MST und andere Tunings: Vergleichs- und Austauschthread

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Re: MST und andere Tunings: Vergleichs- und Austauschthread
Irgendwie auch pervers. Es legen sich aufgrund dieser Preise ja wirklich ne Menge Leute Teile hin, die sie gar nicht brauchen. Naja, freier Markt regelt...

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Das da ein Plus raus schaut am Ende glaubt ihr alle doch wohl hoffentlich nicht wirklich? Kleinanzeigen und co. sind überschwemmt mit X2s und die Leute unterbieten sich wie wahnsinnig. Durch den Ruf den der Dämpfer hat ist er quasi wertlos.
Float X mit Tuning geht für ~270€ inkl. allem Versand. Hab ja nicht gesagt, dass das Plus groß ist, aber 350€ sollte für 25er MY frisch aus dem Austausch schon drin sein.
 
Bekomme nächste Woche meine neue ultimate. Wenn die nicht läuft würde ich da auch Fahrrad Fahrwerk oder mst in Betracht ziehen.
Auf die Gefahr hin, dass das unpopulär ist: Charger 3 und 3.1 muss man nicht fahren, um zu wissen, dass das kein wirklich guter Dämpfer ist. Anderer Kolben und dann entsprechend anderer Tune helfen, der HSC-Versteller dürfte aber wirkungslos bleiben.

Vielleicht interessant für ambitionierte Bastler ist, dass man das Fluid-Focus-Kit (das nur für den Charger 3 RC2 passt) auch ohne Service direkt bei denen bestellen kann. Kostet ~150$+20$ Versand+20% Zoll. Sind dafür dann Shims für alle Tunes, und eben der Leitfaden für Tunes dabei.
 
Hier wird die ganze Zeit von Tuning geschrieben. Es werden teilweise Aussagen zu Abfahrtzeiten ("Bin ich schneller geworden?") getätigt.

Jetzt will ich meine Meinung auch noch einmal dazu abgeben:
- Ein Tuning kann Sinn machen. Korrekt. Aber ist jedes Tuning sinnvoll? Nein. Der Grund ist ganz einfach:
Denn selbst mit einem Tuning kann das Fahrwerk noch immer nicht korrekt abgestimmt sein. Was heißt korrekt in dem Fall? Die Front und das Heck machen unterschiedliche Dinge und sind nicht in Balance. Erst, wenn das gegeben ist, funktioniert das Fahrwerk wirklich. Und da kann sogar ein Serienfahrwerk, welches abgestimmt ist, besser sein als ein getuntes nicht abgestimmtes.
- Aus der Erfahrung heraus ist ein getuntes fast immer schneller in der Abfahrt als ein Serienfahrwerk. Dieses aber auch nur, wenn beide Fahrwerke vermessen und die Defizite im Tuning berücksichtigt worden sind.

Und hier kommen wir schon zu dem Punkt. Ich finde Tunings grundlegend gut und sinnvoll, ABER, wenn da schon Geld in die Hand genommen wird, dann sollten alle relevanten Daten im Vorfeld bekannt sein (vor allem die passende Federrate). Ansonsten ist es auch wieder nur ein "besseres" guessing game.

Wer schon ein gutes Serienfahrwerk verbaut hat, sollte sich zuerst mit der Abstimmung eben diesen beschäftigen und nicht nur auf die Herstellerangaben vertrauen. Erst, wenn mit dem Serienteil, eine Grenze der Einstellbarkeit erreicht ist, sollte man wirklich über ein Tuning nachdenken. Alles andere ist wirklich herausgeschmissenes Geld.

Ja, gut, ich habe die Messtechnik dazu und es ist auch so gesehen klar, dass ich das schreiben muss. Nur hat mir die Erfahrung gezeigt, dass aktuelle hochwertige Fahrwerke von den Großserienhersteller in der Regel gar nicht so verkehrt sind und bisher jeder von meinen vermessenen Kunden sicherer und damit selbstbewusster auf dem Rad unterwegs sind (nach einer Vermessung/Setup).

Daher vertrete ich eher die Meinung: Finde heraus, was dir fehlt, um es dann, wenn es nötig ist, anpassen zu lassen.
 
Moin,

ich habe bisher still mitgelesen und viel selbst getestet, was ich gern teilen möchte. Um nicht den ganzen Text nochmal zu schreiben, packe ich direkt die Mail an Anyrace hier rein. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen bei der Wahl.
Wichtig: Anyrace hat bis heute (also seit einigen Monaten) noch nicht Stellung bezogen und geantwortet. Das ist also nur meine subjektive Sicht mit einige offenen Fragen.
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Von: Glehsias <Glehsias>
Gesendet: Dienstag, 01. Oktober 2024 18:37
An: 'Anyrace' <[email protected]>
Betreff: AW: Gabel Specialized Levo SL 2

Moin,



ich kann mir vorstellen, dass die Mail unten nicht die angenehmste ist. Trotzdem freue ich mich sehr über eine Antwort.

