Red Bull Rampage: Final-Runs von Sorge, Aggy, Lacondeguy und Semenuk

Red Bull Rampage: Final-Runs von Sorge, Aggy, Lacondeguy und Semenuk

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Nochmal zum Genießen - hier sind die Top 4 Runs des gestrigen Finales von Kurt Sorge, Andreu Lacondeguy, Graham Agassiz und der "People's Choice"-Gewinnerlauf von Brandon Semenuk. Die Abfahrten von Kurt Sorge und Graham Agassiz kommen in der GoPro-Ego-Perspektive.

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Red Bull Rampage: Final-Runs von Sorge, Aggy, Lacondeguy und Semenuk
 
2 Sachen zu PB:
1. Ich vermute, er war so mitgerissen und motiviert von seinem unglaublichen Run, dass er beim Stepdown übertrieben hat. ich mein: 8 Meter weniger hätten es sicher auch noch locker getan, das Ding zu doublen.
Denke ich auch - er war auch einfach im Flow drin - es würde mich tatsächlich auch nicht wundern wenn irgendwelche Windverhältnisse für ein bisschen mehr Länge gesorgt hätten. Unglaublich wie lange er da gesegelt ist.

Update Paul Bas:

Update on my nephew Paul Basagoitia, I just got off the phone with his girlfriend Nichole, Paul is in a positive, determined mindset. Your prayers and positive thoughts are being heard and appreciated. He actually shattered his T12 vertebrae. He can feel slight sensation in the bottom parts of his legs, but he cannot tell if he is being poked, pinched, or etc. please continue to pray for him, and send him love. The doctors have stressed the importance of positivity right now, and that is the one way we can help him recover.

Klingt verhältnismäßig verbessert, den Umständen entsprechend. Weiterhin alles Gute...
 

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Re: Red Bull Rampage: Final-Runs von Sorge, Aggy, Lacondeguy und Semenuk
Alles Gute auch von meiner Seite!

Die Stürze im Finale sahen (von meinem Schreibtisch aus...) immer noch verhältnismäßig glimpflich aus, wenn man sich den Worstcase wie einen zu kurzen Cayon-Gap Sprung oder einen total verunglückten Backflip ausmalt.

Rogatkin sah dramatisch aus... und der steht auf, schüttelt sich und fährt weiter - unglaublich! Aber letztlich wird bei einem wildem Schleudersturz die Energie nicht auf einen Schlag abgebaut - wie damals bei Hermann Mayer zur Winterolympiade.

Was ich aber nicht verstehe: Warum geizen die Jungs so mit Protektoren? Gefühlt die Hälfte fährt ohne Handschuhe (nicht dass die Totalschäden verhindern), aber bei Paul Bas hätte womöglich ein Oberkörperpanzer den entscheidenden Unterschied gemacht...
 
aber bei Paul Bas hätte womöglich ein Oberkörperpanzer den entscheidenden Unterschied gemacht

Ich schau mir den Sturz sicher nicht noch einmal an und deshalb kann ich zu diesem Fall nichts sagen, aber:

Viele Verletzungen werden durch das eigene Körpergewicht verursacht, da Hilft kein Panzer. Vor allem wenn man das Bewusstsein und damit die Körperspannung verliert. Der Panzer hilft vor allem gegen Penetration und dämpft ein bisschen. Stand in einem interessanten Test dieses Jahr in der Freeride (mit einer Expertin vom Tüv). http://www.freeride-magazine.com/news/ueberroll-buegel/a23727.html

Außerdem hat man heuer schon mehr Rückenprotektoren unter den T-Shirts gesehen, wenn man genau hinsieht.
 
Naja im dem Bericht geht es jetzt aber nur um Hartplastik und Styropor Protektoren, von SAS-Tec Schaum und ähnlichem ist nicht die Rede.
 

Der Artikel stimmt mich sehr nachdenklich - ich hatte unterstellt, dass RedBull die Fahrer inzwischen wenigstens versichern würde... :-/

Alles in allem sehr schäbig - bloß nicht über Verletzte berichten, sehr kleines Geld und miese Bedingungen für alle, die nicht ganz vorne landen, aber das Ding medial maximal ausschlachten...
Wie viel teurer wäre die Ausrichtung wenn man die 42 Fahrer anständig Kranken- und Unfall- zu versichert? In ihrem Formel 1 Team lässt sich das auch niemand bieten...

Ein Stück weit sind es auch wir Zuschauer, die den Stream gratis schauen, statt PayPerView Kosten zu entrichten...

