Wo bin ich? - Bilderrätsel Sachsen

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Re: Wo bin ich? - Bilderrätsel Sachsen
Ich hab's geahnt...
Ok - ein Stück talaufwärts hatte ich eine...sagen wir mal skurrile Begegnung mit der Menschheit - und man entschuldige mir bitte die "Schmiererei" - noch sind wir im Rätselthread!

Während ich stehen blieb und darüber sinnierte, dass das arme Schwein damals vor 100 Jahren sicher noch guter Hoffnung war, bald wieder zu Hause zu sein und was sein demnächstes sinnfreies Ableben derzeit für seine Familie bedeutete, liefen in den paar Minuten (am Pfingstsonntag 2018) ziemlich viele Leute achtlos vorbei - komischerweise, und das fiel mir regelrecht auf, schimpften selbige über Steuern, Wetter, Politik, Krankheiten...ich gebe zu, ich bin auch nicht frei davon, aber an besagtem Pfingstsonntag an diesem Stein...Mannomann geht's uns gut!

Sorry, ich bin vom Thema abgekommen - also wo war ich, bzw. was ist das für ein historisches Gemäuer im ersten Bild?
 
Naja, das Tal ist das der Gimmlitz, auch Tal der Mühlen genannt, eine der in den 70iger Jahren abgebrochenen wird dein Bild darstellen... Also ich weiß nicht welche Mühle es war
 
Sichtbares Zeugnis dafür ist die "Alte Silberwäsche", ein Pochwerk und eine Erzwäsche im Gimmlitztal zwischen der ehem. Ratsmühle und der B171.
Die Erzwäsche verarbeitete vor allem das Erzgestein der bedeutendsten Gruben der Region "Friedrich August" und "Friedrich Christoph", die sich auf der Flur von Reichenau befanden.
http://www.bergbaufreunde-sachsen.de/snreichenaubeifrauenstein.html
 
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@Th. wenn der Anfahrtsweg nicht so straff wäre dorthin, naja vielleicht doch mal Auto ;-)

... so wollen wir die Gegend einmal etwas erkunden ... ganz schön verwirrend die ganzen Zahlen, kann das mal einer erläutern was es damit auf sich hat? Ach ja, wo bin ich eigentlich gewesen, darum geht es ja hier ;-)

 
...1736...1946...1999

@zr0wrk naja, mit den Jahreszahlen war jetzt nicht so aber ein wenig Wahrheit steckte schon drin, also irgendetwas in deinem Text führt weiter Richtung Ziel ;-)
 
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Ja, hatte mich zwischen 1736 und 1739 vertan. Aber du meinst, der von mir vermutete Königssohn könnte etwas damit zu tun haben? Der kam immerhin 1736 nach Dresden, um dort ein Regiment zu kommandieren.
 
... es ist ein Kulturdenkmal übrigens und direkt nebenan ist gleich noch eines ... dieses hier ist ein Baudenkmal, das andere viel größer, deswegen nennt man es Bodendenkmal ...
 
Damit die Sommerflaute hier ein wenig eingedämmt wird ...

im gleichen Ort, wo sich die Brücke befindet gibt es auch eine sehenswerte Kirche

nun auch auf dem Friedhof ist etwas anders als gewohnt in Sachsen


Ach, das Wasser über das sich die Brücke spannt, mäandert recht bald zu einem sehr großen Gebaüdekomplex, dort wurde es sehr vielfältig genutzt, den allgemeinen Teil des Names des Gebäudekomplexes trägt das Gewässer im Namen schon ...
 
Wie sprach Fontane dereinst: "Berge von unten, Kirchen von außen, Kneipen von innen."
Somit kann ich nicht wirklich weiterhelfen - die Grabsteininschriften lassen aber vermuten, dass du dich im Sorbenland aufgehalten hast...
 
@Th. ... Sorbische Besiedlung ist natürlich richtig und ach wie Fontane doch richtig liegt, auch dem können wir gerecht werden ;-)



damit es noch etwas einfacher wird, dieser Herr steht in dem Gebäudekomplex, den ich oben so beschrieben hatte:
"Ach, das Wasser über das sich die Brücke spannt, mäandert recht bald zu einem sehr großen Gebaüdekomplex, dort wurde es sehr vielfältig genutzt, den allgemeinen Teil des Names des Gebäudekomplexes trägt das Gewässer im Namen schon ..."



