Neko Mulally – Stahl vs. Aluminium: Neue Antworten auf alte Fragen

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Das coolste Renn-Programm im gesamten UCI-Zirkus. Neko ist einfach Klasse. Wahnsinn was der leistet. Ist regelmäßig als einer der schnellsten Fahrer der Welt bei Worldcup Rennen am Start, entwickelt sein eigenes DH-Bike und managed nebenher auch noch sein eigenes Rennteam.
 
Nicht nur ein superschönes mainframe, sondern auch sehr interessanter Versuch, der zeigt, dass dem Werkstoff Stahl bestimmt ein revival bevorsteht. Es zeigt sich auch bei anderen bikes, dass die Fahreigenschaften vom flex her eigentlich immer besser sind, solang die carbon Hersteller weiterhin so besinnungslos wie bisher ihre Rahmen zusammenpappen.
 
Ich liebe die Videoserie. Schade das er verletzt ist zum Weltcupstart. Sympathischer Kerl der Rennen liebt, Nachwuchs unterstützt...
Aber leider auch einer dem das neue Reglement zum Verhängnis werden könnte
 
Ich würde auch gerne mal ein Stahlbike testen. Meine Erfahrungen von carbon zu alu war ähnlich wie das Video Stahl zu alu beschreibt. Carbon war mir deutlich zu harsch
 
Eine Stahl-Renaissance wäre echt schön, nicht nur bei Downhill. Ich finde es super, dass hier ein Profi einfach mal ausprobiert und damit abseits der breiten Masse agiert. Und sein Feedback betreff der Eigenschaften kann wohl als fundiert gesehen werden. Stahl ist nicht tot...
 
Schöne Videoserie, bin mal gespannt, was er nun wirklich lieber fährt.
Stahl hat natürlich seine Vorteile, gerade auch beim Recycling. Ich trauere allerdings Stahlrahmen nicht wirklich nach. Alles was ich bisher mal fahren konnte, war mir zu weich und vor allem zu schwer. Beim Gewicht muss man sagen, dass das zusätzlich meist sehr leichte Grundformen und Hinterbausysteme sind, die bei Stahlrahmen zum Einsatz kommen. Wenn man mal wirklich keine Kompromisse beim System macht und bei einem Enduro oder DH-bike da nur auf Performance schaut, kommt man in Stahl sicherlich auf ganz schöne Brocken, die ich ehrlich gesagt nicht mehr bräuchte.

Das Thema Steifigkeit ist vielleicht eines der unterbewertesten in der Bike-Szene. Das kann Bikes wirklich sehr gut machen, oder komplett versauen.
Bei der Steifigkeit kommt es halt auch immer noch drauf an, wo man am Rahmen steif baut und wo man eher weniger Steifigkeit einsetzt. Noch mehr gilt das natürlich für die Teile, ein Bike besteht ja nicht nur aus Rahmen. Auch gibt es inzwischen ein paar Werkstoffe, oder Bauteile, die durchaus steif sind, aber eine gewisse Vibrationsdämpfung bieten.

Ich für meinen Teil hatte auch schon verschiedene Kombinationen selbst (weichere Laufräder, oder Anbauteile, steife Rahmen und umgekehrt, oder Rahmen, bei denen Wippen und ähnliches gegen steifere getauscht wurden und natürlich auch ein paar Testbikes). Das schlimmste was ich je gefahren bin, war ein bocksteifer Carbonrahmen mit bocksteifen Laufrädern und aus heutiger (Enduro-)Sicht gar nicht mal so steife Gabel. Einfach nur hart, harsch und mit miserabler Traktion bei nicht einmal sonderlich präzisem Lenkverhalten. Mit Berücksichtigung des Preisniveaus könnte man schon von "unfahrbar" sprechen.

