Pyrix - Von Bilbao nach Barcelona... und weiter...

Ach, das Rad ist schon weggeschleudert und der hintere Fuß kommt auch noch nach vorn - dann läuft er das ganz geschmeidig ab.
..
hoffe ich...
 
Der "Alte Knochen" ist gelenkiger als ihr glaubt! :daumen:

Der hat sich nichts getan. Er ist doch ein Glückschwein. Allerdings habe ich mich die Tage schon gefragt, wie er mit diesem Rad und dem Gepäck bei S4 zurecht kommt......? :confused:
 
...hat schon seinen Grund warum ich nur noch mit einem dieser neumodischen Endurohelme mit abnehmbaren Kinnbügel fahre, letztes Jahr bei einem ähnlichen Sturz am Lago 2 Zähne hälftig an einem dieser netten Brocken drastisch eingekürzt. Jetzt bei den kniffeligen Abfahrten immer mit Kinnbügel, den Rest halt dann ohne.. Hoffe der Sturz ging glimpflich ab!
 
sieht aus wie bei "science of stupid", hier base-jump für mutige - perfekte absprunghaltung - fallhöhe 2m :eek:

immer wieder erstaunlich, daß man auch bei den neumodischen fahrwerken und radgrößen noch genauso übern lenker geht wie vor 20 jahren aufm gestreckten ht mit 15cm sattelüberhöhung und 120mm 0° vorbau...
aber wahrscheinlich hätte man solche stellen damals als unfahrbar umtragen, heute verschieibt sich halt der schwierigkeitsgrad nach oben und dann plumpst man eben ab und an wieder auf die nase.

hoffentlich nix ernstes passiert ;)
 
11.09. 13:30 Puigmal, 2920m

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Nachdem uns von Puigcerda eine geteerte Ministraße bis auf über zweitausend Meter geführt hat, bleibt für den Weiterweg am Grat nurmehr ein holpriger, teils steiler Karrenweg.

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Trotzdem: Bis auf zweihundert Meter unterhalb des Gipfels ist der komplette Uphill auf den Puigmal durchaus fahrbar. Keine Selbstverständlichkeit in diesen Höhen.

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Aber am Ende wird halt doch geschleppt. Ist eben so.

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Kurz unterhalb des Gipfels macht der "Puigmal" dann seinem Namen doch noch alle Ehre. Den ganzen Vormittag über kein Wölkchen am Himmel, aber die Welt verschwindet binnen Minuten trotzdem in einer nebligen Sturmwolke.

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Gipfelpicknick darf trotzdem sein: Ohne Arandanos geht nix bei Goldkettle.

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Und überhaupt: Der Gipfel des Puigmal ist mit 2920 Metern wohl der höchste Punkt jedes Pyrenäen-West-Ost-Crosses. Wir waren zwar am Wandertag auf den Pico Aneto schon höher, aber ohne Bikes zählt das halt nicht richtig. Wie auch immer, jedenfalls darf man sich hier oben durchaus ein bisserl freuen... :)
 
Keine Hundestories, keine Trails :/

Nun gut:

"Viele werden sich schon gefragt haben, wie ein so großer und relativ schwerer Hund in einem als extrem sparsam bekannten Milieu traditionell sich ernährt hat. Die Antwort ist ganz einfach: ... Schafkot, der ebenfalls täglich abfällt, und Nachgeburten, die bei den asaisonalen Schafrassen übers ganze Jahr vorkommen. Der weidende Herdenschutzhund frisst selten Gras, so oft wie alle anderen Hunde auch, viel öfter frisst er den Kot der Schafe, der ihm Ballaststoffe und Vitamine zuführt, natürlich auch Würmer..."

Guten Appetit & umso bessere Weiterfahrt! :)
 
@stuntzi und Goldkettle:
Wie seid ihr so entspannt bei eurer Schlafplatz-Wahl? Insbesondere in besiedelten Gegenden. Z.B. An der Hafenmauer. Fragt ihr da immer vorher einen Besitzer? Oder gibt es bei euch keine schlecht gelaunten Anwohner mit Polizei / Ordnungsamt?

Oder stören die Behörden sich nicht an Zelt mit Radl?
Wir hatten noch nie ein Problem. Klar, wenn man über einen Zaun steigt, und auf privaten Gelände oder in einem Nationalpark übernachtet, stellt man das Zelt eher verdeckt oder in der Dämmerung auf. Wir nehmen auch immer alles mit, zurück bleibt nur der Abdruck des Zeltes.
Die lustigste Geschichte war, als wir in Neuseeland auf privaten Land übernachtet hatten, und der Besitzer am Morgen mit seinem kleinen Heli neben unserem Zelt gelandet ist. Er war tiefenentspannt, wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Ich war leider zu perplex, um ein Foto zu machen.
 
