Alutech Armageddon-Projekt – Teil 2: Fährt sich irgendwie anders … aber gut!

Alutech Armageddon-Projekt – Teil 2: Fährt sich irgendwie anders … aber gut!

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Was tun in der aktuellen Situation, wenn man plötzlich mehr Zeit für freie Projekte hat? Jürgen Schlender von Alutech baut mal eben einen neuen Fahrradrahmen. Im ersten Interview hat er uns erzählt, wie, warum und aus was das Alutech Armageddon-Projekt entstanden ist. Zwischenzeitlich gab es die erste Testfahrt und Alutech-Chef Jürgen und Jens von MTB-News.de haben die Eindrücke besprochen.

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Alutech Armageddon-Projekt – Teil 2: Fährt sich irgendwie anders … aber gut!
 
Ich dagegen kenne sehr viele gute und schnelle Fahrer die g1, g16,g16 usw fahren und für nix mehr hergeben würden. Auch das mit kraftraubend und Vorplanung der Linien höre ich das erste Mal, man muss sich drauf einstellen weil man teils mehr Speed generiert was aber ja gut ist. Manch einer sträubt sich wegen der Zahlen aber nur fahren schafft Erkenntnisse und das auf passenden Terrain. Hier im Harz sind die Geometrons schon gut vertreten

Klar da wir beide nur von Erfahrungen sprechen gibt es hier keinen gemeinsamen Nenner- muss es ja auch nicht :)

Wenn man aber mal bspw. in der EWS schaut: da gibt’s kaum Poles und kaum Nicolai G-xyz.

Auch im sonstigen Renngeschehen sind solche extremen Bikes sehr überschaubar vertreten.

Bei den Fahrern die ich kenne war es das Nicolai G1 und das Pole Machine- beide sehr sehr gute Fahrer, einer davon auch in der EWS: aber irgendwann gibt es auch zu viel Fahrrad: bspw. Radstand: 1350mm gehen halt doch nicht so gut durch eine engere Kurve, wie 1250mm. Egal wie sehr ich da nen Bogen fahre oder den Trail mit meiner Linienwahl erweitere. Und bei den flachen Lenkwinkeln wird es irgendwann auch unmöglich genügend Druck aufs Vorderrad zu bekommen.

Nochmal: die Konzepte haben definitiv ihre Daseinsberechtigung (und jeder soll fahren was er für richtig hält) aber eben wie alles andere auch ihre negativen Punkte und meines Erachtens nach eben nicht „DER (eine) richtige Weg“.
 
Die richtig guten schnellen Fahrer fahren das was der Sponsor denen vorsetzt. Evnt. gibt es leicht abgeänderte Protoypen. Das Rad muss aber erkennbar als das Model XY des Herstellers Z sein...

Genau deshalb fährt ein Loic Bruni auch nicht den längsten verfügbaren Rahmen... Danke.

Das müsste er ja aber machen denn:
1. zählt er wohl zu den sehr sehr guten, schnellen Fahrern
2. weil länger, flacher ja so viel schneller ist bergab

Man kann sich ja gerne mal die Top 30 anschauen- da gibt’s kaum einen Fahrer der was extremes fährt oder zwei Rahmengrößen überspringt um dann an extreme Geowerte ranzukommen...
 
Klar da wir beide nur von Erfahrungen sprechen gibt es hier keinen gemeinsamen Nenner- muss es ja auch nicht :)

Wenn man aber mal bspw. in der EWS schaut: da gibt’s kaum Poles und kaum Nicolai G-xyz.

Auch im sonstigen Renngeschehen sind solche extremen Bikes sehr überschaubar vertreten.

Bei den Fahrern die ich kenne war es das Nicolai G1 und das Pole Machine- beide sehr sehr gute Fahrer, einer davon auch in der EWS: aber irgendwann gibt es auch zu viel Fahrrad: bspw. Radstand: 1350mm gehen halt doch nicht so gut durch eine engere Kurve, wie 1250mm. Egal wie sehr ich da nen Bogen fahre oder den Trail mit meiner Linienwahl erweitere. Und bei den flachen Lenkwinkeln wird es irgendwann auch unmöglich genügend Druck aufs Vorderrad zu bekommen.

