Dreh-Momente am Dienstag: Ergibt es Sinn, ein Fahrrad aus dem Vollen zu fräsen?

Dreh-Momente am Dienstag: Ergibt es Sinn, ein Fahrrad aus dem Vollen zu fräsen?

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Vor einigen Monaten sorgte Pole Bikes mit seinem "Machine" genannten Rahmen für einige Diskussionen – kein Wunder, der Rahmen wird schlicht aus dem Vollen gefräst. Andererseits: Doch ein Wunder, denn die Idee vom vollständig gefrästen Rahmen ist keineswegs neu. Wie sinnvoll diese Fertigungsmethode ist, überlegen wir in diesem Dreh-Moment der Woche.

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Dreh-Momente am Dienstag: Ergibt es Sinn, ein Fahrrad aus dem Vollen zu fräsen?
 

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Re: Dreh-Momente am Dienstag: Ergibt es Sinn, ein Fahrrad aus dem Vollen zu fräsen?
Ich fass mich an die Murmel. Wie weit muss man von der Realität weg sein um so eine Diskussion zu führen?
Ist doch völlig wurscht wie ein MTB-Rahmen für Freakes gebaut wird. Ob aus Holz, Stahl, Alu-Scandium, Carbon, gefrästes Alu....
Es gibt nur einen Zweck den das Teil erfüllen muss: Der zukünftige Besitzer muss es geil finden :winken:
Die ganze Umweltdiskussion ist völlig am Stellenwert vorbei.
Ich persönlich erzeuge so gut wie keinen Müll, fahre alles was irgendwie geht mit dem Rad und habe ein supergeiles Bike im Wohnzimmer stehen: Fully <10kg und fast vollständig aus Carbon. Das Teil hole ich nur für einige Rennen an die frische Luft und danach wird es mit der Zahnbürste wieder in einen optischen Neuzustand versetzt und ich habe jedesmal einen gigantischen Spaß wenn ich es anschaue oder anfasse. Das ist Begeisterung :hüpf:
Wenn Machine einige Besitzer findet, bei denen es die gleichen Emotionen auslöst, dann ist alles bestens :bier:
 
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Ich fass mich an die Murmel. Wie weit muss man von der Realität weg sein um so eine Diskussion zu führen?
Ist doch völlig wurscht wie ein MTB-Rahmen für Freakes gebaut wird. Ob aus Holz, Stahl, Alu-Scandium, Carbon, gefrästes Alu....
Es gibt nur einen Zweck den das Teil erfüllen muss: Der zukünftige Besitzer muss es geil finden :winken:
Die ganze Umweltdiskussion ist völlig am Stellenwert vorbei.
Ich persönlich erzeuge so gut wie keinen Müll, fahre alles was irgendwie geht mit dem Rad und habe ein supergeiles Bike im Wohnzimmer stehen: Fully <10kg und fast vollständig aus Carbon. Das Teil hole ich nur für einige Rennen an die frische Luft und danach wird es mit der Zahnbürste wieder in einen optischen Neuzustand versetzt und ich habe jedesmal einen gigantischen Spaß wenn ich es anschaue oder anfasse. Das ist Begeisterung :hüpf:
Wenn Machine einige Besitzer findet, bei denen es die gleichen Emotionen auslöst, dann ist alles bestens :bier:

Also ich finde schon dass Du gekreuzigt gehörst -und zwar an einem aus von selbst umgefallenen Bäumen mit deren Einverständnis hergestellten Holzkreuz bei dem die Späne einem guten Zweck zu gute gekommen ist.
 
Also was auch immer die da oben in Finnland bei Pole zum Rauchen haben, muss scheinbar verrücktes Zeug sein.

Ich hätte ja die größten bedenken bei der Oberfläche und deren durchs Fräsen entstandene Radien bzw. Stufen (je nach verwendetem Fräser). Jeder dieser Übergänge (egal ob auf Außen- oder Innenseite) setzt die Dauerfestigkeit des Werkstoffs herab. Und Aluminium ist sowieso schon kein Dauerfester Werkstoff...