11.09. 15:30 Auf dem Puigmal-Trail bei Nuria, 2020m

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Dann fahren wir langsam mal runter von dem riesigen Schotterhaufen, ehe das Wetter hier noch richtig ernst macht. Das Wegerl vom Puigmal hinab nach Osten beginngt auf den ersten Metern zunächst halbwegs handzahm...

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... und stürzt sich dann quasisenkrecht und reichlich schotterbröslig hinab ins Tal. Dreihundert Tiefenmeter lang machen die Spanier keine unnötigen faxen sondern lassen ihren Pfad die Höhenlinien einfach mal im Neunziggradwinkel queren. Wozu unnötigen Aufwand in Serpentinen stecken, geht ja auch so. Klar geht's auch so, aber man steht halt dauernd mit Gewalt auf der Bremse. Flow ist jedenfalls anders.

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So zum Beispiel.

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Die Stückerl zum genießen sind allerdings relativ dünn gesäht auf dieser Abfahrt.

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Denn schon bald...

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... wird's wieder verblockt und knackig. Macht aber alles Spaß, so lang man bei kleinen Unaufmerksamtkeiten nicht auf die Fresse fliegt sondern auf beiden Beinen exorbitant elegant über den Lenker abläuft.

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Slickrockende Wasserfälle...

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... werden abgelöst von steilen Almwiesen.

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Nacht fast eintausend Tiefenmetern mit viel steilem und verblocktem S3-Zeugs endlich im Blick: Das ehemalige Kloster und jetzige Hotel/Kindertraumland/Ausflugslokal/Touristenziel "Nuria".

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Es gibt ein paar kleine Skipisten, Sommerrodelbahnen, Seilbahnen, Förderbänder, Golfkarts, Streichelzoos, Ponyreiten, gefakte Almhütten und als besondere Attraktion die "Cremalera". Außer dieser Zahnradbahn gibt's vom Talort "Ribes" aus keinen anderen Zugang, keine Pisten, keine Straßen, nur ein elendslanger Eintausendhöhenmeterwanderweg. Für diese "Abgeschiedenheit" herrscht dort unten allerdings ein ziemliches Remmidemmi. Man merkt den Bergen hier die Nähe zu Barcelona durchaus an.
 
11.09. 18:00 Nuria, 1965m

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Nach den letzten zwei Tagen ohne viel Zivilisation ist Nuria bzw. die Anlage hier gewöhnungsbedürftig.

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Für alle ist was dabei. Ponyreiten, bzw. auf dem Pony sitzend herumgeführt werden steht bei den Kindern hoch im Kurs.

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Im Zentrum steht eine Kirche, das ganze war wohl mal ein Kloster.

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Wir hauen uns erstmal in der Sonne auf die Wiese und mischen uns ein Radler. Die vorsichtige Nachfrage an der Rezeption ist erfolgreich, es gibt ein Zimmer, für 78€ mit Frühstück gleich gebucht. Gute Alternative, da es hier keine weiteren Versorgungsmöglichkeiten gibt. Und so haben wir gleich einen guten Ausgangspunkt für den nächsten Tragepass Coll de Nou Creus morgen.
 
11.09. 18:30 Pianosalon im Hotel Nuria, 1975m

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Zeltblogging hin oder her... aber mal mit Style im Pianosalon tippen hat auch was. Die Mischung macht's.
 
11.09. 18:30 Pianosalon im Hotel Nuria, 1975m

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Den Postern an der Wand nach zu schließen, ist das Kloster fest in katalanischer Hand. Hat man eigentlich im Umgang mit der Bevölkerung irgendwas von der katalanischen Separatisten-Bewegung mitbekommen? Bin demnächst für ein paar Tage in Südtirol (ohne Fahrrad), bin mal gespannt, was unsere Bekannten dort zu den Doppelpass-Bemühungen der österreichischen Regierung für die deutschsprachigen Südtiroler sagen...
 
Hunde-Geschichten?

Hab ich keine. Aber ich war am Wochenende auch etwas Rum-Stuntzen und hab mit Folie, Schlafsack und MTB in den (waldigen) Bergen übernachtet.
Das hatte ich vor einigen Jahren schon gemacht, aber jetzt länger nicht mehr.
Mir war total entfallen, wie viele verschiedene Geräsche man da, alleine im Wald liegend, hört. Wenn man schlafen will. Und der Schlafrhytmus nicht so zur Abenddämmerung passt...

