Alternative zu Gravelbikes?

Ich bin ja jetzt fünf Wochen nicht gefahren und habe mein Surly bewusst erstmal mit reichlich Spacern aufgebaut, eben weil ich froh bin, dass ich mich so langsam wieder ans Radfahren wagen kann. Meine übliche Position nach einer so langen Pause, undenkbar.
Nach über 10 Jahren Rennradverzicht, wo ich MTB mit relativ kurzer und aufrechter Sitzposition und ein normales Stadtrad (ähnlich dem NSU nur ohne Federgabel) fuhr, dachte ich 2017, dass die Sitzposition auf dem Rennrad mein Tod, zumindest der für meinen Rücken und Nacken ist. Nach und nach über Monate hinweg, gingen dann 3cm Spacer flöten, der Vorbau wurde länger gewählt und der Lenker bissl breiter. Sowas dauert halt und es bedurfte vieler Kilometer und sogar Training für den Rücken inkl. leichter Dehnübungen. Mittlerweile komme ich mit verschiedenen Sitzpositionen ohne viel Umgewöhnung zurecht.
 
Du steigt also von einer Sitzposition Nähe Holland Rad mit Federung auf eine sportliche ungefederte Sitzposition um.
Ich kann mich natürlich täuschen, aber mein Eindruck ist nicht, dass es an der Sitzposition liegt. Das Terra passt wie angegossen (ein Grund, warum ich es genommen habe) und auf meiner ersten Ausfahrt* war ich über eineinhalb Stunden lang unterwegs und hatte danach das Gefühl, dass ich ewig weiterfahren könnte.
Darf ich fragen ob Du ein ein alter Knochen wie ich bist, oder eher ein junger Hirsch, der sich nochn bissl leichter umgewöhnen kann?
Als jungen Hirsch würde ich mich nicht mehr bezeichnen, aber es steht noch eine Weile lang eine 3 vorne.

*) Mit über 60 Zwischensprints, um die neuen Scheibenbremsen einzubremsen.
 
Natürlich ist sowas bequemer wie ein "sportlicheres" Rad, egal ob MTB, Gravel, Cyclocrosser, erst recht wenn die keine Federungen haben. Ich würde dabei bleiben, wenn kein anderes Rad deine Erwartungshaltung erfüllt. Gravel, Cyclocrosser erfordern halt abseits des Asphalts bei "groberen" Sachen eine aktive Fahrweise. Erst recht mit Gepäck.

66 Seen Weg Rund um Berlin-141 by Michael, auf Flickr

Ich frage mich immer warum Reiseradler ihren ganzen Hausstand mitschleppen. Das kann doch keinen Spaß machen. :D

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Na ja, mit dem Gepäck und einem schlanken Stahlrahmen konnte man nicht sonderlich aktiv fahren.

Zum Hausstand:

Ich war 2 Monate unterwegs und habe 60 von 63 Nächten im Zelt geschlafen. Da wollte ich nicht in einer Hundehütte schlafen.

Da ich als Student kaum Geld hatte und UK nicht günstig war, hab ich viel Zeug mitgenommen.
Zudem hatte ich Bücher dabei, die ich auf Vorbereitung für eine Prüfung gelesen habe. Diese gingen erst nach ca. 3/4 der Reise auf dem Postweg zurück.

Das Photo zeigt mein Rad nach dem ich mich mit reichlich Lebensmittel eingedeckt hatte, da es durch den wohl am dünneren besiedelten Teil ging. (Inverness - Tongue)
 
Obenrum - Vorne​
Obenrum - Hinten​
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Untemrum - Vorne​
Untenrum - Mitte​
Untenrum - Hinten​
Anhang anzeigen 1800753Anhang anzeigen 1800750Anhang anzeigen 1800752
  • Die Schaltung läuft butterweich.
  • Die neuen Bremsen sind grandios und auch bei Nässe quasi lautlos.
  • Schotterwege auch bei strömendem Regen und > 10 % Gefälle kein Problem.
Die einfachen Dinge sind manchmal die besten. Unsere alltagsorientierten Räder laufen sorglos und günstig mit 8x und 9x.

Viele Räder haben noch Felgenbremsen. Seit wir Koolstop Beläge nutzen, ist der Felgen-Verschleiß stark zurückgegangen.
 
Als jungen Hirsch würde ich mich nicht mehr bezeichnen, aber es steht noch eine Weile lang eine 3 vorne.

*) Mit über 60 Zwischensprints, um die neuen Scheibenbremsen einzubremsen.
Du könntest Dich also ohne aufzufallen hier dazu stellen? ;)
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Naja....dann wird das schon mit der Zeit. Halt nicht verkrampfen und den Lenker versuchen verbiegen zu wollen, wie die Sprintasse hier. (kuck gerade UCI Track Champions League)
 
Sowas dauert halt und es bedurfte vieler Kilometer und sogar Training für den Rücken inkl. leichter Dehnübungen.
Ich kenn's, in 25 Jahren als leidenschaftlicher Radfahrer, seit 15 Jahren Radsport (ist das alles schon lange her, musste gerade erstmal nachdenken), gab es die ein oder andere schwere Verletzung. Über den Winter werde ich wieder fit.
 
