Trailzerstörung Stuttgarter Wald

Denkst du das es die Förster sind? Ich habe mich mal mit einem unterhalten. Der meinte das Hobby sei ja okay und macht bestimmt Spaß, nur solle man nicht so viele neue trails anlegen, da diese in den letzten Jahren massiv zu genommen haben…
Wie gesagt, ich denke es waren Privatpersonen und nicht der Forst. Der Forst hat tendenziell so abgerissen, dass es klar erkenntlich war. Wenn nur die stabilisierenden Stämme rausgezogen werden, ist das aber hoch gefährlich, weil es eben nicht direkt erkennbar ist und quasi eine Falle darstellt, weil plötzlich der Anlieger wegbricht. Wenn das ein Förster gewesen sein sollte, dann hätte der echt nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Ja, die Zahl der Trails hat stark zugenommen. Ist schon kritisch. Aber auf der anderen Seite ist das kein Wunder, wenn seit Corona bestimmt doppelt so viele Leute auf den Trails unterwegs sind. An manchen Trails muss man sich bei gutem Wetter inzwischen anstellen. Da gibt es immer Ausweichbewegungen
 
Ja, vorallem an den Stellen die auf den trails schwerer sind, werden umfahren und dadurch gibts neue Wege. Man sollte das lieber alls Herausforderungen nehmen und einfach drüber schieben, bis man es sich zutraut zu fahren
Jo, das ist ein krasses Problem. Besonders durch die vielen neuen Sportler, die keinerlei Bezug zum Trailbau haben und alle Trails einfach als gegeben sehen. Da wird alles abgekürzt und es juckt halt nicht dass man so die Trails kaputt macht, weil man ja selbst noch nie einen gepflegt hat. Und es muss ja auch jeder Anfänger jeden Trail fahren können...
 
Kurz als Bestätigung zu dem Eindruck, dass es sich hier evtl. um „private“ Abrissaktionen handeln könnte:
Dem Stuttgarter Forst ist von aktuellen Abrissmaßnahmen an der Solitude nichts bekannt, also ist es zumindest mal keine offizielle Maßnahme.

Unabhängig davon:
Tatsächlich ist die Frage, ob man in der Ecke alle 30m einen Trail „braucht“ und man - auch als Mountainbiker - will, dass die Natur so extrem wie dort in immer kleinere Parzellen zerstückelt wird.

Weniger wäre auch da manchmal besser (obwohl viele Sachen dort in die "leider geil" Kategorie fallen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz tolle Idee. Wenn dann der nächste „Profi“ auf der Jagd nach Bestzeiten angeflogen kommt …
Die hört und sieht man ja und bremsen können die meisten "Profis" auch. Die Angst vor den Bestzeiten-Jägern kann, sollte und muss jedenfalls kein Grund für die Abkürzer sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
gab doch kürzlich eine ellenlange diskussion über eine gewisse kurve auf dem arizona, die vielen zu doof war, aber statt zu lernen durch zu kommen wurde abgekürzt.
 
Ganz tolle Idee.
Wenn dann der nächste „Profi“ auf der Jagd nach Bestzeiten angeflogen kommt …
Was los mit dir, jeder fängt mal klein an. Es heist ja, fahre was du fahren kannst. Wenn’s halt nicht geht, Stufe oder Steinfeld, dann schieb drüber bevor du dich verletzt. Wenn du dich dann auf den trails böse verletzt, die nicht legal sind, dann wird das Forstamt bestimmt tätig und reist alles ab. Weil es eine Gefahr für die Allgemeinheit sein könnte.
Und ich habe schon so oft gesehen, das diese Bestzeitenfahrer ohne Rücksicht an Anfänger preschen und diese dann schnell beiseite fahren wollen, weil hinter denen ja ein Profi fährt den sie nicht behindern wollen.
Bestes Beispiel vor 2 Wochen, ich steh am Rand und mach ne kleine Pause, kommt eine junge Frau, Anfänger, kommt von hinten ein Strava Typ auf Vollgas und ruft: Achtung, Platz da! Frau erschrickt sich, will schnell Platz machen, und stürzt rechts den Trail runter, weil es einfach keinen Platz zum Platzmachen gab. Zum Glück nix passiert, Bremshebel verbogen und kleine Schramme am Knie.
Ich hab ihr geholfen, der andere Typ ist einfach nur davon geschossen.
 
