Verzweifelte Suche nach gutem Kettenöl

Dry11 ist mit 311N/mm² Brugger angegeben, Bettbahnöl kommt grade mal auf 40. Das scheint ja ein richtiges Wunderöl zu sein.
https://www.rohloff.de/fileadmin//rohloffde/xbilderdb/zeitung2/2014/bike_2014_Bio_Schmiermittel.pdf
Der Brugger Test dauert allerdings grade mal 30 Sekunden, glaube kaum das die Last mit dem Fahrrad vergleichbar ist.
Wenn Bettbahnöl im Brugger Test 40 [N/mm²] schafft, ist es so gut wie CocaCola oder etwa so gut wie das von Sheldon Brown empfohlene Motoröl. Beim Motoröl muß dazu gesagt werden, daß es im Auto-Motor auf eine Betriebs-Temperatur gebracht wird, die es beim Fahrrad-Antrieb nicht gibt. Das ist auch der Grund, warum ich Motoröl nicht mehr verwende, weil man jede Kette nach einer bestimmten Betriebsstundenzahl (30 [h], nur eine Hausnummer zur Orientierung ?) nachschmieren muß. Motoröl ist dann viel zu zähflüssig als daß man in überschaubarer Zeit eine Nachschmierung bewerkstelligen kann. Noch unmöglicher ist Wachs, daß erst bei 42 [Grd C] flüssig wird. Nun kann Wachs genauso wie die Sprühmittel (Aerosole) mit einer Verdünnung eingestellt werden. Diese gasen jedoch aus und lassen eine feste, allenfalls pastöse Substanz zurück. Da die Ketten immer im Bereich der Mischreibung betrieben werden, ist eine gute Fließfähigkeit (Kriechfähigkeit) notwendig, damit ein unterbrochener Schmierfilm neu geschlossen werden kann.
Ich wiederhole nochmal: Für die Kettenpflege ist es günstig, verschiedene Substanzen (1. Reinigung, 2. Schmierung 3. Versiegelung) zu benutzen. Ein Wundermittel, das alle Anforderungen in sich vereint, ist mir nicht bekannt und im Prinzip unmöglich.
Der einzige mir bekannte Test der Schmierfähigkeit ist der nach Brugger. @xrated hat die Frage gestellt, ob der Test bei 30 [sec] Dauer das reale Geschehen hinreichend genau abbildet. Nach den Informationen über den Brugger Test soll sich nach 30 [sec] ein stabiler Zustand (Verschleiß-Fläche bleibt konstant !) ausbilden.
Auch mir stellen sich da einige Fragen. Denn Schmiermittel, die mit ausgasender Verdünnung versehen sind, können eigentlich gar nicht in so kurzer Zeit geprüft werden. Wenn diese Mittel nicht fest sind, könnte die Druck-Festigkeit/Scher-Festigkeit (proportional der Viskosität) zu gering sein, wenn sie fest sind (Film-Bildung) wird kein Film, der zerrissen ist, neu gebildet. Die richtige Abstimmung der Viskosität sowie der Fließfähigkeit bei der Ketten-Betriebs-Temperatur scheint mir für jedes Schmiermittel besonders wichtig zu sein. Darüber hinaus gibt es bei einigen Mitteln eine Notwendigkeit, zum Auftragen eine Verdünnung anzuwenden (Wer will sein Radl 72 Stunden stehen lassen, bis das Schmiermittel dort ist, wo man es braucht ?). Mit Motoröl habe ich meine Erfahrung und verwende es nicht mehr, weil Schmierung und Nachschmierung zu lange dauern.
Wer über Hintergrundwissen bzgl. des Brugger-Tests verfügt, sollte es mir bitte mitteilen (Von "uns" möchte ich nicht sprechen, da es doch einige gibt, die kein Interesse an einer Horizont-Erweiterung haben).
Da Wachs im Moment in vielen Köpfen herumspukt : Wachs ist wunderbar zum Versiegeln, aber als Schmiermittel einfach besch...en. Als Schmiermittel ist es eine falsche Idee. Ab in die Tonne und guuhht iss'es.

MfG EmilEmil
 
was haltet Ihr vom 105er Kettenfluid ? es reinigt beim auftragen auch gleich die Kette und spült den Abrieb aus der Kette beim Auftragen.
 
Ich hab grad fürs Auto Ballistol Teflon-Spray genutzt für ein klemmendes Gestänge am Turbo.
Das könnte man auch für die Trockenschmierung der Fahrradkette nehmen.
Kostet 5 Euro.
 