Die Strasse die über die Brücke führt, trägt übrigens auch die ehemalige Bedeutung des Bodendenkmales direkt hinter der Brücke in sich ... auf geht es nun denke ich zum Finale ;-).
 
Also, die Statue hat mich der Lösung näher gebracht. Die steht in Panschwitz-Kuckau, nämlich im Kloster Marienstern. Nach diesem Kloster ist wohl auch das Wasser benannt - über das sich deine Brücke spannt: Klosterwasser. Die Kirche und der Friedhof und damit wohl auch die Brücke befinden sich aber etwas weiter südlich, nämlich in Ostro (sorbisch: Wotrow). Die Straße, die über die Brücke führt, heißt Burgwallstraße, was sich wohl auf die dahinter befindliche alte Wallanlage bezieht:
Im südöstlichen Bereich des Dorfes Ostro befinden sich die gewaltigen Überreste einer alten Schanze. Sie wurde vor etwa 2500 Jahren von eisenzeitlichen Menschen der "Billendorfer Kultur " angelegt. Im 6. oder 7. Jahrhundert wanderten die Slawen in dieses Gebiet ein und besetzten diese verlassene Schanze. Sie errichteten sie in einer kleineren Version komplett neu. Sie hatte nun eine Fläche von 2,5 ha und stellte wohl den ersten Hauptort der "Milzener" dar, bevor die Burg in Bautzen diese Funktion übernahm. Ganz in der Nähe der Schanze verlief eine wichtige Handelsstraße, die sogenannte "Via Regia". Daher wird die Slawenburg eine wichtige Stellung gehabt haben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ostro samt Burg um 1006/1007, als es an das nun deutsche Bistum Meißen verschenkt wurde. Im 12. Jahrhundert hatte sich die Burg überlebt und wurde endgültig aufgegeben. Sie wurde durch eine 150 m südöstlich gelegene Turmhügelbefestigung abgelöst.
Was es nun mit den Jahreszahlen und dem Monogramm auf sich hat, müsste ich noch recherchieren, aber eventuell ist die Brücke 1736 erbaut und 1946 und 1999 jeweils rekonstruiert worden.

Die Brücke befindet sich in der Liste der Kulturdenkmäler, wie du ja schon gesagt hattest. Einen näheren Hinweis auf das Monogramm habe ich jetzt aber nicht gefunden. Vermutlich gehört es zum Bauherrn.
 
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@zr0wrk alles richtig gelöst und sehr gut erklärt...ach das Monogramm noch, du hattest ja schon Augustus Rex benannt aber dann den Sohn weiterverfolgt, deswegen mein Hinweis nicht weg vom (Stamm) Baum zu gehen
 
@zr0wrk alles richtig gelöst und sehr gut erklärt...ach das Monogramm noch, du hattest ja schon Augustus Rex benannt aber dann den Sohn weiterverfolgt, deswegen mein Hinweis nicht weg vom (Stamm) Baum zu gehen
Jetzt, wo du es sagst ... das Monogramm AR wird in dieser Form ja auch heute noch für "Augustus Rex" verwendet. Aber weil der August, den ich im Sinne hatte, doch schon 1733 gestorben ist, kann er ja nicht für eine Brücke von 1736 verantwortlich sein. Wobei ... wer weiß, wie lange sie an der Brücke gebaut haben. Womöglich beziehen sich die Initialen aber auch auf seinen Sohn Friedrich August II. (August III. von Polen), für den sie ja auch passen würden.
 
So, nun geht's hier weiter. Mich hat es am Wochenende an einen mystisch-magischen Ort von großer Historizität verschlagen. Dabei war auch mein kleiner Sohn, der sein Bike hier kurz an einem der dortigen Gebäude abgestellt hat.



Weiß jemand zu sagen, wo wir waren?
 
Haben sie. Ich hatte schon befürchtet, dass das zu leicht sein könnte - mir war der Ort ganz und gar neu. Aber wenn jährlich 100.000 Leute dort zu Gast sind, ist es auch nicht überraschend, dass es den einen oder anderen von euch dort schon hin verschlagen hat.

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@spümco ist also dran.
 
Naja, so sicher war ich mir da nicht-mein letzter Besuch da ist trotz räumlicher Nähe schon ein Weilchen her...
Ich habe aktuell nix-versuche morgen was passendes zu finden-falls Euch das zu lange dauert, kann auch jemand anderes weitermachen...
 
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