The Snake - von La Palma zum Gardasee

Er hat sich ja nun selbst noch nicht geäussert
alte Reisen durchlesen - da fiel das eine oder andere immer wieder mal.

Ich frage nach... naja, eben nicht so offensichtlichen Gründen.
:confused: Was könnten das für welche sein - die Welt retten?

Oh - mir fällt doch noch was ein womöglich ist er eine Doppelnull - ähh ich meinte hat eine Doppelnull - er trifft weibliche Spione - taucht eine Woche ab - womöglich organisiert er konspirative Treffen --> ist er vielleicht der neue "Zorro-Bond"?
 
[...ist er vielleicht der neue "Zorro-Bond"?]
Ich habe ihn ja immer eher als McZorroGyver gesehen! Der baut seine Gadgets selbst. Und Frauen dürfen höchstens mal einen schmachten Blick in seine tiefblauen Augen werfen, bevor er weiterzieht.

Allerdings nehmen in letzter Zeit die Lieferungen von "Q" zu, und auch die schiere Anzahl von Spioninnen (und das Badewannenbild im euromax) läßt ihn ziemlich in Richtung 00stuntz rücken.

Bedenkliche Entwicklung, langsam dürfte das Format "Livetour" für Herrn de Mol interessant werden. Die holländische Spionin war bestimmt von RTL gekauft.
 
[...ist er vielleicht der neue "Zorro-Bond"?]
Ich habe ihn ja immer eher als McZorroGyver gesehen! Der baut seine Gadgets selbst. Und Frauen dürfen höchstens mal einen schmachten Blick in seine tiefblauen Augen werfen, bevor er weiterzieht.

Allerdings nehmen in letzter Zeit die Lieferungen von "Q" zu, und auch die schiere Anzahl von Spioninnen (und das Badewannenbild im euromax) läßt ihn ziemlich in Richtung 00stuntz rücken.

Stefan Inspector James McZorroGyverGadget Bond, wenn schon, denn schon! Go Go Gadget Keyboard ...

... weiter so Stuntzi!
 
02.06. 13:30 Sierra de Grazalema, Schlucht der Geier, Talboden

Von Ronda aus nehme ich mangels Karte und besserer Ideen ein Stück lang die Hauptstraße nach Sevilla. Der Verkehr hält sich in Grenzen und selbst die andalusichen "Autopistas" führen kurvenreich und interessant durch schmale grüne Täler. Eigentlich könnt ich so die ganzen 120km bis Sevilla abspulen, so kommt man wenigstens mal gescheit voran.

Nach wenigen Kilometern jedoch zweigt linkerhand ein kleines Sträßchen ab. Am Rand steht ein Schild "Sierra de Grazalema", darauf ein Bild von einem hübschen Bergdorf unter steilen Felswänden. Schon leg ich meine Sevilla-Pläne erst mal beiseite. Wenn dieses "Grazalema" wirklich so toll liegt wie das Foto verspricht, dann ists bestimmt einen Abstecher wert. Nach einer halben Stunde durch knorrige Korkeichenwälder komm ich auch schon an.


Grazalema.


Die alte Dorfkirche.

Scheinbar bin ich hier in einer Art Nationalpark gelandet, die Visitor-Info ist allerdings geschlossen. Ein Teersträßlein führt über einige kleine Pässe mehr oder weniger nach Norden, das ist ungefähr meine Richtung. Die nehm ich dann einfach mal, und werde belohnt:


Straße durch die Sierra de Grazalema.


Traumblicke in jede Richtung.

Nach einer rasanten Teerabfahrt erreiche ich so gegen Mittag einen kleinen Parkplatz, hier beginnt laut Infotafel der "Sendero Garganta Verde". Was das wohl ist? Ich hab keine Ahnung. Radln darf man hier jedenfalls nicht, obwohl der Weg leidlich fahrbar aussieht. Die "Kernzone" des Parks ist besonders geschützt, dann wollen wir mal nicht so sein und uns brav daran halten. Eigentlich dürfte man wohl laut Schild hier nicht mal wandern ohne eine spezielle Erlaubnis des Visitorcenters, aber da wollen wir dann mal auch nicht so sein und die Regeln etwas lockerer interpretieren, das Visitorcenter war schließlich geschlossen :-).

