Fatbike Bewertung
Hallo, ich bin der Sebastian und ich habe mir vor zwei Jahren ein günstiges Fatbike gekauft.
Mein Einsatzbereich ist eher Tourenmäßig ausgelegt, also keine extremen Trailmanöver (oder zumindest eher seltener) und Fahren im Winter auf die Arbeit (Mischung aus Gravel und Asphalt)
Marke: Fischer 1518 – direkt übers Netzt als Auslaufmodel für sagenhafte 439 Euro.
Ich fand das Thema cool und wollte es mal ausprobieren, auch für den Winter und da sollte das Budget mehr als überschaubar bleiben.
Zum Rad. Fischer ist eine deutsche Marke die im günstigen bis mittleren Segment vor allem Tourenräder auch E-Bikes vertreibt – diese z.B.: über Real.
Ausstattung:
Rahmen: FISCHER Alu Rahmen (6061) Fatbike 26“, RH 46 cm, schwarz ohne Logos
Gabel: Stahl
- Unicrown für Fatbike S
Steuersatz: Semi Cartidge integriert 1 1/8“
Schaltung: Vorne:
Shimano Altus
Hinten:
SHIMANO Deore 24-Gang Kettenschaltung
Schalthebel: Altus SL-M310
Kurbelsatz: 3-fach 42/34/24 Zähne / Kurbel Altus (vernietet) , Lager Neco Patronenlager
Bremsen: SHIMANO BR-M 355, Schreibe VR 180 mm, HR 160 mm
Pedalen: Alu/Stahl MTB schwarz (einfache Ausführung)
Sattel/Sattelstütze: SELLE ROYAL
Sattel Mach / Patent Sattelstütze
Laufräder: Alu-
Felgen 100mm Hohlkammer(Doppelt), Nirosta Speichen, Naben (Quanta) mit Schnellspanner vo. 135mm / hi. 197mm, MTB
Reifen 26 x 4.0 (Spider – design),
Schläuche mit Autoventil.
Lenker/Vorbau: MTB Bügel schwarz ca. 630mm, Alu Vorbau ca.100mm
Farbe: schwarz glanz, Überlackdekor
Gewicht: ca. 18 kg (dürfte stimmen)
Max. Gesamtgewicht: 120 kg
Eindruck:
Die Qualitätsanmutung ist gut. Der Alurahmen ist aus 6061 auf gutem Tourenradniveau. Die Schweißnähte sind alle gut.
Das Rad kam vormontiert und war nach 5min fahrbereit.
Fahreindruck:
Der erste Fahreindruck war, nachdem der Luftdruck auf ca. 1 bar aufgepumpt war soweit ganz gut.
Die
Reifen vermitteln, obwohl vom Profil eher glatt, ein sehr schweres und träges Fahrgefühl.
Alle Komponenten funktionieren unauffällig und grundsätzlich solide.
Es war aber schnell für mich klar, dass ich ein paar Modifikationen vornehmen muss uns glücklich zu werden.
1. Sitzposition:
Die Sitzposition war für mich zu gestreckt da der Rahmen doch relativ lang ist.
Umbau:
Vorbau Truvativ Stylo T20/ Lenker Truvativ Holzfeller OS 730 /Rise 40mm
Sattelstütze: die Sattelstütze war grundsätzlich i.O. ich habe aber eine längere Patentstütze eingebaut die länger im Sitzrohr steckt.
Sattelstütze Ritchey mit
Sattel Brooks Flyer (den fahre ich seit 20 Jahren)
Mit diesen Modifikationen ist die Sitzposition jetzt für mich super.
2.
Reifen:
Die schweren Spider
Reifen hab ich gleich gegen
Schwalbe Jumbo Jim 4,8 getauscht. Erstmal nur die Mäntel alles andere (auch
Schläuche) sind geblieben.
