Singlespeed Fahrtechnik

DerBergschreck

...fährt ohne Betäubung
Registriert
24. Oktober 2004
Reaktionspunkte
1.176
Ort
Ostwestfalen
Ich eröffne mal eine Diskussion über Singlespeed Fahrtechnik, weil es schon einige Situationen gibt, wo man eben mit dem Singlespeeder (speziell im Gelände) anders fährt/fahren muss als mit Schaltung.

Am stärksten fällt es mir auf beim Fahren von (Treppen)stufen bergauf: man muss einerseits mit dem grösseren Gang stärker „würgen“, hat aber durch das geringere Drehmoment eine stabilere Traktion.

Ähnliche Situation beim Durchfahren von Bächen steil runter und dann wieder steil rauf evtl. noch mit nassen Wurzeln/Steinen am Gegenanstieg. Sowas hatte ich beim Umstieg von Schaltung auf Singlespeed gar nicht erwartet - ich hatte solche Situationen ab dann für eigentlich umfahrbar gehalten. Doch es geht oft sogar besser - die Mitfahrer mit Schaltung hatten hier oft Probleme mit durchrutschenden Reifen beim Gegenanstieg.

Was fällt euch noch zum Thema „Singlespeed Fahrtechnik“ ein?
 
ssp-fahren ist irgendwie für mich nicht so gruppenkompatibel weil ich bergauf zum selbschutz eher zu schnell unterwegs bin und bergab zu langsam ;)
 
No ja beim SSP stellt sich zumindest net die Frage ob man den richtigen Gang drin hat...:lol::lol::lol:.....und ausserdem kann man sich drauf konzentrieren ordentlich gaszugeben ggf......und natürlich auch entsprechend zu bremsen......ohne sich mit dem Schaltgeraffel abgeben zu müssen.......und wenn ein hügel oder eine Erhebung in der Landschaft auftaucht......dann volle pulle hochfeuern wenns geht.....:lol::lol::lol::lol::lol::daumen::daumen:
 
No ja beim SSP stellt sich zumindest net die Frage ob man den richtigen Gang drin hat...:lol::lol::lol:

Obwohl es sich im ersten Moment banal/witzig anhört, ist das ein wichtiger Vorteil. Ich habe mich vorher beim Fahren mit Schaltung schon oft dabei ertappt, dass mich das überlegen bzgl. des passenden Gangs einen kurzen Moment und ein paar Pedalumdrehungen Zeit gekostet hat und ich dann letztendlich doch nicht den passenden Gang drin hatte. Diese kurze Verzögerung fällt beim SSP Fahren weg.

Interessant ist auch, dass man kurze Abfahrten mit darauffolgendem Gegenanstieg mit der Zeit rasanter fährt, weil man ja weiss: "Alles, was ich bei der Abfahrt an Energie wegbremse, muss ich mich am Gegenanstieg stärker anstrengen. Darüberhinaus gibt es auch kurze Rampen/Kanten, die man nur mit Schwung und langem Gang hochkommt. Schalter, die dort unten aufs kleine Kettenblatt schalten, treten ins Leere, das Vorderrad kommt hoch und die Stelle kann nur noch schiebend absolviert werden.

Das geht zwar prinzipiell auch mit Schaltung, nur hat man am Singlespeeder seinen einen Gang besser "im Gefühl" als die einzelnen Gänge einer Schaltung.

Toll sind auch schlammige Passagen: ich komme trotz Racekings jetzt oft an Stellen durch, wo ich früher mit traktionsstärkeren Reifen und Schaltung gescheitert bin.
 
gibt viel für und wider. ich fahre auch echt gerne ssp und kann deine o.g. aussagen verstehen @DerBergschreck
dennoch ists nicht der heilige graal aufm trail der alles besser macht. das gilt für ssp, 1x10, 2x10, 3x10 und alle anderen varianten.
 
Mir hat das Singlespeeden sehr viel gebracht, auch für das Fahren mit Schaltungsrädern.
Ich fahre viel vorausschauender, suche bergauf und bergab die Optimallinie, umfahre kleinere Hindernisse, die beim Überrollen Kraft kosten würden. Generell gehe ich viel früher aus dem Sattel als mit dem Schaltungsrad. Insbesondere bei sehr steilen Rampen ist dann die Kunst, die Balance zwischen Genug-Druck-Auf-Hinterrad und Vorderrad-Bleibt-Am-Boden zu finden. Mir gelingen (kurze) Rampen mittlerweile mit dem Singlespeed besser als mit Schaltung, weil ich gar nicht erst der Versuchung erliegen, mich weniger anzustrengen ;-). Ein eher breiter Lenker, an dem man richtig reissen kann, ist von Vorteil (da nehme ich auch kein Leichtbauteil).
Solange es rauf oder einigermaßen steil runter geht, habe ich überhaupt gar keine Probleme, mit Schaltungsfahrern mitzukommen. Bergauf sogar eher das Gegenteil. Lediglich auf leichtem Gefälle und im Flachen schadet es nicht, schonmal Spinning gemacht zu haben.
Die beiden Extreme "Bolzen" und "Spinning", die man mit einer Schaltung zu vermeiden versucht, finden logischerweise ständig statt. Die trainiere ich im Winter in der Fitte (Beinpresse, Spinning), was auch nicht schadet.
 
Um es mal auf die Straße zu legen: ssp am Berg ist bisschen tricky. Zum einen sind Klickpedale sehr hilfreich weil man prima drinne drücken und ziehen kann, und auch muss. Bei sehr steilen langen Rampen bietet es sich an im Zickzack hochzufahren, dadurch nimmt man den Druck etwas raus und fährt relativ leicht mit der Seite zum Hang. So kommt man auch mit dicken Übersetzungen noch gut rauf. Kraft in den Schultern und Armen vorausgesetzt. In der Ebene gibt's nix was mir einfällt, da heißt es einfach demmeln.
 
Zurück