Ich parke also den Drahtesel und mach mich auf Schusters Rappen daran, den Park zu erkunden. Meine Erwartungen sind nicht besonders hoch, vielleicht geht's zu einem Mirador zur Vogelbeobachtung. Eine Schautafel erklärt jedenfalls zahlreiche Spezies.


Eine Schlucht? Von oben mal wieder recht unscheinbar.

Die Strecke führt zunächst mehr oder weniger eben in ein Seitental hinein. Anfangs vermisse ich noch mein Bike, doch schon bald schwingt sich der Pfad kühn über eine Kante und stürzt sich steil bergab.


Schade um den Trail? Wohl kaum. S5-Stufen sind nix für Zorro.

Immer tiefer geht's in den felsigen Canyon hinunter, am Ende werdens fast 300m Abstieg. Dann ist endlich der Talboden erreicht. Nur wenige Meter breit ist hier die Schlucht, steil ragen die Wände zu beiden Seiten in den Himmel. Trotzdem wachsen im trockenen Flußbett viele Bäume und Sträucher, daher wohl der Name "Garganta Verde".


In der Garganta Verde.


Eng und hoch, genau wie ichs mag!


In den Seitenwänden finden sich zahlreiche Höhlen, teils sogar mit Tropfstein-Formationen.


Blick aus einer Höhle auf die Wand gegenüber.

Der angelegte Weg endet am Schluchtboden. Als alter Canyoning-Freak kraxle ich natürlich noch ein Weilchen talwärts, vielleicht kommt man ja irgendwo hin? Bin allerdings schlecht ausgerüstet, nix zu essen, kein Wasser, sogar meine Reepschnur hab ich oben am Radl gelassen. Schließlich sollte das ja nur ein kurzer Spaziergang zu einen Mirador werden.


Felsbrocken-Hopserei in der Garganta Verde.

Nach ungefähr dreissig Minuten Kletterei geb ichs auf. Das könnte ja noch viele Stunden so weiter gehen und am Ende muss ich dann doch umkehren. Dazu reicht ja schon ein drei Meter hoher, glatter Felsblock. Außerdem steht mein Radl ja auch noch oben am Berg, also trete ich lieber gleich den langen und schweisstreibenden Rückweg an. Die komplette Durchwanderung der Garganta Verde muß jemand anders probieren, vorzugsweise mit Abseilausrüstung.
 
02.06. 14:30 Sierra de Grazalema, Schlucht der Geier, Aufstieg

Beim Aufstieg vom Talboden durch die Felswand huschen plötzlich drei schnelle Schatten vor mir über den Pfad. Ein Blick nach oben offenbart drei riesige Vögel mit weit ausgebreiteten Schwingen. Natürlich sind sie längst weg, bis ich meine Kamera gezückt habe. Einer hat aber scheinbar etwas im Nest vergessen, oder er wollte sich nur nochmal vergewissern, ob Alpenzorro nicht doch unter die Kategorie "Beutetier" fällt.


Riesenvogel aus der Ferne, mit Felsen zum Größenvergleich.


Mehr gibt das Tele der kleinen Lumix nicht her.

Als absoluter Vogel-Laie tippe ich mal auf die Spezies "GGGV": Gigantischer Geier der Garganta Verde. Jedenfalls entscheidet sich das Monster gegen mich als Nachspeise und wir ziehen beide friedlich unserer Wege, der eine mühelos im Aufwind schwebend, der andere schwitzend den steilen Pfad hinaufkletternd.
 
02.06. 18:00 Coripe, Provincia di Sevilla

Nach dem spannenden und unerwarteten Abenteuer in der Garganta Verde rolle ich weiter bergab ins kleine Dorf Zahara.


Alter Wehrturm oberhalb Zahara.


Stausee von Zahara.

