Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

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Rechnerei auf dem Papier bringt natürlich keine neuen Erkenntnisse, wenn man kein Bike mit den Abmessungen fährt. Es musste also ein Prototyp her. Dieser sollte die Grenzen dessen, was zum damaligen Zeitpunkt als „moderne Geometrie“ angesehen wurde, bewusst hinterfragen. Dementsprechend lagen einige der Werte weit weg von dem, was in vielen Versprechungen diverse Bike-Firmen als richtig kommunizierten. Vorhang auf für den Bau des Prototypen!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp
 
ich erinner mich noch daran, wo ich anno 1999 in nem shop stand, dem händler erzählte, das ich bei 65° lenkwinkel mit 150mm federweg und 600er oberrohr (reach müsste ich rausrechnen anhand alten bildern) unterwegs bin. dazu kam ein "null-vorbau", welcher direkt auf dem gabelschaft saß.
aussage war "unfahrbar, würde man so niemals bauen"... nun schau ich mir aktuelle geometrien an und denke mir "aha... is ja teilweise sogar noch krasser"
 
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Er hat geschrieben dass er den Spacer Turm mit berechnet hat.
ok, dann kann ich mich ja outen: hab's auch net ganz verstanden, selbst jetzt noch nicht :) . Zumal er schreibt: "landete ich bei einem Reach von 530 mm bei der Nutzung eines 30 mm kurzen Vorbaus". Wie ist der Reach nach der klassischen Messung am oberen Ende des Rahmen-Steuerrohrs, bitte? (also Vorbaulänge oder Spacerturm-Ende außer Acht gelassen). 500?
 
Gerade wenn eher nicht "klassisch MTB" fährt. Von dem ist der Trend schon auch ne ziemliche Mainstreamgeschichte in meinen Augen, und nicht sooo Nische wie hier von einigen dargestellt wird. Grinsekater hatja irgendwo den "immens wichtigen " Sicherheitsaspekt beim MTB angesprochen, und davon profitieren sowohl Geübte wie auch Anfänger. Nur halt die nicht, für die Sicherheitsempfinden beim Fahren keine so hohe Priorität hat...

Schwieriges Thema. Ob es Mainstream wird, hängt von Specialized oder Canyon ab. Die werden das sicher aufgreifen. Sieht man schon am neuen Enduro.
Ich glaube nicht, dass solche Geos schlechte Mountainbiker besser machen. Ev. kann man das eine oder andere damit kompensieren, aber man sieht ja, wie oft hier im Forum auf diese Geos geschimpft wird. Am ehesten werden damit unbelastete Anfänger zurecht kommen.
 
ich erinner mich noch daran, wo ich anno 1999 in nem shop stand, dem händler erzählte, das ich bei 65° lenkwinkel mit 150mm federweg und 600er oberrohr (reach müsste ich rausrechnen anhand alten bildern) unterwegs bin. dazu kam ein "null-vorbau", welcher direkt auf dem gabelschaft saß.
aussage war "unfahrbar, würde man so niemals bauen"... nun schau ich mir aktuelle geometrien an und denke mir "aha... is ja teilweise sogar noch krasser"
Kannst du dass, was du da gefahren bist zeigen bitte?
 
wenn ich das bild auf meiner externen platte mal wiederfinde, setz ich das mit rein. war nich schön, aber selten... was macht man nich alles wenn man grad keine kohlen fürn passenden rahmen hat. :D
 
naja, ein sehr kompaktes Rad wird auf Highspeed schnell nervös und muss daher auch ziemlich "aktiv" (find ich immer noch nen ziemlich komischen Begriff...). Nur halt anders als das Schiff, das dort weniger Konzentration und Präzision brauch.
Von dem gibts halt schon "Aktiv" und "Aktiv".
Ich würde daher sagen; Kompakt brauch weniger aktiven Kraftaufwand bei langsameren, technischeren Geschichten. Und Lang halt weniger bei Highspeed. Muss man halt wissen, was man eher fährt bzw welche Stärken eines Geo-Konzepts man eher nutzen will.
Gerade wenn eher nicht "klassisch MTB" fährt. Von dem ist der Trend schon auch ne ziemliche Mainstreamgeschichte in meinen Augen, und nicht sooo Nische wie hier von einigen dargestellt wird. Grinsekater hatja irgendwo den "immens wichtigen " Sicherheitsaspekt beim MTB angesprochen, und davon profitieren sowohl Geübte wie auch Anfänger. Nur halt die nicht, für die Sicherheitsempfinden beim Fahren keine so hohe Priorität hat...

