Gabelschaft wechseln - ein Erfahrungsbericht

Ich habe das mal vor Jahren mit einer Manitou EFC gemacht, das Schaftrohr war danach leider nicht mehr so wirklich fest. Da ich erst einen Schlüsselbeinbruch wegen verdrehtem Klemmkonusvorbau hinter mir hatte, habe ich die Gabel dann über ebay entsorgt.

Das muss also jeder für sich und seine Gabel selber entscheiden.

Der Vergleich mit Autoteilen ist nicht unbedingt zutreffend.

Finde das ja ein bißchen dreist, wegen deiner eigenen Gesundheit machst du dir Sorgen, aber dabei die Gabel über ebay zu "entsorgen" hast du keine Probleme damit.
 
Der Vergleich mit Autoteilen ist nicht unbedingt zutreffend.

Es ging auch nicht um die Bauteile an sich, sondern um eine Schrumpfpassung im allgemeinen.

Warum sollten Verfahren aus dem Automobil-oder Motorradbau nicht für Fahrradgabeln taugen? "Flugzeugaluminium" ist doch auch akzeptiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ist die Frage "wie entsorgt". Aber egal.

Ich würde eine solche Misshandlung einer Gabel niemals durchführen, und schon gar niemals eine Anleitung dazu rausgeben. Du hast einen Gabelschaft von Hersteller A in eine Gabel von Hersteller B eingebaut. Es gibt dabei aber de facto null Sicherheit, dass die beiden Hersteller die selbe Passung verwenden. Das Resultat kann lauten "Loose" - das ist der harmlosere Fall, weil mans merkt.
Das Resultat kann aber auch laut "zu fest". Der Fall ist Problematischer weil die Alukrone mit der Zeit Risse entwickeln kann und dann bei einer kurzen stoßförmigen Belastung einfach bricht. Und dann knallt es dich dermaßen derb auf den Suppenschlitz dass du froh sein kannst wenn du nachher noch ein Gesicht hast, das als solches zu erkennen ist.

Wie gesagt, ich würds niemals machen. Die Belastungen an der Stelle sind enorm, und Aluminium ist dafür bekannt dass Risse recht schnell wandern. Zusätzlich ist die Belastung dort wechselnd - mit jeder Bremsung ändert sich die Belastungsrichtung zwei mal - sprich es kommt noch schneller zur Materialermüdung als bei einer rein schwellenden Belastung. Des weiteren hast du beim Auspressen schöne Kerben in die Alukrone gemacht, an denen Risse entstehen können.

Aber egal, es ist deine Gabel und dein Geiz und deine Gesundheit. Und weil etwas manchmal funktioniert ist das keine Garantie dass es immer Funktioniert.

mfg
 
Im Nachgang wird man Zeiten mit Nichtvorhandsein von Sprache und Schrift in der Menschheitsgeschichte als Segen empfinden: z. B. als sich der erste Mensch daran machte, das Rad zu erfinden.
 
eure scheiss mutmaßungen und schlechtrederei will doch wirklich niemand hören.
fakt ist es ist machbar. fakt ist, jeder ist dafür selbst verantwortlich. damit ist das thema vom tisch. interessant wäre wirklich nur noch die langlebigkeit alles andere ist überdrüssig.
 
man du hast ja gute Laune. Wenns dich stört dan lies es eben nicht!

Fakt ist, dass S.D. schon recht hat: Solche Anleitungen dienen vor allem "Pfuschern" die keine Ahnung haben was sie tun. Wer so eine Arbeit erledigt sollte schon wissen was er tut, und der braucht dann auch keine solche Anleitung.

mfg
 
an alle Befürworter:
Danke für den Zuspruch :daumen:
Ich werde die Gabel demnächst einbauen und dann sehen, wie es hält, aber da habe ich keinerlei Bedenken.