Ich glaube, da müssen ganz schnell neue Reifen her.
Vielleicht war ich wirklich einfach zu naiv zu glauben, dass die Stahlfedergabel des alten Trekkers kaum etwas bringen würde. Bei näherer Betrachtung hab ich nämlich gerade festgestellt, dass sie sehr wohl - lange bevor der Reifen beginnt, sich zu verformen - deutlich nachgibt. 😞
dank Vollintegration kann der Vorbau nicht gedreht werden.
Bin kein Experte, aber würde Vollintegration nicht bedeuten, dass die Bremsleitungen durch den Lenker gehen müssten, was beim Terra OMR ja eigentlich nicht der Fall ist?
cable_routing_terra_omr.png
 
Als jungen Hirsch würde ich mich nicht mehr bezeichnen, aber es steht noch eine Weile lang eine 3 vorne.
Vielleicht war ich wirklich einfach zu naiv zu glauben, dass die Stahlfedergabel des alten Trekkers kaum etwas bringen würde. Bei näherer Betrachtung hab ich nämlich gerade festgestellt, dass sie sehr wohl - lange bevor der Reifen beginnt, sich zu verformen - deutlich nachgibt.
Wenn Dir das Rad sonst gefällt würde ich das noch probieren, man gewöhnt sich mit der Zeit daran und lernt auch wie man die Schläge intuitiv abfängt
 
Wenn Dir das Rad sonst gefällt würde ich das noch probieren, man gewöhnt sich mit der Zeit daran und lernt auch wie man die Schläge intuitiv abfängt
Aber das ist doch doof, wenn man sich an was gewöhnen muss?
Entweder es passt und man ist zufrieden, oder eben nicht … Hat man mir im Laden auch versucht zu erklären, man gewöhnt sich dran ...
 
Aber das ist doch doof, wenn man sich an was gewöhnen muss?
Entweder es passt und man ist zufrieden, oder eben nicht … Hat man mir im Laden auch versucht zu erklären, man gewöhnt sich dran ...
Das ist Quatsch.

Wenn das so wäre, würden wir alle nur auf dem Sofa rumliegen. An Belastung muss man sich gewöhnen, nennt sich im Sport Training.
 
Das ist Quatsch.

Wenn das so wäre, würden wir alle nur auf dem Sofa rumliegen. An Belastung muss man sich gewöhnen, nennt sich im Sport Training.
Nein ist kein Quatsch ;), wenn ich mich beispielsweise mal nur auf so einen Dropbar Lenker beziehe, dann wird einem nur versucht von allen Seiten einzureden das wäre toll und so viel besser, man gewöhnt sich dran. Entweder man mag es und kommt mit klar, oder man mag es eben nicht, man sollte sich nicht dran gewöhnen müssen.
 
Wird durch wiederholen nicht besser.

Nein, wird dir nicht von allen Seiten eingeredet. Von mw.dd, oder Mecker Drecker nicht. Aber offensichtlich hörst du das. Den meisten inklusive mir ist vollkommen Wurst, was du fährst.
 
Nein, wird dir nicht von allen Seiten eingeredet.
Na aber doch, nichts geht über ein Gravelbike, egal wo man sich umschaut, als wenn man nur mit einem Gravelbike Spaß haben könnte, nur damit kann man bequem und schnell auf Asphalt, lange Touren machen oder ins leichte Gelände.
So nehme ich das jedenfalls war, auch im handel vor Ort, wenn es um Biobikes geht.

Man braucht sich doch auch nur mal so auf YouTube umschauen, was für viele ja auch eine sehr wichtige quelle ist ...
 
Wenn man beim Laufen vom Fersenlauf auf Vorfußlauf umstellt, dann hat man die Muskulatur in ein paar Monaten soweit, dass sie das mitmacht. Bis die Faszien hingegen die ungewohnte Belastung abkann bzw. unterstützt, dauert es ohne weiteres ein oder zwei Jahre.

Ich denke, genauso ist es, wenn man vom Tourenradeln, mglw. noch mit Federgabel, oder auch vom gemütlichen Forstwegemountainbiken, auf sportliches Graveln auf richtigem Schotter umsteigen will. Da werden halt nicht nur die Muskeln gefordert, sondern auch die Faszien werden viel stärker beansprucht, z.B. am Handgelenk und an der Schulter. Je nachdem was man vorher mit seinem Rad so angestellt hat, dauert es deswegen m. E. locker ein Jahr Graveltraining bis der Körper sich an das Gerüttel angepasst hat und Letzteres nicht mehr als unangenehm empfunden wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann solltest du dir eben eins kaufen. Treibt dich ja anscheinend um und treibst dich schon in dem Unterforum rum.
Ich hab mich nur in diesem Thread rumgetrieben, er heißt schließlich "Alternative zum Gravelbike" du Schlaumeier und das war für mich auch ein Thema, siehe meinen ersten Beitrag in diesem Thread.
 