Andalusien ist einfach traumhaft schön, die Panoramen sind schon fast kitschig. Berge, Felsen, Seen, Wälder, Flüsse, Schluchten, Singletrails und vor allem: Hinter jeden Ecke gibt's immer wieder was neues zu entdecken. Bin ganz hin und weg von der Gegend hier. Sorry Marokko, Wüste und Einladungen zum Tee hin oder her, you lose :).


Blick nach Sevilla. Irgendwo in dieser Richtung ist dann wohl bald Schluss mit den Bergen.

Ein kurzes Stück lang treffe ich wieder auf die Hauptstraße nach Sevilla, aber irgendwie will ich da noch nicht hin, schon gar nicht zusammen mit den nun doch etwas zahlreicheren Autos. Also schlag ich nochmal einen Haken und nehme den nächsten Abzweig rechts. Andalusien enttäuscht auch dieses mal nicht, es folgen 30km bergauf und bergab durch felsdurchsetzte lustige grüne Hügel.


Strasse nach Coripe.

Gegen fünf komm ich ins kleine Dörflein Coripe, kurz davor gabs ein grünes Tal mit einer alten, aufgelassenen Bahnlinie. Ich werd ein Picknick einkaufen und mir dann dort unten ein schönes Platzerl suchen. Eine letzte Nacht in den Bergen ist der korrekte Abschluss dieses "AndalusiX", Sevilla steht auch morgen noch.
 
Hi Stuntzi,

jetzt kommt mal wieder ein Virgin-Post, falls Du noch auf der suche nach einer Unterkunft bist...

In der Gegend von Grazalema war ich vor zwei vom zum Fliegen. Falls Du heute nacht ein Dach über dem Kopf brauchst, kannst Du es mal in Algodonales bei Gerhard Ganter probieren. Algo müsste direkt auf Deinem Weg von der Garganta verde weiter Richtung Sevilla liegen (Zahara de Sierra und dann die einfach der Straße nach Algodonales folgen, unfegähr 10 km). Gerhard betreibt in Algo verschiedene Wohnungen und betreut dort Gleitschirm- und Drachenflieger (Appartementos Ganterfly). Du findest Ihn in der Nähe vom Dorfplatz in der Cale Arco neben dem Dia-Supermarkt.

Richte Ihm einfach schöne Grüße von Annette und Stefan aus München aus, er weiß dann schon, wer Dich geschickt hat.

Grüße grandaddy
 
Hi,

ich noch mal. Jetzt war ich gerade beim Tipp schreiben, während Deine letzten beiden Post angekommen sind.

An Algodonales bist Du jetzt ja schon vorbei. Die Richtung die Du eingeschlagen hast wollte ich Dir auch als Tipp geben.

Die Vögel, die Du gesehen hast sind übrigens Gänsegeier. Die gibt es in der Gegend massenweise. Beim Gleitschirmfliegen kommen sie sogar ganz nah heran und fliegen zusammen mit einem in der Thermik. Wenn Dich die Vögel interessieren, kannst Du noch einen kurzen Abstecher nach Westen zum einem Felsen namens Zaframagon machen. Kurz vor Coripe verläuft die Via verde de la sierra, eine dieser aufgebenen Bahnstrecken, die jetzt als Radwege ausgebaut sind. Hab Dir einfach mal einen kleinen Kringel im GE zusammengeklickt.

Grüße Grandaddy
 

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02.06. Coripe, Via Verde, Picknickplatz der uralten Eiche

Gut dass ich nochmal ein stück zurück gerollt bin. Fand das tal vorher im vorbeisausen schon hübsch, aber da wollt ich erst mal in den ort auf ein bierchen. Jetzt merke ich, dass hier unten eine sogenannte "via verde" vorbeiführt. Das sind ehemalige eisenbahnstrecken, die mittlerweile für radler hergerichtet sind. Glaub da fahr ich morgen ein stückerl.