und an alle Gegner:
Sinn eines Forums ist ja der Erfahrungsaustausch, und genau dazu wollte ich beitragen. In jedem derartigen Thread heißt es "Schaft zu kurz - neue Gabel kaufen". Aber es ist, wie gezeigt, unter bestimmten Vorraussetzungen möglich, einen Schaft zu wechseln.
Wer diese Information letztlich für welche Zwecke nutzt, kann ich nicht beeinflussen. Aber soviel Intelligenz unterstelle ich den Mitgliedern dieses Forums, dass jeder weiß, was er sich zutrauen kann und was nicht.
Und nochmal, Erfahrungsbericht heißt NICHT Tutorial, eben gerade weil ich nicht möchte, dass irgendjemand stur den gezeigten Ablauf nachahmt ohne sich dabei selbst Gedanken zu machen, bzw. die Erfahrungen an die eigenen Bedürfnisse (das eigene Material) anzupassen - Aber das hatte ich direkt am Anfang schon klargestellt.
Und die Verallgemeinerung, dass derartige Erdahrungsberichte vor allem "Pfuschern" dienen, halte ich für sehr gewagt. Ist jeder, der sich Ideen oder Hilfestellungen von anderen geben lässt ein "Pfuscher"? Also ich muss zugeben, dass ich nicht allwissend auf die Welt gekommen bin und mich meistens freute, wenn andere ihre Erfahrungen mit mir geteilt haben.

Zur Argumentation des nicht passgenauen Schaftes:
Die Bedienung einer Schiebelehre ist mir geläufig, danke ;)
Man könnte aber auch ganz rational an diese Sache herangehen, wie in Post 9 bereits geschildert. Auf den unteren, dicken Teil des Schaftes kommt ja bekanntlich der Steuersatzkonus - und dieser hat einen genormten Innendurchmesser. Somit ist davon auszugehen, dass auch der Schaftdurchmesser einheitlich ist.

Thema Wärme:
Es ist natürlich richtig, dass in industriellen Umgebungen sehr viele Bauteile miteinander verschrumpft werden. Aber dort lässt sich erstens die Wärmemenge (und letztlich die Temperatur) exakt definieren. Zweitens werden die Materialien entsprechend ausgesucht.
Solange ich die Legierung der Gabelkrone nicht kenne, erspare ich mir diesen Risikofaktor lieber. 50 - 60°C könnte man natürlich versuchen. Da wäre zu prüfen, ob das bereits eine nennenswerte Ausdehnung des Materials ergibt und ob die Temperatur auch lang genug (also den ganzen Einpressvorgang über) gehalten werden kann.

schönen Gruß, der TE
 
Vorraussetzungen möglich, einen Schaft zu wechseln.
Wer diese Information letztlich für welche Zwecke nutzt, kann ich nicht beeinflussen. Aber soviel Intelligenz unterstelle ich den Mitgliedern dieses Forums, dass jeder weiß, was er sich zutrauen kann und was nicht.
Hier war neulich einer der vorsätzlich Luft in seine Bremse gepumpt hat weil er gehört hat das mit "Pumpen" die Bremse wieder besser bremsen soll.
Oder der Andere der auf seine Ahead-Kappe 8Nm geben wollte.

Soll ich weiter machen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
jaja...da ist wieder jemand schlauer als der Rest. Gratulation zur Schieblehre nebenbei. :rolleyes:
Wer allerdings behauptet, dass es besser ist, ganz auf Wärmebehandlung zu verzichten und den Stahlschaft einfach in ne Alulegierung reindrischt...
...dem sollte man nicht allzuviele grundlegende Kenntnisse in der Metallbearbeitung zutrauen.
N paar Grad mehr (50-60 schaden nie) setzen die nötige Presskraft der Passung enorm herunter...und ich persönlich würde es komisch finden, wenn sich bei solchen Temperaturen die Eigenschaften ändern würden...

Egal...selbst wenn das Ding jetzt bei ner Belastungsprobe nachgeben würde...es würde garantiert nciht an den "handwerklichen Fähigkeiten" liegen. Hält es allerdings fünf Meter Rumgeeier im Wohnzimmer aus, ist das ganze Forum natürlich wieder total bescheuert.:lol:
 
Radlager sind beim Fronttriebler vorne, beim Hecktriebler hinten, beim Allrad vorne und hinten eingeschrumpft.

