Gabelschaft bei einer Lyrik neu einpressen lassen Pro und Contra

rmfausi

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Hallo an alle,
ich habe eine 1 1/8 Lyrik bekommen, der Schaft ist für mein Rad leider etwas zu kurz, es fehlen ca. 15-20mm. Nach Suche und Lesen verschiedener Beiträge hier im Forum bin ich noch nicht ganz sicher was ich machen soll. Die Gabel würde ich gerne als Endurogabel weiternutzen.

Für eine Schaftverlängerung habe ich nicht die benötigten Maschinen (Drehbank z.B.). Eine neue Krone ist mir zu teuer, im Bikemarkt ist das aktuelle Angebot leider auch überschaubar klein an 1 1/8 Lyrik Kronen.

Bei Motorrädern ist es gänige Praxis, einfach einen neuen Schaft einpressen. Wenn ich die Beiträge hier im Forum so lese, dann gibt es viele Pro und Contras. Wer hat schon mal einen neuen Schaft in eine Lyrik einpressen lassen? Hält das Ganze? Fängt der Schaft zu knacken/knarzen an? Hat er sich etwa auch wieder gelöst? Dass ich mich damit auf dünnes Eis wage ist mir schon bekannt, Rockshox wechselt selbst auch keine Schäfte mehr aus und verkauft lieber ganze Kronen.

Mich würde es freuen wenn jemand seine Meinung dazu schreiben könnte. Vielleicht hat auch jemand eine Krone übrig, der Schaft sollte länger als 185mm sein.

Gruß rmfausi
 

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Hallo

ich bekomme jetzt gleich kommentare wie "spinnst du, wenn du Lebensmüde bist, ist das dein Ding, aber wenn du andere da mit reinziehst..." oder "Darwinaward..."

naja, mir egal :)

Ein Schaft ist ein metalrohr mit gewissenr Wandstärke, das in ein Gegenstück mit gewisser Wandstärke eingepresst ist. Das fügen geschieht (bei den meisten Gabeln) ohne Kleben und ohne Spanabhebende Bearbeitung der Fügeteile.

in allen Industriezweigen (und auch beim Mountainbike) ist es gängige Praxis, dass Pressverbände gefügt und gelöst und auch wieder gefügt werden. z.b. Steuersatz, Kugellager, Vorbauten, Sattelstützen, Lenker.

Beim Steuersatz und Kugellager sind es eben meist Pressverbände die durch ein passendes Übermaß definiert werden. Bei Vorbau lenker und Sattelstütze sind es eben Pressverbände, welche mittels externer, punktueller Tangentialspannung definiert werden.

In Beiden Fällen ist der Pressverband rein elastisch, soll heißen es treten keine plastischen Verformungen auf.

z.b. hat man bei einem Schaft und Brückenübermaß von 0,1mm im Durchmesser ungefähr eine Tangetialspannung im Material von ca 100N/mm²(das alu hat eine streckgrenze, also das Ende des elastischen Bereichs, von rund 250-450N/mm², je nach Legierung)

man its bei den meisten Schäften weit davon entfernt, durch die Pressung eine plastische, also bleibende verformung im Mateiral zu erzeugen. Wenn dem so wäre - würde keiner mehr damit fahren.

Wenn also der Pressverband im elastischen und somit reversiblen Bereich bleibt, kann man einen Schaft, wie jede andere Welle Nabe verbindung auch nochmal aus und einpressen.
kein mensch schmeißt einen Vorbau weg, nur weil er einmal geklemmt wurde, oder Carbonlenker - werden beliebig oft angeknallt und gelöst, oder steuersätze - ganz gängige praxis dass diese ein und ausgepresst werden.

und beim gabelschaft verhält es sich genauso. Wichtig dabei ist natürlich, dass man keine scheisse baut, das teil zentrisch ein und auspresst und der neue schaft natürlic hvon den toleranzen in etwa dem alten entspricht.

so und jetz bitte: schlagt auf mich ein! los gehts 3,2,1.... und ?
 