Außerdem gibt's hier einen abgeschiedenen picknickplatz, den ich mit den letzten sonnenstrahlen erreiche. grad noch rechtzeitig, um eine wunderschöne und uralte eiche auf die speicherkarte zu bannen. nur einen meter stammdurchmesser, aber was für eine krone...


300 Jahre alt und immer noch hübsch.

hier bleib ich logischerweise heut nacht, könnte mir keinen besseren platz wünschen.
 
@grandaddy (+ andere tipgeber), welcome virgin und danke für deine tips. wenn du willst, dass sie auch was bringen, pack sie ein paar tage oder besser wochen in die zukunft! im gegensatz zur allgemein vorherrschenden meinung bin ich eben nicht dauer-online, sondern halt nur ein paar mal am tag. zwischendurch will ich schliesslich auch noch ein bisserl radeln. wenn ihr also morgens was lest von "09:00 Ronda, auf nach Sevilla..." dann ist es ZU SPÄT für tips auf dieser route.

meine geplante tour ist ja hinlänglich bekannt und ich sag auch immer wieder, wo ich demnächst hin will. bezieht eure tips da drauf und nicht auf die aktuellen tagebuch-einträge. letzteres bringt einfach nix, die arbeit ist allermeistens umsonst. im anhang zum wiederholten mal der komplette routenplan für googleearth.

@trailjo, so ein Q daheim hat schon was, auch der support von diversen spioninnen ist nicht zu verachten. mcgyver hat eben doch seine grenzen!

@kolli, wenn du noch ein andres cooles gadget für mich weißt, raus damit! ich hab gern lustige sachen dabei.

@verzascat+didi, bisserl klingeln in der kasse wär ned übel. nicht wegen der gadgets, aber ich hab vodafone.es grad den nächsten fuffi in den rachen geworfen. teuer sind sie, die internet-credits...
 

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Moin stuntzi,

dann gibts jetzt mal einen Tipp für die Zukunft in den Pyrenäen, allerdings nicht basierend auf eigener Erfahrung, sondern nur aufgrund eines spiegel-online-artikels:

"Die steilen Felsen der Sierra de Guara sind ein Mekka für Kletterer aus aller Welt. Zwei Punkmusiker und passionierte Kletterer haben sich dort ihren Traum von einer Aussteigeroase verwirklicht. Im "Refugio Kalandraka" sorgen sie für Budenzauber der schrägen Art."

Standort: Rodellar, Spanien, Lat [N] 42.282411, Long [E] -0.078123

Gruß
heyho
 
03.06. 11:45 Moron

nach einer gemütlichen nacht neben der alten eiche unterm andalusischen sternenhimmel erkunde ich heute morgen ein stück weit die "via verde".


keine eisenbahn mehr zu sehen, aber gut für biker.


tunnel mit beleuchtung, aktiviert durch bewegungsmelder. die spanier wissen, was sich gehört.


hier wohnen angeblich 200 gänsegeierpäärchen. die lassen sich aber allenfalls aus der ferne blicken.

aus dem vorgeschlagenen kringel wird nix, der entsprechende abzweig von der bahnstrecke ist mit stacheldraht verrammelt. wo sollte der auch lang führen, mitten durchs abgesperrte brutgebiet der vögel? ich halt mich ja zugegebenermassen auch nicht immer an alle verbote, aber die geierlein lassen wir doch mal besser in frieden.

also zurück auf der via verde und dann weiter über coripe nach moron. die berge gehen hier unweigerlich zu ende, statt steilen felsen und schluchten übernehmen ackerbau und viehzucht die regie.


strasse zwischen coripe und moron.


blick über moron.

in moron bin ich dann endgültig raus aus dem spannenden teil andalusiens. hat mir sehr gut gefallen die gegend, da gibt's bestimmt noch einiges zu entdecken. ein ander mal, jetzt und heute will die schlange weiter gefüttert werden. und weil mir keiner von euch schnullis eine schöne zufahrt nach sevilla verraten hat, werde ich die nächsten 65km bei 35 grad und mörderverkehr auf der autobahn zurücklegen...

..

