Singlespeeders Geschichte (Warum nicht Singlespeed?)

Ich kenne die Strecke.. Respekt, da will man nicht mit einem Gang hoch!

Kommt doch drauf an *welchen* Gang man drauf hat. Mit sowas wie den oben erwähnten 47/17 käme ich da auch nicht hoch. Ich habe aber mit 34/16@29x2,2" einen moderaten Tourengang drauf (entspricht mit 23er Rennreifen etwa 42/18). Da sieht das schon deutlich entspannter aus.
 
Mitm SSP gewöhnt man sich auch deutlich schneller an Steigungen, wenn man sich nur mal überwinden kann.
Habe hier was ähnliches (vom Rhein aus die L490/Langemarckstraße hoch, für die Bonner), wo ich vor einem Jahr gerade so bei 39/25 den geschalteten Renner hochwürgen konnte. Anfang dieses Jahres dann mit das erste mal 48/18 fixed getraut...zwar oben kurz vorm Umkippen, aber das gehört ja zum SSP-Spaß und die Zeit war absolut Rekordverdächtig. :D
Mittlerweile gehts auch mit dem Fixie recht angenehm da hoch, so einen Trainingsfortschritt hätte ich bestimmt nicht mit dem Schaltrad gemacht. Dafür ist das einfach zu bequem.
 
So... ihr machts mich wirklich fertig... :D
vor kurzem war ich noch hin und her gerissen von den neuen Schaltungen, die jetzt so auf dem Markt sind und in Kürze kommen...
dann bin ich auf dieses Unterforum gestoßen und seitdem ratterts bei mir ordentlich :)

Da ich mir nun endlich mein Arbeitsrad auf SSP mit 38/18 umbaue, kam mir heute morgen eine Idee:
Warum probier ich meine Hausrunde nicht mal ohne zu schalten aus?
Wurde doch eine andere und längere Strecke.
Vor der Abfahrt noch kurz den Ritzelrechner zu Rate gezogen, damit ich in etwa auf die Gleiche Übersetzung komme, wie beim Stadtrad.
32/15 wars dann...
Hab natürlich für die Probefahrt nicht gleich alles abgeschraubt, damit ich im Notfall doch schalten könnt... (mimimi)

Der Anfang war gemütlich....
nach einer halben Stunde relativ flacher Strecke gings schön langsam, aber stetig bergauf. Die Straße wurde zum Schotterweg und schließlich zum Trail.
dann das erste steilere Stück. .. unten wurde mir schon ganz anders :hüpf:
Augen zu und durch.... nach ein paar Kurbelumdrehungen musste ich aus dem Sattel, und dann die Überraschung:
Geht leichter als gedacht :lol:

Alos immer weiter rauf... wäre gelogen, wenn ich sagen würd, es wär bei meiner ersten Ausfahrt "ohne mehrere Gänge" nicht auch zum Schieben gewesen.
waren aber zum größten Teil auch Stellen, die ich bei der ersten Fahrt auf der Strecke auch schieben musste. (bins vorher erst 1 mal gefahren)
das hat sich aber sehr in Grenzen gehalten :D

Ein paar Pausen mehr als ülich musste ich aber schon einlegen ;)

Bergab hats dann leider ordentlich gescheppert :mad: (sch**** Schaltung)

Zum Schluss sagte mein Bikecomputer 33km und 930hm :D
Bin stolz nicht 1 mal eines der Hebelchen gedrückt zu haben. War manchman schon verlockend ...

Somit steht für mich fest: wenn das Stadtrad fertig ist, wird nach einem Hardtail für den nächsten Umbau gesucht. :D
Bis dahin wirds wohl oder übel ab und zu herhalten müssen :lol:
 
Schöner Thread!