Auch kann sich ein langes bike in sehr brenzligen situationen unsicher anfühlen, vor allem dann, wenn man die kontrolle nicht ans bike abgeben will ;)
 
Hat Grinsekater bei der Abfahrtssituation beschrieben. Wenn du nicht vorne, besser gesagt, zentral bleibst, bist du weg.
 
Auch kann sich ein langes bike in sehr brenzligen situationen unsicher anfühlen, vor allem dann, wenn man die kontrolle nicht ans bike abgeben will ;)
Ja, definitiv. Es kommt wohl tatsächlich darauf an was und wie man bevorzugt fährt. Hier gibts bspw eine Trail-Sektion, die aus einer sehr schnellen Folge ausgefahrener, ziemlich enger loamy und schmaler, rinnenartiger Kurven besteht (nein, keine "Spitzkehren...:D). Wenn man die mit max Speed fahren will, muss man schon sehr, sehr "aktiv" fahren, selbst mit nem kompakten 27,5er. Viele mit längeren Bikes oder 29" scheitern da schlicht, werden aus den Kurven gehoben und/oder müssen Speed rausnehmen (aber solche Stellen sind für deutsche Trails/Bikeparks sicher eher speziell und somit wohl ausserhalb des Fokus des Mainstreams). Da gibt ne lange Geo garantiertkeinerlei "Sicherheit", im Ggteil.
Nebenan gibts nen ziemlich steilen Trail mit weiten, offener Kurven und dafür vielen Steilstufen. Da können die großen Bikes wiederum ihre Stärken ggüber den Kleinen ausspielen, weil man schlicht alles easy abrollen und in den Kurven viel Grip generieren kann.

Ich komm persönlich mit den Langen Bikes nicht wirklich klar, solche Räder sind quasi "immer im Weg" (auch wenn ich den Sicherheitsaspekt schon manchmal vermisse). Ist mir für den Fahrstil, den ich mag auch viel zu viel "über bloße Körperkraft" zu fahren. Vlt bin ich ja einfach zu faul für diese Art Rad zufahren, ist wohl eher was für die ganzen Fitness/Gym-Typen. Ich mags wenn mein Rad mit minimalem Aufwand auf HR oder VR geht, und nehm dafür halt notgedrungen Nervosität in Kauf (komm halt auch vom BMX, dagegen wirkt auch ein 26" Dirtjumper wie ein Langholzlaster, also alles sehr relativ vom Empfinden her).

Laufruhig und wendig/kompakt zusammen geht halt einfach nicht, auch wenn physikalische Gesetze hier industrieseitig immer und immer wieder gerne versucht werden weichzuspülen. Geo ist halt immer nur ein Kompromiss, und der ist wie immer ziemlich subjektiv zu betrachten.
 
Rausgekommen ist ein weiterer Custom ION 29er (gab noch kein G15 etc.) mit 525mm Reach (150mm Steuerrohrlänge), 63° LW, 77°SW, 445mm Kettenstreben. Diesen Gerät fahr ich mit 50mm Rise Lenker und immer noch mit ein paar Spacern unterm 35mm langen Vorbau. Die Höhe der Front ist halt durch die Länge des Bikes auch bei steilsten Rampen kein Problem. Sehr bestätigend zu sehen, dass all diese Eindrücke, ja... Erkenntnisse, von immer mehr Leuten geteilt werden.

Das ist ganz interessant. In der aktuellen MBUK ist auch ein Artikel über Bike-Geometrie drin, der die Auswirkungen der einzelnen Aspekte beschreibt. Abschliessend werden noch ein paar Tipps zur Größenwahl gegeben. Als Anhaltspunkt für den Reach wurden sechs erfahrene Testfahrer befragt, welcher Reach als ideal empfunden wird. Alle lagen bei einem Wert von Körpergröße * 0,26 bis 0,27. Du liegst (bei angedeuteter Größe von 191cm) bei einem Faktor von 0,275, mit dem vorigen Versuch bei 2,57, @Grinsekater mit seinem Frankentrail bei 0,277. Das ist ja durchaus in einem ähnlichen Bereich.

