gegenrede! das ist mir irgendwie zu ideologisch, also so ziemlich das gegenteil von pragmatisch. einen möglichst komplexen hinterbau damit zu rechtfertigen, weil sich sich hier eine gewisse, nicht wirklich große anzahl von leuten in einen kleinen konstrukteursrausch reinsteigert, halte ich nicht für zielführend. ich könnte mir denken, dass viele, wie ich, vllt noch mitlesen, aber posten nicht mehr, weil ihnen dazu das technische know-how fehlt.
ihr verliert womöglich einen teil der interessierten auf diesem weg und kehrt euch zunehmend vom keep-it-simple prinzip ab. spätestens, wenn im nächsten schritt dann ein revolutionäres, aber grottenhäßliches (ok, ist geschmackssache) ergebnis präsentiert wird und es dann um die wahl entsprechender komponenten geht, besteht die gefahr der negativen rückmeldung bis hin zur ablehnung (zu schwer, zu häßlich, zu wartungsintensiv...).
als gegenargumente hat man da ausschließlich technisches: die raderhebungskurve ist ideal, es gibt keine pedaleinflüsse, der fw ist voll nutzbar, kein squat. aber: das ist alles theorie, denn es ist noch keiner gefahren.
man mag mich dafür steinigen, wenn ich den ingenieuren unter euch in die suppe spucke. ich kann kein bike konstruieren, aber dafür recht passabel fahren und hab ein gewisses gespür für ästhetik und das gefühl, es geht ein wenig in die falsche richtung.
Da machst dus dir jetzt etwas zu leicht.
"Ausschließlich technisches" ist leider GENAU das, worauf es bei der Funktion eines Rahmen ankommt. Ohne diese Grundlagen von Kräften, Momenten, Beschleunigungen und auch Kinematiken ist es einfach nicht möglich, etwas gutes zu bauen.
unter "möglichst komplexen Hinterbau" verstehst du also einen Hinterbau mit 4 Gelenken ? Wenn das zu Komplex ist, kann die Diskussion hier beendet werden. Sinnvoll funktionierende Eingelenker mit den notwendigen Anforderungen welche Designtechnisch was hermachen, sind an 2 Fingern abgezählt bzw du kannst auch hierzu die Bike-Workshops von 1993 bis 1999 durchblättern.
weiteres siehte unter dem nächsten Zitat
@Kassenwart :guter Beitrag und ich gebe dir komplett recht! ich bin aus der Theorie schon lange ausgestiegen und hoffe, dass wenn die Herren sich auf eine einheitliche Bezeichnung irgendwelcher Punkte geeinigt haben, uns Unwürdigen erklären, warum das so wichtig ist und wofür. denn am Ende müssen wir uns für einen Entwurf entscheiden und es wird vermutlich eher ein hübsch proportionierter mit guter Funktion, als ein Quasimodo mit 1er Abi...Wie im Leben halt.
Also lasst euch nicht von der Theorie blenden, es gibt schon so gute Entwürfe ohne diese bahnbrechende Erkenntnis, da machen wir einfach weiter!
Bist du BWL'er oder einfach nur Realist ?

Leider hast du Recht - die Masse stimmt halt für das, was sie selber beurteilen können - und das ist nicht das Bessere, sondern das, was in seiner Präsentation am meisten her macht.
Unwürdig machst du dich nur, wenn du nicht gewillt bist, bei der Kinematik Debatte mal zu überlegen ,was sich bei einem Viergelenker überhaupt dreht, was Progression ist usw.
Warum das besprochene mit IC und CC wichtig ist:
Wir wollen ja alle irgendwie "bessere" Bikes als noch vor 2 Jahren. Jetzt kann mans nach Jeff Steber nehmen, und mal das Schweißgerät auspacken und paar Rohre zusammenschweißen - und was rauskommt ist z.b. ein VPP Intense 6.6, welches Bergab bügelt, bergauf aber einem aus dem
Sattel katapultiert, sobald man nur das Pedal von oben begrüßt.
Bei Intense wird man wohl mit den Achseln zucken weil man nicht weiß warum - und verkauft es halt - irgendwelche Narren werden es schon fressen.
Mit der Zeit fliegt das aber auf, spätestens dann, wenn jemand die Hintergründe erkannt hat, und sie gezielt einzusetzen weiß - dann gibts halt ein Bike, das die Vorteile von VPP vereint, ohne die Nachteile z.b. eines Intense 6.6
Die Nachteile kann man natürlich mit Try und Error ausschalten - ist aber ein sehr schwieriges und langwieriges Verfahren.
Leichter ist es in der Tat, sich die Theorie zu überlegen, und dann gezielt zu wissen was man tut.
Es ist halt verdammt leicht, etwas falsch zu machen. Und es wäre gut für alle, die hier Kinematik entwürfe bringen, ein bisschen was dahinter zu wissen, dann kann man sich bei gut der Hälfte der Bilder die Unterhaltung sparen.
Also naja ich drücks mal positiv aus - es würde nicht schaden, wenn man sich über Kinematiken etwas gedanken macht, wenn man ein Rad bauen will!
Ich würde mir wünschen, dass da von den Profis selbst mal ein paar Entwürfe kommen, die sinnvoll und konzeptbezogen sind. Hier sind gefühlt maximal drei Jungs in der Diskussion, die Ahnung von Kinematik haben. Der Rest hatte in der Schule nur kreatives Malen oder (wie ich) malen nach Zahlen, scheint mir... ist vielleicht zielführender.
Vorschlag wurde gemacht - aber nicht von der Community aufgegriffen - wenn die "bessere Präsentation" gewinnen möge - solls so sein.
@BommelMaster bekommt man bei dem Gedanken, den CC hinter die Hinterachse zu legen, um auf allen Kettenblättern maximalen Vortrieb zu erhalten, nicht extreme Probleme mit Kettenlängung und damit auch mit Pedalrückschlag?
So wie ich es verstanden habe, ist der Trick ja sonst, dass man den Anti-Squat vor allem auf den kleinen Blättern und damit beim klettern hat, während auf dem großen Blatt und bei hohen Geschwindigkeiten der Anti-Squat kleiner wird und damit der Pedalrückschlag sinkt.
nein, da der CC im Laufe des Federwegs ins unendliche läuft und dann von vorne wieder zuläuft.
Deshalb auch die S Kurve, also das obere stück nach vornge gebäugt.
einen minimalen kettenzug wird man natürlich haben - den hat man aber immer! auch bei anderen herkömmlichen Konstruktionen