Ein gut Konstruierter Rahmen aus 7005er bzw. 6061er Alu, der nach dem Schweißen richtig ausgelagert wurde (um die Festigkeit in der Schweißnaht wiederherzustellen) bietet meiner Meinung nach nur Vorteile
 
Hallo!

Das Thema ist durch und ich bin etwas spät mit dem Lesen, aber egal.
Kleiner Nachtrag: Man kann das Design eines solchen Rahmens komplett Parametrisieren,
allerdings nicht mit Solidworks, Creo und Co., sondern eher mit Rhino + Grasshopper...

Aluminium Legierungen wie 7075 werden nicht im Werkstoffkreislauf gehalten, sondern
downgecycled. Also mit anderen Sorten zu minderwertigerem Alu eingeschmolzen.
Es würde aber Funktionieren, wenn strickt nach Sorte getrennt würde. Leider scheint
die Industrie keine Ambitionen in der Richtung zu haben.

Bei Carbon-Filamenten ist der Ernergiebedarf für die Herstellung 20x so hoch wie bei
der gewichtsmäßig-gleichen Menge Stahl. Selbst die Produktion des Klebstoffs kommt dabei
auf das Ernergieniveau von Aluminium.
Wichtiger: Carbon ist extrem schlecht zu recyclen. Die Faserbestandteile können herausgelöst
werden sind aber danach nicht mehr für die Verwendung in tragenden Komponenten verwendbar.
Auch hier kann bestenfalls downgecycled werden. Sollte Carbon (unnötigerweise) bei der
E-Mobility im großen Stil zum Einsatz kommen, (zur Zeit sieht es fast danach aus) rollt schon
wieder das nächste Müllproblem auf uns zu.

Ob es Sinn macht einen Rahmen aus dem vollen zu fräsen?
In Sachen PR auf jeden Fall. Aber wo wollen sie denn jetzt hin die Finnen, mit dieser
Bekanntmachung? Welches echte Serienprodukt ist da wirklich in der Pipeline?

Abgesehen von der wirklich miesen Ökobilanz des finnischen Greenwashings: Siehe erster Absatz.
Ist alles, wo ich mich zuerst ins Auto setzen muss (um vielleicht zum nächsten Bikepark
zu fahren) ein bisschen Schade im Zusammenhang mit dem Fahrrad. Weil das eigentlich
ein gutes Transportmittel ist, vorallem unmotorisiert... ;)

Beste Grüße
Simon
 
Sorry, aber das ist einfach nur Blödsinn.

Davon abgesehen das die Kosten für Spannvorrichtung und Werkzeuge von über 10000€ völlig unrealistisch sind, hast du schonmal was von Prototypenbau gehört? Es gibt ganze Firmen, die haben sich auf Einzelteile und 0 Serien spezialisiert.

Wenns sein muss kannst du so nen Rahmen auch ganz ohne Vorrichtung fräsen, dann musst du den halt 30 mal umpratzen und direkt auf den Tisch spannen. Das läuft dann zwar nicht in Serie und ich muss evtl. Flächenübergänge nacharbeiten, funktioniert aber genauso.

Der Vergleich zwischen der Fertigung eines einzelnen Prototyps mit einem Carbonbike aus der Serienfertigung ist auch mehr so der klassische Vergleich von Äpfel und Birnen.

Sicher habe ich etwas von Prototyping gehört - das ist ja auch so ziemlich das teuerste was man machen kann, aber eben muss.

Einen Rahmen auf dem Tisch Festbratzen? Was soll denn da herauskommen? Bei dem auskragenden Hinterbau oder Dreieck Oberrohr, Steuersatz und Unterrohr schwingt sich alles auf.

