AM Bike Carbon oder doch Alu?

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Zuerst möchte ich mich entschuldigen, wenn ich die 100. Frage zu diesem Thema aufmache.

Ich habe mich jedoch soweit möglich im Fachhandel als auch im Internet über die Vor-und Nachteile von Carbon schlau gemacht und wünsche mir hier persönliche Meinungen, Fachwissen und vielleicht den letzten Tipp.

Ich bin mir persönlich einfach noch unschlüssig ob Carbon oder doch Alu.


Bisher wurde mir folgendes Bild vermittelt:
Carbon Vorteile:
Leichter, höhere Steifigkeit, (längere Lebensdauer?)
Carbon Nachteile:
Empfindlicher wie Alu, teurer durch aufwendiges Herstellungsverfahren,
Entsorgung, bricht nach Innen (plötzlicher Bruch )


Ich möchte mir mein erstes eigenes MTB kaufen und sehe mich im AM Bereich, da ich gerne Abseits der Schotterwege fahre, das uphill genau so liebe wie das downhill.


Freue mich auf eure Antworten
Cristiano
 
Zuletzt bearbeitet:
Als, bitte, da kräuselt sich einem ja alles :)

Fahr beides mal und entscheid selbst ob du das plus and Steifigkeit und Gewicht merktst. Wenn nicht, kauf Alu.
 
Beim kräuseln bin ich dabei und bei den Probefahrten auch.
Aber bei den Behauptungen, wie: weniger stabil - da rümpf ich doch direkt mal die Nase. Man kann es nur zum 1000sten Mal sagen: Bis Carbon seine Belastungsgrenze erreicht ist der Alu-Rahmen meist 3 mal gerissen. Gut, es ist richtig, dass Carbon nicht zu Verformung sondern gleich zum Riss neigt. Aber je nach Modell (gibt ja die ultraleichten Race-Modelle und auch um einiges stabilere) ist Carbon definitiv der überlegene Werkstoff. Ich meine: Hallo?! Formel1 Cockpits bestehen drauf (Fahrer knallt mir 250 in den Reifenstapel und steigt weitgehend unverletzt aus) und der Großteil eines Flugzeugs besteht auch draus.

Ich (aktuell nicht gerade leicht mit ca. 95kg nackig) fahre seit gut 3 Jahren bspw. problemlos Carbonlenker auch auf bissl ruppigeren Strecken. Selbst einen 80 cm Drop ins Flat hielt der damals wirklich sehr leichte 660er Carbon-Lenker von Specialized ohne Murren aus. Und ehrlich? Ich würde dem Zeug definitiv mein Leben anvertrauen. Schau doch mal im DH-WorldCup. Dort gibt es inzwischen einige, die DH-Rahmen fahren ... also keine Sorge.

Preislich verstehe ich die Argumentation voll und ganz. Carbon ist scheiß teuer. Ein ordentlicher Lenker geht weit über die 100€ Marke hinaus und ein ordentlicher Fully-Rahmen kostet ohne weiteres 2500€++. Wenn du dir so Spezialisten, wie IBIS, Transition oder - ganz übel - Santa Cruz anschaust ... da blutet nicht nur das Herz sondern ganz besonders das Bankkonto. Da kostet der Rahmen des Nomad Carbon schon mehr als manche in ihrem gesamten Leben für alle Fahrräder zusammen ausgeben. Allerdings erhälst du mit solchen Teilen auch einfach mal ein Teil der Speerspitze im Fahrradbau. Wenn der Einsatzbereich passt, dann wirst du auf sehr sehr lange Zeit glücklich damit. Und mit Stürzen solltest du immer aufpassen!
 
Beim kräuseln bin ich dabei und bei den Probefahrten auch.
Aber bei den Behauptungen, wie: weniger stabil - da rümpf ich doch direkt mal die Nase. Man kann es nur zum 1000sten Mal sagen: Bis Carbon seine Belastungsgrenze erreicht ist der Alu-Rahmen meist 3 mal gerissen. ...
bei einer belastungs- und materialgerechten Konstruktion schon. Leider sind gerade im Einsteigersegment, die Carbonrahmen nicht zwangsläuftig leichter oder steifer.
Ob man sich als Nichtprofi unbedingt Carbon leisten muss, ist auch eine Frage. Andererseits muss Alu nicht günstiger sein.
 
