Anlenkung Luftdämpfer

Dani schrieb:
Dieser Dämpfer hat im ersten Drittel eine leicht degressive Kennlinie, hier geht also der degressive Bereich bis nach dem Sagpunkt.
Das DT Negativelastomer ist so aus der Erinnerung zwischen 12 und 15 mm lang, bei Manitou ist es 14 mm lang. Die violette Kurve in meiner Graphik zeigt in etwa die Kennlinie des Manitou Swinger 3 way Air 2005.
Leider ist das Manitou Elastomer etwas weicher als das von DT verwendete, so dass im Sagpunkt die Kennlinie schon relativ "hoch oben" ist, sprich, man muss den Dämpfer weicher fahren, um auf einen Sag von 25 % zu kommen.
Du hast recht, dass der Dämpfer damit nicht degressiv ist (vom Sag aus gegen Ende Federweg), aber der Effekt ist ähnlich wie bei einem degressiven Dämpfer, nämlich sackt der Dämpfer auch schneller durch den Federweg, da die Kurve nach dem Sag sehr flach ist, nur gegen Ende des Federwegs schlägt der Luftdämpfer dann nicht durch.

Durchsackender Dämpfer gleich komfortabler Hinterbau für kleine und mittlere Schläge.

Der DT Dämpfer (SSD 210 oder 225, nicht 190) hat eine recht schöne Progression, der würde wahrscheinlich gut ins Nicolai Bass passen.
Der SPV Air schluckt zwar grosse Schläge noch ein wenig besser, ist aber weniger progressiv, wie schon oben beschrieben.

Gruss
Dani

Moin Dani,

irgendeine Art von "Durchsacken" liegt ja wohl eher daran, wie der Rest des Rades konstruiert ist. Letztendlich ist die Federkennlinie des Dämpfers für das Fahrverhalten des Rades völlig wurscht, es kommt auf die Gesamtkennlinie am Hinterrad an...
Die violette Kennlinie zeigt ja sehr deutlich, daß nach 6mm Schluß ist mit der Degressivität. Ein Elastomer kann ja auch nicht auf Länge 0mm komprimiert werden.
Die Kennlinien von DT auf der homepage von DT zeigen meiner Ansicht nach kein nennenswert degressives Verhalten der Dämpfer am Anfang...
http://www.dtswiss.com/data/files/DAT_EN_30929153245.pdf
hier ist nach 5mm Schluß, bei 38mm Federweg, das ist der SSD210L
http://www.dtswiss.com/data/files/DAT_EN_50930160291.pdf
hier nach etwa 12mm, aber bei 50mm Federweg
Wie auch immer, ich bin absolut der Meinung, das die Kennlinien des Dämpfers selbst natürlich für den Konstrukteur wichtig sind, aber nicht für den Kunden. Den interessiert nur die Kennlinie am Hinterrad, und da läßt sich dieselbe Kennlinie natürlich auf unterschiedliche Weise erreichen. Der Dämpfer ist da ja nur Teil des Gesamtsystems... Wobei es bei der Auswahl der Kennlinie am Hinterrad natürlich auch wieder unterschiedliche Meinungen gibt. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Edelziege schrieb:
Moin Dani,

irgendeine Art von "Durchsacken" liegt ja wohl eher daran, wie der Rest des Rades konstruiert ist. Letztendlich ist die Federkennlinie des Dämpfers für das Fahrverhalten des Rades völlig wurscht, es kommt auf die Gesamtkennlinie am Hinterrad an...

Das stimmt, die Gesamtkennlinie macht das Fahrverhalten aus. Aber man kann am Hinterbau keine beliebigen Kennlinien realisieren, um die Kennlinie eines vorhandenen Dämpfers zu "kompensieren", man bekommt aus der violetten Kennlinie in meiner Graphik beim besten Willen keine Gesamtkennlinie, die in der ersten Hälfte linear ist (von praktisch Null an), dafür ist die Anlauframpe zu hoch und steil, der Hinterbau müsste in den ersten Millimetern Federweg ein viel grösseres Übersetzungsverhältnis haben als nach ca 6 mm Einfedern...

Edelziege schrieb:
Die violette Kennlinie zeigt ja sehr deutlich, daß nach 6mm Schluß ist mit der Degressivität. Ein Elastomer kann ja auch nicht auf Länge 0mm komprimiert werden.