Bestes Beispiel vor 2 Wochen, ich steh am Rand und mach ne kleine Pause, kommt eine junge Frau, Anfänger, kommt von hinten ein Strava Typ auf Vollgas und ruft: Achtung, Platz da! Frau erschrickt sich, will schnell Platz machen, und stürzt rechts den Trail runter, weil es einfach keinen Platz zum Platzmachen gab. Zum Glück nix passiert, Bremshebel verbogen und kleine Schramme am Knie.
Ich hab ihr geholfen, der andere Typ ist einfach nur davon geschossen.
Ich kann's nicht fassen...
Natürlich ist er weg, solche Leute merken ja auch nichts mehr. Wegen denen gibt's auch den Wanderer-Biker-Konflikt
Am besten gleich hinterher und im richtigen Winkel seinem Hinterrad mit dem eigenen Vorderrad einen Kick geben. Danach werden die Leute wieder wach.
Ich fahre manchmal auch etwas.... sagen wir mal: riskant. Aber bis jetzt ist noch Keiner dadurch verletzt worden.
 
Viele fahren ja auch auf Zeit (KOM Strava) die wollen einfach nur die Bestzeit, egal wie oft sie ne Kurve abkürzen.
Das macht auch hier auf der Alb viel kaputt.
Das sind meiner Erfahrung nach aber meistens so Leute die eigentlich eh weit weg von Bestzeiten sind und denken sie würden so schneller werden. Die wirklich schnellen Fahrer bleiben aufm Trail und ziehen dort alle anderen ab.
Kurz als Bestätigung zu dem Eindruck, dass es sich hier evtl. um „private“ Abrissaktionen handeln könnte:
Dem Stuttgarter Forst ist von aktuellen Abrissmaßnahmen an der Solitude nichts bekannt, also ist es zumindest mal keine offizielle Maßnahme.

Unabhängig davon:
Tatsächlich ist die Frage, ob man in der Ecke alle 30m einen Trail „braucht“ und man - auch als Mountainbiker - will, dass die Natur so extrem wie dort in immer kleinere Parzellen zerstückelt wird.

Weniger wäre auch da manchmal besser (obwohl viele Sachen dort in die "leider geil" Kategorie fallen).
Danke dir für die Klärung.

Ja dort ist es schon sehr extrem geworden. Man kann ne ganze Tour nur dort fahren weils mindestens 6 gute Trails gibt. Aber bei den ganzen zuletzt wieder befahrenen Rückegassen braucht man sich nicht wundern, dass manche Biker dort bauen wie sie wollen. Da ist die Naturzerstörung trotz höherer Frequentierung der Trails nicht unbedingt höher
 
Ganz tolle Idee.
Wenn dann der nächste „Profi“ auf der Jagd nach Bestzeiten angeflogen kommt …
außer auf rennen mit streckenposten muss ich bei der jagt nach Bestzeiten immer berücksichtigen, dass ich nicht alleine auf der Welt bin.
Klar ist es ärgerlich wenn man ausgebremst wird und es gibt leider auch viele leute die sich etwas blöd anstellen, aber im endeffekt muss man damit rechnen.
 
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Ich kann's nicht fassen...
Natürlich ist er weg, solche Leute merken ja auch nichts mehr. Wegen denen gibt's auch den Wanderer-Biker-Konflikt
Am besten gleich hinterher und im richtigen Winkel seinem Hinterrad mit dem eigenen Vorderrad einen Kick geben. Danach werden die Leute wieder wach.
Ich fahre manchmal auch etwas.... sagen wir mal: riskant. Aber bis jetzt ist noch Keiner dadurch verletzt worden.
Ich gehör auch zu den ziemlich schnellen Fahrern auf den Hometrails. Aber wenn man oben bisschen Pause macht und abwartet, bis man in den Trail fährt, hat man echt nur relativ selten langsame Fahrer vor sich aufm Trail. Und in den wenigen Fällen zu bremsen, sollte machbar sein. Aber in so nem großen Sport wie dem Mountainbiken wirst leider immer ne unbelehrbare Zahl an rücksichtslosen Bikern haben. Das wird sich kaum ändern
 
