Lewis Disc Brakes - CNC gefräste Scheibenbremsen made in China

Heute kam die LV4 an und ich bin leider nicht sonderlich begeistert.

Vorweg - ich habe keine Funktionstest gemacht und die Bremse auch nicht vollständig montiert, da mir bereits beim Anstecken der Pumpe am Dummy-Lenker ein in meinen Augen eklatanter und unter (realistischen) Umständen hochgradig gefährlicher Konstruktionsfehler aufgefallen ist.

Dabei geht es um die das Schraubengewinde an der Pleuelstange zur Einstellung der Hebelweite, welches in Richtung Lenker viel zu kurz dimensioniert ist. Ich habe normalgroße Hände (Handschuhgröße M - L) und mir den Hebel im gleichen Abstand zum Lenker eingestellt, wie ich ihn bei meiner Piccola ebenfalls habe. In dieser Einstellung greift ca. 90% des Gewindes vom Hebelgelenk auf der Pleuelstange (bei der Piccola habe ich da noch reichlich Restgewinde zur Verfügung). Wenn ich den Druckpunkt so kurz wie möglich einstelle, würden ca. 60 % des Gewindes greifen.

Wenn ich mir vorstelle das Personen mit kleinen Händen und schmalen Lenkergriffen sich den Griff weit an den Lenker stellen und den Druckpunkt kurz fahren, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Denn bei einem Test im montierten Zustand am Lenker war es möglich, die Pleuelstange so weit zu drehen das der Griff sich vom Gewinde löst und ins Leere viel 😳 . Der Worst Case wäre also wenn sich jemand den Griff so einstellt, dass nur noch das letzte bisschen Gewinde greift und dann unter Druck bei der Abfahrt das Gewinde nachgibt, der Hebel durchrutscht und schlagartig die Bremse komplett funktionsuntüchtig ist.

Die Lösung wäre hier ein deutlich längeres Gewinde in Richtung Pumpe und / oder ein Kragen der genau diese Problematik verhindert. In die andere Richtung ist die Pleuelstange übrigens viel zu lang, weil sich da selbst für sehr große Hände sehr unrealistische Hebelpositionen ergeben würden.

Nicht bedenklich aber leider auch etwas nervig bei einer 400 € Bremse: Zwischen den Gewinden von Pleuelstange und Hebelgelenk gibt es etwas Spiel, wodurch der Hebel leicht klappert/wackelt. Das ist allerdings nur gering ausgeprägt und liese sich sicherlich mit etwas Fett oder einer Kleinstmenge von schwacher Schraubensicherung reduzieren oder ganz beheben.
Außerdem finde ich die Anmutung der farblos eloxierten Oberfläche der Pumpe nicht sonderlich gut gelungen. Diese ist nämlich ziemlich stumpf/matt und unterscheidet sich recht stark zu den glänzenden Finishes der Klemmschelle und des AGB-Deckels. Die Bremssättel sehen da schon noch hochwertiger aus. Das vermerke ich aber mal unter meckern auf hohem Niveau.

Zur weiteren Funktion der Bremse kann ich keine Aussagen treffen, da ich nach diesen Feststellungen direkt abgebrochen habe und jetzt erstmal mit @pfiffbike Kontakt aufnehmen werde. Da die Pleuelstangen bei beiden Pumpen gleich aussehen und auch auf Bildern hier im Faden ähnlich dimensioniert wirken, gehe ich mal nicht von einem Montagefehler aus. Bernd kann hier sicherlich auch noch etwas dazu sagen.


Pleuelstange hat noch Restgewinde, Hebel allerdings in dem Setting schon weit vom Lenker entfernt:
lewis_lv4-1.jpg


Gewinde greift bei meiner optimalen Hebel Einstellung nur noch zwischen 60 - 90%:
lewis_lv4-2.jpg


Finish:
lewis_lv4-3.jpg


lewis_lv4-4.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

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Re: Lewis Disc Brakes - CNC gefräste Scheibenbremsen made in China
Heute kam die LV4 an und ich bin leider nicht sonderlich begeistert.

Vorweg - ich habe keine Funktionstest gemacht und die Bremse auch nicht vollständig montiert, da mir bereits beim Anstecken der Pumpe am Dummy-Lenker ein in meinen Augen eklatanter und unter (realistischen) Umständen hochgradig gefährlicher Konstruktionsfehler aufgefallen ist.
1706765838349.png

Puh, Du hast aber ganz schön viel geschrieben.

