Riemenantrieb

Es scheint noch mehr zu geben, die grade dabei sind die Kombination "Riemen + Dreck" zu testen :)

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Bei der letzetn CM in Dresden berichtete jemand (wem gehörte das Rotor mit Riemen und der rot eloxierten Rohloff?) davon, dass speziell das Ritzel schnell verschleiße, und seines sah in der Tat schon recht zerrockt aus. Die ursprünglich blau gefärbte Schicht innen am Riemen war auch ziemlich ausgefranzt. Hab vergessen, wie viele km der Antrib da aufm Buckel hatte - viele waren es jedenfalls nicht...
 
Das war Albi. Aber ich weis auch nicht wie viele km er damit schon gefahren ist.
Dieses seitliche Ausfransen hat evtl. damit zu tun, dass die Kurbel sich bei vollem Wiegetritt leicht verziehen und dann auf den Begrenzer gezogen werden. Jedenfalls gibts da manchmal ein lautes Knallen des Riemens, was darauf hindeutet. Was das ganz genau ist, weis aber von denen niemand so recht.

Im Eingangrad-Forum wurde das auch schonmal kurz angesprochen.
 
was hast du für die alfine nabe für ritzel genommen? gibts da was passendes? oder muss ich alles über den riemenhersteller besorgen?

zudem würd mich interessieren, ob der riemen an sich viel anders ist als nen zahnriemen vom auto, da diese ja biegebelastungen von spannrollen aushalten...
 
Mal ne Frage an die Formelsammlungsartisten unte Euch - wie konstruiert man eigentlich die Zahnung so einer Riemenscheibe und welche Daten braucht man grob dazu?

Vielleicht könnte man sich als Freund das starren Antriebs ja ein Riemenfixel mit Wunschzähnezahl aus Stahl in irgendeiner Metallerbude spanen lassen... Was ist da geläufiger Satz wenn man ne CAD-Datei mitbringt?
 
Was genau meinst du mit "Zahnung"?

Prinzipiell werden ja in den bisher verfügbaren Riemenantrieben Zahnriemen bzw. Synchronriemen (schlupffrei) verwendet. Und diese aufgrund der geringen Betriebsgeschwindigkeiten, aber hohen angreifenden Kräfte mit Halbrundprofil.
Womit die Form der "Zahnung" klar definiert wäre.

Mit der Zähnezahl verhält es sich wie üblich bei Getrieben...dimensioniere anhand der gewünschte Übersetzung:
i = n1 / n2 = d2 / d1 = z2 / z1
(1: treibend, 2: getrieben; i>1 Übersetzung ins Langsame, i<1 Übersetzung ins Schnelle; n Drehzahl, d Durchmesser, z Zähnezahl)

Du gehst nun vom Vollastfall aus, da ist die Teilung ("Länge" von einer Zahnmitte zur nächsten) des Riemens gleich der Bogenlänge zwischen den Mitten zweiter "Aussparungen" (wie auch immer sie geartet sind, s.u.). Bei geringerer Last tragen weniger Zähne des Riemens, da sich dieser aufgrund der geringeren Kraft weniger längt.

Und kannst aufgrund der gegebenen Geometrie (siehe entsprechende Norm für den Zahnriemen...DIN ISO 5296 sagt google auf die Schnelle) entsprechende Ritzel konstruieren.


Ob diese nun aus Vollmaterial gefertigt werden (im Einzelfall recht teuer) und mit welchem Verfahren (Wälzfräsen mit entsprechendem Werkzeug - enorm teuer) ist nun die Frage.
Das Problem ist, dass die Zähne des Ritzels/Großrades nach außen der Geometrie des Zahnriemens entsprend gerundet sein müssen.
D.h. solche Praktiker-Traumvorstellungen alá Scheibe nehmen und der Teilung entsprechend viele Löcher über den Teilkreis verteilen und anschließend abdrehen (habe ich kopfschüttelnd schon mal irgendwo gelesen) funktioniert nicht.