5-Achs Maschine ist sicher richtig. Aber um einen Rahmen draufbekommen ist das schon ein gewaltiges Teil.

Zu den Werkzeugen:

1 Stück HSK Aufnahme ca. 100-300€, Capto noch teurer - SK im Alubereich aufgrund der Drehzahl nicht zu empfehlen
Werkzeug selbst je nach Ausführung ab ca. 100€
Schrupper, schlichter, Bohrer, Gewindeschneider, kugelfräser, etc.
Dazu dann die Wendeschneidplatten.

Sofern diese Dinge für Stückzahl 1 neu erworben werden müssen und nicht aus anderen Projekten entstammen bzw. weiterverwendet werden können stimmt die Rechnung. Wenn die Maschine mit Aufträgen nicht ausgelastet ist, sieht der Stundensatz auch ganz anders aus.
 
Sicher habe ich etwas von Prototyping gehört - das ist ja auch so ziemlich das teuerste was man machen kann, aber eben muss.

Einen Rahmen auf dem Tisch Festbratzen? Was soll denn da herauskommen? Bei dem auskragenden Hinterbau oder Dreieck Oberrohr, Steuersatz und Unterrohr schwingt sich alles auf.

5-Achs Maschine ist sicher richtig. Aber um einen Rahmen draufbekommen ist das schon ein gewaltiges Teil.

Zu den Werkzeugen:

1 Stück HSK Aufnahme ca. 100-300€, Capto noch teurer - SK im Alubereich aufgrund der Drehzahl nicht zu empfehlen
Werkzeug selbst je nach Ausführung ab ca. 100€
Schrupper, schlichter, Bohrer, Gewindeschneider, kugelfräser, etc.
Dazu dann die Wendeschneidplatten.

Sofern diese Dinge für Stückzahl 1 neu erworben werden müssen und nicht aus anderen Projekten entstammen bzw. weiterverwendet werden können stimmt die Rechnung. Wenn die Maschine mit Aufträgen nicht ausgelastet ist, sieht der Stundensatz auch ganz anders aus.

Vorab, Prototyping ist nicht Prototypenbau.

Es hat ja auch keiner gesagt das es billig ist, trotzdem wesentlich billiger als du hier behauptest.

Natürlich kann ich einen Rahmen auf dem Tisch festbratzen. Ich kann alles festpratzen, wie ich will. wenns schwingt, dann muss ich halt unterlegen und zusätzlich Pratzen. Ich hab ja auch nicht behauptet das es einfach nicht. Stell dir vor, ich hab schon ganze Autotüren aus dem vollen auf Wandstärke gefräst, da haben wir teilweise stellen unterspachtelt oder ausgegossen, ist aufwändig, funktioniert aber. Rolls Royce fertigt Turbinenschaufelräder in Serie, in dem sie alle Blätter Vorschruppen und zum Schlichten alles mit Kunstharz ausgießen, um Schwingungen zu minimieren. Das ich bei sowas natürlich mein Handwerk beherrschen sollte ist klar und ein bisschen Talent zum improvisieren und pfuschen gehört auch dazu. Sowas geht halt über die klassische Schraubstock und Nullpunktspannsystem Arbeit hinaus.

Was ist ein gewaltiges Teil? Eine Fräsmaschine mit 1000mm Verfahrweg in X? Bei 5-Achsen vll. ja, jede gängige 3-Achs <100k€ hat in X mitlerweile 1000mm+, mehr brauchst du für den Hauptrahmen sicherlich nicht.

Naja, niemand wird sich für ein einziges Prototypenbauteil eine ganze neue Fertigung auf die Beine stellen. Wenn du das so rechnest, musst dann auch gleich die Neumaschinenkosten und die Kosten für die gesamte Peripherie mit reinrechnen. Ist halt völlig realitätsfremd.

