Die Stickstoffkammer hat aber mit dem Zusammenziehen des Dämpfers nichts zu tun. Die sorgt nämlich viel mehr dafür, dass der Dämpfer mit abgeschraubter Luftkammer wieder ausfedert.
Wie stark der Kolben in die Luftkammer hineingezogen wird, hängt von dem ursprünglichen Druck ab, mit dem die Positiv-Luftkammer befüllt wurde und vom Druckstufen-Tune. Um das ganze zu verdeutlichen hier mal ein Bild des "aufgeschnittenen" Dämpfers:
Wichtig ist für das Verständnis, dass es eine Positiv- und eine Negativ-Kammer gibt, die über einen Bypass (im Bild Air Sleeve Transfer Port) miteinander verbunden sind. Federt der Dämpfer auf den ersten Millimetern ein, findet ein Druckausgleich zwischen Positiv- und Negativ-Kammer statt. Speziell der Druck in der Negativ-Kammer sorgt dafür, dass der Widerstand durch Dichtungen leichter überwunden wird.
Wenn man nun den Druck schlagartig aus der Positiv-Kammer ablässt, bleibt immer noch der Druck in der Negativ-Kammer bestehen, der dazu führt, dass sich das Volumen dieser Kammer vergrößert. Der Druck in der Negativ-Kammer schiebt den Hauptkolben über diesen Bypass hinweg, ohne dass dabei ein vollständiger Druckausgleich stattfinden kann. Folglich wird der Kolben weiter in den Dämpfer gezogen bzw. besser gesagt gedrückt. Dieser Volumenvergrößerung wirkt die Stärke der Druckstufe entgegen, die dem Einfedern eine Kraft entgegen bringt. Diese sorgt im Normalfall auch dafür, dass der Dämpfer auseinander gedrückt wird (s. o.).
Bei einem Stuck-Down ist die Dichtung zwischen der Positiv- und Negativ-Kammer defekt, weshalb beim Einfedern sehr viel mehr Luft in die Negativ-Kammer gepumpt wird, die jedoch nicht entweichen kann. Beim Abschrauben des Luftkammergehäuses kommt dir dieses dann schon direkt mit einem lauten Knall entgegen geschossen, weshalb hier höchste Vorsicht geboten ist.
Edit: Andere Dämpfer können unter Umständen anders konstruiert sein, weshalb dieses Phänomen dort nicht unbedingt auftritt.