Wie auf diesem Bild schön zu erkennen,
ist Deine Leerwegverstellung, der kleine 2mm Inbus, komplett hineingedreht,
sprich auf minimalsten Leerweg eingestellt.

Daher hast Du auch so gut wie keinen Weg mehr am Hebel zu Verfügung.

Einfach den Rändel der Griffweitenverstellung mit zwei Fingern festhalten und mit einem 2mm Inbus die Leerwegverstellung entgegen dem Uhrzeiger rausdrehen.

Es ist auch ein kleines Tool im Set dafür enthalten. Nicht so fummelig ist es mit einem 2mm Inbusschlüssel.

Zur Veranschaulichung wie die Leerwegverstellung funktioniert hänge ich hier noch mal den Link zur Seite mit dem Video dazu.
https://lewisbike.lastregabike.de/page24.html

Letztes Video ganz unten auf der Seite „Lewis dual adjustment System“. Im zweiten Teil des Videos (sec 28) wird dann die Funktion „bite point adjustment“ gezeigt.

Also es handelt sich um "keinen gefährlichen Konstruktionsfehler." ;) :)
Die Bremse macht genau das was sie tun soll.

Gruß Bernd
 
Heute kam die LV4 an und ich bin leider nicht sonderlich begeistert.

Vorweg - ich habe keine Funktionstest gemacht und die Bremse auch nicht vollständig montiert, da mir bereits beim Anstecken der Pumpe am Dummy-Lenker ein in meinen Augen eklatanter und unter (realistischen) Umständen hochgradig gefährlicher Konstruktionsfehler aufgefallen ist.

Dabei geht es um die das Schraubengewinde an der Pleuelstange zur Einstellung der Hebelweite, welches in Richtung Lenker viel zu kurz dimensioniert ist. Ich habe normalgroße Hände (Handschuhgröße M - L) und mir den Hebel im gleichen Abstand zum Lenker eingestellt, wie ich ihn bei meiner Piccola ebenfalls habe. In dieser Einstellung greift ca. 90% des Gewindes vom Hebelgelenk auf der Pleuelstange (bei der Piccola habe ich da noch reichlich Restgewinde zur Verfügung). Wenn ich den Druckpunkt so kurz wie möglich einstelle, würden ca. 60 % des Gewindes greifen.

Wenn ich mir vorstelle das Personen mit kleinen Händen und schmalen Lenkergriffen sich den Griff weit an den Lenker stellen und den Druckpunkt kurz fahren, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Denn bei einem Test im montierten Zustand am Lenker war es möglich, die Pleuelstange so weit zu drehen das der Griff sich vom Gewinde löst und ins Leere viel 😳 . Der Worst Case wäre also wenn sich jemand den Griff so einstellt, dass nur noch das letzte bisschen Gewinde greift und dann unter Druck bei der Abfahrt das Gewinde nachgibt, der Hebel durchrutscht und schlagartig die Bremse komplett funktionsuntüchtig ist.

Die Lösung wäre hier ein deutlich längeres Gewinde in Richtung Pumpe und / oder ein Kragen der genau diese Problematik verhindert. In die andere Richtung ist die Pleuelstange übrigens viel zu lang, weil sich da selbst für sehr große Hände sehr unrealistische Hebelpositionen ergeben würden.

Nicht bedenklich aber leider auch etwas nervig bei einer 400 € Bremse: Zwischen den Gewinden von Pleuelstange und Hebelgelenk gibt es etwas Spiel, wodurch der Hebel leicht klappert/wackelt. Das ist allerdings nur gering ausgeprägt und liese sich sicherlich mit etwas Fett oder einer Kleinstmenge von schwacher Schraubensicherung reduzieren oder ganz beheben.
Außerdem finde ich die Anmutung der farblos eloxierten Oberfläche der Pumpe nicht sonderlich gut gelungen. Diese ist nämlich ziemlich stumpf/matt und unterscheidet sich recht stark zu den glänzenden Finishes der Klemmschelle und des AGB-Deckels. Die Bremssättel sehen da schon noch hochwertiger aus. Das vermerke ich aber mal unter meckern auf hohem Niveau.

Zur weiteren Funktion der Bremse kann ich keine Aussagen treffen, da ich nach diesen Feststellungen direkt abgebrochen habe und jetzt erstmal mit @pfiffbike Kontakt aufnehmen werde. Da die Pleuelstangen bei beiden Pumpen gleich aussehen und auch auf Bildern hier im Faden ähnlich dimensioniert wirken, gehe ich mal nicht von einem Montagefehler aus. Bernd kann hier sicherlich auch noch etwas dazu sagen.