Ich habe 1999 in der amerikanischen "Mountain Bike Action" einen Artikel über Singlespeed-MTBs gelesen und fand das irgendwie interessant. Der Artikel war gut geschrieben und die Autoren allesamt angefixt vom Fahren ohne Schaltung. Da ich zu dem Zeitpunkt schon viele Jahre mit Schaltung durch die Gegend gefahren war und ein USA-Aufenthalt anstand, habe ich kurzerhand entschlossen, mir drüben ein Singlespeed zuzulegen. Etwas neues (eigentlich total altes!) ausprobieren und möglichst wenig Wartungsaufwand waren die ausschlaggebenden Punkte.
Damals waren Marken wie Voodoo Cycles auf meiner Wunschliste, aber die waren in Kalifornien allesamt gar nicht so leicht zu beschaffen, wie ich gehofft hatte.
So wurde es halt das, was der örtliche Bikeshop im Lager hatte: Ein 96er Zaskar LE-Rahmen mit allerhand zusammengewürfelten Teilen und Starrgabel. Mangels Tretlagerexzenter oder horizontalen Ausfallenden kam zuerst ein total gespanntes, altes Schaltwerk als Kettenspanner zum Einsatz und danach der wirklich schicke Spanner von Pauls Components.
Schon die ersten Meter auf dem Rad haben wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich habe mich echt gefragt, warum das Rad (im Vergleich zu meinem ausgepimpten Cannondale Super-V, das ich in D gelassen hatte) so viel Spaß machen kann. Damit hatte ich echt nicht gerechnet.
Sowohl der Antrieb als auch die nicht vorhandene Federung führten dazu, dass ich bergauf wie bergab viel mehr auf die richtige Linie achten musste und so wenig Schwung mit der Bremse vernichte, wie irgendwie möglich. Klingt alles logisch - aber tatsächlich hatte ich mir über die Jahre einen deutlich schlampigeren Fahrstil angewöhnt.
Das Gefühl, irgendwo dran drehen oder drücken zu müssen, um Gänge zu wechseln, hat sich nach kurzer Zeit komplett gegeben und ich habe echt gemerkt, dass mehr Aufmerksamkeit und Konzentration auf dem Weg vor mir landet.
Seitdem fahre ich zu 90% der Zeit mit dem Singlespeed, zumindest bei uns im Teuto - ganz einfach, weil es mir unglaublich viel Spaß macht. Lustigerweise habe ich in dem Gelände hier auch überhaupt gar kein Problem, in Gruppen von Schaltungsfahrern mitzufahren.

Ich kann für mich behaupten, dass mich das Singlespeed zu einem besseren Mountainbiker gemacht hat - auch auf meinen Rädern mit Schaltung.
 
@Danimal:

Ich glaube wir sind schon mal zusammen gefahren. Ich hatte damals aber noch ein Schaltungsrad. Samstag 11 Uhr Kunsthalle - du bist doch aus Bielefeld, oder?

Ich habe gerade ne dreitägige Testtour mit 34/16 hinter mir. Von Bielefeld zum Kahlen Asten (124 km, 1.500 hm), vom Kahlen Asten nach Herborn (105 km, 900 hm bei 34º:eek:), von Herborn übern Grossen Feldberg im Taunus zurück nach Weilburg an der Lahn (132 km, 1.700 hm). Das einzige Stück, das ich schieben musste waren ca. 500 m Schotterpiste mit etwa 20% von der Saalburgsiedlung den Limesradweg hoch). Hat einen riesigen Spass gemacht, doof war nur, dass es wegen des Brückentags mit den freien Hotels knapp war. Und die Motorradfahrer an den beiden Bergen gingen mir auf den Keks. Beine fühlen sich gut an. Fortsetzung folgt in ein paar Tagen, ich brauche das jetzt:D
 
geht mir auch immer so. find ich fast nerviger als Autos. Naja, die fahrn halt auch gerne Kurven:p

Die Chopper/Tourenfahrer gehen ja noch, aber die Möchtegernrennfahrer sind ätzend. Von denen hat mir aber einer oben an der Nuttlarer Höhe unfreiwilligerweise eine komplett KFZ-freie Abfahrt beschert, weil er oben einen Unfall verursacht hat. Komplettsperrung der Strasse, aber mit dem Rad kommt man ja immer problemlos vorbei.
Abfahrt vom Kahlen Asten nach Bad Berleburg war auch komplett KFZ-frei wegen Sperrung der Ortsdurchfahrt Girkhausen. Na also, geht doch!:D
Abfahrt vom Grossen Feldberg nur wenige hundert Meter auf der Strasse, dann ebenfalls ohne KFZ den Weiltalradweg runter gebraten, Tempo 60 auf 'm Schotterweg hat ja auch was:).
 