Nochmal: die Konzepte haben definitiv ihre Daseinsberechtigung (und jeder soll fahren was er für richtig hält) aber eben wie alles andere auch ihre negativen Punkte und meines Erachtens nach eben nicht „DER (eine) richtige Weg“.
Ist richtig, alles funktioniert nicht für jeden. Das N in der Ews kaum zu sehen ist, ist einfach das man kein grosses Rennteam hat wie S usw, finde ich auch schade das man im Weltcup nicht aktiv ist. Die Konzepte sind teils festgefahren aber klar, der Punkt wo es zu viel ist kommt auch irgendwann
 
Rennfahrer sind idR keine Technik Freaks. Die fahren, wenn sie es selbst bezahlen müssen, sehr oft günstige Modelle wie von Commencal oder YT. Wenn sie etwas mehr Geld haben natürlich die ganzen Edelmarken wie Yeti, Santa Cruz u.dgl. Das ist genauso, wie beim Fahrwerk, wo es möglichst Fox sein muss.

1.350 mm Radstand hat das G1 in XL. 2 m Menschen haben sicher ganz andere Probleme als zu enge Kurven. Die sind froh, überhaupt mal ein Bike zu haben, das ihnen passt.
 
Wäre der Corona-Scheiß nicht, hätte ich sowas definitiv schon ausprobiert. Nur glaube ich selber auch dann nicht gut beurteilen zu können inwieweit sowas tatsächlich taugt, da ich selber ansonsten ein extrem kurzes altes 26"-Bike mit relativ steilem Lenkwinkel (68°) fahre. Und auf modernen Bikes mit 65° LW bisher gerade mal rumgerollt.. ^^
Wieso schweißt du dir nicht schnell mal so nen Rahmen zusammen? :o
 
Genau deshalb fährt ein Loic Bruni auch nicht den längsten verfügbaren Rahmen... Danke.

Das müsste er ja aber machen denn:
1. zählt er wohl zu den sehr sehr guten, schnellen Fahrern
2. weil länger, flacher ja so viel schneller ist bergab

Man kann sich ja gerne mal die Top 30 anschauen- da gibt’s kaum einen Fahrer der was extremes fährt oder zwei Rahmengrößen überspringt um dann an extreme Geowerte ranzukommen...
Das Bruni mit dem s3 klarkommt ist schon fast verwunderlich, aber es ist auch nicht für jeden was. Kalle Nicolai zum Atherton : " wenn sie jetzt noch ne gescheite Geometrie hätten wären sie noch schneller..."...
Was Geometrien im Weltcup angeht ist Greg wohl einer der weniger der immer ans Limit geht, bei Nicolai würde er wohl im Jahr 20 Prototypen durchrauchen aber die Möglichkeit fehlt bei Santa Cruz, die haben gefühlt bis heute ihm kein passendes Rad gebaut. Was man aber im Weltcup sieht das viele kleine Fahrer auf grossen Rahmen fahren, zb Hart fährt für seine Größe einen grossen Rahmen. Vielleicht wäre zb ein Brosnan schneller mit ner anderen Geometrie, weiß man halt nicht. Die haben Carbonrahmen, passt, oder passt nicht, das war's...
 
Nachdem Anfang der 90'er die MTB-Geos eher kleinen Rennradrahmen glichen, mit längerer Sattelstütze und steileren Vorbauten gefahren, emanzipert sich das MTB zusehens mehr und Konstrukteure denken tatsächlich mal neu. Das finde ich gut.
Ich auch! Früher war es ja eher so, dass die 72° Lenk- und Sitzwinkel praktisch unantastbar waren, weil man einfach nicht wusste, was passieren würde, wenn man sie verändert. Bis vor ein paar Jahren hat es ja am MTB auch nur zehntelgradweise vorsichtige Veränderungen gegeben. Mittlerweile scheint es ja eher so, dass die Winkel eigentlich in einem Riesenspektrum variiert werden können, ohne dass das Resultat zwangsläufig unbrauchbar wird. Das finde ich total spannend!

Für ein marktfähiges, ausgewogenes und in sich stimmiges Produkt müsste sicherlich noch eine feinere Abstimmung vorgenommen werden (dann kommt vielleicht auch wieder eine weniger spektakuläre Geometrie heraus). Es mag langfristig in der Folge weitere Innovationsimpulse geben wie z.B. andere Gabeln, die unter so flachen Lenkwinkeln gut arbeiten oder anders ausgelegte Reifen, die die höhere Karkassenbelastung wegstecken o.ä.