Zur Klarstellung: Mit dem Service von euch war ich stets zufrieden. Nette Telefonate, vor allem mit Stefan und Philipp. Schnelle Reaktionen und zügige Rückrufe. Auch der persönliche Kontakt in Riva war wirklich sympathisch. Am Ende bis ich einfach mit dem sachlichen Produkt nicht zufrieden und möchte das besser verstehen. Also nehmt euch doch bitte ein paar Minuten und gebt mir eine Antwort bis Mitte Oktober.



Danke und viele Grüße

Erik



Von: Glehsias <Glehsias>
Gesendet: Dienstag, 17. September 2024 15:10
An: 'Stefan Kecht' <[email protected]>
Betreff: AW: Gabel Specialized Levo SL 2



Servus Stefan,



ich habe nun sehr ausgiebig eure Tunings getestet und möchte ein Feedback dazu geben, da mein Eindruck sehr gespalten ist. Dies sind meine persönlichen und natürlich subjektiven Erfahrungen. Ich habe jeweils 3 Gabeln (Anyrace Zeb Ultimate Chrager 3.0 vs. Fox 38 Grip2 vs. Öhlins RXF38 m.2) und 3 Dämpfer (Anyrace Rockshox Super Deluxe Coil Ultimate (2023) vs. Rockshox Vivid Ultimate Coil (2024) vs. Fox Float X Rx Tune (Originaldämpfer) am Specialized Levo SL2 getestet. Natürlich immer nur ein Federelement gautauscht. Daher habe ich nun ca. 2 Monate gebraucht, um alle möglichen Kombinationen nach und nach zu testen.

Die Tests fanden auf den Dresdner Hometrails (leichtes, rollendes Gelände. Nicht sehr schnell. Vereinzelt Sprünge und Drops.), in Paganella (Molveno Singletrails und Fai Bikepark) sowie Finale Ligure statt.

Das wird kein ausführlicher Testbericht, sondern eher die Zusammenfassung und mein Fazit.



Ziel des Tunings: Ursprünglich wollte ich herausfinden, ob sich Fahrwerkstunings für mich lohnen, da ich das vorher noch nie probiert hatte. Daher habe ich Dämpfer und Gabel zu euch geschickt.



Vorgaben für euch waren:

  • Bike: Specialized Levo SL2
  • Gewicht: ca. 90kg fahrfertig
  • Trails: 100% Hometrails flowig, nicht sehr ruppig (anfangs war 50/50 Hometrails und Bikepark angegeben, wurde nach dem ersten Tuning geändert)
  • Abstimmung: Staubsauger


2023er Zeb Ultimate, Charger 3.0 Goldenride

Die Gabel funktioniert unauffällig gut. Vor dem Tuning war mir die Zeb etwas zu straff bei der Kompressionsdämpfung. Dies hat sich spürbar gebessert. Im Vergleich zu einer Fox38 Grip2 und einer Öhlins RXF 38 fühlt sie sich jedoch nicht besser an für mich. Zur Fox38 besteht kaum ein Unterschied. Beide fahren sich sehr ähnlich. Sehr gutes Ansprechverhalten, stabil bei vielen harten und schnellen Schlägen, gute und sanfte Endprogression. Die RXF38 dagegen lässt sich deutlich linearer einstellen und bietet daher spürbar besseren Gegenhalt, kommt aber eher ans Federwegsende bei harten Landungen.

Fazit: Das Tuning hat sich nur bedingt gelohnt. Wollte ich die Zeb 3.0 behalten, dann nur mit Tuning, da die Kompression zu straff war. Den gleichen Effekt hätte ich mit einer Fox38 Grip2 allerdings deutlich günstiger erzielen können. Inkl. Rabatt kostete mich das Tuning immerhin ca. 300€.



2023er Super Deluxe Ultimate Goldenride

Der Dämpfer funktioniert selbst nach 3 mal umshimmen (1x Goldenride + 2x umshimmen im Nachgang) immer noch nicht so, wie ich es möchte. Die LSC habt ihr mit 2 Klicks empfohlen und setzt großen Wert auf „Bitte erst fahren und nichts verstellen!“. Das hat für mich nie funktioniert. Selbst nach dem 2. mal nachträglichem Umshimmen muss ich die LSC noch ca. 5 Klicks weiter öffnen als empfohlen, um das gewollte Gefühl zu erzielen. Damit funktionierts aber gut. Weiches Ansprechverhalten und gute Traktion. Auch der Rebound ist ok. Hier funktioniert der Dämpfer unauffällig, wenngleich ich ca. 4 Klicks Verstellung benötige, um einen Unterschied zu erfühlen. Schnelle mittelgroße Schläge meister der Dämpfer auch gut.