Das 14 mm lange Elastomer bei der violetten Kurve (15 mm bei DT) kann aber auf etwa 4-5 mm komprimiert werden, somit wirkt das Elastomer auf einer Länge von ca 9-10 mm und bei einem 165 mm langen Dämpfer also bis knapp in den Sagpunbkt rein.

Edelziege schrieb:
Die Kennlinien von DT auf der homepage von DT zeigen meiner Ansicht nach kein nennenswert degressives Verhalten der Dämpfer am Anfang...
http://www.dtswiss.com/data/files/DAT_EN_30929153245.pdf
hier ist nach 5mm Schluß, bei 38mm Federweg, das ist der SSD210L
http://www.dtswiss.com/data/files/DAT_EN_50930160291.pdf
hier nach etwa 12mm, aber bei 50mm Federweg

Das stimmt, der DT 210 hat aber auch neben dem Negativelastomer einen "floating Air Piston" (siehe Schnitt des Dämpfers auf Deinem Link): Die Luftkolbenstange kann gegen ein weiteres Elastomer komprimiert werden, bevor sich der Luftkolben bewegen muss: Der Dämpfer federt schon etwas ein, bevor sich der Luftkolben zu bewegen beginnt, daher hat DT 210eine "schönere" Kennlinie als andere Dämpfer mit nur Negativelastomer.

Edelziege schrieb:
Wie auch immer, ich bin absolut der Meinung, das die Kennlinien des Dämpfers selbst natürlich für den Konstrukteur wichtig sind, aber nicht für den Kunden. Den interessiert nur die Kennlinie am Hinterrad, und da läßt sich dieselbe Kennlinie natürlich auf unterschiedliche Weise erreichen. Der Dämpfer ist da ja nur Teil des Gesamtsystems... Wobei es bei der Auswahl der Kennlinie am Hinterrad natürlich auch wieder unterschiedliche Meinungen gibt. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege

Die Kennlinie des Dämpfers ist auch für denjenigen Kunden wichtig, der einen andern Dämpfer an sein Bike bauen möchte, wie das ja bei der ursprünglichen Frage hier der Fall ist...

Gruss
Dani
 
Znarf schrieb:
@Dani, alle Korrekturen zur Kenntnis genommen. :)

ABER:
Den Swinger Coil gibts in OEM Varianten sehr wohl mit mehr Hub bei gleicher Einbaulänge, nämlich so:
Swinger Air 4way, 200mm Einbaulänge NUR 50mm Hub.
Swinger COil 4way 200mm Einbaulänge sowohl 50mm Hub als auch mit 57mm Hub.

Verbaut Santa Cruz nämlich auch standardmäßig.
Somit werde ich auch sagenhafte 143mm Federweg statt 127mm FW kommen.

Und das mit dem Übersetzungsverhältnis und den Luftdämpfern.
Ich hatte einen Rahmen mit nem Swinger Air 4way und nem Übersetzungsverhältnis von etwas mehr als 3:1.

FREERIDEN ist damit definitiv nicht möglich, weil der Rahmen dauern durchschlägt bzw. echt dämpfermordend ist.
All Mountain Touren O.K.
Aber größere Drops (>1,5m) waren damit nicht drin.

Das mit dem Ansprechverhalten stimmt aber, hab ich auch schon gefühlt.
Ich bin mit meinem Luftdämpfer tatsächlich sehr zufrieden, aber etwas mehr Richtung Hardcore darf es gehen. Mein Rad ist trotzdem noch sehr leicht.

Grüße Znarf

Hallo Znarf
es gibt auch den 200 mm langen Luftdämpfer mit 57 mm Hub (nur OEM, ich habe mich vor 2 Monaten extra noch dazu erkundigt), in der Praxis ist aber beim Luftdämpfer mehr effektiver Federweg ausnutzbar als beim Coil, wenn beide nominell denselben Hub haben.

Du hattest wohl den 04-er Luftdämpfer, denn der hatte eine Endprogression, die zu spät einsetzt, beim 05-er setzt die Progression früher ein und Durchschläge sind damit bei den meisten Rhamen kein Thema mehr.