Pleuelstange hat noch Restgewinde, Hebel allerdings in dem Setting schon weit vom Lenker entfernt:
Anhang anzeigen 1857509

Gewinde greift bei meiner optimalen Hebel Einstellung nur noch zwischen 60 - 90%:
Anhang anzeigen 1857510

Finish:
Anhang anzeigen 1857511

Anhang anzeigen 1857512
den Druckpunkt ganz kurz fahren geht da leider nicht, bei der LH4 ist dafür dann bspw. eine kleine Madenschraube, die nochmal sichert.
Dies sollte sich künftig auch bei den LV realisieren lassen.

Aber probiere bitte noch einmal an einer Bremsscheibe, da der druckpunkt mit dem bleeding block nicht identisch mit dem an einer bremsscheibe mit Belägen ist.
 
den Druckpunkt ganz kurz fahren geht da leider nicht, bei der LH4 ist dafür dann bspw. eine kleine Madenschraube, die nochmal sichert.
Dies sollte sich künftig auch bei den LV realisieren lassen.

Aber probiere bitte noch einmal an einer Bremsscheibe, da der druckpunkt mit dem bleeding block nicht identisch mit dem an einer bremsscheibe mit Belägen ist.
Nein, das stimmt nicht was Du da schreibst.
Die Madenschraube sichert den Rändel auf der Kolbenstange und nicht die Leerwegverstellung.
Das dual adjustment System ist bei allen Lewis Bremsen, egal ob radial oder axial das gleiche Bauteil.

Wenn Du bei der LH4 die Madenschraube mit der Kunststoffkugel meinst, die den Drehwiderstand der Kolbenstange zur Griffweitenregulierung regelt, diese ist Bauartbedingt bei den Radialpumpen nicht vorhanden.
Das Ganze steht aber nicht im Zusammenhang mit der Leerwegverstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber auf meinem ersten Bild mit den Einzelteilen, sieht der Kolben ganz anders aus(keine kleinen Bohrungen an der Spitze)
Aktuell noch kein ‘Dual piston Cylinder’. Unter dem Post stand auch ‘not in current models’
Habe mal nachgefragt, wann es das gibt bzw. ob es nachrüstbar ist.
 

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    IMG_8146.png
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Puh, Du hast aber ganz schön viel geschrieben.

Wie auf diesem Bild schön zu erkennen,
ist Deine Leerwegverstellung, der kleine 2mm Inbus, komplett hineingedreht,
sprich auf minimalsten Leerweg eingestellt.

Daher hast Du auch so gut wie keinen Weg mehr am Hebel zu Verfügung.

Einfach den Rändel der Griffweitenverstellung mit zwei Fingern festhalten und mit einem 2mm Inbus die Leerwegverstellung entgegen dem Uhrzeiger rausdrehen.

Es ist auch ein kleines Tool im Set dafür enthalten. Nicht so fummelig ist es mit einem 2mm Inbusschlüssel.

Zur Veranschaulichung wie die Leerwegverstellung funktioniert hänge ich hier noch mal den Link zur Seite mit dem Video dazu.
https://lewisbike.lastregabike.de/page24.html

Letztes Video ganz unten auf der Seite „Lewis dual adjustment System“. Im zweiten Teil des Videos (sec 28) wird dann die Funktion „bite point adjustment“ gezeigt.

Also es handelt sich um "keinen gefährlichen Konstruktionsfehler." ;) :)
Die Bremse macht genau das was sie tun soll.

Gruß Bernd

Dem muss ich entschieden widersprechen!
Die Bremse hat die Einstellmöglichkeiten und die MÜSSEN wie vom Hersteller beworben in jede Richtung vollumfänglich funktionieren. Wenn ich die jeweiligen Minimaldistanzen parallel fahren will (wie im Video gezeigt und vom Hersteller beworben) kann doch nicht die Rede davon sein das da kein Konstruktionsfehler vorliegt, wenn aus dieser Kombination ein Totalversagen der Bremse möglich wird 😦 !

Und ich wiederhole mich nochmal: Selbst bei Handschuhgröße M-L und normalen Druckpunkt waren nur noch 90% vom Gewinde im Hebelgelenk.
 