Wenn sowas in Stückzahl 1 gefertigt wird, geht man damit zu einem Lohnfertiger, so wie es auch Pole machen wird. Da der Lohnfertiger aber im Normalfall bei Auftragsvergabe schon existiert, hat der auch schon Maschinen und Werkzeug vorhanden.
Kein Lohnfertiger dieser Welt legt die gesamten Maschinen- und Werkzeugaufnahmekosten (Aufnahmen, Spannmittel, Kühlschmiermittel etc.) auf ein Bauteil um. Sowas wird im Normalfall auf 6 Jahre umgelegt und dann in den Stundensatz mitberechnet. Bei speziellen Werkzeugen mit hohem Verschleiss gibts da vll. Sonderfälle, wenn die Bearbeitungszeit für ein Bauteil die Standzeit des Werkzeugs überschreitet.
Übrigens, Maschinenstundensätze liegen je nach Anschaffungskosten und Spindelstunden im Jahr irgendwo bei 50€ - 120€ (große Portalmaschinen, Schwerzerspanung und Großteilebearbeitung jetzt mal aussen vor).

Wer behauptet das ich mit SK40 nicht Aluminium fräsen kann? Was hab ich dann die letzten 10 Jahre gemacht? Natürlich kann ich mit SK40 Alu fräsen, ab 15000u/min aufwärts empfiehlt sich aber HSK63, zwecks Plananlage und Rundlauf. Meines Wissens nach gibts auch garkeine SK40 Spindeln mit mehr als 18000u/min. Ich kann auch auf ner FP3 mit 3000u/min Alu Fräsen, ich muss halt dementsprechend meine Schnittwerte runterrechnen.

Eine gängige Weldon Ø12 Aufnahme bekomme ich in Sk40 ab 35€, eine HSK63 Schrumpfaufnahme von Garant oder Haimer ab 55€, wohlgemerkt ohne Firmenrabatt.

Was brauch ich an Werkzeug z.b. für den Hauptrahmen? Ø50 oder Ø63 Rundmesserkopf zum Vorschruppen, kleinerer Messerkopf zum Restschruppen. Diverse Torusfräser zum Restschruppen und ein Paar Kugeln zum Schlichten. Dann noch Bohrer und Gewindebohrer (alternativ Gewindeformer) für Gewinde und evtl. Reibahlen. Vll. noch nen Gewindefräser fürs Tretlager und ein Feinspindelwerkzeug zum Lagerspitze ausspindeln.

Jedes dieser Werkzeuge hält allerdings mehr wie einen Rahmen, demnach kann ich nicht die gesamten Werkzeugkosten in den Rahmen mit einberechnen.

Ein Standard M6 Alu Gewindeformer hält bei uns über 10000 Gewinde, wir haben in unserer Palettenmaschine für Serienteile Werkzeuge teilweise seit 8 Jahren drin, die gehen immernoch.

Wie gesagt, kein Mensch legt sich für 1 Bauteil einen ganzen neuen Maschinenpark zu. Du könntest natürlich jetzt in deine Rechnung noch die neue Firmenhalle, die 3 Firmenwagen und die Kosten der Weihnachtsfeier im örtlichen Bordell mit einberechnen, dann bist du bei den Kosten ganz schnell bei ner Millionen. Realistisch ist halt was anderes.

Wohlgemerkt beziehen sich meine Aussagen jetzt vorerst mal auf die Fertigung der Hauptrahmenhälften. Beim Hinterbau und den restlichen Teilen kommst du um ne vernünftige 5-Achs wohl nichtmehr rum, trotzdem wird man auch die Teile nicht in Gold aufwiegen müssen.

Nur so rein ins Blaue geraten, du kommst wohl aus dem Werkzeug- und Formenbau? ;)
 
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Vorab, Prototyping ist nicht Prototypenbau.

Es hat ja auch keiner gesagt das es billig ist, trotzdem wesentlich billiger als du hier behauptest.