Gruss
Dani
 
Moin Dani,

Dani schrieb:
Das stimmt, die Gesamtkennlinie macht das Fahrverhalten aus. Aber man kann am Hinterbau keine beliebigen Kennlinien realisieren, um die Kennlinie eines vorhandenen Dämpfers zu "kompensieren", man bekommt aus der violetten Kennlinie in meiner Graphik beim besten Willen keine Gesamtkennlinie, die in der ersten Hälfte linear ist (von praktisch Null an), dafür ist die Anlauframpe zu hoch und steil, der Hinterbau müsste in den ersten Millimetern Federweg ein viel grösseres Übersetzungsverhältnis haben als nach ca 6 mm Einfedern...

aber dazu muss man erstmal eine Kennlinie wollen, die in der ersten Hälfte des Federweges komplett linear ist. Zum mindesten im Bereich der Anlauframpe ist das auch unschön, weil der Dämpfer sonst beim kompletten Ausfedern hart anschlägt. Genau dafür ist doch die Negativfeder da, um eine Anlauframpe zu haben...
Wie schon gesagt ist die Auslegung der Gesamtkennlinie natürlich Geschmackssache, ich bevorzuge da eine, von der Anlauframpe abgesehen, durchgehend leicht progressive Kennlinie.


Dani schrieb:
Das 14 mm lange Elastomer bei der violetten Kurve (15 mm bei DT) kann aber auf etwa 4-5 mm komprimiert werden, somit wirkt das Elastomer auf einer Länge von ca 9-10 mm und bei einem 165 mm langen Dämpfer also bis knapp in den Sagpunbkt rein.

Genau das, was man an der Kennlinie des DT auch sieht...

Dani schrieb:
Das stimmt, der DT 210 hat aber auch neben dem Negativelastomer einen "floating Air Piston" (siehe Schnitt des Dämpfers auf Deinem Link): Die Luftkolbenstange kann gegen ein weiteres Elastomer komprimiert werden, bevor sich der Luftkolben bewegen muss: Der Dämpfer federt schon etwas ein, bevor sich der Luftkolben zu bewegen beginnt, daher hat DT 210eine "schönere" Kennlinie als andere Dämpfer mit nur Negativelastomer.


Dani schrieb:
Die Kennlinie des Dämpfers ist auch für denjenigen Kunden wichtig, der einen andern Dämpfer an sein Bike bauen möchte, wie das ja bei der ursprünglichen Frage hier der Fall ist...

Da hast Du Recht, wobei ich da aber der Meinung bin, daß das sehr schnell zu einer Überforderung der Kunden führt. Wer kann schon beurteilen, zu genau welcher Änderung der neue Dämpfer führt. Mal davon abgesehen, daß es gar nicht so einfach ist, da an harte Zahlen zu kommen und die auch weiterverarbeiten zu können. Das schaffen ja nicht einmal die Hersteller, die in denselben Rahmen einmal einen Stahlfederdämpfer und dann einen Luftdämper einbauen... Zum Glück ist es ja nicht mehr so häufig. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Edelziege schrieb:
Moin Dani,



aber dazu muss man erstmal eine Kennlinie wollen, die in der ersten Hälfte des Federweges komplett linear ist. Zum mindesten im Bereich der Anlauframpe ist das auch unschön, weil der Dämpfer sonst beim kompletten Ausfedern hart anschlägt. Genau dafür ist doch die Negativfeder da, um eine Anlauframpe zu haben...
Wie schon gesagt ist die Auslegung der Gesamtkennlinie natürlich Geschmackssache, ich bevorzuge da eine, von der Anlauframpe abgesehen, durchgehend leicht progressive Kennlinie.

?????
wenn die Gesamtkennlinie in der ersten Hälfte linear ist (und vom Nullpunkt ausgeht!), gerade dann hat man kein hartes Anschlagen des Dämpfers beim Ausfedern. Bei einer eher steilen Anlauframpe, die vielleicht nicht mal bei Null beginnt, da schlägt der Dämpfer beim Ausfedern eher hart an. Das heisst ja nichts anderes, als dass schon eine Kraft den Dämpfer auseinanderdrückt, bevor er eingefedert ist; diese Kraft lässt den Dämpfer dann auch beim Ausfedern anschlagen.
Die Negativfeder ist da, um die reine Positivluftkammerkennlinie gegen den Koordinatennullpunkt runterzuziehen und das verursacht die Anlauframpe, die leider bei den Herstellern, die nur ein Negativelastomer einbauen, recht steil ist (es braucht viel Kraft, um den Dämpfer die ersten paar Millimeter zu komprimieren).
Natürlich schlägt der Dämpfer beim Ausfedern nicht hart an, da er ja gegen das Negativelastomer "schlägt", aber wenn die Zugstufe gegen Ende des Ausfederns nicht stärker bremst, kommt man sehr plötzlich an den Ausfeder"anschlag", was dann doch einen gewissen Ruck verursacht.
Bei einer fast nicht vorgespannten Stahlfeder ist dieser Ruck minim klein und auch bei nicht progressiver Zugstufe kaum spürbar.