Meine Erfahrung, allerdings mit "normalen" Bikes d.h. Ghost und Radon und nicht Ibis oder ähnliche Modelle auf Kleinwagen-Preisniveau:
Das kg Gewicht merkt man bei Tour/AM Gebrauch zwar beim hoch heben, aber beim fahren ist es ziemlich schnuppe. Den Unterschied im Geldbeutel merkt man schon deutlicher.

Ausserdem ging es mir so, dass ich um den Carbonrahmen eher Sorgen hatte und lieber einmal zu viel gebremst habe. Das ist natürlich typabhängig, aber ich bin mit meinem jetzigen Alurahmen einfach entspannter unterwegs, weil die Angst vor dem Goldenen Schuss/Steinschlag entfällt.
Trotzdem ist es auch geil, schickes Carbon unter sich zu haben.
 
kurze frage dazu: eben war ich in einem fachgeschäft und der dortige typ meinte, er würde von carbonrahmen abstand halten, weil ihm schon reiche, wie es klinge, wenn aufwirbelnde steinchen an einen alurahmen springen....wie hoch ist denn nun das gefährdungspotential von strassensplit tatsächlich bei carbonrahmen bzw. gibts da folien o.ä.?
 
Gibt massig Möglichkeiten, den Rahmen mit Folien oder anderen Schutzvorrichtungen vor Steinschlag, etc. zu schützen. Kostet nicht die Welt.

Ansonsten stimmt es. High End Carbon hält vermutlich besser als LowEnd. Wobei die Frage erlaubt sein dürfte: Definiere mir bitte LowEnd/ Günstig-Carbon. ;-)
 
Wenn man vorsichtig fährt und ausschließen kann, dass man größere Schläge durch Steine, etc. gegen den Rahmen bekommt, ist Carbon sicherlich von Vorteil.

Wenn man jedoch auch schneller bergab fährt und das Fahrrad härter in Anspruch nimmt, dann rate ich von Carbon ab. Auf einer Transalp würde ich z.B. niemals Carbon einsetzen, da mir das Risiko viel zu hoch wäre, dass die Tour frühzeitig beendet werden muss. Carbon kann man einfach als Laie und ohne Hilfsmittel nicht in Sachen Risse, usw. einschätzen, daher wäre mir der Gewichtsgewinn keine Hilfe.

Aber das ist abhängig vom Einsatzgebiet des MTB. Wenn Du Schäden ausschließen kannst, dann Carbon. Wenn Du Robustheit und Verlässlichkeit brauchst, bleib' bei Alu, Du tust Dir keinen Gefallen.

wieman01

P.S.: Wenn Du Dir meinen Alu-Rahmen von unten ansiehst, würdest Du jede Menge Macken und sogar Dellen entdecken. Ich bin also kein Kandidat für Carbon.
 
Ich möchte mir mein erstes eigenes MTB kaufen und sehe mich im AM Bereich, da ich gerne Abseits der Schotterwege fahre, das uphill genau so liebe wie das downhill.


Wenn Du abseits der Schotterwege unterwegs bist, also im All Mountain Sektor, dann musst Du auch mal mit unsanften Absteigern rechnen - da macht sich Alu schon besser. Ich würde Dir zu einem All Mountain Alu Bikle raten - bei den Online-Versendern, wie Canyon und Radon kommt man mit 2000-2500 zu einem guten Bike. Im Fachhandel könnte es teuerer werden. Da gerade die Eurobike-Messe vorbei ist und somit die neuen Bikes in den Handel kommen, kannst Dú vielleicht ein Schnäppchen mit den 2013 Bikes machen. Überlege Dir rechtzeitig die Laufradgröße 26" - 650B oder 29". Für ein AM würde ich 26" oder 650B empfehlen.

Gruß bipus
 
Wenn man vorsichtig fährt und ausschließen kann, dass man größere Schläge durch Steine, etc. gegen den Rahmen bekommt, ist Carbon sicherlich von Vorteil.

