Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Alles in der Bike-Industrie ist einem ständigen Wandel unterworfen – nur die Kurbellänge hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Bis Hope eine 155 mm Version der beliebten Evo-Kurbeln vorgestellt hat. Wir sind sie im direkten Vergleich mit der 170 mm-Version gefahren. Ist kürzer besser?

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Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Was sagst du zur 155 mm kurzen Kurbeln – revolutionär oder Spielerei?
 
Mich würde interessieren wieviel wattschnitt am anstieg liegen an meinem bein bei gleicher Trittfrequenz. 175 vs 155.
Und dann im zweiten test, was für eine tf in einem leichteren gang ist mit der 155er für den selben wattschnitt der 175er notwendig. Das wäre jetzt mein eigeninteresse.
Genau das würde mich auch interessieren. Frag doch mal deine Industrie Connection nach diesen Pedalen. Shimano Kurbel und ovale Kettenblätter 30-34 habe ich da
 
Genau das würde mich auch interessieren.
Wenn du die Leistung nicht gerade fürs Verbiegen von irgendetwas einsetzt, wirst du, wenn du bei gleichen Bedingungen gleich schnell fährst, die gleiche Leistung aufbringen, denn wie gesagt, die Widerstände bleiben gleich. Wenn du mehr Leistung aufbringst, wirst du schneller fahren, wenn du weniger Leistung aufbringst, fährst du langsamer. Wie sollte es auch anders sein? Wo soll die Leistung denn hin?

Was anderes wäre, wie lange dein Körper dieselbe Leistung bei verschiedenen Kurbeln aufbringen kann. Da könnte es einen Unterschied geben, die dann für eine Kurbellänge gegenüber der anderen spricht. Das ist aber individuell und könnte bei jemandem anderen anders sein.
 
Wenn du die Leistung nicht gerade fürs Verbiegen von irgendetwas einsetzt, wirst du, wenn du bei gleichen Bedingungen gleich schnell fährst, die gleiche Leistung aufbringen, denn wie gesagt, die Widerstände bleiben gleich. Wenn du mehr Leistung aufbringst, wirst du schneller fahren, wenn du weniger Leistung aufbringst, fährst du langsamer. Wie sollte es auch anders sein? Wo soll die Leistung denn hin?

Ok, dann bleiben bei meinem test die watt identisch?

Versuchsaufbau: anstieg, Trittfrequenz getaktet nach musik. 82 umdrehungen pro min. Gleiche übersetzung, gleicher reifen und abrollumfang, ergibt gleiche zeit von start zu ziel. So fahr ich die reifentests.
175 oder 155 kurbel ist egal vom wattschnitt?
 
Wegen einer versch***enen Kniesache fahre ich seit geraumer Zeit links 170mm und rechts 100mm Kurbellänge + 70mm Pendel. Damit ist der Drehpunkt Edit: obere Totpunkt für das rechte Pedal nur knapp über der Kurbelachse.
So richtig geil ist das nicht, aber die Alternative wäre eben gar nicht radfahren.
Anhang anzeigen 1875673
Ich kann nur soviel sagen: Man gewöhnt sich an alles :awesome:
Die gezeigte FA 5/20 verkürzt die Kurbel um 100 mm => 70 mm Kurbel
Das FAP 4/20 ist ein 100 mm Pendel.
 
@dopero gut aufgepasst!
Das auf dem Foto ist das ältere Setup, vom aktuellen habe ich kein Foto parat gehabt.
Das abgebildete Setup hatte den OT sogar unter der Kurbelachse. Das war noch mal eiriger zu fahren...
 
@federwech
Ich finde dein Spezialsetup sehr faszinierend! Ich kann mir zwar halbwegs vorstellen wie das funktioniert, würde aber trotzdem sehr gerne mal ein bewegtes Bild sehen wie es aussieht wenn so etwas bewegt wird. Gibt es das irgendwo? Muss nicht zwingend von dir sein - mir geht es um die Mechanik.
[Edit]
Habe genau das gefunden was ich gesucht habe:
Die Trittbewegung damit sieht erstaunlich flüssig aus!