Ich wünschte mir für meine Rahmen eine Gesamtkennlinie, die vom Koordinatennullpunkt ausgeht und dann bis in die Hälfte des Federwegs linear oder leicht progressiv ist, um dann langsam stärker progressiv zu werden. So müsste man den Dämpfer nicht mit schwachem Druck fahren, um auf den Sag zu kommen, was eine zu flache Kennlinie nach dem Sag zur Folge hätte und könnte den Federweg trotzdem schön ausnutzen.



Edelziege schrieb:
Da hast Du Recht, wobei ich da aber der Meinung bin, daß das sehr schnell zu einer Überforderung der Kunden führt. Wer kann schon beurteilen, zu genau welcher Änderung der neue Dämpfer führt. Mal davon abgesehen, daß es gar nicht so einfach ist, da an harte Zahlen zu kommen und die auch weiterverarbeiten zu können. Das schaffen ja nicht einmal die Hersteller, die in denselben Rahmen einmal einen Stahlfederdämpfer und dann einen Luftdämper einbauen... Zum Glück ist es ja nicht mehr so häufig. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege

Es gibt durchaus Rahmen, in welche Stahlfederdämpfer und Luftdämpfer eingebaut werden können und in beiden Fällen gut funktionieren (leicht oder stärker progressiv angelenkte Rahmen). Der DT SSD 210 hat eine recht stahlfederähnliche Kennlinie und kann problemlos anstelle eines Stahlfederdämpfers eingebaut werden (von der Kennlinie her, ob die Temperatur oder die Ölmenge ein Problem wird, ist eine andere Frage), baut man einen Swinger Air anstelle eines Stahlfederdämpfers ein, hat man halt im mittleren Bereich eine flachere Kennlinie, was für Fahrer, die mehr Komfort spüren wollen, durchaus erwünscht ist, solange sie das stärkere "Durchsacken" des Dämpfers nicht stört.
Bei degressiv angelenkten Rahmen würde ich keinen Stahlfederdämpfer einbauen, da der Dämpfer damit schnell auf den Endanschlagselastomer durchschlagen würde, oder eine für den mittleren Bereich zu harte Feder gefahren werden müsste.

Gruss
Dani
 
Dani schrieb:
Der DT Dämpfer (SSD 210 oder 225, nicht 190) hat eine recht schöne Progression, der würde wahrscheinlich gut ins Nicolai Bass passen.
Der SPV Air schluckt zwar grosse Schläge noch ein wenig besser, ist aber weniger progressiv, wie schon oben beschrieben.

@Dani: was ist beim 190 anders? Hast du da schon mal eine Kennlinie gesehen oder gemessen?

"Anfühlen" tut er sich sehr gut in meinem Helius CC (sackt weniger ein als der 210, weniger Wippen, fahre ihn mit viel Sag im Moment, bin aber noch am Testen/Rumprobieren).
 
elendil schrieb:
@Dani: was ist beim 190 anders? Hast du da schon mal eine Kennlinie gesehen oder gemessen?

"Anfühlen" tut er sich sehr gut in meinem Helius CC (sackt weniger ein als der 210, weniger Wippen, fahre ihn mit viel Sag im Moment, bin aber noch am Testen/Rumprobieren).