Wenn man jedoch auch schneller bergab fährt und das Fahrrad härter in Anspruch nimmt, dann rate ich von Carbon ab. Auf einer Transalp würde ich z.B. niemals Carbon einsetzen, da mir das Risiko viel zu hoch wäre, dass die Tour frühzeitig beendet werden muss. Carbon kann man einfach als Laie und ohne Hilfsmittel nicht in Sachen Risse, usw. einschätzen, daher wäre mir der Gewichtsgewinn keine Hilfe.

Aber das ist abhängig vom Einsatzgebiet des MTB. Wenn Du Schäden ausschließen kannst, dann Carbon. Wenn Du Robustheit und Verlässlichkeit brauchst, bleib' bei Alu, Du tust Dir keinen Gefallen.

wieman01

P.S.: Wenn Du Dir meinen Alu-Rahmen von unten ansiehst, würdest Du jede Menge Macken und sogar Dellen entdecken. Ich bin also kein Kandidat für Carbon.

Ich fahre seit gut 1 1/2 Jahren ein Carbon Enduro (Intense Carbine) und ich würde wieder Carbon kaufen. Nach diversen Harz-Besuchen bin ich mir sicher das richtige Material gekauft zu haben. Es macht bergauf wie bergab Spass wie Sau, es wiegt nämlich unter 12 kg :-)
 
Ich dachte, der Vorteil von Carbon liegt darin, daß es weniger steif als Alu ist. :confused:
Wenn der Rahmen unsteif ist, dann speichert er in der starken Kurbelphase Kraft und gibt diese Kraft dann in der schwachen Kurbelumdrehungsphase wieder zurück. Dadurch wird der Vortrieb verstetigt und man wird schneller. Mehr Steifigkeit führt nur dazu, daß der Oberkörper mehr hin- und her wackelt.
Zuviel Flex kann allerdings problematisch werden, aber das ist meines Wissens nur bei Stahl-Rennrädern der Fall, nicht bei Stahl-Mountainbikes.

Ich bleibe dabei: Mit Alu ist man gezwungen, steifer zu konstruieren, und diese Einschränkung wird vom Marketing als Vorteil verkauft, ist aber kein Vorteil.
 
Ich fahre seit gut 1 1/2 Jahren ein Carbon Enduro (Intense Carbine) und ich würde wieder Carbon kaufen. Nach diversen Harz-Besuchen bin ich mir sicher das richtige Material gekauft zu haben. Es macht bergauf wie bergab Spass wie Sau, es wiegt nämlich unter 12 kg :-)


Das mag alles stimmen, die Probleme fangen doch erst an wenn Du stürzt. Selbst mein 301 Rahmen hat schon einige Dellen am Unterrohr - nur muss ich mich nicht groß mit der Stabilität auseinandersetzen - bei Carbon wüsste ich nicht wie steif der Rahmen noch wäre.

Gruß bipus
 
Ich habe auch diverse Stürze hinter mir, und bisher ist nichts passiert. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, das das Rad genau mit dem Rahmen auf einen Stein aufschlägt? Ich wette in den meissten Fällen haben zuerst andere Teile Kontakt.

Die Dellen im Unterrohr ist Du deshalb, weil Liteville das Rohr einfach zu dünn gemacht hat. Mein Intense hat an der Stelle sogar noch einen extra Schutz :-)
 
Ich dachte, der Vorteil von Carbon liegt darin, daß es weniger steif als Alu ist. :confused:

Die Aussage stimmt so pauschal nicht. Carbon KANN steifer sein, als Alu, Carbon KANN aber auch mehr flexen als Alu.

Im Tretlagerbereich baut man normalerweise die C-Rahmen sehr steif auf, damit eben keine Energie verloren geht und das Teil nicht unnötig flext bei hartem Antritt, meist sind hier Carbon weit steifer als Alurahmen. In anderen Bereichen - wie am Hinterbau bei HT´s - kann man das Ding dann so aufbauen, dass es absichtlich flext (nämlich nach oben und unten und nicht seitlich), sodass eine schöne Eigendämpfung des Rahmens vorhanden ist. Da hast dann mal schon einen "Federweg" von ein paar mm. Und hier sind Alurahmen meist weit steifer als Carbonrahmen (und da spürt man dann auch im Kreuz - zumindest bei HT´s ;) )
 
Ist den Leuten, die hier Angst vor Carbon hahebn, schonmal ein Carbonrahmen unter dem Arsch weggebrochen?