Und kannst Du sagen was mit deinem Knie los ist, dass Du darauf angewiesen bist? Ich stelle mir eine eingeschränkte Beugungsfähigkeit vor - aber anscheinend ohne zu extreme Einschränkung der Belastbarkeit und Kraft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist letztlich nicht entscheidend, was einem gefällt? Jenseits von aller Wissenschaft und technischer Betrachtung? Es bringt einem doch nichts, wenn 'die Wissenschaft' sagt, daß eine bestimmte Kurbellänge richtig sei, man sich damit aber schlicht nicht wohl fühlt?!?

Ich selber fahre bei ca. 1,70m Körpergröße und einer Innenbeinlänge von ca. 81cm meist Kurbeln in 170mm, habe aber auch ein 'altes' 26er XC-Hardtail, welches ich schon vor ca. 2 Jahren auf 155mm Kurbeln umgebaut habe - beides fühlt sich gut an!
Was für mich mittlerweile nicht mehr paßt, sind Kurbeln mit mehr als 170mm: Subjektiv werd ich mit denen schneller müde, insbesondere bergauf.
 
Ja, bleiben identisch.
Gut dass es jetzt angekommen ist.

Kurzer Nachtrag dazu:
Leistung ist auch Kraft mal Geschwindigkeit (Kraft vom Fuß aufs Pedal und Geschwindigkeit vom Fuß am Pedal), bei Kreisbewegungen wechselt man aber besser auf andere Größen. Leistung ist auch Drehmoment mal Winkelgeschwindigkeit. Bei konstanter Trittfrequenz ist die Winkelgeschwindigkeit natürlich konstant, aber auch das Drehmoment bleibt bei verschiedenen Kurbellängen gleich, wenn sonst alles gleich bleibt und man gleich schnell fahren will. Man muss bei der kürzeren Kurbel zwar mehr Kraft aufbringen, aber der Hebel ist auch kürzer.

Das alles natürlich im zeitlichen Mittel betrachtet. Andererseits:
@Homer4 das was man messen kann sind die kg auf dem pedal. Ich schnall die personenwaage aufs pedal.
Da bist du mit dem Messen eigentlich auf dem richtigen Weg, aber leider ist das Interessante nicht so leicht zu messen.
Was interessant wäre, sind die Kraftverlaufkurven über einer Kurbelumdrehung bei verschiedenen Kurbellängen. Da liegt nämlich wahrscheinlich ein Unterschied. Im Mittel gleicht sich die Leistung aus, wenn man gleich schnell fährt. Wie die Leistung aber bei hoher zeitlicher Auflösung betrachtet aufgebracht wird, das wäre interessant. Die Kraft wird beim Radfahren ja nicht gleichmäßig ausgeübt. Wenn die Kurbel kürzer ist, muss das Bein weniger Bewegungsumfang ausführen und bewegt sich langsamer, wenn die Trittfrequenz gleich bleibt. Man muss zwar mehr Kraft aufbringen, kann aber wegen der „einfacheren“ Trittbewegung (langsamer, kleinere Amplitude) eventuell länger innerhalb einer Kurbelumdrehung eine hohe Kraft aufbringen. Dadurch würde sich im Mittel eine höhere Kraft ergeben, selbst wenn die Kraftspitze gar nicht so viel höher ist. Darin könnte der Vorteil liegen.

Solche Messungen wären also extrem hilfreich über eine recht große Bandbreite von Kurbellängen und Trittfrequenzen (bzw. unterschiedliche Kraft-Level) sowie auch mit unterschiedlichen Fahrern, die zum Beispiel mal eine hohe und mal eine eher niedrige Trittfrequenz bevorzugen. Über einen Vergleich der typischen Kraftverläufe über jeweils eine Kurbelumdrehung bei verschiedenen Szenarien wären dann wohl Rückschlüsse auf die Effizienz der Setups für verschiedene Fahrertypen möglich. (Gibt es wahrscheinlich auch schon irgendwo. Wenn jemand sowas weiß, wäre ein Link interessant. Wenn es das wider Erwarten nicht gibt, wäre das ein schönes Thema für eine Arbeit.)
 
