Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“

Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“

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Ein Mann wurde nahe der Downhill-Stadt Thale von einem morschen Baum erfasst und verletzt. Nun hat das Oberlandesgericht Naumburg seine Schadenersatzklage abgewiesen und auf „waldtypische Gefahren“ verwiesen, mit denen zu rechnen sei.

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Vorsicht vor Bäumen: Keine Haftung bei „waldtypischen Gefahren“
 
Hunde haben nicht ohne Grund eine Haftplichtversicherung.

Edit: Sehe gerade, die Versicherungspflicht ist Ländersache...
der Besitzer hat vielleicht eine, der Hund eher nicht, der ist nicht Geschäftsfähig...... außer das "Geschäft was er liegen lässt" ...................und wenn der Besitzer keine hat dann regelt hier evtl. das BGB §823, dauert bloß oder im Zweifelsfall die eigene Privathaftpflicht über die Forderungsausfalldeckung.

Traurig im übrigen für den Wanderer, wenn er schwer verletzt ist. Selbst wenn die Forstbehörde oder der Betreiber oder wer auch immer hier nicht oder nur ungenügend seiner Verkehrssicherungspflicht nachgekommen ist. Man selber möchte in dem Fall nicht der Wanderer sein.

Ich persönlich hätte hier auch versucht zu klären ob evtl. jemand in der Haftung steht, einfach um Ansprüche zu sichern und die Langfristigen Kosten einer starken Gesundheitseinschränkung geklärt zu wissen. Es gilt aber weiterhin, Risikosport bleibt Risikosport andere machen, so wie man selbst Fehler und gut ist wenn man das einkalkuliert und sich selber darum kümmert das es einem wie auch den anderen in diesen fällen zumindest Finanziell gut geht. Der Gesetzgeber bietet im übrigen nur eine Teilkasko und keine Lebens-kosten-Vollkasko Absicherung an, nicht mal bei Amazon oder Alibaba
 
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.
Wer soll sonst Schuld sein?
Wird man dazu gezwungen, in den Wald zu gehen?
Das Leben ist gefährlich, egal ob im Wald oder mittlerweile in einer Fußgängerzone.
 
Oh man! Elementare Probleme mit denen die Menschheit einfach nicht fertig wird! Der Kaffee war zu heiß, ich hab mich an der Lippe verbrannt. Die verklage ich :mad::mad::mad:
 
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.
Doch. Genau das. Sicher nicht mit einer großen Klappe, die hab ich jetzt auch nicht. Und um Mißverständnisse zu vermeiden: jeder Mensch den es so trifft hat mein Mitgefühl.

Finanzielle Unterstützung.
Die Anpassung der Lebensumgebung an eine Querschnittslähmung schlägt ziemlich heftig im Portemonnaie ein. Nötige Umbauarbeiten am Haus, Pflegekosten, etc. Da kommt schnell eine stattliche Summe zusammen.

Das ist durchaus ein Argument. Aber es gibt auch Unfälle mit schwerwiegenden Folgen, die halt nicht versicherbar sind. Den Begriff Lebensversicherung find ich schon seit ihn das erste Mal gehört habe total unpassend.


Nochmal, ohne Zynismus oder Sarkasmus: das Leben ist Reality in Echtzeit, Farbe und 3D und keine Doku oder VR. Mit allen Höhen und Tiefen, und am -unbekannten- Ende steht der Tod. Das ist nicht versicherbarer Fakt und mit dem ersten Schrei des Neugeborenen klar.

Insofern kann man sich das immer wieder bei solchen Geschehnissen vor Augen halten und daraus lernen bzw sein Verhalten vor diesem Hintergrund reflektieren.
 