Zu meinen Zeiten als ich noch Geländesport fuhr hat mir der Schmiders Erwin einmal gesagt, Jung mach dich net verrückt, des mit dene Kette wird überbewertet, kipp ä bissl Öl auf die Kette und gut.
Dem Erwin haben wir geglaubt, zigfacher Deutscher Meister und Silbervasen Gewinner.
 
Bevor ich da noch weiter ein Studienfach draus mache....
Ich reinige meine Kette noch Bedarf ...wenn schmutzig/dreckig....mit einem WD40 befeuchtetem Lappen...dann kommt ÖL drauf....
Man kann die Kette auch auskochen, in Diesel reinigen, Extra Kettenreiniger oder Hilfsmittel kaufen und seine Freizeit damit ausfüllen....
wenn die Kette verschlissen ist...bei 1500-2000 Km kommt ne neue LX Kette drauf fertig.
 
Ich werfe mal eine heiße These in den Raum: ??

Alle Öle oder Trockenschmiermittel nehmen sich nicht viel. Das eine ist da besser, das andere hier. Die eierlegende Wollmilchsau gibt's nicht, weil das eine das andere immer beeinflusst. Das eine hält länger, das andere zieht dafür weniger Schmutz etc. Ich glaube im Endeffekt ist es wurscht, hauptsache man haut was auf die Kette, um den Verschleiß etwas zu minimieren und einen leisen Lauf zu haben. Das eine Kette verschleißt ist nur eine Frage der Zeit, welche man verlängern kann, mehr kann man nicht machen. Evtl. braucht man ein Öl für trockene Zeiten und ein anderes für feuchte Tage, das deckt dann alles ab. Vielleicht auch noch auf die umweltvertraglichkeit schauen und fertig.

Was extrem ist, sind die Preise für unsere Kettenöle :spinner::spinner:

Sauber machen, ölen und abwischen, fertig. Mehr Aufwand rentiert sich nicht, bzw. reicht vollkommen aus.
In diesem Sinne :bier::bier::bier:
 
Für Kettenschalter , außer dem Rennrad , am besten auf Wax Basis. Mit Squirt habe ich gute Erfahrungen gemacht. Bei Naben oder Getriebe Schaltung bin ich mit Öl Produkten gut zurecht gekommen, da die Kette nur gerade läuft .
Es macht auch beim letzteren den Unterschied aus, ob man mit Kettenspanner oder ohne fährt.
Mit Kettenspanner zieht mehr dreck als ohne, hatte Exzentrische Lager als Spanner ( Trickstuff Exzentricker) so wie aktuell Kettenspanner von Rohloff im Einsatz.
Beim Rennrad würde ich auf Öl setzten, wobei es mittlerweile bestimmt auch bessere Produkte gibt als zu jener Zeit als ich noch regelmäßig Rennrad gefahren bin
 
Bleibt trocken. Hat sich bewährt, Verschleiß ist sehr gering.

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Ich habe so die Vermutung das die Schmierfähigkeit gar nicht so wichtig ist und vielleicht viel wichtiger ist das kein Dreck reinkommt. Dann müssten aber doch eigentlich absolute Schönwetter Rennradfahrer nahezu Null Verschleiss haben was auch wieder nicht stimmt.
Da gibts einen der mit gewöhnlichem Paraffin sehr hohe Laufleistungen hat, dass hat ja äußerst schlechte Schmiereigenschaften.

Riecht dieses Dry11 eigentlich?

Dynamic hat mir bei dem City Lube übrigens bei Einsatz in Nässe abgeraten.
Der "Trockenschmierstoff" stinkt mir zu sehr und auch das Allround Lube hat irgendeinen Orangeduft den ich nicht brauche als Allergiker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Riecht dieses Dry11 eigentlich?

Ich bin auf das Zeug umgestiegen und sehr zufrieden. Als Schönwetterfahrer ist es ideal, dass das wenig Dreck bindet. Geruch? Mir draußen bislang nichts Negatives aufgefallen. Deren Glanz- und Reinigungszeug ist wesentlich intensiver aromatisiert.
 
Ich bin ja Fan von den MUC Off Produkten und bin bei dem Kettenöl hängengeblieben... saut die Kette nicht so ein und schmiert gut. Man kann es auch in der Wohnung anwenden, da es gut riecht
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