Zunächst muss ich sagen, dass ich beeindruckt war, dass der Rahmen die Jumbos auf 100mm
Felgen aufnimmt. Natürlich gab es dann eine Kollision mit der Kette in den ersten drei Gängen. Abhilfe hat hier eine Eigenbau Gummirolle geschaffen.
Da Fahrgefühl hat sich durch diese Maßnahme grundsätzlich zum Positiven verändert.
Die
Reifen sind um Welten leichter.
3. Gabel. (muss nicht – wollte ich aber)
Surly Moonlaner – ich wollte eine etwas leichtere Gabel. Wobei ich glaube dass der Unterschied nicht so signifikant ist (gewogen hab ich sie nicht). Ich glaube auch nicht dass die Surly viel verwindungssteifer ist. Aber mir hat die Möglichkeit gefallen bei Bedarf noch Zusatzträger anschrauben zu können. Bei einem 1 1/8“ Steuersatz sind die Mglichkeiten an Gabeln überschaubar.
In dieser Konfiguration ist das Bike absolut gut. Und die Umbauten mit ca. 200 Euro noch erträglich. (Gabel nochmal 100,- extra)
Ich bin so über den Winter und das letzte Jahr unterwegs gewesen.
Zwischenfazit:
Das Rad funktioniert einwandfrei. Alle Komponenten zeigen weder Verschleiß noch sonstige negative Einflüsse.)
Das Fahrverhalten ist ruhig und stabil und macht richtig Spaß.
Eigentlich ist hier jetzt Ende, aber…
Nun habe ich auch das Problem, dass ich individualisierungs und custom Fan bin und total auf geile Komponenten stehe. Das Fatty stellt hier eine super Basis dar.
Also hab ich weiter dran rumgebaut:
Ausserdem habe ich festgestellt, dass die
Bremsen bei langen Abfahrten im Thüringer Wald doch an ihre Belastungsgrenzen kommen und Fading eintritt.
Ich hatte meiner Frau letztes Jahr einen MTB-Holland Chopper (kreuzgerecht und leicht) gebaut. Aber Sie mag die Deore Schaltung nicht. Somit hab ich die Schaltgriffe getauscht – weil die Altus eine Ganganzeige haben. J.
So gab es noch einen Schaltungsumbau auf 9-fach. (Kassettentausch – einfach umstecken)
Um noch etwas Gewicht zu reduzieren hab ich das Neco Tretlager raus und auf Samox 2 Fach (22/36) umgebaut. Dadurch ist der erste Gang noch etwas kürzer.
Da ich total auf die Kombi Schwarzes Rad mit Orange eloxierten Teilen stehe gab´s noch einige Hope Komponenten J
Fatsno Naben mit
DT Swiss BR710
Felgen, schöne Pedale, Sattelklemme, Tech3
Bremsen – das hat jetzt natürlich nix mehr mit Low Budget zu tun - aber is halt schon geil J
Das wenigere Gewicht merkt man natürlich schon. Ich muss aber trotzdem sagen, dass die einfachere Kombination genauso Spaß gemacht hat.
Fazit.
Meiner Meinung nach stellt ein günstiges Fatbike aus dem Netz mit evtl. ein paar Modifikationen eine gute Basis dar. Die einfachere Ausstattung ist natürlich nicht stand der neuesten Technik aber sie funktioniert grundsätzlich gut.
Man darf natürlich keine Performance-Wunder erwarten aber für die meißten Anforderungen sollte das ausreichen. Zudem stellt es, wenn die Basis passt eine gute Custom Basis dar.
Ich fahre das Fatbike derzeit fast am liebsten (ich habe noch ein Hardtail und eine High End Fully) - aber das Fatbike fahren ist für mich wie ZEN- Buddhismus. Das beschränken auf das wesentliche, Spaß an der Entschleunigung und glückliche Freiheit. Nach der Arbeit genau das richtige.
Ich hoffe ich konnte dem Ein oder Anderen eine Perspektive geben.