Bisher habe ich Biken und auch Wandern im Wald und auf Bergen stets als feine Lebensart und mit eigenem Risiko betrachtet. Beim Lesen einiger Kommentare bin ich mir nicht sicher, wofür wer in welchem Unfalle und/oder Fehltritt aufkommen muss oder soll. Wir sollten schon wissen, was wir können und was nicht und wenn etwas Schlimmes passiert, tut mir das echt sehr Leid.
Ist der Wald auf Forstwegen frei und ohne besondere Hinweise auch mit Kindern und Kinderwagen begehbar, sollte man sicher sein, dass einem nichts auf den Kopf fällt. Dafür wird zumindest in meiner Umgebung übermäßig geforstwirtschaftet. Abseits breiter Wege erwarte ich das Beseitigen von Ästen (wenn auch absichtlich gelegt), das Besanden glitschiger Wurzeln, Befestigen losen Gesteins etc. nicht. Bei Sturm muss man halt schneller sein.

Da stimme ich meinem Vorschreiber der5te gänzlich zu: Ich verklage die Bohnen oder trinke mal vorsichtshalber keinen Kaffee mehr :dope:.

Radler-01 👍.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.

Möglich, dass der Frust nach einem Unfall einen sehr kleinlaut werden lässt. Evtl. liegt es daran, dass sich die Wenigsten einmal ganz bewusst mit den Risiken denen sie sich aussetzen befassen.

Beispiele:
  • Statistisch unwahrscheinlich Szenarien führen zu großen Ängsten, Sorgen etc., der Weg zur Arbeit wird aber jeden Tag sorgenfrei mit dem Auto zurückgelegt.
  • MTB-Novizen kaufen sich ein Bike und steuern direkt Trails der Kategorien S2+ an.
  • Menschen entdecken das Wandern, gehen auch bei Sturm in den Wald und wundern sich, dass da was von oben kommt.
  • Etc.
Ich habe selbst einige Situationen hinter mir, die auch ganz anders hätten ausgehen können. Dessen bin ich mir voll bewusst.
 
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.
sehe ich auch so ...

eine "touristisch beworbene Strecke", ein morscher Baum ... warum soll man das als Geschädigter hinnehmen. Ich würde auch klären lassen, warum dieser morsche Baum noch steht.
 
sehe ich auch so ...

eine "touristisch beworbene Strecke", ein morscher Baum ... warum soll man das als Geschädigter hinnehmen. Ich würde auch klären lassen, warum dieser morsche Baum noch steht.
Da könnte ich dir in den hiesigen Wäldern, mit noch viel abzuholzenden Nadelholzbäumen, so einige Orte aufzeigen, an denen nicht nur ein morscher Baum am Wegesrand steht. Da kommt keiner nach, die zu entfernen - und abgeholzt wird massig.
 
Man muss schon dreist sein, um so etwas einklagen zu wollen. Wenn ich, egal was ich tue, etwas anfange, mache ich mich schlau über mögliche Gefahren. Man muss guada depp sein es nicht als natürliche Ursache anerkennen zu wollen und alles auf andere zu schieben...
 
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.
Naja Pflegefall trifft es leider nicht, mein Bruder hat es nicht überlebt. Und nein wir haben den Staat Österreich nicht verklagt, weil er die Felsen nicht nach möglichen Steinschlag überprüft hat - und ja die Bergung und Überführung nach D war teuer... Knapp 5stellig...
 
Sobald einem von euch ganzen Spaßvögeln etwas passiert und ihr zum lebenslangen Pflegefall werdet habt ihr nicht mehr so eine große Klappe und sagt: na ja, bin ich selbst Schuld.
Ich stelle mal die forsche These auf, dass sich jemand, der sich seiner Eigenverantwortung bewusst ist, grundsätzlich vernünftiger und vorsichtiger verhält und dementsprechend einem geringeren Risiko unterliegt als diejenigen, die eher Vollkaskomentalität als "und wenn doch, dann verklage ich eben andere, ich bin ja nicht für mich selbst verantwortlich..." anhängen.