Also bitte, vor Steinschlägen muss man nun wirklich keine Angst haben! Und falls man SO steile ABschnitte fährt, dass das Tretlager aufsetzt, kauft euch den Unterbodenschutz von Specialized!

Bei einem Sturz landet das Rad doch meistens im Busch oder gräbt sich auf dem Trail mit Lenker bzw. Pedale in den Boden. D.h. die Energie geht erstmal in die Anbauteile und verfließt sich dann im Steuerbereich bzw. Tretlagerbereich. Das tut Carbon nun wirklich gar nichts! Wenn man mit 40kmh den Trail runterscheppert und sich derartig mault, dass das Rad seitlich mit dem Hauptrahmen in einen Baum oder Stein fliegt, na dann hat sich jedes Rad seinen Freitod verdient! Und dann hat man mit AM typischer Bekleidung wohl auch andere Probleme....

Ich habe zwei Carbonräder, ich fahre nicht zimperlich und habe absolut keine Probleme oder Sorgen. Ich Pflege mein Rad nach jeder Tour und muss mir um die Zuverlässigkeit keine Sorgen machen. Für mein RR bin ich auch schon auf der Suche nach einem Carbonrahmen und mein nächstes AM/EN wird auch wieder ein Carbon!
 
danke für eure antworten, ich werde sie dem typen aus dem bike laden unter die nase reiben und freue mich schon auf meinen ersten carbonrahmen.
 
danke für eure antworten, ich werde sie dem typen aus dem bike laden unter die nase reiben und freue mich schon auf meinen ersten carbonrahmen.


bin ich du oder du ich :D
aber cool wenn noch einem geholfen wird :daumen:

ich danke euch für eure antworten!
Natürlich ist klar, dass hier jeder seine Meinung hat aber so hat man auch mal einige Carbonfreunde gehört... Weil im Inet wird Carbon oft schlecht geredet.

Ich bin im Oktober beim "test the best" von Specialized im Harz und teste mal das Stumpi in Alu und Carbon, weil beim Händler 5m übern Asphalt zu radeln bringt mir kein Unterschied:D

aber wenn noch jemand sein Wissen aufschreiben will, GERNE :daumen:
 
bin ich du oder du ich :D
aber cool wenn noch einem geholfen wird :daumen:

ich danke euch für eure antworten!
Natürlich ist klar, dass hier jeder seine Meinung hat aber so hat man auch mal einige Carbonfreunde gehört... Weil im Inet wird Carbon oft schlecht geredet.

Ich bin im Oktober beim "test the best" von Specialized im Harz und teste mal das Stumpi in Alu und Carbon, weil beim Händler 5m übern Asphalt zu radeln bringt mir kein Unterschied:D

aber wenn noch jemand sein Wissen aufschreiben will, GERNE :daumen:

also wenn du dir ein stumpi leisten kannst, dann wäre ich gern du:D
 
[...]
Im Tretlagerbereich baut man normalerweise die C-Rahmen sehr steif auf, damit eben keine Energie verloren geht und das Teil nicht unnötig flext bei hartem Antritt, [...]

Bei Stahl werden 100% der Energie wieder zurückgegeben. Wieviel % würden denn bei CFK in Wärme umgewandelt werden? Führt das bei flexenden Hinterbaustreben nicht zu Hitzeproblemen?
 
Mir ging es darum, daß die Energie beim flexenden Tretlagerbereich eben NICHT verloren geht (im physikalischen Sinn sowieso nicht), sondern die Antriebsspitze dann zwar flacher aber dafür zeitlich länger ist, und haargenau die gleiche Tretenergie in Vortrieb umgesetzt wird wie beim steifen Rahmen.
Wenn überhaupt, dann ist (außer im Trial-Bereich) der verstetigte, gleichmäßigere Vortrieb beim flexenden Rahmen ein Vorteil, und ein steifer Rahmen ist ein Nachteil. Zumindest in der Wirklichkeit. Alles Andere ist Marketing-Geblubber, das durch Wiederholung nicht wahrer wird.
 
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