Endet nur in mehr Stress. Kann man sich denken, aber nicht machen. Ich hätte ihm auch am liebsten ein Stock in die Speichen gesteckt, aber macht man nicht. Man muss sich ja nicht auf das Niveau vom Typen runterlassen ;)
 
Ich gehöre ja tendenziell zu den langsameren Fahrern aber ich lass mich durch schnellere Fahrer sicher nicht stressen. Denn wenn ich einen langsameren Fahrer vor mir sehe, halte ich an einer übersichtlichen Stelle am Trail an und warte einfach ein paar Sekunden... Der Wald ist eben keine Rennstrecke und ob man jetzt 10 oder 50. in der Bestenliste ist who cares. wenn man unbedingt Bestzeiten fahren will dann steht man einfach sonntags um 6 Uhr auf. Um 18 Uhr nach Feierabend ist das eher ne schlechte Idee.

Ich warte aber ehrlich gesagt schon länger auf eine gezielte Abrissaktion, Solitude oder Heslach wären da meine Favoriten.
 
Ich warte aber ehrlich gesagt schon länger auf eine gezielte Abrissaktion, Solitude oder Heslach wären da meine Favoriten.
Eine Zeit lang wurden in Stuttgart und Umgebung im Quartals-Turnus regelmäßig und flächendeckend die üblichen Spots im Auftrag der Stuttgarter Stadtverwaltung abgerissen und eingeebnet. Das findet in der Form aktuell nicht mehr statt. Hintergrund ist - wie von @bashhard oben bereits erwähnt - der sogenannte Bikefrieden.

Denn irgendwann hat die Stuttgarter Stadtverwaltung (oder zumindest Teile davon) eingesehen, dass es auch in ihrem eigenen Sinne gar keine gute Lösung ist, die inoffiziellen Trails einfach immer nur stumpf abzureißen, solange man noch keine legalen Angebote hat (weil das nur zu einem Teufelskreis aus Abriss und Wiederaufbau führt, bei dem im Zweifel eher höher/weiter/krasser wieder aufgebaut wird und/oder neue Ausweich-Linien und damit weiterer Trail-Wildwuchs entsteht). Deshalb hat man sich im Rahmen der Zusammenarbeit zum Freizeitkonzept Stuttgarter Wald auf den sogenannten Bikefrieden verständigt.

Die folgende Definition des Bikefriedens wurde mit dem Stuttgarter Forst für die Veröffentlichung durch die Stuttgarter Mountainbike Vereine abgestimmt:
„Zwischen Forst und Mountainbike-Vertretern wurde vereinbart, dass für die aktuelle Übergangszeit bis zu legalen Angeboten auf Trails nur Einbauten entfernt werden, bei denen der Waldeigentümer im Schadensfall im Sinne seiner Verkehrssicherungspflicht haftbar gemacht werden kann. Im Gegenzug setzen die Mountainbike-Vereine sich durch aktive Aufklärung der Mountainbike-Community dafür ein, dass keine neuen Trails und Linien entstehen und auf kritische Einbauten verzichtet wird. Mit dieser „Bikefrieden“ genannten Vereinbarung zwischen Forst und Bikern soll ein weiterer Wildwuchs von inoffiziellen Trails verhindert werden.“

Quelle:
https://www.facebook.com/MTB.Stuttgart.DAV.Schwaben/posts/2976942912580785https://www.facebook.com/MTB.Stuttgart.DAV.Schwaben/posts/3173378939603847
Geht - vielleicht nicht ganz so konkret - auch aus einem der Protokolle des Freizeitkonzepts hervor:
https://www.stuttgart.de/freizeitkonzept-wald

 
die keinerlei Bezug zum Trailbau haben und alle Trails einfach als gegeben sehen.
Das trifft ja wohl auf 95% aller Biker zu und ist nicht ein Problem von den "neuen". Von 100 Bikern die wir beim Bauen treffen hält nicht mal eine Handvoll an um ne runde zu quatschen. Und von denen die Anhalten ist mit Glück einer dabei der seine Hilfe anbietet.
 