Wenn man eh schon 28 oder 30 fährt, wird's aber dünn mit der Kettenblatt Auswahl. Jedenfalls SRAM und Shimano haben nix mehr unter 30 seit Eagle/MS51.
Sorry, aber bezüglich SRAM nicht ganz richtig. Hab kürzlich drei SRAM X-Sync Direct Mount Boost 3 mm Offset 28 T Kettenblätter bestellt.
Gruß
 
Es ist wie beim Verbrennungsmotor - Langhuber vs. Kurzhuber. Langhuber haben ein höheres Drehmoment, können allerdings nicht so hoch drehen (Kolbengeschwindigkeit etc.) und haben daher i.d.R. weniger maximal Leistung, sind aber dafür etwas effizienter.

drehmoment bleibt allerdings auch gleich soweit ich das verstanden habe.
 
Es ist wie beim Verbrennungsmotor - Langhuber vs. Kurzhuber. Langhuber haben ein höheres Drehmoment, können allerdings nicht so hoch drehen (Kolbengeschwindigkeit etc.) und haben daher i.d.R. weniger maximal Leistung, sind aber dafür etwas effizienter.

Heute, wo's fast nur mehr Motoren mit Aufladung gibt, ist das nicht mehr so.
Leistung ist Drehmoment mal Drehzahl. Wenn das Drehmoment hoch genug ist, braucht's entsprechend auch keine sonderlich hohen Drehzahlen.
Mercedes M 279: 1.000 Nm bei 2.300 U/Min, 630 PS bei 4.800 U/Min.


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Abgesehen davon, dass hinter dieser kurzen Kurbel Geschichte sicher auch einiges an Verkaufsförderung steckt, sieht man auch die Komplexität des Themas insofern, als kürzere Kurbellängen kleinere Kettenblätter bedürfen, dadurch der Anti Squat steigt und man daher tendenziell eher sowas wie O-Chain braucht, was aber nur bis 30 Zähne Kettenblätter Bauraum bietet.
 
Gefällt bergab und für "hüfte-raus-kurven" vom Gefühl besser :)

Zu dem Thema gabs auf YT auch nen interessantes Video, finde es leider nicht mehr.

Fazit war: im Stehen hast bei kürzeren Kurbeln mehr Bewegungsfreiheit, weil die Füße näher beinander sind...ist zwar bestimmt minimal, aber wohl spürbar.
 
Solche Messungen wären also extrem hilfreich über eine recht große Bandbreite von Kurbellängen und Trittfrequenzen (bzw. unterschiedliche Kraft-Level) sowie auch mit unterschiedlichen Fahrern, die zum Beispiel mal eine hohe und mal eine eher niedrige Trittfrequenz bevorzugen. Über einen Vergleich der typischen Kraftverläufe über jeweils eine Kurbelumdrehung bei verschiedenen Szenarien wären dann wohl Rückschlüsse auf die Effizienz der Setups für verschiedene Fahrertypen möglich.

Also der kraftverlauf innerhalb der umdrehung ist der unterschied.
Die erforderlichen newton um den todpunkt zu drücken sind mit längerem hebel oder ovalem kettenblatt leichter, das drehmoment und die watt bleiben allerdings gleich.
Man bräuchte eine pedalwaage mit aufzeichnung.
Gregor schreibt er blieb anfangs trotz kürzerer übersetzung im gewohnten tf rythmus. War also langsamer unterwegs.

Was ich jetzt testen könnte ist wieviel watt weniger und längerer zeit weniger man mit der kleineren übersetzung bei gleicher tf rauskommt. Und im nachgang, welche tf im kleineren gang notwendig sind um den gleichen wattschnitt zu fahren.
Das geht ziemlich genau und man hätte einen richtwert an Trittfrequenz und kann vorher schon entscheiden ob einem diese fahrweise liegt.