Woher nimmst du das?!
Ist doch völliger Schwachsinn, es gibt sooooviele Modelle wo die Radlager in den hinteren Bremstrommeln oder Bremsscheiben eines Fronttrieblers eingeschrumpft sind!
 
Stimmt! Dein Beitrag ist absoluter Schwachsinn!

Es gib nicht darum, jedes Bauteil eines Autos aufzuführen, an oder in dem etwas eingeschrumpft wird. Es ging darum, Beispiele für das Schrumpfen zu nennen!

Und bei den meisten Konuslagern ist die äußere Lagerschale nicht zu groß/breit, dass man sie einschrumpfen müsste.

Aber schön das Du auch mal etwas weißt:D

Und Zum Thema vordere Radlager am Fronttriebler: Ließ Dir besser nochmal alles durch....
 
Verstehe echt nicht, wie dem Threadersteller eine Gefährdung ahnungsloser Forumsmitgliedern unterstellt werden kann.

Die Anleitung halte ich für schlüssig (wobei ich den neuen Schaft vor dem Einpressen vorsorglich auch noch eine Zeit in die Tiefkühltruhe gelegt hätte) und jeder handelt auf eigene Gefahr.

Apropo "Gefahren", die, die von abgearbeiteten und/oder falsch montierten Vorbauten und Lenkern ausgehen, halte ich für ungleich diskussionswürdiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier war neulich einer der vorsätzlich Luft in seine Bremse gepumpt hat weil er gehört hat das mit "Pumpen" die Bremse wieder besser bremsen soll.

Kommt ganz darauf an, was er vorher in der Bremse hatte. Bei "Bremsöl" könnte ich mir vorstellen, das Luft etwas besser funktioniert.

Du hast Schaft und Bohrung mit einer Schieblehre ausgemessen?
Wenn ja, sollen dann andere auch so vorgehen, so ungenau zu messen?

Ich hatte nie an dem vorhaben gross gezweifelt, aber wenn ich dann sowas lese.

:confused:

Der Gedanke, dass er einfach nur beide Schäfte gemessen und verglichen hat (was die Meßgenauigkeit signifikant verbessert), kommt dir nicht?

KFZ-Radlager an Fronttrieblern werden mit strammen Pressitz verbaut - deshalb kann man sie auch nur mit speziellen Lager-Werkzeugen wechseln, und nicht wie bei den in der Fahrradbranche üblichen "Wurfpassungen" mit Hammer und Dorn austreiben.
Aber auch bei der engsten Presspassung weist hier das Lager gegenüber dem Sitz immer - wenn auch noch so geringes - Untermaß auf.
Bei Schrumpfverbindungen ist es umgekehrt. Da diese nur selten für Lager zur Anwendung kommen ist obiges Beispiel mit dem Nockenwellenrad gut geeignet: die Bohrung ist kleiner als der Durchmesser des Nochenwellenzapfens. Deshalb MUß bei der Montage das Nockenwellenrad erwärmt (Ausdehnen), und die Nockenwelle Tiefgekühlt (Zapfen schrumpft) werden.
Wenn beide Teile wieder gleiches Temperaturniveau aufweisen, rührt sich hier nichts mehr.

Nach allen mir zu Verfügung stehenden Informationen (die sicher nicht vollständig sind), denke ich, dass die Schäfte und Kronen nur mit Pressitz verbunden werden.
Bei einem eingeschrumpften Schaft, hätte sicher das Material der Gewindestange als erstes versagt.
 
interessanter finde ich den aspekt, ob man den schaft mit wenig aufwand herauskriegt, also auf mechanische sicht. so wie das da gemacht wurde schaut recht materialhassend aus. ist es nicht möglich den schaft via kältespray von innen einzusprühen so das die krone nicht so stark mit gekühlt wird? weil dann dürfte das leichter flutschen. dementsprechend maßhaltiger wäre dann die nachfolgende pressung mit dem neuen schaft sein. oder rede ich nun wirr?
 