Bei anderen Red Bull Events, gab es schon Tote (irgendwelche Wingsuit Flieger) und da haben sie sich noch mehr aus der Verantwortung gestohlen.

Wenn nächstes Jahr die Fahrer am Start streiken haben sie zumindest mein Verständnis - NBA Profis haben schon für tausendfachen höhere Stundenlöhne gestreikt...
 
ist nicht mehr weit von gladiatorenkämpfen weg. ich denke es spricht bände das manche fahrer kein zweites mal gefahren sind. auch wenn sie top plaziert waren, wie wir schon gehört haben ist beste platzierung nicht alles und geht hinter dem besten trick oft sogar unter. die fahrer sind heiss aber der wind ist unberechenbar. da helfen keine erfahrung, kein panzer und keine sichere line. das wissen die und ich glaub nicht das auch nur ein fahrer glücklich ist wenn er bei wind starten muss. hat ausgesehn als wären viele einfach nur froh heil runtergekommen zu sein. und am ende hat der wind noch die entscheidende rolle in der wertung gespielt.
ich hätt das event nochmal verschoben.
 
Der Artikel stimmt mich sehr nachdenklich - ich hatte unterstellt, dass RedBull die Fahrer inzwischen wenigstens versichern würde... :-/

Alles in allem sehr schäbig - bloß nicht über Verletzte berichten, sehr kleines Geld und miese Bedingungen für alle, die nicht ganz vorne landen, aber das Ding medial maximal ausschlachten...
Wie viel teurer wäre die Ausrichtung wenn man die 42 Fahrer anständig Kranken- und Unfall- zu versichert? In ihrem Formel 1 Team lässt sich das auch niemand bieten...

Ein Stück weit sind es auch wir Zuschauer, die den Stream gratis schauen, statt PayPerView Kosten zu entrichten...

Bei anderen Red Bull Events, gab es schon Tote (irgendwelche Wingsuit Flieger) und da haben sie sich noch mehr aus der Verantwortung gestohlen.

Wenn nächstes Jahr die Fahrer am Start streiken haben sie zumindest mein Verständnis - NBA Profis haben schon für tausendfachen höhere Stundenlöhne gestreikt...
Warum sollen sich denn plötzlich die Veranstalter um Versicherung und so kümmern?
Im Sport ist immer jeder Teilnehmer bzw jedes Team dafür verantwortlich, weil der Veranstalter ja nicht für deren Fehler einstehen möchte.

Der Artikel ist ziemlich reißerisch geschrieben, dass die Fahrer dort nicht nur die Preisgelder bekommen, sondern auch die Kohle der Sponsoren, wird außer Acht gelassen. Wer dort mitfährt, und kein Preisgeld erlöst, lebt nicht in Armut.
 
Warum sollen sich denn plötzlich die Veranstalter um Versicherung und so kümmern?
Im Sport ist immer jeder Teilnehmer bzw jedes Team dafür verantwortlich, weil der Veranstalter ja nicht für deren Fehler einstehen möchte.

Der Artikel ist ziemlich reißerisch geschrieben, dass die Fahrer dort nicht nur die Preisgelder bekommen, sondern auch die Kohle der Sponsoren, wird außer Acht gelassen. Wer dort mitfährt, und kein Preisgeld erlöst, lebt nicht in Armut.

Reißerisch finde ich den Artikel nicht unbedingt - im Angesicht von Basagoitias schwerer Verletzung (und den vielen anderen) stellt sich der Author halt ein paar grundsätzliche Fragen.

Rampage ist inzwischen auch außerhalb der MTB Szene ein ziemlich bekanntes Ding, aber der Enthusiasmus der Akteure wird schamlos ausgenutzt. Die Jungs stürzen sich auch ohne Livestream ähnliche Dinger runter (wie einst Josh Bender), aber Red Bull streicht hier die ganze Aufmerksamkeit ein und tritt dabei wie Erfinder und Retter des Freeriden auf und generiert eine riesige PR für sich. Die Orga für Rampage + Übertragung kostet - verglichen mit dem Formel 1 Engagement von Red Bull - vermutlich den sprichwörtlichen "Knopp und nen Klicker". Mit den ganzen nach Sponsoren benannten Obstacles (Oakley Sender etc.) schneiden sich noch andere für kleines Geld ihr Stück vom Rampage-Ruhm ab.