Auch war ich kein Fan von recht weichen Alu-rahmen mit eher ordentlich steifen Laufrädern. Präzision könnte besser sein und wenn sich das Bike beispielsweise im Anlieger unter einem verwindet finde ich das weder angenehm, noch ist das der Federungsfunktion zuträglich.
Überhaupt bin ich eher für ein steiferes Chassis und weichere Laufräder. Das absolute Aha-Erlebnis war aber der Umstieg auf Pirope-Laufräder. Die fühlen sich steif und präzise an, es kommt aber nur ein kleiner Teil der Vibrationen durch, die man von normalen Laufrädern kennt. Man fährt entspannter, hat im Vergleich so viel mehr Traktion, dass ich es anfangs selbst provoziert kaum geschafft habe, das Bike ausbrechen zu lassen. Da musste ich mich erstmal an so viel Traktion und den erweiterten Grenzbereich gewöhnen. Das alles wohlgemerkt mit ordentlich steifem Carbonrahmen, steifer Gabel, Stiffmaster-Steuersatz, Syntace-Vorbau und Carbonlenker. Also Fahrpräzision und Fahrgefühl auch bei hartem rangehen immer da, aber mit Komfort und Traktion.
Ich bin daher skeptisch, was die Performance von Stahlrahmen angeht. Vielleicht weich an der falschen Stelle. Aber bin mal gespannt was Neko am Ende fährt. Allerdings bleibt es dann auch eine Einzelmeinung und keine allgemeingültige Tatsache. Er fährt z.B. auch keine HP-Variante. Andere schwören drauf.

PS: Geht´s eigentlich noch jemanden wie mir: Mich gruselt es immer etwas, wenn ich diese Gitter-Kurbel an DH-Bikes sehe.
 
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Das Thema 3 dimensionale Steifigkeit ist definitiv ein interessantes. Ich finde auch das Präzision der gefahrenen Linie nicht unbedingt durch ein maximalsteifes Gesamtpaket begünstigt wird. Denn die Impulse die am lenker oder den Pedalen ankommen müssen erstmal durch den Fahrer aufgenommen und korrigiert werden und je größer der Impuls desto stärker muss auch die Korrektur ausfallen.
Mir ist das mal an einem älteren devinci Wilson carbon und einem santa cruz bronson mit carbon laufrädern aufgefallen, da hab ich bei meinen 67kg soviele seitliche versetzer abbekommen, dass ich die angestrebte Linie kaum halten konnte und das wirklich sehr verunsichernd. Seither weiß ich dass für mich "flexendere" Konstruktionen besser geeignet sind.
 
Ein Problem bei Stahl ist halt dass man nicht jedes rohr in der idealen wandsstärke und durchmesser bekommt. Die steifigkeiten muss man dann anders reinkonstruieren was die suspension beeinträchtigen kann. Und das Thema gewich bei komplexen hinterbauten ist dann halt schnell recht undankbar.
Mich würden mal die werte interessieren die neko cotic gegeben hat und was dann tatsächlich herauskam. Den flex kann man ja ganz unterschiedlich angeben bzw. Messen/simulieren.
 
Ebenfalls was interessantes bezüglich Steifigkeit des Rahmens:

Finde diese Serie/Einblicke in die Entwicklung richtig super!
 
Das Thema 3 dimensionale Steifigkeit ist definitiv ein interessantes. Ich finde auch das Präzision der gefahrenen Linie nicht unbedingt durch ein maximalsteifes Gesamtpaket begünstigt wird. Denn die Impulse die am lenker oder den Pedalen ankommen müssen erstmal durch den Fahrer aufgenommen und korrigiert werden und je größer der Impuls desto stärker muss auch die Korrektur ausfallen.
Mir ist das mal an einem älteren devinci Wilson carbon und einem santa cruz bronson mit carbon laufrädern aufgefallen, da hab ich bei meinen 67kg soviele seitliche versetzer abbekommen, dass ich die angestrebte Linie kaum halten konnte und das wirklich sehr verunsichernd. Seither weiß ich dass für mich "flexendere" Konstruktionen besser geeignet sind.
Meine "schlimmste" Erfahrung mit zu viel Steifigkeit war Testfahrt von einem älteren Carbon Tracer mit (älteren) Enve Laufradsatz. Das war so harsch und hat jedes Sandkorn seitlich weiter gegeben und ist nur gerutscht auf trockenen, harten Böden. Das hat absolut kein Spaß gemacht, obwohl es sonst (Geo, Fahrwerk) damals sehr gut war. Aber so aufgebaut war es ein echt mieses Bike.
 
