Guten Tag
Ich bin hier neu im Forum, habe mich eigentlich nur aus einem Grund hier angemeldet um euch ein wenig von meiner BFO zu erzählen. Normalerweise beteilige ich mich nicht an solchen Unterhaltungen weil leider viele über Teile schreiben die sie erstens nicht verwendet haben und manchmal nicht einmal in Händen gehalten haben.
Habe die BFO über den österreichischen Importeur erhalten. Wer wieviel dafür bezahlt hat und ob so ein Teil den Preis rechtfertigt steht eigentlich nicht zur Rede, denn nicht jeder der sich einen Porsche 911 kauft kann diesen auch bestimmungsgemäß bewegen geschweige aussagekräftige Eindrücke weiter geben. Wer es sich leisten kann oder will der soll sich kaufen was er will. Wer keine Kohle dafür hat soll V Brake fahren das ist am billigsten.
Ich habe meine BFO Sereiennummer 870 an ein 29 S works montiert. Vorne die 180er und hinten die 160 Scheibe montiert.
Bei der Montage ist mir aufgefallen dass der Kopf der unteren Befestigungsschraube des 180 mm adapters zu groß war. Das Problem war sofort gelöst indem ich einfach die
Avid Titanschrauben der XX Bremse verwendete. Bemerken möchte ich dass ich die mitgelieferten Stahlschrauben sowieso nicht verwendet hätte.
Hier hätte ich mir erwartet dass bei dieser Bremse sowieso Titanschrauben im Lieferumfang wären. Aber nicht so schlimm. Also Bremse war ruck zuck montiert.
Da ich zum Großteil kurze Marathons fahre dh. ca. 50-80 Kilometer mit 1400-3800 Hm entschloss ich mich, die grünen Swiss Stop Beläge sofort zu montieren. Die original mitgelieferten habe ich sofort ausgebaut und durch die Grünen ersetzt. Der Belagswechsel funktionierte eigentlich ganz gut nur musste ich an den Kantnen der Beläge die grüne Farbe entfernen damit die Beläge passten. Wer hier zu genau oder wer hier zu ungenau fertigt steht offen. Nach 5 Minuten war alles erledigt. Die Montage der Bressättel war ein Traum. Einmal Hebel ziehen Schrauben fixieren und der
Sattel sitzt mittig und schleiffrei. Da habe ich bei
Avid XX und Formula ganz andere Sachen erlebt. Vorallem bei der XX war das Einstellen der Sättel eine Geduldübung um diese schleifrei zu bekommen.
Damit die Leser hier einen kurzen Eindruck bekommen. 2010 fuhr ich ein Scott Spark mit einer Formula R1 180/160, 2011 eine
Avid XX World Cup 185/160 auf einem 2011 29er S Works. Heuer fahre ich das abgebildete S Works.
Kann somit einen recht guten Vergleich zwischen
Bremsen ziehen zumal ich mit der
Avid und der Formula je eine komplette Rennsaison (österr. MTB Challenge , Worldgames Saalbach Hinterglemm und noch ein paar Rennen) gefahren bin. 2010 waren es ca. 5500 Km und 2011 ca. 8000 km rein am Bike. Die Höhenmeter habe ich nicht aufgezeichnet. Bemerken möchte ich dass ich weder bei R1 noch bei XX größere probleme hatte, nur beim belagswechsel musste ich auch meistens steckende Kolben gängig machen.
Habe die BFO seit gut 2 Monaten verbaut und bin damit jetzt ca. 600 Kilometer gefahren. Bemerken möchte ich hier dass ich
Sram XO Drehgriffe welche auf 10 fach umgebauten wurden fahre. Bremshebel liegt sehr gut in der Hand. Bis auf den Zeigefinger bleibt die Hand ergonomisch am Lenker. Vielleicht auch deshalb weil ich Ritchey Moosgummigriffe ERGO montiert habe. Somit habe ich im Bereich des Handballens eine leichte Erhöhung die es mir erleichtert den Bremshebel ergonomisch zu halten. Die Befestigungsschrauben der Klemmen habe ich auch gegen Titanschraúben ersetzt. Wenn man ein wenig Gefühl hat dann kann man diese auch ohne des Gewinde auszureissen anschrauben.
