Die essentielle Frage, die sich so manche hier immer wieder stellen müssen, ist ganz einfach "Warum ist das so?"
Es lässt sich immer wieder schön beobachten, wie bei diesem Thema Symptome einer Sozialisierung, die nachwievor überwiegend feste Geschlechterrollen vermittelt, zu Ursachen verklärt werden.
Es wird oft hinterfragt aber meist eben nur soweit, bis die Antwort der eigenen Agenda entspricht.
Warum sind weniger Frauen im Mtb-Sport aktiv? Warum stellen mehr Frauen die Familie über die Karriere? Warum sind Frauenspezifische Kleidung und Fahrräder überwiegend in Pink oder Violett-Tönen gehalten? Warum sind Jungs generell risiko- und durchsetzungsfreudiger?
Weil ihnen von klein auf erklärt wird, dass man sich als Mädchen so oder so benehmen muss.
Genauso wie Jungs oft das Gegenteil erzählt wird. "Sei nicht so ein Weichei", "Da musst du halt mal auf die Fresse geben", "Guck dir mal die Schwuchtel mit dem rosa T-Shirt an", etc. pp.
Auch daher gehen Männer mit Männern anders um als Frauen mit Frauen.
Das Konkurrenzdenken zwischen Frauen ist auch deshalb anders, weil Frauen andere Dinge als erstrebenswert verkauft werden.
Wer da immer noch der Meinung ist, dass es keine von der Gesellschaft und dem sozialen Umfeld induzierte geschlechterspezifische Prägung gibt, die direkt die gewählten Hobbies, den gewählten Job und das eigene Selbstverständniss beeinflusst, sollte nochmal in sich gehen.
Natürlich gibt es biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau aber ein großer Teil der erlebten Unterschiede ist sozialer Natur.
Die These, dass Audi Michelle Mouton gewinnen hat lassen, schießt nun noch den Vogel ab.
Als Michelle Mouton ihr bestes Ergebnis in der WRC erzielt hat (Platz 2, 1982), ist 1. Walter Röhrl noch bei Opel gefahren und 2. ist Röhrl in dem Jahr gegen den ach-so-überlegenen Audi auch noch Weltmeister geworden. Und das, obwohl neben Mouton auch ein gewisser Stig Blomquist bei Audi gefahren ist.
Röhrl und Mouton sind genau zwei Saisons gemeinsam gefahren. 1984 und 85. 1984 war Röhrl am Ende einen Platz vor Mouton, 1985 ist Mouton nicht zu Ende gefahren...
Zu der Zeit war übrigens Peugeot schon besser als Audi.
was wäre die Welt ohne Sozialwissenschaftler, die Sachen erforschen,
die Normalbürgern niemals nicht auffallen würden
Die Gesellschaft ist so an die "definierten" Geschlechterrollen gewöhnt, dass es die meisten nicht mal merken würden, wenn man ihnen die Unterschiede mit dem Lattenzaun einprügelt.