Ich liege aktuell bei 0,24 und werde auf jeden Fall mal was längeres testen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muß nochmal auf das Thema absenkbare Gabeln zurückkommen:
Ich hab noch eine alte Lyrik Stahlfeder Uturn. Abgesenkt hab ich 335 mm Tretlagerhöhe - das geht auf Wurzelwegen gerade noch.
Theoretisch flacht es mir die Steigung um 5 % ab, Lenker geht 4.5 cm tiefer - natürlich sitz ich bei steilen Sachen dadurch entspannter oben.
Viele sagen ja dass es das nicht braucht ... und sag böse dazu: ich sehe auch kaum Leute wirklich steil rauffahren!
 
Das ist ganz interessant. In der aktuellen MBUK ist auch ein Artikel über Bike-Geometrie drin, der die Auswirkungen der einzelnen Aspekte beschreibt. Abschliessend werden noch ein paar Tipps zur Größenwahl gegeben. Als Anhaltspunkt für den Reach wurden sechs erfahrene Testfahrer befragt, welcher Reach als ideal empfunden wird. Alle lagen bei einem Wert von Körpergröße * 0,26 bis 0,27. Du liegst (bei angedeuteter Größe von 191cm) bei einem Faktor von 0,275, mit dem vorigen Versuch bei 2,57, @Grinsekater mit seinem Frankenstein bei 0,277. Das ist ja durchaus in einem ähnlichen Bereich.

Ich liege aktuell bei 0,24 und werde auf jeden Fall mal was längeres testen ?
Das ist genial. Liege beim neuen bike exakt bei 0,26. Fühlt sich perfekt an! Wie oben schonmal bemerkt der totale aha Effekt
 
...dann hat das auch mit dem langen Rad und den nötigen raumgreifenden Bewegungen ganz gut geklappt.
...In den Situationen war dann das kürzere Rad viel gutmütiger, da reicht einfach viel weniger Bewegungsamplitude für denselben Effekt auf die Radlastverteilung.

Edit meint: eigentlich genau das, was @Freesoul auch meint: aktiv fahren. Ich würde noch dazu fügen: das aktiv fahren, vor allem die raumgreifenden Bewegungen, müssen dazu auch vernünftig in den Reflexen verankert sein, sonst wird es im Grenzbereich einfach dumm. Die Zeit es bewusst und wohlüberlegt richtig zu machen hat man ja beim Biken nicht immer.

Dazu kommt der "Nachteil" der Körpergröße für uns "Zwerge" :D
Ein großer Mensch muß durch seinen längeren Hebel zum Schwerpunkt viel kleinere Bewegungen machen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Extrem fällt es auf wenn man als kleiner Mensch auf einer Sportenduro fährt und dann mal mit großen Fahrern vergleicht, man selbst muß ackern während der andere sich lässig bewegt.
Drum fährt die schnelle DH-Dame im Film auch den Sattel so tief, so tief wie es ihr einfederndes Hinterrad zulässt. Um den gleichen Effekt zu erzielen müssen wir uns ausladender bewegen und das wird bei den sog. "Langholzlastern" unter den MtBs noch deutlicher.
Ich bin mir ziemlich sicher, würde es so eine schöne Untersuchung wie von Grinsekater von einem kleinen Menschen geben, würde von der Geometriecharakteristik ein komplett anderes Rad rauskommen.
 
Kommt dir vor? Wir sprechen hier doch nicht von zu großen Bikes. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die klassischen Geometrien zu kompakt sind/waren. Wenn ich aktiver fahren möchte, mache ich die Zugstufe auf. Hat einen viel stärkeren Effekt. Die Lenkimpulse über einen 800er Lenker sind auch nicht zu verachten. Und sonst - laufen lassen. Gerade jetzt, bei dieser Mischung aus Nässe und Frost spüre ich, wie egal so einem langen Bike ein Über- und Untersteuern ist.

