsse als Kufen zu benutzen und mit dem Hintern trotzdem möglichst viel Druck auf den Sattel zu bekommen - verdammt anstrengend, kann ich sagen. An Füsse auf den Pedalen war überhaupt nicht zu denken, da das Vorderrad sofort versackt ist. War schon sehr weich, der ca. 1m tiefe Schnee.
 
Das mit 'Arsch über der Kassette' kenne ich auch noch aus den 90ern. Habe mir im laufe der Zeit aber angewöhnt, möglichst senkrecht über dem Tretlager zu bleiben.
Je nach Winkel bergab kommt der Hintern dann auch mal über die Kassette.

Ging auch mehr um Steilabfahrten und Sprünge bei meiner Äußerung weiter oben. Ansonsten Zentral... zum Stylen ist die AüK Position aber die besser :D
 
"Arsch über Kassette" ist einfach mal der Standpunkt, der den Fahrern seit den 90ern von überall her eingeimpft wurde. Allgemeingültig isses trotzdem nicht.
Das kommt daher, dass man in den 90ern und auch heute noch im CC-Bereich mit ausgezogener Sattelstütze bergab fährt. Um die Trägheitskräfte beim Bremsen zu kompensieren muss man den Schwerpunkt verlagern - entweder nach hinten, oder nach unten. Dabei ist eher nach unten besser als nach hinten (tieferer Schwerpunkt, bessere Bewegungsfreiheit, zentraler Stand = bessere Kontrolle), aber mit hohem Sattel kann man halt nicht nach unten.
 
Äh, Schotterreissn surfen?

Tiefschnee geht auch ganz gut, aber auch da gilt das Gesagte mit dem Gewicht auf den Pedalen und Lenker locker lassen.

PS Bild: http://fotos.mtb-news.de/p/1126605

Genau das hab ich heute gemacht^^ Das kleine Bergchen das hier keine 2km weg is hochgekurbelt und dann Querfeldein durchn Schnee wieder runter. Macht echt Spaß^^

Bremsen geht auch super, gut dass ich euch gfragt hab sonst würd ich noch die nächsten Jahre die Vorderradbremse als Feind sehn^^

Hier mal ein kleines Foto vom "Gipfel"

mariaplain.jpg
 
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