Zum Thema Gabelhersteller wechseln keine Schäfte: hatte vor kurzem nen "kleinen" Baumkontakt in Willingen, bei dem sich der Schaft meiner 05er 66 verbogen hat, bin daraufhin zum Marzocchistand gegangen (war während des Festivals mitte Juni) und die meinten, dass die Gabel zwar eingeschickt wird, aber dann dort ein neuer Schaft eingepresst werden würde, wobei die aber auch gesagt haben, dass das bei neueren Modellen nicht mehr möglich ist und da dann die komplette Standrohr-Einheit getauscht werden müsste.. (Schachtelsätze ftw)
 
oder rede ich nun wirr?

Merkst du das nicht? :p

Nein, nur wird die Wirkung des Kältesprays zu gering sein, um den Schaft wirkungsvoll zu unterkühlen. (Kannst du mit einer Sattelstütze und einem Mikrometer überprüfen)

Beim Schrumpfen mit Tiefkühlen und Erwärmen, hat man auch nur maximal 1-2 Sekunden, um die Teile zu fügen. Wenn das schief geht und es auf halber Strecke stecken bleibt, hat man ein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
ey, ne kann ich nich messen, da ich so ein feinwerkzeug hier nicht habe. das man bei sowas schnell sein muss, das ist klar.
 
...
Aber auch bei der engsten Presspassung weist hier das Lager gegenüber dem Sitz immer - wenn auch noch so geringes - Untermaß auf.
Bei Schrumpfverbindungen ist es umgekehrt....

Ohne mich am Rest dieser Diskussion beteiligen zu wollen:
Die obige Aussage ist Mist!
Von einer Übermaßpassung spricht man ausschließlich, wenn die Welle in jeder Toleranzlage größer als die Bohrung ist. Was Du gerne unterscheiden würdest, es aber nicht tust ist der Unterschied zwischen Längs- und Querpressverband.
Die beschriebene Montage bei gleichen Temperaturen nennt man Längspressverband, weil hohe axiale Kräfte zum elastischen Dehnen der Bauteile und Überwinden des Übermaßes verwendet werden.
Bringt man die Bauteile durch Temperaturwechsel dazu, ihre Übermaß- zu einer Spielpassung zu wandeln erreicht man einen Querpressverband.
Übrigens würde beim fraglichen Verbund eines Stahlschaftes in einer Alukrone auch eine gleichmäßige Temperaturanhebung zum gewünschten Ziel führen, da sich Alu stärker thermisch ausdehnt als Stahl. Dann ist auch die Fügezeit länger.
Bei gleichen Materialien gilt ein Querpressverband (welcher übrigens immer höhere Übermaße zulässt) als unlösbar, da man die Teile nach dem Fügen praktisch nur noch gleichmäßig erwärmen/abkühlen kann und somit nicht mehr zu einer Spielpassung kommen kann.
 
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=w-KpEg7z7yQ"]YouTube- ROCK SHOX FACTORY[/nomedia]

Sehr interessantes Video, für diesen Thread dürfte die Stelle 1:40 bis 2:00 außerordentlich interessant sein.

cheers
 
Ohne mich am Rest dieser Diskussion beteiligen zu wollen:
Die obige Aussage ist Mist!
Die Aussage bezog sich auf Lagersitze und nicht auf den Gabelschaft. Zugegeben, im darauf folgenden Satz habe ich stark vereinfacht.

Einen generellen Widerspruch zu deiner Erklärung sehe ich nicht.

Nach allen mir zu Verfügung stehenden Informationen (die sicher nicht vollständig sind), denke ich, dass die Schäfte und Kronen nur mit Pressitz verbunden werden.
Bei einem eingeschrumpften Schaft, hätte sicher das Material der Gewindestange als erstes versagt.

Darauf hättest du ruhig eingehen können. Ich habe selbst noch keinen eingepreßten Gabelschaft gewechselt. Haben die Schäfte gegenüber der Kronenbohrung Übermaß, und wenn ja wieviel?

Interessiert mich auch in Bezug auf die Passung Krone - Standrohre.

Sehr interessantes Video, für diesen Thread dürfte die Stelle 1:40 bis 2:00 außerordentlich interessant sein.

cheers

Leider werden da die Maße auch nicht angegeben.:heul:

Wenn ihr euch hier gegenseitig anpisst, bringt das keinen weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten