Wow!
Nochmal zum Col Malatra: hier der Auszug aus dem Tagesbericht:
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Die Nacht war trotz Massenquartier recht ruhig. Kurz nach 7 sitzen wir am Frühstückstisch, es gibt nur Cornflakes, Brot, Butter und Marmelade. Umso schneller sind wir fertig, steigen aufs Rad und nehmen den Wanderweg. Entgegen der Empfehlung der deutschen Wanderer, die gestern noch im Rifugio waren. Teilweise schieben wir, aber das eine oder andere fahrbare Stück ist auch dabei. Unten angekommen, und das bedeutet irgendetwas über 1600m begrüßt uns die Schiebe- und Tragepassage mit einem freundlichen Hallo, die Uhr zeigt 9:07. Am Rifugio Bernotti, knapp auf über 2000m, legen wir eine kleine Pause ein. Die Kinder, die am Einstieg aus dem Bus gestiegen sind, sitzen hier mit einer Art Pfarrer vor der Hütte und beten. Die nächsten 300hm schieben wir komplett, im Gegensatz zu den 100 fahrbaren Streckenmetern am Einstieg. Nun erreichen wir ein Plateau, der Mont Blanc thront im Hintergrund. Auch die anderen von gestern bereits bekannten Gletscher geben eine gute Figur ab und animieren zur einen oder anderen Fotopause. Auf der Hochebene läuft es ganz gut, es kilometert erstmals. Wasserversorgungstechnisch gibt es auch genügend Versorgungsmöglichkeiten. Am Fuße des Finalanstiegs rasten wir erneut mit Energieriegel und Hanuta. Von oben kommen uns 2 Biker entgegen... Wir staunen nicht schlecht. Gestaunt haben die uns entgegenkommenden Wanderer sicher auch, als die uns die Bikes hochwuchten sahen. Denn nichts anderes war es. Steil, geröllig, kräftezehrend. Öfter schiebe ich vor, lege das Rad hin und gehe ein Stück zurück, um Claudis Bike zu übernehmen. Die Durchquerung einzelner Schneefelder ist mittlerweile schon fast Routine. Gegen Ende hin wird es brutal steil. Der Pass misst keinen Meter Breite zwischen den einzelnen Gesteinsspitzen, die man Gipfel nennen könnte. Auf der anderen Seite erwarten uns extreme erste Meter beim Abstieg. Mit Seil und Eisenstufen jonglieren wir die Bikes und uns die ersten 20m gen Tal. Äußerst grenzwertig, sehr steil, sehr gefährlich. Es folgen 2 größere Schneefelder und endlich - es ist schon fast 17Uhr -können wir mal wieder aufsitzen! Der Weg nach unten macht Spaß, ist aber sehr anspruchsvoll. Trotzdem rollt es gut, und ja, irgendwie haben sich die Anstrengungen auch gelohnt. So ein bisschen zumindest. Wir sind beide ziemlich fertig, nehmen das erstbeste Hotel, essen noch was und gut ist. Was für ein Tag, welch Panorama, welch krasse Strecke! Westalpen, wie man sie sich vorstellt."