02.12. 10:45 Namenloser Pass in der Ladeira de Garca, 730m
Hab ein bisserl einen schweren Start heute morgen, die letzte Nacht war mit Unmengen an Zuckerrohrschnaps und netten Kapverdianern beiderlei Geschlechts angereichert. Mein Nobelhotel kredenzt mir zum Glück ein ausreichend nahrhaftes Frühstück, da gehts dem Schädel auch gleich wieder besser. Alsbald radle ich auf der einsamen Küstenpflasterstrasse am wilden Atlantik entlang nach Norden, auf zu neuen Abenteuern.
Bei "Ribeira Grande" biege ich landeinwärts und folge einem zunächst fast flachen Tal...
... hinein ins Inselinnere.
Nach einer Weile ist Schluss mit lustig.
Ein Karrenweglein zweigt rechts hinauf...
... in die quasi senkrechten Berge.
Aber senkrecht oder nicht ist den Kapverdianern reichlich schnurz, zimmern sieht halt ein paar Serpentinen in den Berg.
Ein paar Meter werden auch geschoben, das coole Felswandwegerl ist teilweise einfach sacksteil. Aber größtenteils kann man sich schon irgendwie fahrend durchwurschtln.
Nach guten siebenhundert Hömes in steilen grünen Wänden stehe ich auf einmal recht unvermittelt in einer Spalte und blicke auf die andere Seite hinunter.
Die Insulaner hatten vor Urzeiten scheinbar viel Spaß daran, Pflasterwege in alle möglichen und unmöglichen Gegenden zu basteln. Die Urzeiten sind mittlerweile lange vorbei, der Spaß bleibt! Achja... mein Gepäck ist heut mal unten geblieben. Da freut man sich gleich doppelt über das schöne leichte Karbonpferdchen!