..im klimatisierten reisebus. ihr kennt ja meine meinung zu großstadt-zufahrten. entweder man kennt sich aus, oder man lässt es bleiben :).
 
ok. mein chef (2. wohnsitz in sevilla) rät, landstraße über utrera und alcala de gudaira zu fahren.
im übrigen ist es wohl um sevilla üblich, dass die radler auf den standstreifen der autobahnen unterwegs sind :eek: . also würdest du auch ohne bus via autobahn nach sevilla kommen :D

in moron gibts wohl irgendwo ne airbase, wo einige eurofighter stationiert sind ...

viel spaß weiterhin :daumen:

edith : ich geb zu, ich guck öfter die bilder und verlier mich in google earth als den text zu lesen. da geht beim überfliegen schon manchmal was unter, wie z.b. deine anfrage nach einer zufahrt für sevilla ... wahrscheinlich bist du schon auf der autobahn und mein tip kam zu spät :(
 
@berliner, ich werd mich bemühen. allerdings fürchte ich, die gegend wird jetzt erst mal etwas langweiliger. andalusien war schon der hit.

@wissefux, juhu, wieder mal ein tip zum aktuellen tag... zum glück für mich gibt's den bus!

@heyho, bravo! genau so ists richtig, wandert direkt in meine karten. kurze beschreibung, dezimal-koordinaten und in der zukunft. der perfekte tip. naja, fast perfekt. was noch fehlt ist der gps-track eines 2000hm-Singletrails neben der Hütte :).
 
03.06. 14:30 Sevilla, auf dem Turm der Kathedrale

Der bequeme Bus bringt mich von Moron in einer guten Stunde direkt ins Zentrum von Sevilla. Kein Stress, kein Verkehr, kein Gestank, kein Fluchen. Während der Fahrt gucke ich aus dem Fenster und beglückwünsche mich zur Wahl des alternativen Verkehrsmittels. Zufahrten in Großstädte sind selten schön, Sevilla macht da keine Ausnahme.

Der Busbahnhof liegt direkt an der Altstadt. Grad eben noch durch die einsamen grünen Berge Andalusiens geradlt und mit Geiern gefrühstückt, und jetzt steh ich mitten drin in einem ganzen Haufen monumentaler Prachtgebäude der viergrößten und heißesten Stadt Spaniens.


An der Plaza Espagna.

Das hier ist kein Reiseführer und ich bin kein Stadtbesichtiger, aber ein bisserl cruise ich doch durch die grünen Parks und die engen Gäßchen der Altstadt und lasse das andalusiche Cityfeeling auf mich wirken. Natürlich zieht mich die wuchtige Kathedrale im Zentrum dabei magisch an und so finde ich mich schon bald oben auf dem Glockenturm wieder.


"Catedral de Santa Maria de la Sede", oben drauf die 4m hohe Giralda (Wetterfahne), Sevillas Wahrzeichen.

Die riesige Kirche (größter gotischer Dom der Welt: 117m x 74m x 40m) ist vollgestopft mit Kunstschätzen und Bildern (Zubayan, Murillo, Goya), mit denen ich leider recht wenig anfangen kann. Aber es ist trotzdem faszinierend, einfach mal durchzuschlendern und den alten Krempl (hoppla, sorry :-)) auf sich wirken zu lassen.

Angeblich liegen hier auch irgendwo die Knochen von Christoph Kolumbus in einer Gruft, gefunden hab ich sie nicht. In dem Dom kann man sich schon mal verlaufen...


Bei diesen gotischen Dimensionen ist meine kleine Lumixlinse hoffnungslos überfordert, drum hier nur ein exemplarischer Snapshot eines winzigen Teils.


Dächer von Sevilla. Der "Orangenhof" tief unten ist noch von der Moschee geblieben, die hier vor der Katedrale einmal stand.

Noch ein lustiges Detail zum Glockenturm: Hier führt keine Treppe hinauf sondern eine nur moderat geneigte Rampe, immer leicht bergauf in vielen eckigen Kringeln. Das wurde klarerweise so gebaut, damit die Leute auch im 15. Jahrhundert bereits den höchsten Punkt mit ihren Mountainbikes erreichen konnten. Oder warens damals doch eher Pferde? Das werden wir wohl nie erfahren...
 