Im Übrigen, ich habe es ja schon ein paar mal geschrieben: Der Reach bestimmt sich im Wesentlichen durch die nötige Oberrohrlänge zusammen mit dem (steilen) Sitzwinkel. Mein Vorgängerbike hatte im Vergleich zum aktuellen ein um 20 mm kürzeres Oberrohr. Gleichzeitig war der Reach aber um 85 mm kürzer. Alles nur, weil der Sitzwinkel um das steiler geworden ist.
 
Das ist ganz interessant. In der aktuellen MBUK ist auch ein Artikel über Bike-Geometrie drin, der die Auswirkungen der einzelnen Aspekte beschreibt. Abschliessend werden noch ein paar Tipps zur Größenwahl gegeben. Als Anhaltspunkt für den Reach wurden sechs erfahrene Testfahrer befragt, welcher Reach als ideal empfunden wird. Alle lagen bei einem Wert von Körpergröße * 0,26 bis 0,27. Du liegst (bei angedeuteter Größe von 191cm) bei einem Faktor von 0,275, mit dem vorigen Versuch bei 2,57, @Grinsekater mit seinem Frankentrail bei 0,277. Das ist ja durchaus in einem ähnlichen Bereich.

Ich liege aktuell bei 0,24 und werde auf jeden Fall mal was längeres testen ?
Wirkt auf mich wie ausgedacht....
Welcher Einsatz soll denn da überhaupt abgedeckt werden?
Wenn ich mal überschlage kommt man mit der Rechnung ziemlich genau auf ziemlich typische Herstellerempfehlungen aktueller Bikes (Size M mit 450 Reach). Also nix wirklich neues an Erkenntnis. Und der Trend zu über-langen Rahmen wird hier eigentlich gar nicht abgebildet (der zu über-kleinen spielt hier im Forum so wie es ausschaut eh nur eine sehr sehr kleine Rolle, in Ermangeln an Anwendung).
Mal abgesehen davon, daß Reach ja eh nur wieder ein einzelner Faktor ist.

Irgendwie mal wieder nix gewonnen, aber auch nix verloren. Das, immerhin, hat das Forschungsreihe hier ja ganz gut gezeigt; auch wenn das Thema "optimale Geo" ein sehr ehrenwertes ist, ein wirkliches Ergebnis wirds nicht geben. Das Thema ist viel zu subjektiv dafür.
 
Ja, definitiv. Es kommt wohl tatsächlich darauf an was und wie man bevorzugt fährt. Hier gibts bspw eine Trail-Sektion, die aus einer sehr schnellen Folge ausgefahrener, ziemlich enger loamy und schmaler, rinnenartiger Kurven besteht (nein, keine "Spitzkehren...:D). Wenn man die mit max Speed fahren will, muss man schon sehr, sehr "aktiv" fahren, selbst mit nem kompakten 27,5er. Viele mit längeren Bikes oder 29" scheitern da schlicht, werden aus den Kurven gehoben und/oder müssen Speed rausnehmen (aber solche Stellen sind für deutsche Trails/Bikeparks sicher eher speziell und somit wohl ausserhalb des Fokus des Mainstreams). Da gibt ne lange Geo garantiertkeinerlei "Sicherheit", im Ggteil.
Nebenan gibts nen ziemlich steilen Trail mit weiten, offener Kurven und dafür vielen Steilstufen. Da können die großen Bikes wiederum ihre Stärken ggüber den Kleinen ausspielen, weil man schlicht alles easy abrollen und in den Kurven viel Grip generieren kann.

Ich komm persönlich mit den Langen Bikes nicht wirklich klar, solche Räder sind quasi "immer im Weg" (auch wenn ich den Sicherheitsaspekt schon manchmal vermisse). Ist mir für den Fahrstil, den ich mag auch viel zu viel "über bloße Körperkraft" zu fahren. Vlt bin ich ja einfach zu faul für diese Art Rad zufahren, ist wohl eher was für die ganzen Fitness/Gym-Typen. Ich mags wenn mein Rad mit minimalem Aufwand auf HR oder VR geht, und nehm dafür halt notgedrungen Nervosität in Kauf (komm halt auch vom BMX, dagegen wirkt auch ein 26" Dirtjumper wie ein Langholzlaster, also alles sehr relativ vom Empfinden her).