Was sehr wohl funktionieren könnte, in ähnlicher Bauweise bei den "Kettenrädern" der Riementrieb-Räder bereits angewendet wird, wäre eine Abwandlung der Triebstockverzahnung...
Indem man zwei Platten auf Distanz hält und anstelle einer Verzahnung über den Teilkreis kleine runde Bolzen verteilt (In die Platten eingepresst).
Aber wenn ich die Sache recht in Erinnerung habe, so sind Zähne und Täler nicht gleich geformt, sondern Letztere sogar eher viel "schmaler".
Müsste man mal genauer prüfen.


Ansonsten sehe ich da eigentlich schwarz sich selbst was kostengünstig basteln zu können. :(

Gerade beim Stadtrad wärs eine schöne Alternative zur Kette, die die Hose sauber und dich geschäftsfähig lassen würde :)
Im Gelände sehe ich persönlich keinen Vorteil (außer zu zeigen dass es prinzipiell geht...klar wieso auch nicht :)), da der Riementrieb in schmutziger Umgebung mit höherem Verschleiß antwortet :/
Ritzel und Großrad wirken da wie Schaufelräder was Schlamm und Staub angeht und den will ich eigentlich nicht auf der Kontaktfläche zwischen meinem Gummi-Compound Riemen und Gegenstück haben.
Kettentriebe haben ne geringere Kontaktfläche...Verschmutzung fällt da weniger (immer relativ sehen) ins Gewicht. Außerdem ist Stahl da durabler.
Und wer die Kette gut pflegt und an der richtigen Stelle fettet (nämlich im Gelenk), der wird sich auch bei hartem Geländeeinsatz lange an ihr erfreuen können...ansonsten gibts halt schnell ne Neue :)
(Die Verfügbarkeit für Otto-Normalos ist i.A. besser als die von Zahnriemen, die sonst hauptsächlich von der Industrie genutzt werden...)

So far :)
 
Mit "Zahnung" meine ich schon das, auf was Du anfangs eingehst...

Ich will wissen wie, man, ausgehend von einem bestimten Zahnprofil und Zahnabstand am Riemen und der gewünschten Riemenscheibengröße, also Zähnezahl, die zahnende Kontur der Scheibe gestaltet.

Wie Du schreibst, verformt sich der Riemen (im Gegensatz zur Kette) im Betrieb. Dazu hat der Riemenrücken (wie auch immer man den eigentlich nennt) selbst eine gewisse Dicke, weswegen für mich nicht ganz klar ist, wie sich die von Dir angesprochene Länge zwischen zwei Zahnmitten verhält wenn der Riemen gebogen wird - was ja auf der Scheibe, speziell dem sehr sehr kleinen Ritzel, passiert. Der Zahnabstand des geraden Riemens ist klar... aber beim gebogenen Riemen geht der Eiertanz (aus meiner Sicht) los, zumal - ich sagte es bereits - die Ritzel ziemlich klein ausfallen.
 
Wie bereits gesagt, anhand der Belastung (könnte man abhängig machen von Körpergewicht, Kurbellänge, Dicke deiner Waden, Steigung deiner Strecken, Menge gegessener Kohlehydrate u.ä.) definierst du dir eine kritische obere Spannung.
Danach suchst du einen passenden Zahnriemen aus der Norm, da du diesen als Zukaufteil von einem Hersteller deines Vertrauens beziehst.
In der Norm sind alle nötigen Geometrie-Informationen festgelegt.

Der von dir angesprochene "Mindesbiegeradius" ist zu einem Teil ne logische Konsequenz aus der gegebenen Geometrie (du weißt...Norm), da sich die Zähne des "Halbrundprofils" natürlich nicht im berühren dürfen. Klar - sonst passt ja auch kein Gegenstück des Ritzels dazwischen...
Und die Dehngrenze des Materials darf auch nicht überbeansprucht werden.
Nicht ganz ohne ist dabei natürlich die Dauerfestigkeit...da der Riemen pro Umlauf zweimal ordentlich gebogen und wieder gestreckt wird.
Pauschal kann man da bei solchem Compound-Material keine sinnvollen Werte angeben, weswegen ich mich auf die Kennwerte der Hersteller bzw. der Norm verlassen würde.