Keine Menschenseele, aber Käutzchen, Rehe? ... und so ein gebrumme... oder knurren...
"Gibt es hier eigentlich Wölfe?" Dachte ich mir. "Naja kann nur von dort kommen. Schon mal besser, als wie komplett umringt."

Bei genauerem drüber nachgrübeln kurze Zeit später: "Es könnte vl ein Wildschwein sein? Oder der Zug im Tal gewesen sein... oder ein lautes Motorrad?"
Alles immer noch besser, als wie schlecht gelaunte (betrunkene) Menschen.
Zum Glück sind meine Schlafpläze bisher abgelegen genug gewesen, dass es da keine Probleme gab.

@stuntzi und Goldkettle:
Wie seid ihr so entspannt bei eurer Schlafplatz-Wahl? Insbesondere in besiedelten Gegenden. Z.B. An der Hafenmauer. Fragt ihr da immer vorher einen Besitzer? Oder gibt es bei euch keine schlecht gelaunten Anwohner mit Polizei / Ordnungsamt?

Oder stören die Behörden sich nicht an Zelt mit Radl?
Nachtgeräusche in nem richtigen Wald find ich auch ein bisserl gruslig. Und Wolfsgeheul auch. Aber in einem "Bergwald" hoch oben nahe der Baumgrenze ist's dann halb so wild, da hört man allenfalls noch ein paar Kuhglocken von der nahen Weide.

Ansonsten lebe ich quasi seit vielen Jahren draussen, sicher im Schnitt fast jede zweite Nacht. Und verscheucht hat mich noch nie jemand... auch nicht blöd angemacht... keine Bußgelder... einfach gar nix.

Glaube meinen einzigen Strafzettel hatte ich vor vielen Jahren mal für ein "falsch geparktes Bike" in Monaco, inklusive zerstörtem Schloss und "abschleppen"... die Bikes waren halt weg und durften auf der nächsten Polizeistation ausgelöst werden. Seitdem war ich nicht mehr in dem doofen "Land".
 
Den Postern an der Wand nach zu schließen, ist das Kloster fest in katalanischer Hand. Hat man eigentlich im Umgang mit der Bevölkerung irgendwas von der katalanischen Separatisten-Bewegung mitbekommen? Bin demnächst für ein paar Tage in Südtirol (ohne Fahrrad), bin mal gespannt, was unsere Bekannten dort zu den Doppelpass-Bemühungen der österreichischen Regierung für die deutschsprachigen Südtiroler sagen...
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Der Puigmal-Gipfel war voll mit Spaniern, die wohl gern keine mehr wären. Jeder dritte hatte ne katalanische Flagge zum Posing dabei. Und auf der Wiese vor dem Hotelkloster Nuria wird jeden Tag ne riesige Fahne gehisst, damit die Touristen das Gebäude auch mit entsprechend separatistischem Vordergrund fotografieren können.

Trauriger Quatsch, genau wie der ganze andere exit-wir-wollen-lieber-allein-sein-schmarrn, der einem heute so begegnet.
 
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Der Puigmal-Gipfel war voll mit Spaniern, die wohl gern keine mehr wären. Jeder dritte hatte ne katalanische Flagge zum Posing dabei. Und auf der Wiese vor dem Hotelkloster Nuria wird jeden Tag ne riesige Fahne gehisst, damit die Touristen das Gebäude auch mit entsprechend separatistischem Vordergrund fotografieren können.

Offenbar ist just heute der katalanische Unabhängigkeitstag. Das könnte auch das vermehrte Aufkommen an katalanischen Flaggen erklären.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diada_Nacional_de_Catalunya

Alle, die heute nicht auf dem Puigmal oder in Nuria waren, haben sich offenbar zu einem Treffen in Barcelona versammelt:

https://www.tagesschau.de/ausland/barcelona-demo-separatisten-feiertag-101.html

Mal schauen, wie das so weitergeht. Ich bin ja für die Abspaltung von Württemberg von Baden. Aber auf mich hört ja keiner... :)
 
Falls ich jemals eine Pyrenäenquerung mache, dann wird's mittlerweile echt schwierig. Du hast mittlerweile so viele Routen vorgelegt, dass die ganze Karte blinkt. Man weiß echt nicht mehr, welche Linie man wählen soll.
 
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