... Wir wollen also ab Campodello die beschriebene Alternative Richtung M.ga d'Arza und dann den Tovel- Loop entgegengesetzt fahren (schieben), also über die M.ga Termocella zum Tovelsee. Kann man von der M.ga Termocello über den Weg 330 (M.ga di Flavona) ins Val Flavona und über den 314-er zum Tovelsee? Ggf. auch den 369-er nehmen? ...
... habe auch vor auf dem WW 330/369 zu queren um dann auf dem WW 314 zum Lago di Tovel zu fahren. ...
Ich bitte um Verständnis.
Ich halte es für äusserst problematisch, in einem öffentlichen Forum die Machbarkeit und Durchführbarkeit verbotener Wege innerhalb eines geschützten Naturpark zu diskutieren. Für sowas gibt's PN.
Ich will euch auch erklären warum: Wir möchten verhindern, dass hier einer schreibt,
"habe ich 2000 mal gemacht und hatte keine Probleme". Egal, was einer da herausliest (oder herauslesen möchte), ob es im Jahre 2000 mal geklappt hat, oder ob es so unproblematisch ist, so dass es schon 2000x geklappt hat. Hier wird mitgelesen, öffentlich, und jeder zieht sich die Infos heraus, die ihm in die Planung passen.
Das mag beim nächsten noch gut gehen, und auch bei den nächsten fünf noch unproblematisch sein, aber irgendwann wird vermutlich eine critical mass erreicht sein, die keiner von euch, weder der ursprüngliche Fragesteller, noch die Nachfahrer, beabsichtigt hatten.
Und dieser Fluss auf Wegen, diese heatmap wird vom Naturpark wahrgenommen werden, da könnt ihr noch so vorsichtig sein und euren Fußabdruck so ökologisch aufsetzen wie ihr möchtet. Die Jungs vom Naturpark sind nicht blöd. Sie beobachten, sie zählen, sie gehen die Wege ab und sehen nach dem Rechten. Und wenn sie feststellen, dass es zu einer Häufung von Bikern auf bestimmten Wegen kommt, die sie sich zunächst nicht erklären können, weil sie die Quelle nicht kennen, dann werden sie, ganz unabhängig davon, reagieren. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wir möchten verhindern, dass sie uns noch mehr Wege sperren.
Seit wir mit der Tour de Non in die Planung gegangen sind, selbstverständlich immer rechtskonform mit Anfragen, Genehmigungsgesuchen und dem ganzen Tralala, seitdem werden uns von verschiedenen Seiten Knüppel in die Beine geworfen.
Das ist zumeist unbegründet, aber verstehbar, wenn man sich die Mühe des Perspektivenwechsels macht. Mal die Sache aus dem Blickwinkel des anderen betrachten. Der Naturpark fürchtet mit Sorge, dass Massen von Bikern in ein sensibles Gelände einfallen und dort zu Störungen im Gleichgewicht führen.
Das ist realistisch zwar nicht zu erwarten, aber aus der Position des NP heraus ist es verständlich, dass sie den Status Quo erhalten möchten, ehe es durch erhöhtes Verkehrsaufkommen zu Veränderungen führt. Das ist nun mal die Aufgabe einer Naturschutzeinrichtung, ob es uns passt oder nicht. Die Brenta ist kein Zoo und kein Disneyland, für das man eine Eintrittskarte lösen kann und dafür erwarten darf, dass einem seltene Spezies am Nasenring durch die Manege vorgeführt werden. Dort leben (und mit Leben meine ich aufwachsen, reproduzieren, fortpflanzen, ernähren, winterschlafen und sterben im natürlichen Gleichgewicht, soweit das in einem Reservat möglich ist) Tiere wie Bär und Auerhahn. Und auch wenn kaum einer von uns diese jemals zu Gesicht bekommen wird, umgekehrt nehmen die Tiere uns wahr, verhalten sich entsprechend und ziehen sich möglicherweise auch ganz zurück, wenn's ihnen zuviel wird.
Auch wenn ich in erster Linie Biker bin, habe ich in vielen Gesprächen und Auseinandersetzungen akzeptieren gelernt, dass es eine ordnende Hand braucht. Gäbe es sie nicht, dann wäre es ganz schnell um einiges geschehen. Es wäre nicht die Schuld jedes einzelnen von uns, sondern von uns allen. Und das kann keiner wollen.
Verzicht heißt also auch, dass langfristig möglicherweise mehr etwas davon haben, als wenn man auf die Schnelle seine Erfüllung sucht, zu Lasten anderer.
Sorry für die Predigt.
Und jetzt noch meine persönliche Meinung zum Inhalt der Fragestellung.
Die Tour de Non ist in ihrer jetzigen Fassung im Bereich Brenta ein Kompromiss, aber laut bestehender Ausgangslage und nach Abwägung aller Möglichkeiten, der bestmögliche. Auch der Tourismusverein wollte den Tovelsee in der Runde drin haben und auch die Brenta-Almen oben.
Auch wenn man es erst glaubt, nachdem man es ausprobiert hat: Es ist sinnvoll in Fahrtrichtung Uhrzeigersinn nicht möglich, auch wenn der Blick auf die Landkarte das suggeriert. Wir haben alles ausprobiert.
Will man Tovelsee und Brenta-Almen drin haben, muss man die Extraschleife anders herum fahren. Das klingt zuerst unlogisch, hat aber entscheidende Vorteile. Man quält sich zwar mühsam hoch zum Passo Termoncello, gewinnt dafür aber mehrere sensationelle Trailoptionen Richtung Osten.
Andersrum fahren selbst die besten unter euch nicht viel. Verblockt, ausgesetzt, Absturzgelände (mir ist bewußt, dass das viele als Aufforderung verstehen...
).
Alle weiteren Fragen zum Thema "Wie ignoriere ich am besten Naturparkverbote?" bitte per PN an isartrails...