Natürlich kann ich einen Rahmen auf dem Tisch festbratzen. Ich kann alles festpratzen, wie ich will. wenns schwingt, dann muss ich halt unterlegen und zusätzlich Pratzen. Ich hab ja auch nicht behauptet das es einfach nicht. Stell dir vor, ich hab schon ganze Autotüren aus dem vollen auf Wandstärke gefräst, da haben wir teilweise stellen unterspachtelt oder ausgegossen, ist aufwändig, funktioniert aber. Rolls Royce fertigt Turbinenschaufelräder in Serie, in dem sie alle Blätter Vorschruppen und zum Schlichten alles mit Kunstharz ausgießen, um Schwingungen zu minimieren. Das ich bei sowas natürlich mein Handwerk beherrschen sollte ist klar und ein bisschen Talent zum improvisieren und pfuschen gehört auch dazu. Sowas geht halt über die klassische Schraubstock und Nullpunktspannsystem Arbeit hinaus.

Was ist ein gewaltiges Teil? Eine Fräsmaschine mit 1000mm Verfahrweg in X? Bei 5-Achsen vll. ja, jede gängige 3-Achs <100k€ hat in X mitlerweile 1000mm+, mehr brauchst du für den Hauptrahmen sicherlich nicht.

Naja, niemand wird sich für ein einziges Prototypenbauteil eine ganze neue Fertigung auf die Beine stellen. Wenn du das so rechnest, musst dann auch gleich die Neumaschinenkosten und die Kosten für die gesamte Peripherie mit reinrechnen. Ist halt völlig realitätsfremd.

Wenn sowas in Stückzahl 1 gefertigt wird, geht man damit zu einem Lohnfertiger, so wie es auch Pole machen wird. Da der Lohnfertiger aber im Normalfall bei Auftragsvergabe schon existiert, hat der auch schon Maschinen und Werkzeug vorhanden.
Kein Lohnfertiger dieser Welt legt die gesamten Maschinen- und Werkzeugaufnahmekosten (Aufnahmen, Spannmittel, Kühlschmiermittel etc.) auf ein Bauteil um. Sowas wird im Normalfall auf 6 Jahre umgelegt und dann in den Stundensatz mitberechnet. Bei speziellen Werkzeugen mit hohem Verschleiss gibts da vll. Sonderfälle, wenn die Bearbeitungszeit für ein Bauteil die Standzeit des Werkzeugs überschreitet.
Übrigens, Maschinenstundensätze liegen je nach Anschaffungskosten und Spindelstunden im Jahr irgendwo bei 50€ - 120€ (große Portalmaschinen, Schwerzerspanung und Großteilebearbeitung jetzt mal aussen vor).

Wer behauptet das ich mit SK40 nicht Aluminium fräsen kann? Was hab ich dann die letzten 10 Jahre gemacht? Natürlich kann ich mit SK40 Alu fräsen, ab 15000u/min aufwärts empfiehlt sich aber HSK63, zwecks Plananlage und Rundlauf. Meines Wissens nach gibts auch garkeine SK40 Spindeln mit mehr als 18000u/min. Ich kann auch auf ner FP3 mit 3000u/min Alu Fräsen, ich muss halt dementsprechend meine Schnittwerte runterrechnen.

Eine gängige Weldon Ø12 Aufnahme bekomme ich in Sk40 ab 35€, eine HSK63 Schrumpfaufnahme von Garant oder Haimer ab 55€, wohlgemerkt ohne Firmenrabatt.

Was brauch ich an Werkzeug z.b. für den Hauptrahmen? Ø50 oder Ø63 Rundmesserkopf zum Vorschruppen, kleinerer Messerkopf zum Restschruppen. Diverse Torusfräser zum Restschruppen und ein Paar Kugeln zum Schlichten. Dann noch Bohrer und Gewindebohrer (alternativ Gewindeformer) für Gewinde und evtl. Reibahlen. Vll. noch nen Gewindefräser fürs Tretlager und ein Feinspindelwerkzeug zum Lagerspitze ausspindeln.

