@Grinsekater Und nun werden sämtliche Varianten der Erprobung in einem Artikel abgehandelt, oder kommen noch mehr? Ich hoffe auf ein sehr differenziertes Fazit und wenig Verallgemeinerung/Gesamtschlussfolgerung ;-)
Im letzten Artikel beschreibe ich den Fahreindruck und welche Parameter aus der Theorie in der Praxis gut waren bzw. sich bestätigt haben. Natürlich gehe ich auch auf Schwierigkeiten ein.
Bin auch schon auf den Fahrbericht neugierig. Nur warum so spät, wenn das Radl schon 2016 gebaut wurde? Sieht übrigens geil aus, mir gefällt’s.
Ich würde an meinen Bike auch gern ein verstellbaren Steuersatz montieren nur hab ich einen IS42/IS52, d.h. Lagerschale ist ja so gesehen der Rahmen. Hat sowas schon mal wer gemacht?
Hi
@Crackmad, das wurde
hier beantwortet.
Das Bike hätte ein NS District Lenker verdient
Am Dirtjumper (26") hab ich nen BMX Lowriser.
… und ja für das Projekt hab ich auch recherchiert ob es sowas in passender Breite fürs MTB gäbe. Leider ist da nicht viel geboten.
Eine Frage hätte ich aber und ich hoffe ich habe die Antwort nicht einfach überlesen. Wie hast du die Drehpunkte für die Kinematik definiert? Oder ist das ein bestehendes Kinematik Konzept von Pivot?
Die Drehpunkte sind von Dave Weagle. Viel lässt er aber da nicht raus an Infos. Alles was ich weiß ist, dass es entweder dem Trail428 entspricht oder zumindest in diese Richtung geht. Vom Feeling her sind sie ähnlich. Aber in meinen Vergleichsfahrten mit dem Frankentrail konnte ich auch herausfinden, dass schon wenige mm Kettenstrebenlänge einen Unterschied beim Dämpfer-Setup nötig machen. Die Länge des Hebels und das Verhältnis zum Schwerpunkt des Fahrers ändern sich. Am Trail429 ist die Kettenstrebe fix auf 430 mm. Das entspricht der kurzen Einstellung am Frankentrail. Allerdings ist der Lenkwinkel so extrem anders, dass man da das Gefühl hat auf einem anderen Bike zu sitzen.
Ohne das Nicolai je gefahren zu sein: Würde sich daa ganze nicht wieder besser ausgleichen, wenn du Vorbau kürzer aber höher wählst um noch zentraler/aufrechter zu sein?
Einen Mondraker Vorbau habe ich auch noch hier liegen. Allerdings passt das Frankentrail mit dem 30er Vorbau von der Länge. Kürzer wäre eher "zu kurz".
Ich fahre privat ein Evil Wreckoning. Da ist die Fahrposition (ich schreibe bewusst "fahr" und nicht "sitz") komplett anders. Deutlich aufrechter und man fährt übers Heck. Daran muss man sich gewöhnen, sonst funktioniert das nicht richtig. Vergleicht man die Daten der beiden Bikes auf dem Papier denkt man auch, dass das Wreckoning viel zu kurz ist. Reach- und Stack-Werte sind aber in Kombination zu betrachten. Dazu kommt eben die Idee des Herstellers "wie" man ein Bike fahren sollte. Also welcher Fahrstil passt.
Saugeile Artikelserie, sehr informativ und spannend, bin gespannt auf den letzten Teil.
Aber warum arbeitet die Bikeindustrie nicht genauso akribisch, hinterfragt viel mehr und schneidet alte Zöpfe(Geometrien) ab.
Hut ab vor deiner Arbeit.
Würdest du das Frankentrail in den Laden neben ein anderes Bike stellen, würde es aussehen wie ein Freak. Ein Händler müsste endlose Erklärungen machen, warum da ein Lenkwinkel wie an einem DH-Bike ist, warum es so wenig Federweg hat gegenüber einem Enduro und der "belesene" Kunde packt dann gleich noch ne halbe Stunde Diskussion mit drauf, warum die Kettenstrebe nicht kurz ist. Das hat er ja über Jahre hinweg in den einschlägigen Magazinen gelesen und plappert das nach.
Also hätte der Händler die Möglichkeit die Stunde mehr zu investieren und dabei läuft er Gefahr den Kunden zu überfordern. In der Zeit hätte er ihm auch ein Standard-(E)-Bike verkaufen können und noch einen ganzen Schwung Zubehör. Das ist einfach ein wirtschaftliches Prinzip. Jeder da draußen muss zusehen, dass er seinen Laden am Laufen hält und seine Miete und Leute bezahlt. Man kann es dem Händler nicht verübeln.