Vielen Dank für eure Antworten.

@BommelMaster: Ich sehe das genau so wie du es beschrieben hast. Die Erklärungen sind für mich auch gut nachvollziehbar.
Es wird der Aluschaft ausgepresst und ein neuer Stahlschaft eingepresst.

@norman68: Ich habe bei Benutzer Chefkoch5000 angefragt, allerdings nicht hier im Forum sondern über ebay. Er ist aber
auch hier im Forum unter gleichem Namen erreichbar.

Gruß rmfausi
 
In einigen Bike-Märkten habe ich solche Schäfte im Regalbereich der Gabeln gesehen. Das macht ja eigentlich nur Sinn, wenn diese auch irgendwo eingepresst werden. D.h. auf jeden Fall ist es für neue Kronen möglich, die Frage ist dann mehr, ob eine gebrauchte Krone den Ablauf "ersten Schaft einpressen - ersten Schaft auspressen - neuen Schaft einpressen" überlebt. Einfach mal im Bike-Markt fragen.
 
Das macht ja eigentlich nur Sinn, wenn diese auch irgendwo eingepresst werden.

Es gibt/gab früher auch häufig Gabelkronen mit Schraubklemmung. Die Schäfte die du da gesehen hast sind ganz sicher nicht für Gabeln mit "Pressschaft". Schon gar nicht wenn es sich um gewöhnliche Bikeshops gehandelt hat.

In einigen Bike-Märkten
Einfach mal im Bike-Markt fragen.

Was meinst du denn damit genau?
 
Zuletzt bearbeitet:
kein mensch schmeißt einen Vorbau weg, nur weil er einmal geklemmt wurde, oder Carbonlenker - werden beliebig oft angeknallt und gelöst, oder steuersätze - ganz gängige praxis dass diese ein und ausgepresst werden
Du schreibst eine Menge gescheites aber wenn du die Gabelschaftpressung mit dem o.G. gleichsetzt habe ich wieder Zweifel .
Wobei hätte ich eine entsprechende Presse u. passende Schäfte würde ich es für mich auch machen .
Und bez. Motorrad : Die haben eine Doppelbrücke , dass kannst nicht miteinander vergleichen .
 
Contra: wenn man nicht weiss was man tut oder jemand hat der keine ahnung hat, finger weg.

Pro: mit den richtigen hilfsmitteln: pressen,stempel,waermezufuhr und know how ist der gabelschaftwechsel absolut kein thema und technisch problemlos machbar,ohne mit dem risiko durch die gegend fahren zu muessen,beim naechsten erdloch im krankenhaus zu landen.
 
Bei der Marzocchi XC500 musste man damals den Schaft noch selbst einschlagen.
Ich hatte mal eine Rond Gabel da hat sich der Schaft irgendwann von selbst gelöst, hab versucht den wieder reinzuschlagen aber hat nicht lange gehalten. Heute soll das angeblich noch zusätzlich geklebt sein. Da gibts bestimmt irgendeinen Kleber von Loctite dafür der dafür geeignet ist.

Vermutlich brauchts beim lösen des Schaftes auch ordentlich Wärme damit der Kleber weich wird.

Unmöglich ist das ganze nicht aber man muss schon wissen was man tut.
 
Nennt man diese Art der Verbindung nicht "Reibverschweissung" oder so?

Meine mich da an irgendwas zu erinnern, ist laange her.....ich hatte mal einen Schaft einer Manitou EFC umgepresst, das ging überraschend easy und das Ergebnis danach war entsprechend lebensmüde. Aber von Technik hab ich auch nicht so die Ahnung.

PS: auf ebay gibt es doch so Klemmkonus-Verlängerungen, das ist immer noch sicherer als Umpressen.
 