Das wirklich Wichtige scheint mir, wie @Grinsekater im Interview sagt, die komplexen Zusammenhänge dabei besser zu verstehen (Zusammenspiel der einzelnen Parameter, Rückwirkung auf die Fahrtechnik, Betrachtung des dynamischen statt statischen Verhaltens usw.). Denn erst daraus folgt ja echte Erkenntnis und damit echter Fortschritt. Diese Entwicklung sehen wir ja seit Jahren.

Ich finde das sehr treffend ausgedrückt: "Das MTB und seine Konstrukteure emanzipieren sich". Dabei entwickelt sich ein neues, tieferes Verständnis vom Fahrrad und vom Radfahren.
 
Wüsste mal gerne woran das liegt! Wundert mich nämlich schon immer...

Lohnt sich wahrscheinlich nicht. Alu wollen sie nicht, Carbon Extrawürste sind zu teuer und dann musst du eben mit dem arbeiten, was da ist. Bruni hat Alu und da kann man schnell mal was anpassen (zb von 29" auf MX oder so). Er meint, Specialized sei da auch glücklich drüber, weil das sich das neue Demo viel billiger produzieren lässt.
 
Lohnt sich wahrscheinlich nicht. Alu wollen sie nicht, Carbon Extrawürste sind zu teuer und dann musst du eben mit dem arbeiten, was da ist. Bruni hat Alu und da kann man schnell mal was anpassen (zb von 29" auf MX oder so). Er meint, Specialized sei da auch glücklich drüber, weil das sich das neue Demo viel billiger produzieren lässt.
Interessanter Gedanke: Ist Carbon-Monocoque im Worldcup eigentlich ein Handicap wegen zu langer Entwicklungszyklen? Klingt plausibel.
 
Wüsste mal gerne woran das liegt! Wundert mich nämlich schon immer...
Er fährt bis heute nen Steuersatz zum verlängern des Reach, hatte Hinterbauverlängerung, jetzt glaub noch mit 10mm, aber der bräuchte, um nen längeren Hinterbau zu fahren 2ohk auch ein anderes Frontend um die Balance passend zu bekommen. Deswegen Alu, da hast relativ schnell neuen Proto gebaut, wäre hoch spannend wenn er bei Nicolai das ordern würde wo er denkt es wäre perfekt für ihn. Glaub da würde er nochmal was stark extremer es fahren als aktuell
 
Lohnt sich wahrscheinlich nicht. Alu wollen sie nicht, Carbon Extrawürste sind zu teuer und dann musst du eben mit dem arbeiten, was da ist. Bruni hat Alu und da kann man schnell mal was anpassen (zb von 29" auf MX oder so). Er meint, Specialized sei da auch glücklich drüber, weil das sich das neue Demo viel billiger produzieren lässt.

Aber dem GOAT der seit keine Ahnung wie viel Jahrzehnten (gefühlt schon immer) für SC fährt und auch noch jeher vorne mitmischt... der kann ja mit einem passenden Rad nur noch besser fahren...

Testen werden die ja wohl auch erstmal auf Alu Protos oder?
 
Aber dem GOAT der seit keine Ahnung wie viel Jahrzehnten (gefühlt schon immer) für SC fährt und auch noch jeher vorne mitmischt... der kann ja mit einem passenden Rad nur noch besser fahren...

Testen werden die ja wohl auch erstmal auf Alu Protos oder?
Jap, und trotzdem muss er nen extender fahren...da fehlt ne XXL bei Santa Cruz und mitwachsende Kettenstreben
 
Warum werden Enduros mit mehr Reach gefahren ? Beim g1 ist ne m 490mm und beim G19 455mm
 
Saucooles Projekt! Ich hab mit dem Privateer auch so ne Bügelmaschine aber ich komm nicht umhin zu glauben, dass in 1, 2 Jahren der Trend wieder stark zu kürzeren, leichteren Trail Bikes geht wenn wir und alle mit den Enduro-Race-Bikes ausgetobt haben (natürlich nicht in Enduro Rennen, sondern auf dem Hometrail :lol: )
 
Wenn ich überlege wie oft ich über den Lenker gegangen bin, weil die Bikes einfach immer zu klein waren für mich… Es mag vielleicht etwas mehr Fahrtechnik oder auch Kraft benötigen ein längeres Bike zu fahren aber dafür sind sie auch um ein vielfaches sicherer.