Der 190-er hat keine verschiebbare "Trennwand" zwischen Positivkammer und Negativelastomer, die das Ansprechen feiner macht. Bei SSD 210 und dem HVR drückt die Luft - Kolbenstange zuerst ein Elastomer zusammen, bevor sich die Trennwand bzw der eigentliche Luftkolben zu bewegen beginnt, somit ist die Kennlinie das SSD 210 und des HVR im linken Bereich linearer, die Anlauframpe viel weniger steil. Eigentlich sollte der SSD 210 weniger durchsacken als der 190-er , wenn beide mit demselben Sag gefahren werden...
Der 190-er bewegt sich weniger willig in den Sagzustand, meinst Du das mit weniger einsacken?
Gruss
Dani
 
Dani schrieb:
Der 190-er hat keine verschiebbare "Trennwand" zwischen Positivkammer und Negativelastomer, die das Ansprechen feiner macht. Bei SSD 210 und dem HVR drückt die Luft - Kolbenstange zuerst ein Elastomer zusammen, bevor sich die Trennwand bzw der eigentliche Luftkolben zu bewegen beginnt, somit ist die Kennlinie das SSD 210 und des HVR im linken Bereich linearer, die Anlauframpe viel weniger steil. Eigentlich sollte der SSD 210 weniger durchsacken als der 190-er , wenn beide mit demselben Sag gefahren werden...
Der 190-er bewegt sich weniger willig in den Sagzustand, meinst Du das mit weniger einsacken?
Gruss
Dani

"Weniger willig" ist gut, der sinkt ziemlich langsam ein sogar. Stört aber nicht, passiert ja nur beim Aufsteigen. Er spricht auch feiner an, insgesamt doch ein großer Unterschied zum 210, den ich so nicht erwartet hätte. Mit Wegsacken habe ich schon das normale Wegsacken gemeint im Fahrbetrieb, aber es kann auch gut sein, dass das an anderen Paramtern liegt die ich in letzter Zeit geändert habe, deswegen hat mich das mal interessiert inwiefern du den SSD190 schon unter die Lupe genommen hast und ein paar harte Fakten nennen kannst. Er fährt sich auf jeden Fall Klasse, keine Frage, und der 210 war schon sehr gut.
 
Dani schrieb:
?????
wenn die Gesamtkennlinie in der ersten Hälfte linear ist (und vom Nullpunkt ausgeht!), gerade dann hat man kein hartes Anschlagen des Dämpfers beim Ausfedern. Bei einer eher steilen Anlauframpe, die vielleicht nicht mal bei Null beginnt, da schlägt der Dämpfer beim Ausfedern eher hart an. Das heisst ja nichts anderes, als dass schon eine Kraft den Dämpfer auseinanderdrückt, bevor er eingefedert ist; diese Kraft lässt den Dämpfer dann auch beim Ausfedern anschlagen.
Bisher habe ich noch keine Gesamtkennlinie gesehen, die vom Nullpunkt ausgeht und ín der ersten Hälfte des Federweges linear ist, sofern man inklusive Negativfeder berechnet.
Und in der Regel ist es ja so, daß schon eine Kraft den Dämpfer auseinanderdrückt, bevor er eingefedert ist. Sonst erreicht der Dämpfer ja nie die volle ausgezogene Länge. Deshalb muß ja auch die Negativfeder auf den Dämpferdruck abgestimmt werden.


Dani schrieb:
Die Negativfeder ist da, um die reine Positivluftkammerkennlinie gegen den Koordinatennullpunkt runterzuziehen und das verursacht die Anlauframpe, die leider bei den Herstellern, die nur ein Negativelastomer einbauen, recht steil ist (es braucht viel Kraft, um den Dämpfer die ersten paar Millimeter zu komprimieren).
Warum braucht es viel Kraft, um den Dämpfer die ersten paar mm zu komprimieren, wenn die Kennlinie durch Null geht? Dann fängt es ja auch erstmal mit Null Kraft an.
Wobei auch hier wieder fraglich ist, ob die Kraft durch den Nullpunkt gehen sollte. Das sehe ich nicht so. Und das wäre bei Dämpfern mit Negativfeder auch nur dann der Fall, wenn der Dämpferdruck die Negativfeder beim Ausfedern nicht komplett komprimiert. Die Dämpferlänge erreicht also nie Nennwert, der Dämpfer beim Ausfedern durch die Reibung die ursprüngliche Länge nicht wieder...


Dani schrieb:
Natürlich schlägt der Dämpfer beim Ausfedern nicht hart an, da er ja gegen das Negativelastomer "schlägt", aber wenn die Zugstufe gegen Ende des Ausfederns nicht stärker bremst, kommt man sehr plötzlich an den Ausfeder"anschlag", was dann doch einen gewissen Ruck verursacht.
Bei einer fast nicht vorgespannten Stahlfeder ist dieser Ruck minim klein und auch bei nicht progressiver Zugstufe kaum spürbar.