Wie immer bei diesem Thema: Würde jemand der sich auskennt überhaupt solche Fragen stellen?

Und ganz ehrlich, einfach zu einem Mechaniker zu gehen der über eine Presse verfügt und in seinem Leben schon zigtausend Pressverbindungen hergestellt hat ist auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Darauf würde ich persönlich überhaupt nichts geben. Es muß einer sein der sich speziell mit Gabelbrücken/Schäften von MTBs auskennt.
 
Irgendwas sagt mir das eine Verlängerung nicht so sicher ist wie tauschen des Schafts wenn mans richtig macht.

Mit der Rond damals hat sehr schnell gemerkt das das locker geworden ist wegen Spiel am Steuersatz.
 
Naja, aus meiner besagten Erfahrung heraus geht es ja v.A. ums Verdrehen. Wenn man den Schaft nach dem Einpressen verdreht bekommt, wenn man wie ein Tier am 780er Lenker reisst während man das Vorderrad eingeklemmt hält, wars halt nix. Wenn die Klemmung des Vorbaus zuerst nachgibt wirds schon passen.
;)


Ich hab mir mal das Schlüsselbein gebrochen, weil der Klemmkonus des Vorbaus sich über die Zeit gelockert hatte. Mann tat das weh. Wobei da fällt mir ein so eine Klemmkonusverlängerung habe ich ja seit 15 Jahren an einem meiner MTBs...sollte ich mal nachprüfen :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verdrehen ist auch eher nicht das Problem weil da keine hohen Kräfte sind, sondern die entstehenden Bewegungen zwischen Schaft und Krone während des bremsen wenn die Verbindung nicht 100% fest ist. Das bewegt sich immer mehr und weitet die Bohrung in der Krone auf. Vor allem wenn ein Stahlschaft gegen eine Alukrone arbeitet. Und den Vorbau drückt es dadurch nach oben und der Steuersatz wird lose.
 
Was meinst du denn damit genau?
... so weit ich mich erinnern kann, war das bei Zweirad-Stadler. Mit Bike-Markt war nicht der Online-Markt gemeint. Ob diese Gabelschäfte jetzt nur für Kronen mit Schraubklemmung war, hatte ich nicht nachgefragt. Habe sie dort nur im Regal liegen sehen, aber da selbst kein Bedarf, nicht weiter vertieft.
 
Bleibt nur die Frage, woher bekommt man einen einzelnen Schaft für die Lyrik?

Bei Suntour gabs mal den Schaft einzeln, sollte die Kompatibilität erleichtern.
War glaub ich ausschliesslich geschraubt.
 
... so weit ich mich erinnern kann, war das bei Zweirad-Stadler. Mit Bike-Markt war nicht der Online-Markt gemeint. Ob diese Gabelschäfte jetzt nur für Kronen mit Schraubklemmung war, hatte ich nicht nachgefragt. Habe sie dort nur im Regal liegen sehen, aber da selbst kein Bedarf, nicht weiter vertieft.

Wenn ich mich noch recht erinnere waren es RST Schäfte zum Schrauben, die Rock Shox Schäfte sehen anders aus.

Gruß rmfausi
 
alte Marzocchi, schade das das heute nicht mehr so gemacht wird
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alte Marzocchi, schade das das heute nicht mehr so gemacht wird
willst du heute noch mit so einem Lämmerschwanz durch die gegend fahren?

@Rainer
ich finde weder Verlängerung noch auspressen eine wirklich prickelnde alternative. aber bevor du den schaft auspressen lässt, lass dir lieber eine solide Verlängerung mit konusklemme drehen. das ist das kalkulierbarere Risiko. was die Passung des schatfs macht, weiß keiner. da reichen wenige 1/100 damit es nicht mehr richtig sitzt. und bei fehlenden 20mm hast immer noch ca. 20mm wo der vorbau auf dem original schaft klemmt. das ist für mich die "weniger Bauchweh lösung"
 
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