Jetzt müsste nur jemand ausrechnen welchen gangsprung auf einer 50-10 er kasette man am besten verwendet.
Meine tests fahr ich grundsätzlich mit 34 vorne - 32 hinten. Härter und leichter ist möglich, aber nicht viel härterer gang.

Was genau misst eigentlich ein wattmesser? Die watt werden ja bei einer ganzen umdrehung errechnet.
 
Ok. Pauschal kann man das wahrscheinlich nicht sagen. Persönlich fahre ich 175 mm stundenlang beschwerdefrei. Bei kürzeren Kurbeln haut das bei mir nicht hin.
Aus ernsthaftem Interesse: wo genau im Knie hast du die Beschwerden, und bei/nach welchen Belastungen?

(ich selbst hab sie hinter der Kniescheibe, je weiter das Bein gebeugt ist desto stärker, daher würde ich mir durch kürzere Kurbeln eine Besserung erhoffen)
 
Ist letztlich nicht entscheidend, was einem gefällt? Jenseits von aller Wissenschaft und technischer Betrachtung? Es bringt einem doch nichts, wenn 'die Wissenschaft' sagt, daß eine bestimmte Kurbellänge richtig sei, man sich damit aber schlicht nicht wohl fühlt?!?

Ich selber fahre bei ca. 1,70m Körpergröße und einer Innenbeinlänge von ca. 81cm meist Kurbeln in 170mm, habe aber auch ein 'altes' 26er XC-Hardtail, welches ich schon vor ca. 2 Jahren auf 155mm Kurbeln umgebaut habe - beides fühlt sich gut an!
Was für mich mittlerweile nicht mehr paßt, sind Kurbeln mit mehr als 170mm: Subjektiv werd ich mit denen schneller müde, insbesondere bergauf.
Absolut, entscheidend ist der Geschmack, so lange man
a) nicht Falschbehauptungen bez. Mechanik und Biomechanik aufstellt und
b) man die Konsequenzen des eigenen Tuns trägt - also nicht später wg. Beschwerden rumheult, die wg. zu langer/zu kurzer Kurbeln entstanden sein mögen.

Ich finde es dennoch sinnvoll, hier nicht nur den eigenen Geschmack entscheiden zu lassen, sondern rational an die Sache heranzugehen. Die hier schon gebrachten Näherungsformeln für die biomechanisch günstigste Kurbellänge wurden ja schon gebracht - und danach sind viele Menschen, v.a. Frauen, mit für sie viel zu langen Kurbeln unterwegs. Umgekehrt lande ich mit der Formel bei 190er-Kurbeln - fahre am Marathonracer 180er, ansonsten 175er, und bin damit zufrieden. Einige Anbieter verwenden ja schon je nach Rahmengröße unterschiedliche Kurbellängen, aber mit eher nicht ausreichender Spreizung (also nur 165-175mm).
 
drehmoment bleibt allerdings auch gleich soweit ich das verstanden habe.
Drehmoment bleibt gleich, wenn die Leistung gleich ist und die Frequenz gleich bleibt. Leistung ist gleich, wenn du bei denselben Bedingungen gleich schnell fährst. Was auch sonst.

Also der kraftverlauf innerhalb der umdrehung ist der unterschied.
Die erforderlichen newton um den todpunkt zu drücken sind mit längerem hebel oder ovalem kettenblatt leichter, das drehmoment und die watt bleiben allerdings gleich.
Das vermischt zwei Dinge. Das mit der Leistung ist auf Dauer gemittelt. Wenn du dann mit dem Bezug über Drehmoment und Kraft sprichst, dann sprichst du auch über Mittelwerte von Drehmoment und Kraft. Wenn du dagegen eine Umdrehung der Kurbel im Detail betrachtest, dann gibt es Abschnitte, da übst du mehr Kraft aus, und dann gibt es Abschnitte, da übst du weniger Kraft aus, insbesondere wenn man nur eine Seite betrachtet. Wenn man beide Seiten überlagert, gleicht sich das etwas aus, aber nicht so, dass die Kraft gleichmäßig wäre. Wenn die Füße oben bzw. unten sind, dann üben beide recht wenig Kraft aus, wenn sie vorne und hinten sind, dann übt der eine Fuß in etwa die größte Kraft aus und der andere bei Flats gar keine. Das gibt insgesamt dann in etwa einen sinusförmigen Verlauf. Ziel ist ja aber, das auszugleichen und ein „runder Tritt“ schiebt oben nach vorne und zieht unten nach hinten. Wie gut das geht, mag je nach Kurbellängen unterschiedlich sein.