Die Fahrer, ohne die es schlicht kein Rampage gäbe, dann so mies zu bezahlen (wer die Versicherung abschließt, wenn er denn angemessen bezahlt wird ist unerheblich), dass alle die nicht aufs Podium kommen noch kräftig draufzahlen, ihre Crews nicht bezahlen können etc. ist aus meiner Sicht einfach schäbig. Wenn Stürze und Verletzungen dann systematisch ausgeblendet werden, damit mit die Schnäppchen-PR nicht drunter leidet, wird es schon ziemlich mies. (ok, rausgeschnitten haben sie die Stürze aus dem Stream nachträglich nicht)

Guido Tschugg als einziger deutscher Teilnehmer hatte das ja vor einigen Jahren schon ähnlich geschildert.

Aber das ist wohl das Los der jungen Sportarten: Sarah Burk, 7-fache X-Games Gewinnerin im Snowboarden hat ihrem Mann ja auch nach einem Trainingssturz und späteren Tod rund 1 Million Krankenhauskosten hinterlassen und ESPN macht ein riesen Geschäft mit den X-Games.

Fußballer müsste man sein....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß Spekulationen bringen nichts aber kann es denn in der Regel zu vollständiger Genesung kommen?

Ich schau mir den Sturz sicher nicht noch einmal an und deshalb kann ich zu diesem Fall nichts sagen, aber:

Viele Verletzungen werden durch das eigene Körpergewicht verursacht, da Hilft kein Panzer. Vor allem wenn man das Bewusstsein und damit die Körperspannung verliert. Der Panzer hilft vor allem gegen Penetration und dämpft ein bisschen. Stand in einem interessanten Test dieses Jahr in der Freeride (mit einer Expertin vom Tüv). http://www.freeride-magazine.com/news/ueberroll-buegel/a23727.html

Außerdem hat man heuer schon mehr Rückenprotektoren unter den T-Shirts gesehen, wenn man genau hinsieht.

Ich hatte gleich nach dem Sturz ein ganz doofes Gefühl weil man sah wie krass hart er auf den Rücken geknallt ist. Aber schon nach Bizets run hat sich für mich das mit der Rampage etwas relativiert. Ich weiß nicht das ist einfach zu krass auf dem Level.
 
So geht's mir auch. Klar will ich mitfiebern und völlig ohne Risiko wäre es natürlich langweilig. Aber ich will mir auch nicht die ganze Zeit Gedanken machen, ob da einer den Rest seines Lebens im Rolstuhl verbringt. Ich weiß, dieses Risiko besteht theroretisch sogar, wenn ich auf ner gemütlichen Pfalzrunde einen Stock in die Speichen kriege. Aber dieses Mal hatte ich mehr denn je das Gefühl, es geht nur darum, wer sich den krasseren Scheiß traut. Style ist nicht so wichtig, Hauptsache du haust die irrenTricks raus, am besten da, wo es am steilsten ist. Man kann da auch RB nicht wirklich die Schuld geben, klar will sich da jeder übertreffen, um das Beste aus sich rauszuholen und danach die dicksten Sponsorenverträge zu kriegen. Und klar kriegt der gefährlichste Trick die meisten Klicks. Das einzige, was mir einfällt, was ein bisschen helfen könnte, ist jedes Jahr die Location zu wechseln. Ansonsten heißt es ja zwangsweise immer, auf die Line vom letzen Jahr noch eins drauf setzten zu müssen. Und das geht dann zwangsweise so weiter, bis einer nicht mehr aufsteht oder so schwer verletzt ist/bleibt, dass das Event verbrannt ist.
 
Übertragung kostet - verglichen mit dem Formel 1 Engagement von Red Bull - vermutlich den sprichwörtlichen "Knopp und nen Klicker

Das stimmt natürlich. Die Formel 1 hat aber immer noch 425 Millionen Zuschauer pro Saison, jedes Rennen macht in jedem Mainstream Medium Schlagzeilen und bringt Red Bull Prestige als Teilnehmer und nicht nur als Veranstalter.

Bei der Rampage muss sich etwas tun, auch im Interesse von Red Bull. Ich bin immer noch dafür auf den Live-Stream und die Zuschauer vor Ort zu pfeifen und das ganze im Jam Format abzuhalten. Wie Nine Knights früher oder die Fest Series. Die generierten Bilder sind die gleichen, keiner muss bei Wind fahren oder auf einen Lauf verzichten und die Wertung ist eh immer umstritten. Wenn schon Wertung dann sollen sich die Fahrer selber bewerten. Die Fahrer sollten sich organisieren und Forderungen stellen, werden sie erfüllt gibts wieder eine Rampage, wenn nicht dann halt nicht. Um das Thema Formel 1 nochmal aufzugreifen, dort gibt es ja auch eine Fahrergewerkschaft (GDPA).
 
