30.08. 15:20 Fenetre de Durand, 2800m
Wasser ist was tolles.
Wirklich! Und hier kommts überall einfach aus dem Berg. Das weiß man erst wieder zu schätzen, wenn man mal acht Wochen durch Utah geradelt ist.
Von Aosta strample ich heute erst mal zwölfhundert satte Höhenmeter über kleine Teersträßlein und noch kleinere Bergdörflein zu einer Alm namens Champillon. Schöne Berge hier auf der italienischen Seite des Alpenhauptkamms, kenne keinen einzigen. Aber rechts hinten im Bild ist das Fenetre de Durand und der Übergang in die Schweiz, noch knappe achthundert Meter über mir.
Ziel direkt voraus... und unter den Stollen erst mal ein viele Kilometer langer Singletrack an einem alten Wasserkanal. Suone würden die Schweizer sagen... Waalweg die Südtiroler... aber was sagen die Italiener?
Egal, jedenfalls geil.
Manchmal wird's seitlich ein bisserl steil.
Manchmal wird man auch in einen Käfig gesperrt...
... und einmal auch von Felsen gequetscht.
Dachte schon, das Vorderrad müsste raus. Aber es passt gerade so mit der Lenkerbreite.
Blick auf unbekannte italienische Felsberge und pfeilgrüne Almseen.
Die letzten vierhundert Höhenmeter zum Pass wollen getragen...
... und geschoben werden.
Fast geschafft.
Und geschafft... Fenetre der Durand auf 2800 Metern Höhe. Das zweite Mal in 36 Stunden auf dem Alpenhauptkamm: So ist das eben, wenn man das Matterhorn umkringeln möchte. War übrigens ein ziemlicher
Schlauch dieser Uphill von Aosta, bin scheinbar keine zweitausend Höhenmeter am Stück mehr gewöhnt nach dem ganzen USA Firlefanz. Dort sind eintausend ja schon eine Seltenheit... und die sind dann eher flach. Die Alpen sind halt ein anderes Kaliber.