Laufruhig und wendig/kompakt zusammen geht halt einfach nicht, auch wenn physikalische Gesetze hier industrieseitig immer und immer wieder gerne versucht werden weichzuspülen. Geo ist halt immer nur ein Kompromiss, und der ist wie immer ziemlich subjektiv zu betrachten.

Kann ich nicht bestätigen das lange 29er mit engen losen kurven überfordert sind. Mein trail besteht fast nur aus ebensolchen und ein 29er hat dort einfach mehr grip.
Zeig mal ein foto oder video von dem trailsegment.
 
Das ist ganz interessant. In der aktuellen MBUK ist auch ein Artikel über Bike-Geometrie drin, der die Auswirkungen der einzelnen Aspekte beschreibt. Abschliessend werden noch ein paar Tipps zur Größenwahl gegeben. Als Anhaltspunkt für den Reach wurden sechs erfahrene Testfahrer befragt, welcher Reach als ideal empfunden wird. Alle lagen bei einem Wert von Körpergröße * 0,26 bis 0,27. Du liegst (bei angedeuteter Größe von 191cm) bei einem Faktor von 0,275, mit dem vorigen Versuch bei 2,57, @Grinsekater mit seinem Frankentrail bei 0,277. Das ist ja durchaus in einem ähnlichen Bereich.

Ich liege aktuell bei 0,24 und werde auf jeden Fall mal was längeres testen ?
Reach mit oder ohne Vorbau?
Ohne = 0,244
Mir scheinen die Canyons alle recht kurz beim Reach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ganz interessant. In der aktuellen MBUK ist auch ein Artikel über Bike-Geometrie drin, der die Auswirkungen der einzelnen Aspekte beschreibt. Abschliessend werden noch ein paar Tipps zur Größenwahl gegeben. Als Anhaltspunkt für den Reach wurden sechs erfahrene Testfahrer befragt, welcher Reach als ideal empfunden wird. Alle lagen bei einem Wert von Körpergröße * 0,26 bis 0,27. Du liegst (bei angedeuteter Größe von 191cm) bei einem Faktor von 0,275, mit dem vorigen Versuch bei 2,57, @Grinsekater mit seinem Frankentrail bei 0,277. Das ist ja durchaus in einem ähnlichen Bereich.

Ich liege aktuell bei 0,24 und werde auf jeden Fall mal was längeres testen ?
Wird der Stack auch berücksichtigt in der Rechnung?

Ein großer Mensch muß durch seinen längeren Hebel zum Schwerpunkt viel kleinere Bewegungen machen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Extrem fällt es auf wenn man als kleiner Mensch auf einer Sportenduro fährt und dann mal mit großen Fahrern vergleicht, man selbst muß ackern während der andere sich lässig bewegt.
Meiner Erfahrung nach ist es gerade umgekehrt. Wenn ein großer Mensch seinen Rumpf um den gleichen Winkel nach vorne neigt wie ein kleinerer Mensch, hat der größere seinen Kopf weiter vorn als der kleinere.

Zusätzlich hat ein größerer Körper hat auch meistens mehr Masse und einen höheren Schwerpunkt. Somit muss der kleinere Mensch weniger stark in die Knie gehen, um ein ideales Überrollverhalten in Steinfeldern zu haben.

Vorteile hat man als großer Mensch mit dem "größeren Federweg" in Armen und Beinen. Je nach Fahrstil und Bike kann/muss man den mehr oder weniger stark nutzen.

In Summe lässt sich nicht wirklich beantworten ob ein großer oder ein kleiner Fahrer mehr Vorteile hat. Das kommt auf die Strecke und das Bike an. :daumen:

Kommt dir vor? Wir sprechen hier doch nicht von zu großen Bikes. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die klassischen Geometrien zu kompakt sind/waren. Wenn ich aktiver fahren möchte, mache ich die Zugstufe auf. Hat einen viel stärkeren Effekt. Die Lenkimpulse über einen 800er Lenker sind auch nicht zu verachten. Und sonst - laufen lassen. Gerade jetzt, bei dieser Mischung aus Nässe und Frost spüre ich, wie egal so einem langen Bike ein Über- und Untersteuern ist.