Das hat auch gar nichts mit Spaßvogel oder grosser Klappe zu tun. Ich bin einfach nur Erwachsen, wurde anständig erzogen und bin kein Arschloch. Freudensprünge macht sicher keiner im Falle eines Unfalls. Aber immer zuerst mit dem Finger auf andere zu zeigen bedarf doch schon einer nicht gerade angenehmen charakterlichen Einstellung.
 
Für was gibt's Versicherungen? - sind doch eh immer andere schuld... (Wenn man einigen Heulsusen so zuhört, müsste man aber statt Schuld sagen: "Verletzung der Aufsichtspflicht eurer Betreuer")

Einfach mal ernsthaft drüber nachdenken:

 
Ohne dir widersprechen zu wollen, aber: wenn der Baum so offensichtlich tot war und eine Gefahr darstellte, warum habt ihr ausgerechnet unterhalb dieses offensichtlich gefährlichen Baumes Rast gemacht?

Und eine weitere Frage: ausgehend von deiner Erlebnisschilderung, würdest du dann ein MTB-Verbot im Wald befürworten, weil vereinzelte Nutzer potentiell gefährliche Bauten errichten könnten oder aber durchs "shredden" für eine Bodenerosion sorgen könnten, welche auf langfristige Sicht die Wege gefährlicher machen könnte?

Ich sehe es so: Natur ist Natur und da hat man selbst auf sich aufzupassen und niemand anderes ist für das eigene Verhalten und die eigene Sicherheit verantwortlich als man selbst. Gehe ich mit meinem Kind in den Wald, passe ich auf es auf und suche keinen Förster, der mir die Verantwortung abnimmt. Gehe ich mit meinem Kind baden, passe ich auf es auf und schiebe meine Verantwortung nicht auf einen Bademeister (selbst, wenn es den gar nicht gibt und verklage dann im Schadensfall Gemeinde/Kreis/Land weil ja kein Bademeister da war...).

Es geht nicht um ein MTB Verbot, sondern um die rechtlichen Grundlagen die manch selbsternannter "Shredder" nicht akzeptieren möchte...

  • Wald ist im Endeffekt nichts anderes als ein privates Grundstück. Derjenige ist somit auch für seinen Grund und Boden verantwortlich. Und irgendjemand kann da nicht bauen was er gerade will...
  • Eine allgemeine Verkehrssicherungspflicht im Wald besteht nicht, deswegen müssen wir alle mit herabfallenden Ästen rechnen.
ABER:

  • Der Waldbesitzer muss für eine Verkehrssicherungspflicht u.A. in folgenden Bereichen sorgen:
    • Erholungseinrichtungen (-> beworbener Stadtpark für touristische Nutzung???), genaugenommen Bäume im Fallbereich von Erholungseinrichtungen. Also eine Baumlänge wie in unserem Fall
    • sonstige bauliche Einrichtungen (-> selbstgebaute Rampen???)
    • öffentliche Strassen und Eisenbahnstrecken (-> die erwähnten Baumfällarbeiten an Strassen)
    • waldrandnahe Bebauung (-> zählt eine Sitzgelegenheit / Freizeitpark wohl dazu)
Klar sind wir in erster Linie für uns selbst verantwortlich. Wenn ich mich im Wald lang lege kann ich auch keine Bike- oder Reifenhersteller verklagen.
Aber der Waldbesitzer hat schon eine gewisse Pflicht für sein Grundstück zu sorgen!
Das dem tatsächlich so ist sieht man an den Rückbauten von wilden Rampen und Co (wo eben der Waldbesitzer in der Haftung steht) oder den erwähnten Freischnitten an den Strassen. Was zB auch im Harz im Nationalpark so gemacht wird.

Das mag einem gefallen oder nicht, aber so ist die Gesetzeslage. Und die richtet sich nicht nach einem MTB Forum.
Wie die Gerichte das dann auslegen ist ne andere Sache, aber da könnte man über zig Urteile in allen möglichen Bereichen tagelang diskutieren...
 
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