Das größte Problem mit dem Dämpfer sind harte einzelne Schläge (z.B. bei harten Landungen). Diese Einschläge stoppt die HSC viel zu schnell ab, sodass es sehr unkomfortabel ist. Verwunderlich ist, dass es sich bei aufeinanderfolgenden Schlägen gut anfühlt, aber bei einzelnen nicht. Liegt das am frequenzselektiven Ventil? Dieses würde nach meinem Verständnis bei aufeinanderfolgenden Schlägen öffnen (fühlt sich gut an) und bei einzelnen Schlägen geschlossen bleiben (fühlt sich nicht gut an). Selbst eine deutlich weichere HSC nach dem letzten mal Umshimmen brachte keine Verbesserung.

Der Vivid funktioniert aus diesem Trio für mich am besten. Das, was der Anyrace Super Deluxe gut kann, macht er ebenso gut. Die HSC beherrscht er deutlich besser. Der Float X dagegen ist auf harten Strecken ebenso gut wie der Anyrace Super Deluxe, kommt aber nach einigen hundert Tiefenmetern an thermische Grenzen und wird härter, wenn sich die Luftkammer erwärmt (vor allem in Finale war das spürbar). Die HSC würde ich irgendwo zwischen Super Deluxe und Vivid einordnen, wobei hier auch die zusätzliche Progression der Luftfeder mit reinspielt. Dies zu differenzieren ist mir nicht möglich. Auf weniger harten Strecken mit kleinen Schlägen (z.B. kleine Wurzeln) oder Nässe, ist der Float X den anderen beiden Dämpfern etwas unterlegen im Ansprechverhalten.

Fazit: Das Tuning hat sich für mich leider gar nicht gelohnt. Wenn man davon ausgeht, dass der Super Deluxe Coil im Originalzustand und der aktuelle Vivid Coil (abgesehen von der Touchdown Technologie) fast gleich sind und sich beide Dämpfer fast gleich fahren im Originalzustand, dann könnte man überspitzt behaupten, dass ich mir für ca. 300€ meinen Dämpfer verschlechtert habe. Das ist natürlich sehr unschön.



Der Weg zur Dämpferentscheidung

Bevor ich mich für den SuperDeluxe Coil entschied, habe ich euch nach einer Beratung gefragt, welcher Dämpfer für das neue Levo SL2 am besten wäre bei meinen Vorlieben. Euer Rat ging Richtung SuperDeluxe Coil Ultimate. Im Laufe der Tests hatte ich immer wieder mit zu hartem Ansprechverhalten, aber gutem Durchschlagschutz oder mit gutem Ansprechverhalten und harte Durchschlägen zu tun. Was im Nachhinein klar nach fehlender Progression klingt, war anfangs nicht klar. Zumal es für die Öffentlichkeit keine Angaben zur Progression des Levo SL2 gab. Euer Rat war daher notwendig und wertvoll für mich. Nach intensiver Recherche zeigte sich, dass der Hinterbau nur 12% Progression hat. Ich frage mich natürlich, wie ihr mir in solch einem Fall einen Coil empfehlen konntet.

Vor kurzem habe ich mit einem Cascade Link Abhilfe geschaffen, der nun ca. 24% Progression bringt und die harten Durchschläge spürbar sanfter gestaltet. Für mich ist das eine in Summe aber leider eine Fehlberatung.



Offene Fragen mit Bitte um Antwort

  1. Wieso empfehlt ihr mir einen Coil für das LevoSL mit 12% Progression?
  2. Was genau macht das frequenzselektive Ventil und wie arbeitet es? Nehmt gern Bezug zu meiner Vermutung aus dem Dämpfer Fazit oben.
  3. Wieso ist die HSC bei der Gabel nicht mehr einstellbar? Und wieso finde ich diese Information nirgendwo auf der Homepage bevor ich das Tuning verbauen lasse? Mir ist die HSC Verstellung wichtig. Vor allem, wenn ich vereinzelt zwischen Hometrails und Bikepark wechseln möchte.
  4. Was genau macht ihr beim Goldenride außer Shim-Tuning und neues frequenzselektives Ventil verbauen? Die Angaben auf der Homepage sind sehr unkonkret und vor allem sehr wenig technisch.