Was die Sache mit der Kraft und dem Drehmoment angeht: Im Prinzip gehe ich davon aus, dass ich unabhängig von der Kurbellänge in etwa dieselbe maximale Kraft ausüben könnte. Lässt man mal das Ziehen am Lenker weg, wäre das ja genau die Gewichtskraft, mit der man auf dem Pedal steht, plus die Kraft, die den Körper nach oben beschleunigt (wie beim Gehen/Laufen ja auch). Interessant ist hier, dass von der Bewegung her diese Kraftausübung durch die Bewegung des Pedals nach unten beeinträchtigt wird. Man muss das Bein ja strecken, um mit dem Körperschwerpunkt nicht abzusinken, was man wohl vermeiden möchte bzw. im Sattel nicht geht. Dreht sich die Kurbel zu schnell, kommt man mit der Bewegung nicht hinterher und kann gar keine Kraft ausüben. Da hat die kürzere Kurbel dann Vorteile.

Das Drehmoment, das wirkt, ist natürlich Kraft mal Hebel aka Kurbellänge. Wenn ich also mit der gleichen Kraft drücke, dann ist bei unterschiedlichen Kurbellängen natürlich das Drehmoment auch unterschiedlich. Da ich aber selten mit der maximalen Kraft drücke, kann man die Kraft anpassen, um das Drehmoment konstant zu halten. Zu berücksichtigen ist dabei aber im Detail einerseits, dass sich die Kraft ja bei der Kurbelumdrehung ständig ändert, und andererseits dass das Treten natürlich ein System antreibt, dass einen Impuls hat und damit auch eine Trägheit. Um gleich schnell auf den Berg zu kommen, muss ich über die gesamte Zeit gerechnet dieselbe Leistung aufbringen. Runtergebrochen auf die einzelne Kurbelumdrehung kann die Leistungsentfaltung aber durchaus unterschiedlich sein. Man könnte etwa bei unterschiedlichen Kurbellängen den genau gleichen Verlauf der Kraftausübung über eine Umdrehung haben, dann muss man entweder mehr Kraft bei gleicher Frequenz ausüben oder dieselbe Kraft in jeder Kurbelstellung, dafür muss man dann die Frequenz erhöhen. Es könnte aber auch sein, dass bei einer kürzeren Kurbel die Kraftausübung anders ist, dass man etwa einen hohen Kraftwert über einen längeren Bereich der Kurbelumdrehung ausüben kann. Dann braucht es in der Spitze nicht mehr Kraft, die Leistung ist aber womöglich gemittelt über die Umdrehung doch gleich, obwohl das Drehmoment in der Spitze weniger groß ist. (Wenn du die Kraft über den Weg aufträgst, dann ist die Fläche unter der Kurve die verrichtete Arbeit. Wenn du einen sinusförmigen Verlauf hast, dann kannst du die Fläche erhöhen, indem du denselben Sinusverlauf beibehältst und die Hochpunkte erhöhst, oder aber die Hochpunkte bleiben gleich, aber du flachst den Kurvenverlauf um die Hochpunkte ab und schafft sozusagen kleine Plateaus; dafür muss woanders der Anstieg natürlich steiler sein, das geht aber eventuell mit einer kürzeren Kurbel, weil sich das Pedal bei gleicher Frequenz langsamer bewegt.)