Breitere Lenker sind ein Segen. Allerdings nicht in jedem Sektor. Am Trailbike und dem Enduro fahre ich zwischenzeitlich auch lieber einen etwas kürzeren Lenker (770). Hauptgrund für mich ist dabei wie der Lenkimpuls umgesetzt wird.
 
@Grinsekater:
Ich muss jetzt nochmal fragen, da keine befriedigende Antwort von den anderen Forumsteilnehmern kam bzw. von dir gar keine Reaktion kam:
Wo hast du denn jetzt den reach mit 530mm?
a, am Lenker
b, Mitte Lenkerklemmung am Vorbau
c, Mitte Oberkante Steuerrohr (so wie alle anderen es verwenden)
d, Mitte Oberkante Spacertürmchen
Vielen Dank schon vorab für dein feedback.
 
Zusätzlich hat ein größerer Körper hat auch meistens mehr Masse und einen höheren Schwerpunkt. Somit muss der kleinere Mensch weniger stark in die Knie gehen, um ein ideales Überrollverhalten in Steinfeldern zu haben.

Das höre ich auch öfter. Aber eigentlich nur von sehr großen Leuten, die glauben eindeutig erkannt zu haben, dass ich einen unfairen Vorteil hätte ;)
Weil ich nicht glauben muss sondern erfahren kann, kann ich auch hier antworten: nope stimmt so nicht. Dass der Schwerpunkt tiefer liegt ist natürlich nicht zu bestreiten. Wohl aber, ob das wirklich entscheidend ist. Ich sage nope, ist quasi irrelevant. Die Antwort lieferst du im nächsten Satz schon selbst:

Vorteile hat man als großer Mensch mit dem "größeren Federweg" in Armen und Beinen. Je nach Fahrstil und Bike kann/muss man den mehr oder weniger stark nutzen.

Hinsichtlich Schwerpunkt: wichtiger als die vertikale Lage des Schwerpunkts ist die horizontale Lage des Schwerpunkts, also richtige Radlastverteilung.
Gleich hinter der Radlastverteilung kommt dann, den Schwerpunkt möglichst konstant auf einer Linie zu halten, Stichwort Impulserhaltung. Da die größte Masse (auch bei kleinen Leuten) immer noch der Mensch ist, muss halt der Körper(Rumpf) ruhig bleiben. Erreicht man primär, indem man Hindernisse mit Armen und Beinen "aufsaugt", also den Federweg von Armen und Beinen nutzt, je kleiner der Federweg am Rad, desto wichtiger. Dauerhaft hoch stehend mit ausgelockten Knien und Ellbogen funktioniert das bei niemandem unabhängig von der Körpergröße. Daher muss auch ein kleiner Mensch tief gehen und sich bei Bedarf übers Rad falten können. Wurscht in welcher Höhe der Schwerpunkt liegt ;)

Sieht man im Profi-Zirkus übrigens sehr gut an Loic Bruni. Der ist nicht der allergrößte im Vergleich zu z.B. einem Herrn Minnaar, hätte also nach der Logik oben wohl Vorteile durch seinen tiefer liegenden Schwerpunkt und müsste deswegen gar nicht so tief gehen. Scheint ihn aber in der Praxis auch wenig zu interessieren, jedenfalls duckt er sich immer extrem tief übers Rad bzw saugt die Bewegungen vom Rad sehr stark aus den Knien und Armen auf und hat am Ende seiner Runs auch fast immer Reifenabdrücke an der Hose. Resultat ist ein beeindruckend smoother Fahrstil :)
 