Ich freu mich auf die Antworten und hoffe, dass ihr mit dem Feedback etwas anfangen könnt.

Erik
 
ich war jetzt mittlerweile mit dem von mst "komfort" getunten dhx performance auf den juratrails in neumarkt. die trails dort bieten ja ein recht breites spektrum von flowig bis recht rumplig (hunter) und ich bin zufrieden mit dem tuning. der dämpfer spricht fein an, ist weiterhin vergleichsweise poppig und kann sowohl gemäßigtes, als auch mal etwas schnelleres tempo. in summe also auffällig unauffällig und harmoniert sehr gut mit meiner rxf38. ich bin daher erstmal glücklich mit dem fahrwerkssetup im scor 4060 und lasse das ganze jetzt mal so wies ist.
für den preis (169€) kann ich das tuning also empfehlen. getunt hätte so und so werden müssen, da der dhx von rcz mit einem ghost ebike tune kam.
 
Wieso ist die HSC bei der Gabel nicht mehr einstellbar?
Der HSC-Versteller am Charger 3 hat schon vorher nichts gemacht, kann man Anyrace meiner Meinung nach nicht vorwerfen. Ansonsten ist es doch aber ganz gut, wenn sich der Golden Ride Charger 3 wenigstens vergleichbar zu einem TTX18 anfühlt, oder nicht? Was sich dann eher lohnt, kann ja auch von Abwägungen zu Unterhaltskosten, Chassis, ... beeinflusst werden.
 
Muss hier was richtig stellen. Hatte über den Anyrace SD Coil im Megatower berichtet. Der ist noch aufs vorherige 160/150 mm Bike abgestimmt. Feder war im Eingelenker bei ca. 88 kg eine 350er.
Hab den Dämpfer im Sommer ins Megatower eingebaut und fand, dass er im VVP den Federweg etwas sparsam freigibt. Daher soll er ja demnächst zum Anyrace-Marco zum Anpassen.

Oh Mann, ich bin ja so ein Held vom Erdbeerfeld. Beim Verpacken schau ich auf die Feder und mir fällt auf, dass eine 450er verbaut ist. Hatte vergessen, dass ich die Federn Ende Juli getauscht hatte.
Also erstmal die 350er rein. SAG bei ca. 37%. Paar Bordsteine und Treppen angerollt. Das ist zuviel des Guten. Das Rad ist fast nicht hochzubekommen.

Die 450er bin ich ich im Sommer auf Downhills gefahren (im Glauben, es wäre die 350er, hihi, das Alter...) und fand sie für mich ein wenig zu straff.

Daher heute die 400er auf teilweise ausgebombten, wurzeligen Trail-Up- und Downhills an der Isar ausprobiert. SAG liegt bei ca. 32-33%.
Nasse Wurzeln, Matschlöcher, nasses Laub.
Eindruck: Mit der 400er performt der Anyrace SD Coil mit einem Haufen Grip (hatte einen XC-Ikon mit 2 bar hinten drauf!) ohne Abzusaufen. Ich kenne auf den Trails fast jede Wurzel. Daher eignet sich die Strecke für mich ganz hervorragend für Fahrwerkseinstellungen/-vergleiche. Obwohl es mit ca. 1C° kalt war, hat das Fahrwerk ordentlich smooth und komfortabel performt. Durchschläge bei meinen üblichen Drops gab es keine.

Mit der 400er Feder liege ich 100lbs unter der Santa Set-Up-Empfehlung.

Und wieder auffällig: Die Anyrace-Lyrik gemeinsam mit dem Anyrace-Coil lässt bei mir keine Wünsche offen. Die Anyrace Lyrik mit dem Werks-X2 dagegen performt ordentlich, aber bei weitem weniger gut.
Thema "Fahrwerk aufeinander abgestimmt".

Zur Lyrik meinte Marco bereits, dass die keiner Anpassung bedürfe. Ich fahr sie lediglich anstatt davor mit 4 bar jetzt mit ca. 3,8 bar (im MT mit 170 mm).

Den Coil rechnet er nochmal. Wenn Anpassung erforderlich, macht er das beim Service mit. Ich werde wohl ne 425er Feder bei ihm kaufen. Damit sollte der SAG so um die 31% liegen und das Fahrwerk sollte noch ein wenig mehr poppig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
An den DHX kommt man im Moment absurd günstig dran. Je nach Einbaumaß sind 70-80€ kein Problem. Da gibts, wenn wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund stehen, keine zwei Meinungen.
 
Danke euch.
Also ist das Ergebnis mit einem DHX besser als mit einem DHX2 oder Super Deluxe Ultimate?

Ich schreibe aber dennoch Mario mal an.
 
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