Samstag Nacht: Wohin, wohin, wohin könnte man bloß fahren??? Brandenburg Havel? Nee, zu weit. Gamengrund? Nee, nicht schon wieder.* Schlaubi? Oder? Polen? Schraden? Oh, was ist das? Dachsberg, Galgenberg, Eichberg, Ziegelberg, Alaunberge, Bordelberg? So viele Berge? Da müssen wir hin! Und da letztgenannter einen so netten Namen hat, wird er zum Ziel erkoren.
Also gings los:
Wernsdorf - Oder-Spree-Kanal - Wenzlow - Friedersdorf - Skabyer Torfgraben - Alt Stahnsdorf. Hier wurde uns ein Seenrundweg um den Stahnsdorfer See in Aussicht gestellt. Der vielversprechend beginnende Weg endete jedoch so unerwartet, wie er gekommen war.
Fotografier doch mal den Haubentaucher!
Komischer Haubentaucher.
Neu Stahnsdorf - Lebbin - Storkower Wanderdüne angekratzt - Knüppeldamm - Dahmsdorf - Schafsbrücke - Wendisch Rietz - Scharmützelseeostufer: Sooo viele Radfahrer... aber sooooo viele!) Und wir auch gleich zweieinhalb Mal eine größere Gruppe überholt, weil wir ja noch links und rechts nach Wegen suchen müssen. *peinlich*
Diensdorf - Dachsberg und ich weiß nicht, welchen noch, verfehlt, dafür einen herunterfallenden Schwarzspecht gesehen. Er versuchte dann, an Laubbäumen wieder hinaufzukraxeln, aber die Rinde war zu glatt. Also hupfte er flatternd zur Kiefer (Gott sei Dank gibts hier Kiefern!) und siehe da:
Ein Specht auf dem Weg nach oben. Leicht panischer Blick, denn je höher, desto platsch!
Hartensdorf - Wilmersdorf - Pause beim Froschkonzert am Dorfteich.
- "Dass da hinter uns muss der Bordelberg sein"
Also dorthin gekurbelt. Aber:
- "Das ist er?"
- "Denke schon. Muss ja. Geht nicht anders."
- "Ja ja."... ... ... ? Du meinst das ernst??"
Ja also war nicht so spektakulär. Bzw. man konnte nicht mal rauf fahren.
Und wohin gehts jetzt? Hmmm, na fahren wir mal Richtung Beeskow.
Hartensdorf - Krachtsheide - Görzig - Raßmannsdorf und die Spree wieder hinauf bis Beeskow.
Dann über Kummerow nach Leißnitz (da düften wir einige (also ungefähr zwei) nette Abseitspassagen verpasst haben).
- "Wie weit ist denn noooch?"
- "Na noch rum um den Schwielochsee... Denn hier lang und dort lang... nach Kossenblatt..."
- "Käseblatt?"
- "Und dann hier und da und dann nach Hause."
- "Also noch 100 km... Du weißt schon, dass wir bereits über 100 gefahren sind?"
- "Hmmm... na gut, kürzen wir ab! Über Ranzig hier und da und so.."
Okay!
Aber es gibt gar keine Brücke über die Spree nach Ranzig! Nur eine Fähre.
- *Und kein Fährmann der Welt holt mich heute wo über.*
Also nach Kuhnshof.
- "Auf nach Kuhdorf!"
Vorbei an einer Kuh-LPG. Da steht ein Gutshaus... laut Karte! Ich hab nur ca. zwei Gebäude gesehen und davon sah keins wie ein Gutshaus aus. Weiter nach Zeust und zwar entlang eines der vier Seen dort.
- "Also zumindest laut Karte soll hier ein Weg sein."
Vor mir war auch immer eine Spur... aber ich glaub, so ging es nicht jedem... Z.B. dem vor mir Fahrenden nicht.
Also raus aus dem meterhohen Gras, rauf auf den Acker.
Gerade noch im Gras, jetzt auf unserem Acker!
Schön war es ja schon irgendwie. Nur das Wasser war nicht nach meinem Geschmack.
Durch Zuckersand (wäh!) nach Zeust. Hier irgendwo im Nirgendwo eine Infotafel des Amtes Friedland.
Ja? Hast du, geneigter Leser, verstanden, was ich meinte? Zur Sicherheit nochmal: Also wir sind gerade durch tiefstes Gras, in einer Traktorspur über den Acker, einem Plattenweg folgend doch im Sand gelandet, noch nicht mal ein Kuhdorf war zu sehen - und dann steht da diese schniecke Tafel, schön weiß, offensichtlich recht neu -- im offensichtlichen Nirgendwo! Kein Mensch hier; ich wüsste auch nicht so recht, warum. Aber vielleicht ist mir da auch nur etwas entgangen.
Zeust - Beeskow: schniecke Altstadt! So, wo sind wir denn jetzt? Ah da. Na gut, um nicht nochmal durch die Stadt fahren zu müssen, fahren wir: Neuendorf - Birkholz - Buckow ("Ist das nicht in der Märkischen Schweiz?").
Und dann: Lindenberg - Glienicke - Wendisch Rietz.
- "Wääh, so viel Wind!"
Route 66 zurück zur Schafbrücke. Pause.
- "Ich vermisse meinen Fernseher so sehr. Bier und Fernsehen!"
Mit dem Stoff der Pausen-Banane die Spazierfahrer eingeholt, denn auf dem Knü-ü-ü-ppeldamm (der ein oder andere wird sich erinnern) überholt sichs schlecht.
Hubertushöhe - Storkow - Groß Schauen - Philadelphia - Storkower Treidelweg - Wolzig.
- "Jetzt verpassen wir aber aber die Wurzelkiefer!"
- "Ist die nicht in Buckow?"
Friedersdorf.
Hier trennten sich unsere Wege, nachdem wir uns einig darüber geworden sind, dass wir nicht mehr miteinander auf Tour gehen sollten.
- "Ich hatte eigentlich nicht vor, heute 200 km zu fahren. Na Hauptsache, ich werd nicht nass."
Und während in einer Stadt, Tor zum Löcknitztal darstellend, die Welt unterging, sah es auf meinem Nachhauseweg so aus:
Drei Rehe (relativ sehr nah), hundert Frösche (zwei auf Tuchfühlung), drei Libellen (mit Menschenkontakt), drei Blindschleichen (eine mit Reifenkontakt wahrscheinlich), zwei Ringelnattern, ein unfliegender Schwarzspecht, ein Ziegen(!)hof und ein Nörgler. Was will man mehr?
*nicht meine Meinung