24h Alfsee 2017 - Meine erste Solo Einzelfahrt ist nach 7 Runden beendet. Nun lese ich Muschi's Artikel und habe irgendwie ein Dejà vu. Es ist manchmal wirklich verhext, meine "Saison" lief so gut an, 4.000 Kilometer bis zum 10.06.2017 ohne Infekt abgeradelt, alles im Plan (bis auf das leidige Thema mit dem Gewicht) - quasi fit.
Dann das Wochenende vor dem Event - ein schwer fahrbarer Bergtrail, eine Wurzel, eine steile Kante und ein Abgrund - die Schlüsselstelle - an der mir aufgezeigt wurde, wo meine Grenzen sind. Ich bin kräftig abgeflogen (Begleiter meinten, ich hatte eine lange Airtime), knalle mit der linken Schulter gegen den Baum und rutsche 2 m in den Abgrund. Nach erstem Check am Ort des Geschehens - alles gut, nix passiert, Schürfwunden, alles dreht sich, alles bewegt sich - SQ-Lab zerstört.
Sa, So, Mo und Di keine Schmerzen - alles gut. Mittwoch wache ich auf und kann mich kaum aus dem Bett schälen - linke Schulter richtige Schmerzen (die Schulter hatte Kontakt mit dem Baum). Die Schmerzen tue ich ab, Zug bekommen, weil nachts bei offenem Fenster oben ohne geschlafen.
Donnerstag Auto packen für Alfsee, Freitag Anreise, schmerzvolle Nacht im Zelt verbracht. Aber Samstag lächelnd und motiviert am Start zum 24h Ritt.
Und es läuft eigentlich, Beine gut - ich kann 42'er Runden fahren, das passt - ich merke aber auch, dass die knüppelharten Wiesentrails (trotz Fully!) nix für meine Schulter sind. Pause nach 5 Runden - erste Überlegungen abzubrechen. Nein, dafür habe ich mich nicht bis heute bei Wind und Wetter durchgebissen, ich möchte nicht versagen.
Also noch zwei Runden in den Abend gefahren. Auf meiner letzten Runde kommen mir die Tränen, weil ich merke es geht einfach nicht, alles andere außer abbrechen wäre die totale Unvernunft - zu mal ich mir auch nicht sicher bin, ob der Schmerz aus der Schulter kommt oder doch aus der Wirbelsäule.
Die Vernunft siegt. Aber das tat echt weh - obwohl es ja um nix geht. Ich hatte 20 Runden auf dem Schirm, insgeheim 24 ("Jede Stunde eine Runde").
Seit einer Woche versuche ich des Thema Schulter/Rücken in den Griff zu bekommen. Der Orthomann hat auf dem Rücken rumgedrückt, dabei hat es geknackt, der Schmerz ist heute noch da. Der Physio weiß auch noch nix mit mir anzufangen.
Montag starte ich eine neue Runde beim Orthomann - ich muss schnell wieder auf das Bike, das 24h Stöffel-Race steht an, dort will ich finischen.
Momentan sehe ich aber meine "Saison" auch in Trümmern an mir vorbei laufen.
Insofern kann ich den Muschi Artikel super nachvollziehen und kann gerade das gleiche erleben. Immer den Kampf zwischen totaler Unvernunft, nämlich biken zu wollen und der notwendigen Ruhephase.
Da muss ich durch.....(und jeder andere wohl auch)