Und diese Gewerkschaft hat soviel zu sagen... wie ähh, eine bei Amazon ? :D

Die werden schon keinen beißen, der Sie füttert. Also so lange man den Brausehelm auf dem Kopf hat, wird gefahren. Leider kennt ja keiner die Zahlen oder Dosen, die RedBull an ihre Fahrer verteilt.
 
Und diese Gewerkschaft hat soviel zu sagen... wie ähh, eine bei Amazon ?

Die jetzigen Sicherheitsstandards sind zu einem grossen Teil der GDPA zu verdanken, die machen schon anständig Druck.

Wenn dir dieses Beispiel nicht passt, nimm den US Sport. Wenn dort den Spielern die Kohle nicht passt findet einfach keine Saison (oder nach verspäteter Einigung eine verkürzte) statt, kommt alle paar Jahre vor. https://de.wikipedia.org/wiki/Lockout
 
Ok, wir zerlegen das mal:
Reißerisch finde ich den Artikel nicht unbedingt - im Angesicht von Basagoitias schwerer Verletzung (und den vielen anderen) stellt sich der Author halt ein paar grundsätzliche Fragen.
Klammern wir das kurz aus.

Rampage ist inzwischen auch außerhalb der MTB Szene ein ziemlich bekanntes Ding, aber der Enthusiasmus der Akteure wird schamlos ausgenutzt. Die Jungs stürzen sich auch ohne Livestream ähnliche Dinger runter (wie einst Josh Bender), aber Red Bull streicht hier die ganze Aufmerksamkeit ein und tritt dabei wie Erfinder und Retter des Freeriden auf und generiert eine riesige PR für sich. Die Orga für Rampage + Übertragung kostet - verglichen mit dem Formel 1 Engagement von Red Bull - vermutlich den sprichwörtlichen "Knopp und nen Klicker". Mit den ganzen nach Sponsoren benannten Obstacles (Oakley Sender etc.) schneiden sich noch andere für kleines Geld ihr Stück vom Rampage-Ruhm ab.
Red Bull ist erstmal Hauptsponsor, nicht zu verwechseln mit dem Veranstalter, der interessanterweise nicht genannt wird. Die für dieses Event notwendige Infrastruktur scheinst Du doch etwas zu unterschätzen, das ist -nicht nur wegen der Liveübertragung mit super Kamerabdeckung- eine Multimillionenaktion. Und das alles für kaum 30 Leute, die an einem Tag einen Wettkampf bestreiten.

Die Fahrer, ohne die es schlicht kein Rampage gäbe, dann so mies zu bezahlen (wer die Versicherung abschließt, wenn er denn angemessen bezahlt wird ist unerheblich), dass alle die nicht aufs Podium kommen noch kräftig draufzahlen, ihre Crews nicht bezahlen können etc. ist aus meiner Sicht einfach schäbig.
Diese Fahrer werden eingeladen, dort fährt jeder freiwillig! Von Anfang an sind die Konditionen klar, jeder, der da hinfährt, weiß, worauf er sich risikomäßig und finanziell einstellen muss.

Kleiner Exkurs in den Breitensport: Ich kenne tatsächlich keine Sportart, bei der der Veranstalter Anreise, Unterkunft, und Versicherung stellt!
Das ist immer vom Teilnehmer zu tragen, falls es keinen Verband gibt, der das trägt.

Wenn Stürze und Verletzungen dann systematisch ausgeblendet werden, damit mit die Schnäppchen-PR nicht drunter leidet, wird es schon ziemlich mies. (ok, rausgeschnitten haben sie die Stürze aus dem Stream nachträglich nicht)
Dass es sowas bei der Rampage nicht gab hast Du selbst zugegeben.
Aber ganz ehrlich: Der Sponsor hat die Unfälle nicht verursacht. Warum sollte er die denn vermarkten?
Dass es sich bei der PR nicht um ein Schnäppchen handeln kann, sollte klar sein, wenn es um mehrere Millionen Dollar geht, also bitte hör mir auf mit dem Scheiß.