Nötige Geometriezusammenhänge - ich sagte es bereits mehrfach - stehen in der Norm (wahrscheinlich DIN ISO 5296).
Einfluss auf deinen gewünschten Mindestbiegeradius werden haben:
Zahnteilung, Zahngröße und damit deren Rundung, sowie die Rundung im Fußgrund des Riemens und natürlich auch die Breite des Zahnriemens, Materialkennwerte (Dehngrenze) und und und...

Also Norm besorgen und viel Spaß beim tüfteln :)
 
Ja(ja) :D
Prinzipielle Zusammenhänge sind schon klar, mehr oder weniger... Ich hatte ein bisschen darauf gehofft, dass es einfacher sei, als zuerst angenommen.

Muss ich ja nur noch die Daten für den Gates "CarbonDrive"* rausfinden, wa...

* Es geht ja hier schon um einen ganz konkreten Riemen und eben die recht beschränkte Teileauswahl zu diesem.
 
Cool, dass es hier nen ganzes Topic zum Thema gibt. Bekomme diese Woche noch mein "Trek District" und werd mir mal bei Zeiten das ganze Topic durchlesen.
Denn im Originalzustand wird das gute Rad sicher nicht bleiben :D
 
So Leute was haltet ihr von den Bikes mit Riemenantrieb? Mittlerweile scheint da einiges in der Pipeline der Hersteller zu sein.
....

Idee an sich super, wenn ja auch nicht neu.

Geht leider bisher nur im Hardtail. Einsatz im Freeride-Bereich auch möglich? Da traue ich der derzeitigen Lösung, den Riemen zu spannen, nicht.. Kettenführung vorn ist glaube ich auch nicht möglich.

Ich warte die Entwicklung erstmal ab.
 
An meinen Rohloff-Bikes die ich enduro/freeridelastig fahre, habe ich Kettenführungen, da die Kette bei ruppiger Fahrweise trotzdem unten ist. Keine Ahnung, ob der Kommentar von cy-one als Bestätigung meiner Aussage oder als Kontra gemeint war, aber das hat wirklich nichts damit zu tun.
Wenn es härter zugeht, ist die Kette unten. Obs beim Riemen auch so ist, keine Ahnung.
 
also das seh ich anders.

nur ums vorweg abzuklären: ich sprech von einem rahmen bei dem man die kette ohne feder spannen kann.

und wenn dann die kette gescheit gespannt ist und die kettenlinie stimmt fällt da auch nix mehr runter. meine erfahrung.

bei fullys oder senkrechten ausfallern (oder beidem ;)) sieht die sache natürlich anders aus, wie man da allerdings den riemen spannt is ja eh noch so ein problem (siehe weiter oben.)
 
Das war Albi. Aber ich weis auch nicht wie viele km er damit schon gefahren ist.
Dieses seitliche Ausfransen hat evtl. damit zu tun, dass die Kurbel sich bei vollem Wiegetritt leicht verziehen und dann auf den Begrenzer gezogen werden. Jedenfalls gibts da manchmal ein lautes Knallen des Riemens, was darauf hindeutet. Was das ganz genau ist, weis aber von denen niemand so recht.

Im Eingangrad-Forum wurde das auch schonmal kurz angesprochen.

Wenn es Laut Knallt ist das ein Zeichen dafür das der Riemen Übergesprungen ist !!!
Ist nicht grad Gesund für den Riemen !!!
 
also das seh ich anders.

nur ums vorweg abzuklären: ich sprech von einem rahmen bei dem man die kette ohne feder spannen kann.

und wenn dann die kette gescheit gespannt ist und die kettenlinie stimmt fällt da auch nix mehr runter. meine erfahrung.

bei fullys oder senkrechten ausfallern (oder beidem ;)) sieht die sache natürlich anders aus, wie man da allerdings den riemen spannt is ja eh noch so ein problem (siehe weiter oben.)

Sorry das so drastisch auszudrücken. Aber den Bikes aus Deinen Alben fällt sicher nicht die Kette ab. Ich rede von Freeride!!
Hatte mir kurz vorgestellt, wie der Riemenantrieb an meinem Banshee Morphine (mit BMX-Ausfallende) aussehen würde. Habs aus oben genannten Gründen gelassen, ausserdem teilt es sich die Rohloff mit dem Helius FR. Das geht aus ebenfalls oben genannten Gründen nicht auf Riemen zu switchen.
 
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