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@mw.dd Ich hätte gerne gewusst warum Du oben ein 🤣 spendiert hast…?
locker ein Jahr Graveltraining bis der Körper sich an das Gerüttel angepasst hat und Letzteres nicht mehr als unangenehm empfunden wird.
Ein wenig schmunzeln musste ich da auch.
Was machst du denn, wenn so 2-4 Monate Winterpause dazwischen sind? Ist ja nicht unüblich für viele.

Aber mal ganz nüchtern betrachtet:
An was der TE sich hier alles gewöhnen und anpassen muss, damit Graveln Spaß machen könnte.
Beim Alma war es angeblich nur ein zu breiter Lenker🤷‍♂️
Und mit so einem HT kann man auch längere flache Touren fahren und ist nicht viel langsamer.

Sehe bei dem Thema Gravel oder HT manche Aussagen ähnlich wie @e-hahn , Hauptsache man bleibt beim Gravelbike und ändert so viel wie möglich damit es passt und verteufelt das HT, welches dann oftmals mit einer Einsteigerausstattung mit dann doch höherwertigen Gravel vergleichen wird.
Zumindest meint man es dann so rauszulesen. Ist ja dann oft ein Problem der eigenen Wahrnehmung.

Bin selber ein Gravelbike gefahren und finde diese Radgattung auch weiterhin sehr interessant, auch wenn man mehr im leichteren bis mittelschweren Gelände unterwegs ist.

Gefühlt fehlt hier oder da manchmal die Objektivität und überwiegt doch stark die eigenen Präferenzen die man dann unbedingt auf jemand anderen übertragen möchte.
 
Wie gesagt, es gibt nicht nur das eine oder das andere, es sei denn man bezieht das nur auf den Lenker. Dropbar ist nun mal was ganz anderes als Flatbar, wenn man es mag, dann ist es gut, wenn nicht, dann ist es auch gut, es gibt genügend Alternativen zu einem Gravelbike, weil bequem und schnell kann man mit jedem Rad über Schotter fahren.

Spricht ja auch nichts dagegen mehrere Räder zu besitzen, eins für eher Asphalt und eins das man eher für Wald und Wiesenwege nutzt.

Man sollte niemanden was einreden oder aufschwatzen, Fahrrad fahren sollte in erster Linie Spaß machen.
 
@dino113 Danke für die Antwort.

Ich bezog mich auf
Zwei Probefahrten später bin ich immer noch nicht schlauer. Auf Asphalt macht das Rad (in meinem Fall ein Orbea Terra) unfassbar viel Spaß, aber Gelände (also alles ab schlechtem Feldweg) macht leider gar keinen Spaß und es liegt nicht mal, wie ursprünglich befürchtet, am Lenker, sondern vielmehr an der fehlenden Federung.
und wollte erläutern, warum es durchaus länger dauern kann, bis sich der Körper an eine neue Art der Belastung gewöhnt hat - und warum man sich diese Zeit auch nehmen sollte, um Überlastungsschäden zu vermeiden*. Für die Gewöhnung an die gestreckte Körperhaltung auf dem Graveler gilt nebenbei das Gleiche (auch da spielen nicht nur die Muskeln sondern auch die Faszien mit rein) aber im Ergebnis haben das ja schon einige zuvor, z.B. @IndianaWalross Post #20, geschrieben.
Was machst du denn, wenn so 2-4 Monate Winterpause dazwischen sind? Ist ja nicht unüblich für viele.
Die Anpassungen bei den Faszien dauern deutlich länger als als bei den Muskeln - ist ja kein durchblutetes Gewebe - dafür bilden sich die Anpassungen auch nicht so schnell zurück.

Gefühlt fehlt hier oder da manchmal die Objektivität und überwiegt doch stark die eigenen Präferenzen die man dann unbedingt auf jemand anderen übertragen möchte.
In die Diskussion Gravelbike versus HT will ich mich gar nicht einmischen. Fahre beides sehr oft und liebe beides. Es gibt halt eine recht große Schnittmenge der Anwendungsfälle beider Gattungen die dann die Spielwiese für hitzige und amüsante Diskussionen hier ist.

*) Nachtrag: Beim Laufen ist die Gefahr von Verletzungen dieser Art sicher deutlich größer, z.B. Fersensporn und ITBS, in beiden Fällen beugen Dehnübungen und vorsichtiges Steigern von Tempo und Strecke die Verletzungen vor.
 
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Gefühlt fehlt hier oder da manchmal die Objektivität und überwiegt doch stark die eigenen Präferenzen die man dann unbedingt auf jemand anderen übertragen möchte.

Subjektiv betrachtet mag das stimmen, objektiv niemals.
Tja, das ist ja genau der Punkt. Einige Leute hier betrachten ihr eigene subjektive Sichtweise als objektiv. Da erübrigt sich dann jede weitere Diskussion.
 
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