Guido Tschugg als einziger deutscher Teilnehmer hatte das ja vor einigen Jahren schon ähnlich geschildert.
Wer auch immer das ist und was auch immer er gesagt hat: Was hat der Sponsor denn mit dem Risiko, das der einzelne Athlet einzugehen ist zu tun?
Bei der Rampage bauen die Leute eine eigene Line und haben keinen vom Sponsor gestalteten Fahrplan.
Die kontrollieren das Risiko selbst, wie bei jeder anderen Sportart auch!
Wer sich für professionellen Sport als Hauptberuf entscheidet, entscheidet sich bewusst für diese Risiken. Der Ausstieg ist übrigends immer möglich. Dummerweise bekommt man mit nem 0815-Job nicht so viel Kohle in den Arsch geblasen, wie als Sportikone.
Und man muss tatsächlich auf die tollen Events verzichten, für das Training ist auch weniger Zeit und man muss halt etwas ganz anderes machen als das, was man als Hobby macht.

Aber das ist wohl das Los der jungen Sportarten: Sarah Burk, 7-fache X-Games Gewinnerin im Snowboarden hat ihrem Mann ja auch nach einem Trainingssturz und späteren Tod rund 1 Million Krankenhauskosten hinterlassen und ESPN macht ein riesen Geschäft mit den X-Games.
Junge Sportarten... Ich lach mich schlapp.
Die zehnte Auflage des Rampage seit 2001. Ein Cam Zinc, der jetzt mit "#fuckrampage" postet ist da schon 2004 mitgefahren, als grad mal 15.000$ ausgeschüttet wurden. Das Risiko gab es immer und es wird bleiben, bei allen Sportarten.

Dieses Jahr ist in Frankfurt beim Ironman einer gestorben, juckt das irgendwen?
Ach nee, ist ja einer von tausenden, die dabei waren.

Und jetzt der Schwung nach oben zum Ausgeklammerten:
Jeder, der sich sportlich betätigt, das gilt im Leistungssport noch viel mehr, muss sich immer der Risiken bewusst sein. Die Grenzen setzen das eigene Können in Form der richtigen (antrainierten) Reflexe und der eigene Kopf. Und der Kopf muss immer die Kontrolle besitzen, ansonsten knallt es halt deutlich zu schnell.
Da ist es relativ uninteressant, ob man läuft, Akrobatik, Eiskunstlauf, Geräteturnen, Motorsport oder sonstwas macht.
 
Ich verstehe Deinen Ansatz: niemand wird gezwungen, die Konditionen sind vorher klar - alles richtig...

Über den Veranstalter vom Rampage konnte ich nichts finden, ich bin bisher (und gehe noch) davon aus, dass es RedBull selbst ist... oder eine Agentur die sie unmittelbar beauftragen und dann stehen sie auch in der Verantwortung.

Ein paar Punkte wo ich nicht übereinstimme:
  • Rampage ist kein Breitensport-Event, da tritt die Weltspitze des Sports gegeneinander an und so wird es vermarktet... dass ich bei nem Marathon, RTF alles selbst zahle ist eh klar... mein Unterhaltungswert ist aber auch eher begrenzt...
  • in der Formel 1 treten nur rund 20 Fahrer an, trotzdem wird da jeder Mechaniker, Luftaufpumper und Fähnchenhalter (und davon gibt es ziemlich viele) bezahlt, versichert und einquartiert etc.
  • "jung" ist relativ, Fussball, Formel 1 oder Basketball wird seit rund 100 Jahren wettkampfmäßig betrieben - dagegen sind Rampage oder X-Games definitiv jung
Ich unterstelle Red Bull ein zynisches Kalkül: Die Fahrer haben keine andere Chance sich ähnlich spektakulär zu präsentieren, wenn sich einer den Hals bricht ist das nicht unser Problem - wir finden genug Verrückte die nächstes Jahr wieder antreten.

Oben am Start zu verkünden Basagoitia ginge es gut, damit keiner den Event aufhält und ihn nicht per Heli auszufliegen, weil es nicht genug nach Notfall aussieht finde ich unverantwortlich. (wenn die Schilderungen denn so stimmen). Auch Rogatkin nach dem Crash wieder aufs Rad steigen zu lassen war in meinen Augen ein Unding, spiegelt das Motto aber gut wieder: Hauptsache noch ein paar krasse Bilder!

Inzwischen ist vollkommen absehbar, dass es für die Teilnehmer mit Duschen & Pflaster drauf nicht getan ist - fast 20% liegen jetzt erstmal im Krankenhaus, legen finanziell kräftig drauf, bei Basagoitia ist unklar ob er je wieder auf ein Rad steigt, aber für Red Bull haben sie ihren Zweck erfüllt: die Show ist ja im Kasten.

