Was halt Mumpitz ist. Beim Privatverkauf ist der maßgebliche Zeitpunkt der Gefahrenübergang. Der passiert bereits beim Übergeben an DHL, Hermes, etc. oder wenn man es eben dem Käufer in die Hand drückt nach Zahlung vor Ort. Ab diesem Zeitpunkt muss der Käufer nachweisen, dass der Mangel bereits vor dem Gefahrenübergang vorgelegen hat. Wir sind hier ja dann schon bei arglistig verschwiegenen Mängeln, wo man die Haftung so oder so nicht ausschließen kann. Das ist ziemlich schwierig und Bedarf dann vor Gericht einer gutachterlichen Stellungnahme. Die Kosten dafür kann sich ja jeder ausmalen, dazu noch die Gerichtskosten und die sehr hohe Chance mit der Nummer baden zu gehen. Entsprechend macht es in 99% der Fälle keinen Sinn.
Eine Garantie beim Privatverkauf ausschließen macht ebenso keinen Sinn, da diese ja erstmal angeboten werden müsste. Nächstes Problem dann, wenn ich andauernd diese Klausel anwende, lässt sich dies als AGB interpretieren, für diese gelten natürlich wieder ganz andere Richtlinien und die Abmahnanwälte kreisen schon. Dazu muss man dann auch davon ausgehen, wenn ich AGBs bzw. AGB-ähnliche Formulierungen in meinen Anzeigen wiederholt verwende, bin ich sicher kein Privatverkäufer mehr und kann daher sowieso keine Gewährleistung, Rückgaberecht, usw. ausschließen und im Gegensatz zum Privatverkauf muss ich halt wieder die ersten 6 Monate nachweisen als Verkäufer, dass der Mangel nicht vorhanden war und nicht - wie beim Privatverkauf ohne Klauseln - der Käufer mir nachweisen, dass ich einen Mangel arglistig verschwiegen habe. Die Grenze ist da in Musterurteilen übrigens schon bei 3 mal Nutzung der Klausel in Anzeigen (kein Vertragsschluss notwendig), dass erreichen diese Klauselaner ja ruckzuck.
Moral von der Geschicht: Einfach auf diese dummen Klauseln verzichten, nix an Mängeln verschweigen und den zu verkaufenden Krempel und dessen Macken genau beschreiben, gute Fotos schießen und sich damit vorab absichern. Am besten natürlich persönlich übergeben. Sonst im Versandfalle sehr genau die AGB der Versanddienstleister im Auge behalten und nach denen die Ware Verpacken, so dass nachweisbar ist, dass ihr alles dafür getan habt, dass der Ware nix passiert und im Streitfalle euch nicht ne lange Nase gemacht wird vom Versanddienstleister, wenn der was zerdeppert oder nachher ein Schaden auftritt, der vom Versand herrührt. Und ja, das ist bei DHL zB sehr aufwendig, Teile rundum mit mindestens 5 cm dick Luftpolsterfolie, Schaumstoff, etc. abzupolstern. Ist dem nicht so, übernimmt DHL aber auch keine Versandschäden. Ist es so abgepolstert, wird auch beim Sturz aus 1-2 Metern den meisten Waren nix passieren und es brauch keine Versicherung gegen Transportschäden.