Mit einem kurzen Rad und steilem Lenkwinkel konstant Nahtotgefühle zu haben ist nicht unbedingt hilfreich, wenn man besser werden möchte auf dem Bike. :D



:i2:



Woran machst du das fest was eine "richtige" XC Geometrie ist?


Es kommen auch wieder bessere Zeiten. :daumen:
Kurz off topic
Euer Kontakt Formular funktioniert nicht. Ich bräuchte Hilfe im Bikemarkt. Wer ist zuständig? Gruss Specigamer
 
Wenn man aber mal bspw. in der EWS schaut: da gibt’s kaum Poles und kaum Nicolai G-xyz.
Ein Fahrrad ist immer ein Kompromiss. Wenn du auf Sicht eine Strecke fährst, kannst du deine Linien nicht so gut planen wie beim DH, wo du jede Wurzel und jeden Stein im Trackwalk begutachtet hast.
Zusätzlich spielt auch der Fahrer eine Rolle. Es gibt Leute die können – beim Fahren auf Sicht – extrem schnell kreative Linien/Gaps/Highlines sehen und umsetzen und andere fahren vielleicht auch schnell aber eher in der Volksrinne. Ein Bike und dessen Geometrie kann man genau nach solchen Fahrertypen aussuchen.

Das Bruni mit dem s3 klarkommt ist schon fast verwunderlich, aber es ist auch nicht für jeden was. Kalle Nicolai zum Atherton : " wenn sie jetzt noch ne gescheite Geometrie hätten wären sie noch schneller..."...
Was Geometrien im Weltcup angeht ist Greg wohl einer der weniger der immer ans Limit geht, bei Nicolai würde er wohl im Jahr 20 Prototypen durchrauchen aber die Möglichkeit fehlt bei Santa Cruz, die haben gefühlt bis heute ihm kein passendes Rad gebaut. Was man aber im Weltcup sieht das viele kleine Fahrer auf grossen Rahmen fahren, zb Hart fährt für seine Größe einen grossen Rahmen. Vielleicht wäre zb ein Brosnan schneller mit ner anderen Geometrie, weiß man halt nicht. Die haben Carbonrahmen, passt, oder passt nicht, das war's...
Ich wage zu behaupten, dass Gewöhnung ein Faktor ist, den man auf keinen Fall unterschätzten sollte. Greg und ich sind gleich alt und gleich groß (nur bin ich Lichtjahre von seinen Fähigkeiten entfernt) – dennoch kann ich nachvollziehen auf welchen Bikes er "aufgewachsen" ist. Das sitzt tief drin in deinem Bewegungsapparat. Kurze Vorbauten waren für mich jahrelang nicht fahrbar.

Zusätzlich kannst du zwar ein Bike immer weiter anpassen, so dass es proportional dem größeren (oder kleineren) Menschen passt. Also vereinfacht gesprochen so, dass derjenige mit den längeren Beinen/Armen die gleichen Bewegungsmuster ausführen muss, wie die kleinere Person. Irgendwann verhält sich der längere Radstand aber ungünstig auf Absprüngen und in Kurven.

Du kannst ein Rad skalieren aber der Trail bleibt gleich. Wenn du mal probiert hast mit einem Dirtjumper auf BMX-Trails zu fahren wirst du eben auch hier an Grenzen stoßen, weil die Radien für kürzere Radstände und kleinere Laufräder optimiert sind.
 
Meine Erfahrung zu den modernen Geometrien sind wie folgt:

Beispielhaft an einem Trail den ich gute kenne und sich seitdem nicht verändert hat, jeweils die Beste Zeit herangezogen.

Lenkwinkel: 65,5° / Radstand: 1183mm - Trail-Segment Zeit: 2.43min. (letztes Jahr mit meinem alten ION16)
Lenkwinkel: 62,5° / Radstand: 1271mm - Trail-Segment Zeit: 2.25min. (dieses Jahr mit meinem neuen G1)
Mit dem G1 war kein einziger Run langsamer als die beste Zeit vom ION16. :bier: Für mich hat sich die Geometrie dadurch klar bestätigt.

Dann müsstest Du bei 30 Grad nur noch halb so lange brauchen ;)
 
Das schöne ist, ich habe keinen Plan von Reach oder Kettenstrebenlängen ... ich fühl mich auf einem Rad wohl, oder eben nicht.
Das Interview und das Armageddon find ich gut. Einfach mal schweißen und schauen was das wird ... warum auch nicht? Nur Versuch, macht kluch.
Würde den Hobel gerne mal probefahren.
 
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