Jedes dieser Werkzeuge hält allerdings mehr wie einen Rahmen, demnach kann ich nicht die gesamten Werkzeugkosten in den Rahmen mit einberechnen.

Ein Standard M6 Alu Gewindeformer hält bei uns über 10000 Gewinde, wir haben in unserer Palettenmaschine für Serienteile Werkzeuge teilweise seit 8 Jahren drin, die gehen immernoch.

Wie gesagt, kein Mensch legt sich für 1 Bauteil einen ganzen neuen Maschinenpark zu. Du könntest natürlich jetzt in deine Rechnung noch die neue Firmenhalle, die 3 Firmenwagen und die Kosten der Weihnachtsfeier im örtlichen Bordell mit einberechnen, dann bist du bei den Kosten ganz schnell bei ner Millionen. Realistisch ist halt was anderes.

Wohlgemerkt beziehen sich meine Aussagen jetzt vorerst mal auf die Fertigung der Hauptrahmenhälften. Beim Hinterbau und den restlichen Teilen kommst du um ne vernünftige 5-Achs wohl nichtmehr rum, trotzdem wird man auch die Teile nicht in Gold aufwiegen müssen.

Nur so rein ins Blaue geraten, du kommst wohl aus dem Werkzeug- und Formenbau? ;)


Du hast in vielen Punkten Recht. Im Kern habe ich mich daran gestört, dass der Artikel behauptete man könne einen Rahmen anbieten um dabei suggerierte, dass man einfach Stückzahl 1 herstellen könnte, wenn der Kunde Mal einen bestellt.
Bei einem Lohnfertiger einen Prototypen oder ein Unikat fertigen lassen ist sicher machbar - den Aufwand dafür hast du selbst beschrieben. Ein Angebot für so ein Projekt wäre interessant.

Geht man davon aus, dass sich ein Fahrradhersteller eine eigene Maschine mit derart geringen Stückzahlen anschafft ist meine Rechnung vermutlich richtig.
Das muss man für eine faire Bewertung definieren.

Eine 3-Achs Maschine halte ich für eine Fertigung für ungeeignet, für jeden Winkel und jedes Gewinde neu ausrichten und unterlegen... Soll ja nicht aussehen wie ein Fiat Panda.
Wie gesagt im 5-Achs Bereich einen Meter Störkreis und auch den Z-Weg zu haben ist schon ein ordentlicher Haufen...

Schöne Diskussion - kenne es von der anderen Seite des Tisches aus dem Vertrieb der Maschinen
 
Vorab, Prototyping ist nicht Prototypenbau.

Eine gängige Weldon Ø12 Aufnahme bekomme ich in Sk40 ab 35€, eine HSK63 Schrumpfaufnahme von Garant oder Haimer ab 55€, wohlgemerkt ohne Firmenrabatt.

kannst du deine quellen mal der hochschule trier schicken?

die zahlen für ne haimer, oder diebold runde 210 euro.
 
kannst du deine quellen mal der hochschule trier schicken?

die zahlen für ne haimer, oder diebold runde 210 euro.

Kann man alles im Internet nachschauen.

Schrumpffutter Ø12 von Garant

https://www.hoffmann-group.com/DE/d...hmen/Schrumpffutter-HSK-A 63-kurz/p/308170-12

Von den 119€ kannst du jetzt nochmal mind. 40% Rabatt für Geschäftskunden abziehen, dann bist du immernoch gut unter 100€.


SK40 Aufnahmen sind noch günstiger, wers ganz billig will nimmt Weldon Aufnahmen von Eroglu, die gibts ab 30€.

https://www.hoffmann-group.com/DE/d...ufnahmen/Flächenspannfutter-SK 40/p/302420-12
Die gibts auch mit Mitnehmernuten für automatischen Werkzeugwechsler zum selben Preis.