Dem muss ich entschieden widersprechen!
Die Bremse hat die Einstellmöglichkeiten und die MÜSSEN wie vom Hersteller beworben in jede Richtung vollumfänglich funktionieren. Wenn ich die jeweiligen Minimaldistanzen parallel fahren will (wie im Video gezeigt und vom Hersteller beworben) kann doch nicht die Rede davon sein das da kein Konstruktionsfehler vorliegt, wenn aus dieser Kombination ein Totalversagen der Bremse möglich wird 😦 !

Und ich wiederhole mich nochmal: Selbst bei Handschuhgröße M-L und normalen Druckpunkt waren nur noch 90% vom Gewinde im Hebelgelenk.
Eigentlich müsste das Problem doch einfach durch eine längere Pleuelstange zu beheben sein, oder liege ich falsch?
 
Nein, das stimmt nicht was Du da schreibst.
Die Madenschraube sichert den Rändel auf der Kolbenstange und nicht die Leerwegverstellung.
Das dual adjustment System ist bei allen Lewis Bremsen, egal ob radial oder axial das gleiche Bauteil.

Wenn Du bei der LH4 die Madenschraube mit der Kunststoffkugel meinst, die den Drehwiderstand der Kolbenstange zur Griffweitenregulierung regelt, diese ist Bauartbedingt bei den Radialpumpen nicht vorhanden.
Das Ganze steht aber nicht im Zusammenhang mit der Leerwegverstellung.
Die Madenschraube an der Unterseite inmitten des Lagers, klar ist das eher für den Widerstand, aber bietet somit auch sicherheit.
 
Dem muss ich entschieden widersprechen!
Die Bremse hat die Einstellmöglichkeiten und die MÜSSEN wie vom Hersteller beworben in jede Richtung vollumfänglich funktionieren. Wenn ich die jeweiligen Minimaldistanzen parallel fahren will (wie im Video gezeigt und vom Hersteller beworben) kann doch nicht die Rede davon sein das da kein Konstruktionsfehler vorliegt, wenn aus dieser Kombination ein Totalversagen der Bremse möglich wird 😦 !

Und ich wiederhole mich nochmal: Selbst bei Handschuhgröße M-L und normalen Druckpunkt waren nur noch 90% vom Gewinde im Hebelgelenk.

Verstehe ich Dich richtig, Du gehst davon aus das 90% Gewindenutzung, konstruktiv das Hebelgelenk der Belastung nicht standhält?
 
Wenn ich den Druckpunkt so kurz wie möglich einstelle, würden ca. 60 % des Gewindes greifen.
Kannst du die 60% mal in Umdrehungen/Gewindegängen ausdrücken? Ein Gewinde kollabiert nicht weil nicht alle Gewindegänge tragen. Wirklich belastet werden normalerweise nur die ersten drei bis vier Gewindegänge, der TÜV schreibt z.B. für Radschrauben am Auto mindestens sechs Umdrehungen vor.

Dafür dass der Hebel raus rutschen kann müsste sich der Versteller sich ja noch selbsttätig weiter drehen. Wenn das passiert wäre da definitiv was nicht richtig.
 

Ich glaube er meint wie auf dem Bild zu erkennen dass wenn 90% genutzt sind nur noch ein Gewindegang übrig ist der die Kolbenstange hält.
Nein, er sagt dass nur noch 60-90% des Gewindes greifen. Für mich sieht das eher nach Feingewinde aus. Da sind 60% im Minimum nicht schön aber weit weg von einem Gewindegang.
 
Ich probier das nachher gleich mal aus.
@Bernd: Ja, solltest Du.
Auf dem Bild ist das nicht zu erkennen wieviel Gewinde noch genutzt wird.
Da @Pixelsign aktuell hier nicht mehr mitwirkt, können WIR nur spekulieren. Das führt zu nix!
Dafür dass der Hebel raus rutschen kann müsste sich der Versteller sich ja noch selbsttätig weiter drehen. Wenn das passiert wäre da definitiv was nicht richtig.
Genau darum ging es.

weshalb ich vorhin schon schrieb:
DAS dürfte keinesfalls passieren! Sollte das real bei allen Bremsen so sein, ist das ein massives Problem!

Ich bin heute nicht mit meiner LV2 unterwegs...
 
Snip 🙄🤡

Nachdem an dieser Stelle mein Vergleich (Besitze Beide) von Trickstuff DRT und Lewis LH4 das hier verbotene Wort enthielt und daraufhin kastriert/gelöscht wurde, mach ich für den direkten Vergleich und die hier unerwünschte Thematik ein eigenes Thema auf.
Das Knacken/Klicken innerhalb des Gebers hatte ich hier ebenfalls beschrieben.
 
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