Mir ist das Freizeitkonzept durchaus bekannt aber
Im Gegenzug setzen die Mountainbike-Vereine sich durch aktive Aufklärung der Mountainbike-Community dafür ein, dass keine neuen Trails und Linien entstehen und auf kritische Einbauten verzichtet wird.
Ist das Problem. Es entstehen eben laufend neue Linien, irgendwo bauen Leute wieder einen neuen Sprung hin etc.
z.b der Sprung unten am Saubuckel. Wurde der jetzt von Vereinsleuten da hingebaut oder nicht? Der ist ja solide und gut gebaut, war aber eben davor nicht da.
 
Ich warte aber ehrlich gesagt schon länger auf eine gezielte Abrissaktion, Solitude oder Heslach wären da meine Favoriten.
Zum Glück endet bei der Solitude die Stuttgarter Zuständigkeit ;):hüpf:

und das es dort so viele Trails gibt finde ich klasse, aber tatsächlich wäre es vlt besser langsam zu machen und lieber die vorhandenen zu Pflegen und erhalten...
 
Ja, die sollte wie am Stromberg die trails ausbauen/legalisieren. Die Trails haben sehr viel Potential. Da kann man richtig coole Elemente einbauen, von Drops bis hin zu northshores. Für die Planung von Elementen auf dem Trail melde ich mich gerne :D
 
Mir ist das Freizeitkonzept durchaus bekannt aber

Ist das Problem. Es entstehen eben laufend neue Linien, irgendwo bauen Leute wieder einen neuen Sprung hin etc.
z.b der Sprung unten am Saubuckel. Wurde der jetzt von Vereinsleuten da hingebaut oder nicht? Der ist ja solide und gut gebaut, war aber eben davor nicht da.
Der Verein klärt nur auf. Er kann aber niemanden aktiv am Bauen hindern und baut selbstverständlich nicht selbst.
 
Ich dachte mir, dass Euch das interessieren könnte:

Freizeitkonzept Stuttgarter Wald jetzt veröffentlicht
https://www.stuttgart.de/service/ak...pt-fuer-den-wald-in-stuttgart-vorgestellt.php(Achtung 300+ Seiten...)

Einordnung des DAV Schwaben dazu:
https://www.facebook.com/MTB.Stuttgart.DAV.Schwaben/posts/3214261925515548
Falls jemand nicht bei Facebook ist, mein Versuch einer Zusammenfassung:
  • gutes Konzept inklusive Ist-Analyse und Handlungsempfehlungen
  • muss eigentlich "nur noch" von der Stadt umgesetzt werden
  • die Stadt kündigt aber jetzt schon an, dass das sehr schwierig ist und lange dauern wird
  • derweil gilt der Bikefrieden (s.o.) und muss wohl auch noch eine Weile halten
  • immerhin!

Mein persönliches Fazit:
Wir leben - nicht nur im Stuttgarter Gebiet, sondern auch drum rum - in einem absoluten Trail-Paradies. Wenn die Stadt das nicht - wie z.B. in Freiburg - mit Legalisierung in geordnete Bahnen lenken will und das Thema weiter aussitzt, kann man ihr auch nicht helfen. Also machen wir so weiter wie bisher, übertreiben es nicht mit dem Bauen und genießen dieses Paradies rücksichtsvoll gegenüber Mensch und Natur.

Ich persönlich hätte zwar nichts gegen das Recht auf legale Trailpflege gehabt und glaube, dass es tatsächlich gut wäre, ein paar der Trails, die mitten durch sensible Gebiete verlaufen, durch attraktive legale Alternativen zu ersetzen, aber das soll der Forst jetzt mit dem Naturschutz und vor allem mit dem Umweltamt klären, ob es ihnen jetzt um "die Natur" oder doch nur um das "Geht nicht, gibt's nicht!"-Prinzip geht.
 
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