02.06. 17:20 Sevilla, Bar Java

Die Pilgermächte sind gegen mich. Es ist am Dienstag nachmittag unmöglich, sich in Sevilla den "Pilgerpass" zu besorgen, mit dem man dann unterwegs in den diversen Herbergen übernachten darf. Warum ist heute eigentlich ausgerechnet Dienstag, kann sich mal jemand bei Murphy beschweren?

Egal, ich werd wohl trotzdem langsam mal lospilgern. Schlafe sowieso lieber draussen als in irgendwelchen muffligen Turnhallen. Irgendwann wird's mich nochmal ärgern, ich weiß es genau. Aber deswegen jetzt noch 24 Stunden hier abzuhängen... nö. Bin irgendwie kein Stadtmensch.

Damit ist der schöne Andalusien-Teil der Tour nun wohl endgültig abgeschlossen. Ich war absolut positiv überrascht von dieser Gegend Spaniens, so viel Spaß und Abwechslung hatte ich nicht erwartet. Aber es kann ja nicht immer so weiter gehen, nach meinem Via de la Plata Reiseführer zu schliessen kommt jetzt wohl erst mal eine kleine Durststrecke. Hilft nix, Spanien ist groß und ich muss durch. Halb sechs am abend ist grad die richtige Zeit, die erste Etappe zu beginnen. Dann mal los, Alpenzorro wird ab jetzt zum Pilgerzorro...
 
sehr schöne Bilder von Sevilla…
Ich kenne die Stadt bei 45 grad, Gluthitze, da hingen wir eher ab Mittag im Hostal rum;) am Abend erwachte dann erst das Leben in den Tapas-Bars…
Allerdings war das vor 20 Jahren *g*
 
03.06. 18:30 Guillena

nach einer stunde ist die erste tagesetappe laut pilgerführer abgeradlt. fußgänger sind ein langsames völkchen :-).

leidensfähig muß der moderne pilger wohl ebenfalls sein. kilometerlange industriegebiete, kreisverkehre, autobahnkreuze, schnurgerade schotterpisten durch sonnenblumenfelder, mehr war nicht geboten. immerhin ist das örtchen ganz nett, ich gönn mir erst mal ein eis.

apropos eis... was ist eigentlich aus dem verschlissenen bremsbelags-jaboks-pilger herrn sackletti im nordspanischen dauerregen geworden? hat jemand infos?

Pilgergruß vom Pilgerzorro.
 
was ist eigentlich aus dem verschlissenen bremsbelags-jaboks-pilger herrn sackletti im nordspanischen dauerregen geworden? hat jemand infos?
ned direkt. sein profil sagt, dass er heute um 12:36 hier im forum war...

btw. gibt's irgendwo eine stuntzi ausruestungsliste?
und wie kriegst du ein foto in pathaway rein. karten rekalibrieren hab ich gefunden, aber
direkt ein foto reinladen nicht....
 
Wirklich tolle Impressionen von Andalusien. Bei den Geier-Aufnahmen kam mich schon ein Schweiger/Arendt Feeling an...

Stuntzi, was den St Jakobs Weg angeht: Ich glaube, Deine Entscheidung, die Albergos zu meiden ist weise, denn ein Freund von mir berichtete nach seinem Jakobs-Weg-Projekt (sogar in der Nebensaison), dass in den meisten Fällen die Unterkünfte überfüllt waren und volle, schweißstrotzende Schlafsäle anzutreffen waren mit Matratzen-Biotopen, auf die man sich wohl freiwillig nicht mehr legen wollte. Nächtliche Kettensägen-Soundkulissen, die sich durch jede Oropax-Dichtungen fräsen und katastrophale sanitäre Verhältnisse inklusive. Naja, vllt. gibts auch Hardcore-Pilger, die Ekel-Exerzizien betreiben...
 
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