Das absolute Aha-Erlebnis war aber der Umstieg auf Pirope-Laufräder. Die fühlen sich steif und präzise an, es kommt aber nur ein kleiner Teil der Vibrationen durch, die man von normalen Laufrädern kennt. Man fährt entspannter, hat im Vergleich so viel mehr Traktion, dass ich es anfangs selbst provoziert kaum geschafft habe, das Bike ausbrechen zu lassen. Da musste ich mich erstmal an so viel Traktion und den erweiterten Grenzbereich gewöhnen.

@HarzEnduro
Warum verzichtest du auf diesen vorteil? Gerade bei rennen wie am reschen. Du hattest sie doch auch?
Uncaged racer könnten den vorteil alle mitnehmen.
 
Ajo, ich erinnere mich an das foto eines komplett kolabierten laufrades hier im forum wegen eines gar nicht mal so dicken aufgeglaubten astes.
Aber am reschen sind die wurzeln am boden verankert und luftdruck muss man auch controllern. Wenns soviel bringt, ich würd den vorteil mitnehmen.
 
Probleme mit zuviel Nachgiebigkeit habe ich bei meinem Stahlfully (Hauptrahmen und Hinterbau) keine. Das Bike generiert insgesamt Unmengen von Grip. Im DH liegt es satt auf der Strecke. Seitliche Versetzer sind kein Thema. Obwohl es kein Leichtgewicht ist, fahre ich auf meinen gewohnten Strecken die bisher besten Zeiten (was bei mir nicht mehr wirklich wichtig ist, aber trotzdem hin und wieder Spaß macht).
Allerdings ist das nur meine persönliche Erfahrung bei meinem Fahrstil. Fahr keine Rennen und bin kein krasser Springer. Fahrtechnisch entwickelt ich mich jedes Jahr ein wenig weiter, was mir nach wie vor viel Freude bereitet. Also insgesamt ein braver Enduristi.

Bei Cotic schaue ich auch immer wieder rein und bestaune das Rocket. Mit 170 mm / 160 mm aufgebaut wäre das irgendwann schon mal was. Einen Dämpfer hätte ich schon.
Hab schon mal angefragt. Den müsste ich Cotic schicken. Nur den Rahmen ohne Dämpfer rücken sie nicht raus.

Was sagst Du: Alu oder Stahl?

Bei meinem Fahrkönnen und dem Einsatzbereich, in dem ich unterwegs bin, ganz klar Stahl. Ich möchte nix anderes mehr.
Mir sagt das Fahrverhalten, die schlichte Silhouette, die außenliegenden Züge, die Liebe zu Rahmendetails einfach zu.
Nicht das ich mich für aktuelle Bikes von Nicolai, Atherton, Forbidden, Deviate etc. nicht begeistern könnte, aber solange es Alternativen aus Stahl gibt, werde ich wohl dabei bleiben.
Kürzlich saß ich ein wenig auf einem Spectral CF 8 29 und einem Spectral Al 27,5. Auf jeden Fall feine Bikes für den jeweiligen Preis. Und die Kumpels reißen was mit den Teilen. Aber im Vergleich mit meiner Karre sind sie bei ähnlicher Geo und ähnlichem Federweg für mich halt einfach seelenlose Klapperkisten.

Ich hoffe zukünftig auf noch ein wenig mehr Auswahl. Der Gewichtsnachteil ist gegenüber den heutigen Alu- und Carbonrahmen nicht mehr sonderlich hoch. Mit entsprechender Ausstattung im Endurobereich für mich sogar zu vernachlässigen.

Wenn Alu, dann von Nicolai. Das würde auch passen, wenn es nichts Brauchbares aus Stahl gäbe.
 
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