Die Nacht war unruhig und ich dachte immer wieder: hält das alles!?
Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit SSDS (Spanien Sucht Den Superstar) zur Begleitung, bugsierte ich unfallfrei mein voll bepacktes Rad von ersten Stockwerk ins Freie. Die erste Herausforderung des Tages war geschafft. Nachdem ich gestern mit meinem Weg ins Klo gegriffen hatte, wollte ich noch einen anderen Weg über die Berge versuchen. Der Einstieg zum Weg sah ganz gut aus, aber nach wenigen Metern war kaum noch etwas davon zu erkennen. Tauwasser und Regen hatten dort alles weggeschwemmt.
Ich drehte also wieder um. Die ersten 2 Stunde waren schon mal für die Tonne. Wohl oder übel musste ich auf die Straße ausweichen. Die Aussicht war wirklich klasse. Also es hätte schlimmer kommen können.
Nach dem Gipfel kam die Abfahrt.
Als der
Garmin ca. 60KM/h anzeigte wurde mir, ob meines schwankenden Ungetüms in den Kurven doch etwas mulmig.
Dann kam ich in Ronda an.
Boah was hatte ich mich schon darauf gefreut, da ich im Netz so viele tolle Bilder gesehen habe. Pustekuchen; okay es war Sonntag, aber mit so vielen Touristen hatte ich nun doch nicht gerechnet. Als mich dann noch ein älteres deutsches Pärchen mit “ Na auch mit nem E-Bike unterwegs „ anquatschte, war es vorbei. Ich machte mich schnell auf den Weg, die Stadt wieder zu verlassen. In einen kleinen Café machte ich eine Rast. Verträumt schaute ich den Scampi in die Augen, während ich darüber nachdachte, wohin es heute noch gehen sollte.
Ich befragte Google Maps nach Campingplätzen in der Umgebung. Einer schien ganz schön, aber ich war mir wegen meiner Spanisch Kenntnissen nicht ganz sicher, worum es sich bei der Anlage genau handelte. Ich bat meine Frau um Hilfe, die dann mal gleich alles klar machte und mich dort ankündigte. Bis 19 Uhr musste ich da sein, da danach niemand mehr da war. Nach den ganzen Reinfällen mit Komoot hatte ich zwar kein so gutes Gefühl bei der Streckenplanung, aber es sollte ganz anders kommen. Nach einer halben Stunde war ich weg vom Teer und fuhr auf einem schönen Feldweg.
Bald ging es bergan und die Landschaft veränderte sich und wurde rauer.
Dort oben rechts verläuft der Weg.
Die Zeit lief und jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen. Oben angekommen war ich wie geflasht von der Landschaft.
Das war genau dass, was ich nach dem blöden gestrigen Tag brauche.
Immer wieder musste ich das Rad tragen und schieben; aber das war mir egal.
Die Aussicht war der Hammer. Irgendwann war es dann geschafft. Kurz hinter der Ziege begann wieder eine Schotterpiste und ich konnte Strecken machen.
Die Anlage ist ein öffentlicher Campingplatz. Die Dame an der Rezeption machte kurz die Anmeldung und verabschiedete sich dann. Ich bin hier der einzige Gast. Toilette, Dusche, Strom, selbst das Wifi hat sie für mich angelassen Das alles mitten in der Pampa. Aber wisst ihr was das Beste ist? Nur ein paar hundert Meter weiter verläuft die Passstrasse und dort gibt es nach 3 KM eine Tanke. Also schnell Zelt aufgebaut und los.
Ciao
Ampel
PS. Übrigens habe ich meine Badelatschen verloren. Was haltet ihr von meinen neuen Ampelletten?