Ich find's ziemlich ekelhaft - meines Erachtens könnte Red Bull mit überschaubarem Mehraufwand (in den letzten Post standen ja gute Ansätze) das ganze Ding besser kalkulierbar machen und darauf verzichten, die Fahrer mit denen sie sich gerne schmücken, wie moderne Gladiatoren auszubeuten... ich könnte jetzt ja zum Boykott aufrufen, aber ich trink die Plörre eh nicht ;-)
 
Hey @slowbeat, ich finde, bei ein paar Punkten liegst Du daneben:
1. Diese "Sportikonen" schwimmen nicht im Geld, im Gegenteil. In der Freeride, die ich leide gerade nicht mehr da habe, war dieses Jahr eine Abschätzung. Verglichen mit anderen, deutlich weniger riskanten Sportarten war das echt lächerlich. Semenuk war der Topvediener und kann dank der ganzen Videos gut davon leben, aber für den Rest ist das ein ständiges Gewurstel. Und das bedeutet halt ein Wettrüsten darum, wer der krasseste ist und damit mehr Sponsorenkohle ranschafft.
2. Niemand will Unfälle vermarkten, der Vorwurf im Raum ist, dass RB die Unfälle totschweigt oder gar vertuscht (A lá: "Dem gehts gut").
3. Beim Laufen und Geräteturnen liegt der Reiz ja nicht im Risiko. Die Rampage dagegen lebt davon, so unglaublich gefährlich zu sein und die Grenzen zu pushen. Und damit macht Red Bull nun mal viel Geld/Marketing, während die Akteure ziemlich wenig kriegen. Und RB eben nicht besonders viel tut, um die Protagonisten zu schützen. So können die Zuschauer und die Presse überall hin und verursachen so Crashs (in den Kommentaren hier: http://www.vitalmtb.com/features/Op...-Red-Bull-Rampage-Changed-Our-Perspective,932 ).
 
Ich hatte gleich nach dem Sturz ein ganz doofes Gefühl weil man sah wie krass hart er auf den Rücken geknallt ist. Aber schon nach Bizets run hat sich für mich das mit der Rampage etwas relativiert. Ich weiß nicht das ist einfach zu krass auf dem Level.

Ich hatte das "komische" Gefühl bei Darren, als er unbedingt da runter wollte. Hab mir gedacht "Junge, wenn du dich jetzt schlimm verletzt, hast du es aber echt rausgefordert und das dann völlig sinnlos nach so einer Karriere".

In den Runs waren schon sehr viele verschiedene Möglichkeiten erkennbar, von oben runterzukommen, von hart bis ganz krass. Die ganz krassen Linien haben sich die Jungs schon selbst ausgesucht, auch Paul Bas.


@DocZoidy : dass in vielen Actionsport-Bereichen nicht viel verdient wird, weiß jeder, vorallem die Sportler selber. Insofern haben sie immer die Möglichkeit, sich dagegen zu entscheiden.

Dass hat mit auch bei dieser ZDF Reportage so angekotzt...der arme McConkey wurde von Bull in den Tod getrieben. Sorry, ich weiß auch, daß ich Frau und Kind habe, also fahre ich im Bikepark halt eher wie ein Opa. Niemand muß weiter Basejumpen, wenn er Papa und Ehemann ist. Das sucht er sich selber aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
in der Formel 1 treten nur rund 20 Fahrer an, trotzdem wird da jeder Mechaniker, Luftaufpumper und Fähnchenhalter (und davon gibt es ziemlich viele) bezahlt, versichert und einquartiert etc.
Das zahlt alles das Rennteam, nicht der Veranstalter und auch nicht der Sponsor. Ist also genauso wie bei Rampage &Co.
Und das ist überall im Sport so, außer bei den olympischen Spielen.

Ich unterstelle Red Bull ein zynisches Kalkül: Die Fahrer haben keine andere Chance sich ähnlich spektakulär zu präsentieren, wenn sich einer den Hals bricht ist das nicht unser Problem - wir finden genug Verrückte die nächstes Jahr wieder antreten.
Das liegt aber an den Fahrern. Wenn die das machen, dann gibts das Event. Ganz einfach.
Und nochmal: Dort wählt jeder seine Linie und seine Luftakrobatik selbst. Da hat der Hauptsponsor genauso wenig mit zu tun, wie der Veranstalter.

Der Rest ist zu spekulativ, das kommentiere ich nicht.
 
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