Auf der anderen Seite stehen dann die Bikefirmen, die gewisse Ideen haben und immer mal wieder was versuchen in den Markt zu bringen. Plusreifen sind fast wieder verschwunden in Deutschland. Es gibt aber Regionen in denen der Untergrund anders ist und ein voluminöserer Reifen die perfekte Lösung für ein gutes Fahrerlebnis. Nun stellt sich für die Bikefirma die Frage in welchem Sektor man mehr verkaufen kann (Angebot/Nachfrage). Das Nischendasein von manchen Firmen wurde ja schon beschrieben. Kleinere gehen da lieber ein Risiko ein, auch weil sie wissen, dass da Kunden bedient werden können, die eben nicht auf Stangenware passen.
Weil sich die Räder am Ende das Tages einfach verkaufen müssen und der Endkunde macht so große Sprünge nicht mit. Die meisten Deutschen kaufen ja schon kein Bike ohne Lock-Out am Dämpfer. Das hat die Bike einfach Jahrelange gepredigt und durch schlechte Kinematiken war das auch lange so. Jetzt braucht man das eigentlich nicht mehr, der Kunde will es aber, weil er es kennt.
Eine Radmarke kann sich so ein Experiment schlichtweg nicht wirklich leisten.
Genau das.
Das sind keine Experimente, dass ist für mich eine Arbeit, die getan werden muss um die Bikes und die Branche weiter zu bringen.
Wie schon gesagt – einige kleinere Firmen machen das. Aber wie soll ein Entwickler – die aktuell überall überarbeitet sind und Überstunden ansammeln – dem Chef klarmachen, dass ein Bike nicht für Event X fertig wird? Da hängt deutlich mehr davon ab, als nur ein ideales Produkt. Herstellerketten, Logistik, OE-Teile, Kampagnen etc.
Da frag ich mich, warum die Möglichkeit Federgabeln mit unterschiedlichen Federwegen traveln zu können so außer Mode gekommen ist.
Ich hatte am 98er SC Heckler "zwangsweise" erst eine Laurin FCR und jetzt eine Thalas. Ich finde so etwas ziemlich cool.
Für flache Anstiege funktioniert das gut. Im Gelände bekommst du damit natürlich eher Aufsetzer. Da setzt ein Shapeshifter schon an der richtigen Stelle an finde ich.
Verstehe ich jetzt nicht. Lockout und/ oder Plattform erweitern doch genial den Einsatzbereich eines Fully. Für die one-bike-only-Fraktion ist das doch ein Segen!?
Bei einem passenden Hinterbau wirst du keinen Lockout brauchen. Es sei denn du bist primär auf Teer unterwegs. Wir fahren sehr viele Bikes im Vergleich und man könnte fast sagen, dass die Bikes, die schon offen gut klettern auch in Summe den besseren Hinterbau fürs restliche Gelände haben.
Und wenn man sich als kleinerer Mensch dann darüber beschwert hat, hieß es "wozu brauchst du Zwerg denn mehr als 100mm Sattelabsenkung?"
Große Leute können natürlich nie "erfühlen" was ein kleiner Mensch fühlt und umgekehrt.
(Als kleiner Mensch bekommt man bei so einem Konstrukt wie dem Frankentrail Sitzrohr auch direkt Augenkrebs wenn man sich vorstellt, wie wenig Versenkbarkeit für eine Sattelstütze wohl bei einer S Größe übrig bleiben würde
) Aber das wird auch noch kommen... in ein paar Jahren... ich glaub ganz fest daran
Hoffen wir mal. Das Sitzrohr ist natürlich auch an bestimmte Eigenheiten wie das Hinterbausystem gebunden. Im Tretlagerbereich wirds da schon ziemlich schnell ziemlich eng. Das bedeutet oft Nachteile für die Versenkbarkeit der Stütze.
Noch eine Stufe weiter gedacht sind diese dann die Freaks, die Masse kauft Bulls, Cube oder Canyon, weil's Testsieger ist und die beste Ausstattung hat. Und weil man den Dämpfer blockieren kann. Die haben von Pole oder Raaw noch nicht mal gehört...
Ich begrüße die Möglichkeit, dass man mehr und mehr auch in Deutschland auf Testevents und Demo-Events gehen kann. Das ist finanziell auch für die "kleinen" stemmbar und man kann mal was anderes ausprobieren als das x-te austauschbare "Enduro" mit 66° Lenkwinkel, long/slack, short-stays.
Im nachhinein Betrachtet aber noch nicht genug für mich und meinen Affenindex / Größe.
Frag mal bei nicht Bike-Nerds (oder vll auch gerade da) ob sie ihren Affenindex oder nur ihre Schrittlänge kennen.
Und ja, ich stimme dir voll und ganz zu, die meisten die Meckern, saßen noch nie auf so einer art Bike!
Ich wage zu behaupten, dass selbst in der Industrie die Allerwenigsten jemals ein Bike – in diesem Federwegsbereich – mit einer solchen Geometrie (oder auch nur Lenkwinkel) produziert haben oder gefahren sind.