Beim Fahren, wo ja die Trägheit der bewegten Masse eine Rolle spielt, sind Kraftspitzen bzw. vor allem Drehmomentspitzen kaum von Bedeutung. Bei einzelnen Moves, insbesondere bei Trialkünstlern wie bei dir, ist das natürlich anders. Da komm ich mit weniger Drehmoment in der Spitze halt eventuell irgendwo nicht hoch oder drüber. Bezogen auf die Kurbellänge ist das aber nur bei Singlespeed ein Problem, denn man kann dafür ja die Übersetzung anpassen. Andererseits hat bei solchen Einzelmoves die Bewegungsträgheit hinsichtlich des Kurbelns meist keine Bedeutung, es geht ja zum Beispiel um die Beschleunigung aus einer Ruhelage. Der Effekt, der bei einer kürzeren Kurbel entsteht, dass sich der Fuß bei gleicher Frequenz weniger schnell bewegen muss, spielt da kaum eine Rolle.

Man bräuchte eine pedalwaage mit aufzeichnung.
Ja genau. Am besten jedes Grad der Umdrehung einen Messpunkt. Bei einer Trittfrequenz von 1 pro Sekunde brauchst dann eine Abtastrate von 360 Hz, eigentlich kein Problem.

Gregor schreibt er blieb anfangs trotz kürzerer übersetzung im gewohnten tf rythmus. War also langsamer unterwegs.

Was ich jetzt testen könnte ist wieviel watt weniger und längerer zeit weniger man mit der kleineren übersetzung bei gleicher tf rauskommt. Und im nachgang, welche tf im kleineren gang notwendig sind um den gleichen wattschnitt zu fahren.
Das geht ziemlich genau und man hätte einen richtwert an Trittfrequenz und kann vorher schon entscheiden ob einem diese fahrweise liegt.
Das brauchst du nicht messen, das kannst du rechnen. Also im Schnitt. Wenn die Leistung gleich ist, dann ist das Produkt aus Winkelgeschwindigkeit und Drehmoment konstant. Da der Hebel je Situation konstant ist, besteht ein direkter Zusammenhang aus Kraft und Trittfrequenz. Wenn du das eine anders änderst als das andere, kommst du entweder früher oder später oben an.

Was genau misst eigentlich ein wattmesser? Die watt werden ja bei einer ganzen umdrehung errechnet.
Das ist eine gute Frage. Ernsthaft. Weiß jemand, wie das technisch funktioniert? Eine Messeinheit braucht ja eine gewisse Bewegungsfreiheit, sonst kann sie nichts messen. Diese Bewegungsfreiheit muss aber genau in die tatsächliche Bewegungsrichtung sein, sonst entsteht ein Fehler. Bei der Kurbel also immer tangential.
 
@federwech
Ich finde dein Spezialsetup sehr faszinierend! Ich kann mir zwar halbwegs vorstellen wie das funktioniert, würde aber trotzdem sehr gerne mal ein bewegtes Bild sehen wie es aussieht wenn so etwas bewegt wird. Gibt es das irgendwo? Muss nicht zwingend von dir sein - mir geht es um die Mechanik.
[Edit]
Habe genau das gefunden was ich gesucht habe:
Die Trittbewegung damit sieht erstaunlich flüssig aus!

Und kannst Du sagen was mit deinem Knie los ist, dass Du darauf angewiesen bist? Ich stelle mir eine eingeschränkte Beugungsfähigkeit vor - aber anscheinend ohne zu extreme Einschränkung der Belastbarkeit und Kraft?
Ja, das kommt gut hin.
Mit aktuell max. Kniebeugung von 60° und normaler Streckung komme ich mit 100mm Kurbellänge und 70mm Pendel ganz gut klar. Sprich ich bekomme die Kurbel im Kreis rum 😅
Hier noch ein Video zur Funktionsweise:

Das hier ist noch der Stand mit 100mm Verkürzung und 100mm Pendellänge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal von Leistung + Watt weg: ich bin 1.9m , eher längere Beine, kürzlich auf 165 am enduro und heute extra nochmal bei entspannter enduro-tour aufs kurbeln geachtet: für mich (gefühlt) nur vorteile, es fährt sich einfach "runder"+entspannter :)
...als mit vorher ewig auf 170.

tipp: ausprobieren. xlc oder shimano haben da ja was zum ausprobier-preis. hope nicht :D
 
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