Habe vor der ersten Fahrt die Bremsscheiben komplett mit Bremsenreininger entfettet und bin auf die ersten Berge gefahren. Den Einfahrtsinstruktionen von BFO konnte ich nicht viel abgewinnen und somit bremste ich die Bremse herkömmlich so wie alle anderen auch ein. Anfangs mit ein bisschen mehr Gefühl bei den Abfahrten und dann habe ich halt ein wenig Gas geben. Nach 2 Ausfahrten war die Bremsperformance deutlich stärker als die
AVID XX. Gewöhnungsbedürftig ist der etwas weiche Druckpunkt, da hat die R1 einen viel härteren. Dafür brauche ich aber auch weit weniger Kraft . Bemerken möchte ich jedoch dass die BFO dehalb nicht schlechter verzögert. Man braucht einfach ein wenig Zeit um sich darann zu gewöhnen. Auf jeden Fall ist die BFO im Vergleich zur XX in allen Bereichen besser. Nach der 5 oder 6 Ausfahrt kann mich nicht mehr genau erinnern habe ich dann die Bremse auf einem ca. 1 kilometer langen Asphaltstück (Eiserne Hand bei Wien 26 % Gefälle) versucht an die Grenzen zu bringen. Hab es nicht geschafft. Bremsleistung bis zum Schluss tadellos, da hat die R1 mit der ich das auch gemacht habe nicht so gut ausgesehen, zumal da dann die Scheiben sich leicht verzogen haben. Also die BFO Scheiben sind einmal meiner Ansicht sehr gut auch wenn sie vom Gewicht zu den R 1 Scheiben nicht hinkommen. Die Swiss Stop Beläge haben das auch sehr gut verkraftet. Wenn ich einmal Zeit und Muse habe werde ich sicher auch die Originalbeläge von BFO testen doch jetzt habe ich vorerst einmal ein gutes Paket gefunden. Die Bremse lässt sich sehr gut dosieren was mich angenehm überrascht hat.
Wie eine Bremse natürlich verzögern soll ist Geschmackssache. Ich brauche keine Bremse die mich nach kurzem Hebelzug unerwartet über den Lenker wirft. Ich brauche eine Bremse die ich auch im Singletrail wenn möglich auch in leichter Schräglage noch dosieren kann ohne Angst zu haben dass mich das gute Teil in die Botanik schießt.
Dies sind einmal meine ersten Eindrücke, werde die Bremse die komplette Saison 2012 am Bike haben. Am Sonntag kommt des erste Rennen. CC Rennen DUKE bei Wien. Da weiß ich dann noch mehr.
Aber vorerst kann ich nur Positives über die
Bremsen berichten. Es ist nicht dieser Quantensprung wie angekündigt aber von der Leistung und Dosierbarkeit steht sie sicher über den Mitbewerbern.
Noch ein kleiner Zusatz bzgl. Testberichte in Zeitschriften. Eines sollte jeder Leser dieser Test beachten. Zuerst die Zeitschrift durchblättern, dann schaun wieviele Werbeeinschaltungen gesetzt sind. Denn Zeitschriften finanzieren sich nur zu einem kleinen Teil über den Verkauf und zu einem großen Teil über die Werbeeinschaltungen. D.h. wer Produkte in einer Zeitschrift schlecht bewertet muss damit rechnen dass die werbende Firma sich überlegen ob sie in dieser Zeitschrift wieder werben wird. Eine Hand füttert eben die Andere. Ich habe das vor einigen Jahren selbst erlebt. Da wurde von einem bekannten Motorradhersteller 4 Motorräder für Tests am Pannonia Ring zur Verfügung gestellt , gratis natürlich, und alle 4 Bikes an einem Wochenende in die Botanik gesetzt. Daraufhin hat der Motorradproduzent ziemlich ärgerlich reagiert und seit dem hat dann kein Modell des Erzeugers einen Test gewonnen. Es möge sich jeder selbst ein Bild machen.
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