Schaut man sich mal den Thumbnail zu diesem Video an, sieht man ziemlich deutlich wo das Problem von zu grossen Rädern (vor allem in Kombi mit vlt nicht extrem geschulten Fahrern liegt):
Stark gebeugte Arme für den nötigen Druck damit das VR Bodenkontakt hält, Arsch weit nach hinten um irgendwie wieder eine halbwegs zentrale Gewichtsverteilung über dem Rad zu erlangen. Dabei entsteht dann ein nahezu waagerechter, gestreckter Rücken, der einem eigentlich kaum noch Möglichkeit lässt wirklch zu aktiv agieren mit dem Rad.
Wirkt auf mich sehr krampfig, sehr unspassig, sehr ausgeliefert... So fährt man meinetwegen leistungsorientiert CC, aber doch nicht abfahrtsorientiert...
Ich werd wohl nie verstehen, was (auch) abfahrtsorientierte Fahrer freiwillig zu so einer Körperhaltung auf dem Rad treibt... Angst? Weil eines muss man den Schiffen (trotz der daraus resultierenden Körperhaltung) ja zugestehen; man kann quasi alles an Hindernissen einfach überrollen mit deutlich reduzierten Überschlagsgefühlen.
Von der hier oft vielbeschworeren "erhöhten Bewegungsfreiheit auf dem Rad" kann ich auch bei viel guten Willen nicht viel erkennen, eher das Ggteil: das man in eine sehr fixe, unflexible Position gezwungen wird. Die Grenze zwischen Passagier und Sicherheitsgefühl ist halt fliessend...
Aber um wirklich noch aktiv und flexibel Rad zu fahren bedarf es wohl extrem ausgebildeter Fitness, Kraft und Technik. Nix wovon ich beim einem Hobbyfahrer ausgehen würde.


Im Vergleich mal Bruni (als Proto der Abfahrtsorientiertheit). Man sieht deutlich, daß er einen passenden kompakten Reach fährt, der ihm trotz Druck vorne eine max Agitationsfähigkeit auf dem Rad erlaubt.
http://freewheelin.ie/wp-content/uploads/2018/10/loic-bruni-red-bull-foxhunt-rostrevor_7.jpg
loic-bruni-red-bull-foxhunt-rostrevor_7.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Vergleich mal Bruni (als Proto der Abfahrtsorientiertheit). Man sieht deutlich, daß er einen passenden kompakten Reach fährt, der ihm trotz Druck vorne eine max Agitationsfähigkeit auf dem Rad erlaubt.
http://freewheelin.ie/wp-content/uploads/2018/10/loic-bruni-red-bull-foxhunt-rostrevor_7.jpg

Das ist doch Quatsch. Selbst Bruni selber sagt, dass er einen eher (zu) kurzen Rahmen fährt, weil das seiner extrem aktiven Fahrweise entgegenkommt. Man braucht keinen ewig langen Reach, wenn man eh jeden Kieselstein wegpumpt.

Otto Normalbiker hingegen hat weder die Fitness noch die Skills, um das länger durchzuhalten. Und ist deshalb froh um jeden Millimeter mehr, der ihn davon abhält über den Lenker zu fliegen, wenn die Arme müde sind.

Deiner Argumentation nach fahren ca. 3/4 der Pros auf zu langen Rahmen. Das ist nicht wirklich logisch.
 
Das ist doch Quatsch. Selbst Bruni selber sagt, dass er einen eher (zu) kurzen Rahmen fährt, weil das seiner extrem aktiven Fahrweise entgegenkommt. Man braucht keinen ewig langen Reach, wenn man eh jeden Kieselstein wegpumpt.

Otto Normalbiker hingegen hat weder die Fitness noch die Skills, um das länger durchzuhalten. Und ist deshalb froh um jeden Millimeter mehr, der ihn davon abhält über den Lenker zu fliegen, wenn die Arme müde sind.

Deiner Argumentation nach fahren ca. 3/4 der Pros auf zu langen Rahmen. Das ist nicht wirklich logisch.

Einerseits Quatsch? Andererseits bestätigst zu meinen Beitrag?

Könnt ihr, als Verfechter des Trends, euch nicht mal einigen ob man nun ein langes Rad brauch, weil man "aktiv" fährt oder ob man ein kurzes brauch, weil man "aktiv" fährt...:ka:
Und was machen denn nun die ca 75% der Hobbyfahrer, die gar nicht "aktiv" fahren (wollen)...? Auch lang, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht? Weil lang ist immer überlegen, ob aktiv oder passiv. Ausser für Bruni, weil der fährt aktiv...
Egal... :D


Aber wenn mir wirklich jmd erzählen will, die gezeigte Fahrposition oben hat was mit Kontrolle und Radbeherschung zu tun, muss ich mir nen neues Hobby suchen...
 
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