Lustige Gesichter können einen ernst gemeinten Inhalt leider nicht vertuschen... Sei' s drum, ich sehe diesen Punkt etwas anders: Natürlich ist eine geschulte und gut ausgeführte Fahrtechnik das A und O, aber dennoch hat die Geo maßgeblich Einfluß darauf, wie weit die persönliche Komfortzone auf einem Bike reicht, Und das man Können und Talent wohl am ehesten in der Komfortzone abruft, ist wohl unstrittig.
Zwei Beispiele: Die Fanes ist bergab ein kleiner Downhiller, wäre sie bei ihrem Erscheinen so erfolgreich geworden, wenn sie nicht durch den steilen Sitzwinkel auch bergauf gut zu gebrauchen wäre?
Als wir die Tofane entwickelt haben, hatten wir auch drei verschieden Geometrien im Test: ein Bike mit steilem Lenkwinkel und kurzen Kettenstreben (damals war das Specialized der einzige Vertreter am Markt und hat diese Geo als Benchmark gesetzt), ein Bike mit flachem Lenkwinkel und langem Hinterbau und ein Bike genau in der Mitte. Wie so oft war Latsch unser Testgebiet, folgende Passage dürften einige Leute kennen: Einstieg in den Sonnenhang oberhalb vom letzten Parkplatz, erst ein lustiger flacher Trail und im letzten Drittel sehr verblockt: obwohl ich diesen Trail sehr gut kenne, hatte ich mit dem steilen Lenkwinkel ein permantes Überschlagsgefühl und stand deshal brutal hinten im Rad. Null Spaß und als ich unten war, war der Oberschenkel zu. Selber Trail, flache Geo: Schön mittig über dem Rad, Bremse offen, so wie von Fanes und Co gewohnt. Am Ende ist es die Geo in der Mitte geworden, da der flache Lenkwinkel und der lange Hinterbau auf gemäßigten Trails keinen Spaß gemacht haben, aber der Unterschied in der Geo ist brutal spürbar.
Und genau hier liegt der grund, warum wir dieses konzept verfolgen wollen: In dem man zwei Konzpete miteinander kombiniert (Enduro/Marathon) kann man zwei unterschiedlichen Bikern in unterschiedlichen Bereichen eine breitere Komfortzone anbieten, ohne dass sie auf bewährtes und gewohntes verzichten müssten.