Die Aussage als solche stimmt schon. Das ist wie ein Pizzateig, den man grösser und dünner auswalken kann, die Masse des Teigklumpens bleibt gleich
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Aber ob z.B. eine 1.8 mm 220er Scheibe Wärmetechnisch besser als eine 2.0 mm 200er ist? Kann ich mir nur schwer vorstellen. Aber genau wissen tue ich es nicht...
Wenn du es dir nicht vorstellen kannst, dann glaub einfach der Physik. Die Wärmeabgabe hängt hauptsächlich von der Oberfläche ab. Größere Oberfläche, mehr Wärmeabgabe.
Dass man eine 220er Scheibe vielleicht nicht in 1,8 mm Dicke haben will, liegt ja nicht am Wärmemanagement.
Übrigens wäre es bei Vollscheiben nicht so, dass sich zum Beispiel 180 mm Durchmesser Scheiben mit 2,0 mm Dicke und 200 mm Durchmesser Scheiben mit 1,8 mm Dicke hinsichtlich Masse und/oder Oberfläche entsprechen würden (dein Beispiel ist etwas unglücklich, weil sich die beiden Größen prozentual unterschiedlich ändern). Der Durchmesser (bzw. in der bekannten Formel der Radius) geht quadratisch in die Fläche und damit auch ins Volumen (gleichbedeutend mit Masse) ein, während die Dicke in der Oberfläche und im Volumen ja nur einmal drinsteckt (Oberflächen- und Volumenformel für Zylinder). Die 200er hätte also ca. 10% (kommt bei Prozent ja immer darauf an, in welche Richtung man rechnet) mehr Masse und ca. 20% mehr Oberfläche (die Seiten der Scheiben werden offensichtlich deutlich größer, der Ring außenrum—der deutlich kleinere Teil—bleibt flächenmäßig gleich -> Rechteck mit Durchmesser mal Pi mal Dicke).
Bei realen Scheiben ist das nochmals unübersichtlicher, weil die Scheiben in ihrer Form wahrscheinlich nicht komplett linear skalieren; da ändert sich die Oberfläche von einer Größe zur nächsten nochmals anders, sprich der "Anteil an Loch" wird bei den Scheiben wahrscheinlich nicht konstant sein. Von den unterschiedlichen Formen und Anordnungen der Löcher bei Scheiben verschiedener Hersteller ganz zu schweigen. Deshalb ist da eine Einordnung im konkreten Einzelfall (bzw. Zweifachfall beim Vergleich zweier Scheiben) nicht ganz einfach und die Oberflächengröße gibt mWn kein Hersteller an.
Aber das ändert nichts daran, dass die Ausgangsaussage als Grundtendenz stimmt. (Beachte: da war von konstanter Masse die Rede, was wegen der Wärmeaufnahme wichtig ist. Wenn sich Masse und Oberfläche verändern, ist es nochmals komplexer in der Einschätzung, allerdings ist mehr Masse und mehr Oberfläche hinsichtlich Wärmemanagement gleich doppelt besser. Insofern ist von einem Hersteller, wo die Form zwischen verschiedenen Größen und Dicken sehr ähnlich ist, eine größere dünnere Scheibe jedenfalls besser. Wenn es nur um Wärmemanagement geht – oder auch Stabilität – ist die größere, gleich dicke Scheibe natürlich noch besser, aber manchen ist Gewicht ja auch noch wichtig. Den Fall der gleichen Scheiben mit unterschiedlichen Größen und gleichzeitig Dicken gibt es wahrscheinlich nicht zu oft, aber an einen Fall glaube ich mich zu erinnern, komm nur gerade nicht darauf, welcher Hersteller das war. Wenn das jemand weiß und motiviert ist, kann er ja mal die verschiedenen Gewichte raussuchen und hier auflisten. Dann zeigt sich, wie gut das mit der Theorie von oben übereinstimmt.)