Haimer beziehen wir direkt, da der Firmensitz Luftlinie 30km von uns entfernt ist und wir unter anderem auch für Haimer fertigen, ansonsten kann man Haimer problemlos über Hahn&Kolb beziehen. Haimer Aufnahmen sind im Schnitt 20% teurer als Garant, allerdings ist der Rundlauf bei kleinen Werkzeugen <3mm ein wenig besser.

Die 210€ für die Aufnahme ist relativ, steht ja nicht dabei was es für einen Aufnahme ist. Feinspindelwerkzeuge oder überlange oder Sonderwerkzeuge können leicht weit über 1000€ Kosten, sowas brauch ich aber sicherlich nicht wenn ich eine Rahmenhälfte fräse.


Du hast in vielen Punkten Recht. Im Kern habe ich mich daran gestört, dass der Artikel behauptete man könne einen Rahmen anbieten um dabei suggerierte, dass man einfach Stückzahl 1 herstellen könnte, wenn der Kunde Mal einen bestellt.
Bei einem Lohnfertiger einen Prototypen oder ein Unikat fertigen lassen ist sicher machbar - den Aufwand dafür hast du selbst beschrieben. Ein Angebot für so ein Projekt wäre interessant.

Geht man davon aus, dass sich ein Fahrradhersteller eine eigene Maschine mit derart geringen Stückzahlen anschafft ist meine Rechnung vermutlich richtig.
Das muss man für eine faire Bewertung definieren.

Eine 3-Achs Maschine halte ich für eine Fertigung für ungeeignet, für jeden Winkel und jedes Gewinde neu ausrichten und unterlegen... Soll ja nicht aussehen wie ein Fiat Panda.
Wie gesagt im 5-Achs Bereich einen Meter Störkreis und auch den Z-Weg zu haben ist schon ein ordentlicher Haufen...

Schöne Diskussion - kenne es von der anderen Seite des Tisches aus dem Vertrieb der Maschinen


Naja, im Prinzip hat der Artikel schon recht, wenn ich nur einen Rahmen brauche, kann ich den genau nach meiner Konstruktion beim Lohnfertiger bestellen. Dafür gibts den Lohnfertiger ja.
Ist natürlich immer die Frage, was bedeutet teuer. Rein vom Gefühl und Anhand der Bilder bist du für nen kompletten Rahmen, in Deutschland gefräst irgendwo unter 10000€. Tendenz eher nach unten. Kann man sich ja grob ausrechnen, bei einem theoretischen Stundensatz von 100€/h kann ich ca.80-90 Stunden arbeiten, bis das Teil fertig ist. In der Zeit schnitz ich dir 3 so Rahmen aus dem vollen.

Wie gesagt, kein Mensch wird sich einen eigenen Maschinenpark anschaffen nur um einen paar Rahmen zu fräsen. Es ist ja nicht nur so das ich mir jetzt eine Fräsmaschine ins Haus Stelle, nen Aluminiumblock besorge und dann fällt der fertige Rahmen aus der Maschine. Da steckt soviel mehr dahinter. Facharbeiter, CAM System, Postprozessoren, Werkzeug, dazu einen Haufen Erfahrung die ich machen muss.
Deswegen kannst du so eine Rechnung zwar schon aufstellen, ist aber nicht realistisch.

Wenn ich mir die Bilder vom Hauptrahmen im Artikel anschaue, seh ich da kein einziges Gewinde, was irgendwie schräg eingebracht wurde. Mal abgesehen von den Lagersitzen im Steuerrohr sind alle Bearbeitungen immer senkrecht zum Tisch, kann man auch schön an den Abzeilspuren um die Flaschenhalteranschraubungen erkennen. Man sieht es ja auch am Bild im Artikel, das die erste Spannung rein 3-Achsig bearbeitet wurde.
 
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