@DerBergschreck Klar, wir sind glaube ich schon das eine oder andere mal miteinander gefahren! Deine Runde in Richtung Kahler Asten bin ich auch schon häufiger gefahren, wobei unser üblicher Track nur von Bielefeld bis Willebadessen führt (da übernachten), allerdings mit extrem hohem Singletrail- und Höhenmeteranteil bei knapp 90km.
Das Motorradfahrerproblem gibt es fast nur am Wochenende. Neulich haben wir in einem Motorradfahrer-Ausflugslokal in der Pfalz übernachtet, da waren wirklich tausende Motorradfahrer. Auf dem Parkplatz konnten wir folgende Routine beobachten: 1. Anhalten, 2. Bock anschauen, 3. Irgendwas mit besorgtem Blick abtasten, 4. Kippe an, 5. Fachsimpeln. Erschreckend - die sind uns gar nicht so unähnlich (bis auf die Kippen). ;-)
 
@DerBergschreck Klar, wir sind glaube ich schon das eine oder andere mal miteinander gefahren! Deine Runde in Richtung Kahler Asten bin ich auch schon häufiger gefahren, wobei unser üblicher Track nur von Bielefeld bis Willebadessen führt (da übernachten), allerdings mit extrem hohem Singletrail- und Höhenmeteranteil bei knapp 90km.
Das Motorradfahrerproblem gibt es fast nur am Wochenende. Neulich haben wir in einem Motorradfahrer-Ausflugslokal in der Pfalz übernachtet, da waren wirklich tausende Motorradfahrer. Auf dem Parkplatz konnten wir folgende Routine beobachten: 1. Anhalten, 2. Bock anschauen, 3. Irgendwas mit besorgtem Blick abtasten, 4. Kippe an, 5. Fachsimpeln. Erschreckend - die sind uns gar nicht so unähnlich (bis auf die Kippen). ;-)

Motorrad: macht fett, frisst Geld.
Fahrrad: verbrennt Fett, spart Geld.
:D
 
Tach Jungs, für alle die wenig im News-Bereich unterwegs sind hier mal einen Link zu einer von meinen SSP Geschichten.

http://www.mtb-news.de/news/2015/06...rce=forum&utm_medium=teaser&utm_campaign=news

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Gerade ein paar Tage mit der flotten Lotte in Thüringen und Sachsen-Anhalt herumgegeistert.

Mühlhauser Landgraben war mal so'n Tip. Interessanter kilometerlanger Trail auf einem mittelalterlichen Befestigungswall. Reichlich Wurzeln und so riesige Löcher, wo man reinfallen kann. (habe erst überlegt, ob ich für euch hier mal so ein Foto mache, wo ich in solch ein Loch reinfalle, damit ihr mal 'ne Vorstellung habt - habs dann aber doch besser gelassen...)

Im Westharz war ich schon ein paar Mal, den Ostharz wollte ich mal wegen der dünneren Besiedlung testen. Meine Fresse. Ich habe über ein paar Stunden durch etliche Dörfer keine Menscheseele gesehen. Da es keine Läden und nur geschlossene Gasthöfe gab, musste ich meine Energie aus dem mageren Frühstück und einigen Energierieglen (ich kann die Dinger nicht mehr sehen) aufnehmen. Das hatte teilsweise schon leichten Expeditionscharakter. Wasser habe ich mir zweimal von Wasserhähnen aus einem garten und einem Hof genommen, wo sich auch auf Zuruf niemand blicken liess.

Wer mal richtig Ruhe haben will und nicht gleich ins austalischen Outback will, sollte mal nach Uftrungen, Breitungen, Questenberg, Hainrode, Grossleinungen usw. fahren.

Der erste Gasthof (nach vier geschlossenen) der auf hatte, hatte nur Pommes. Egal, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Hat man wenigstens was für die Fettverbrennung.

In Wippra, Friesdorf, Rammelburg und Stangerode habe ich dann zusammen zwei (in Worten "zwei") Menschen gesehen. Das war fast ein Kulturschock.

Dass ich mir nur einem Gang unterwegs war, geriet ob dieser Erlebnisse schon fast in Vergessenheit. Ich habe noch nie soviele Schotterwege an einem Tag gefahren. Das Rad sah danach aus, als ob jemand einen Sack Zement darüber geschüttet hatte.

So, hier noch 'n typisches Foto für diese Gegend:
1846740-o1yruzkfrne6-ostharz-large.jpg


Im Selketal zum Schluss standen mir fast die Tränen in den Augen, als ich mit einem Wanderer ein richtiges Gespräch führen konnte.

War ne interessante Erfahrung - aber nochmal fahr ich da nicht hin.
 
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