Hier auch wieder die Frage, ob das Ziel ist, mit fast nicht vorgespannter Stahlfeder zu fahren.

Dani schrieb:
Ich wünschte mir für meine Rahmen eine Gesamtkennlinie, die vom Koordinatennullpunkt ausgeht und dann bis in die Hälfte des Federwegs linear oder leicht progressiv ist, um dann langsam stärker progressiv zu werden. So müsste man den Dämpfer nicht mit schwachem Druck fahren, um auf den Sag zu kommen, was eine zu flache Kennlinie nach dem Sag zur Folge hätte und könnte den Federweg trotzdem schön ausnutzen.

Ich glaube da liegt der Knackpunkt, der unsere Positionen da durchaus vereinbar macht. :-) Von wie viel Sag gehst Du da denn aus?
Eine solche wie von Dir beschriebene Kennlinie halte ich für sinnvoll für abfahrtsorientierte Räder mit viel Federweg.
Warum:
- Man muß mit viel Sag fahren (bis zu 50%), damit bei der Abfahrt bei entsprechender Gewichtsverlagerung der Sag wieder stimmt.
- Trotz des großen Sag darf der Hinterbau nicht zu oft durchschlagen, also muß der Federweg zum Ende hin recht progressiv sein.

Für CC oder Touren finde ich aber eine durchgängig leicht progressive und flache Kennline sinnvoller. Und zwar mit relativ wenig Sag gefahren. Das ist einfach uphill- und flachlandtauglicher.



Dani schrieb:
Es gibt durchaus Rahmen, in welche Stahlfederdämpfer und Luftdämpfer eingebaut werden können und in beiden Fällen gut funktionieren (leicht oder stärker progressiv angelenkte Rahmen). Der DT SSD 210 hat eine recht stahlfederähnliche Kennlinie und kann problemlos anstelle eines Stahlfederdämpfers eingebaut werden (von der Kennlinie her, ob die Temperatur oder die Ölmenge ein Problem wird, ist eine andere Frage), baut man einen Swinger Air anstelle eines Stahlfederdämpfers ein, hat man halt im mittleren Bereich eine flachere Kennlinie, was für Fahrer, die mehr Komfort spüren wollen, durchaus erwünscht ist, solange sie das stärkere "Durchsacken" des Dämpfers nicht stört.
Bei degressiv angelenkten Rahmen würde ich keinen Stahlfederdämpfer einbauen, da der Dämpfer damit schnell auf den Endanschlagselastomer durchschlagen würde, oder eine für den mittleren Bereich zu harte Feder gefahren werden müsste.

Gruss
Dani

Das sehe ich eben nicht so. Baut man einen Luftdämpfer anstelle eines Stahlfederdämpfers ein, hat man im mittleren Bereich zwar eine flachere Kennlinie, die gesamte Kennlinie liegt aber unterhalb der Kennlinie des Rades mit Stahlfederdämpfer, gleiche Maximalkraft vorausgesetzt. Also führt das zu mehr Sag... Pumpt man dann mehr Luft auf, um gleichen Sag zu erreichen, hat man eine höhrere Maximalkraft und nutzt den Federweg nicht mehr aus...
Vielleicht bin ich da auch zu perfekt, aber für mich gehören Rad und Dämpfer zusammen. Wobei es durchaus mal vorkommen kann, daß es noch einen Dämpfer gibt, der gut reinpaß. Oder sogar einen der das Rad besser macht. Aber dann wurden die Fehler schon bei der Auslegung auf den ersten Dämpfer hin gemacht. Das Ganze natürlich mal abgesehen von unterschiedlichem Geschmack :-) Was den einen freut, muß der andere nicht mögen. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Edelziege schrieb:
Bisher habe ich noch keine Gesamtkennlinie gesehen, die vom Nullpunkt ausgeht und ín der ersten Hälfte des Federweges linear ist, sofern man inklusive Negativfeder berechnet.
Und in der Regel ist es ja so, daß schon eine Kraft den Dämpfer auseinanderdrückt, bevor er eingefedert ist. Sonst erreicht der Dämpfer ja nie die volle ausgezogene Länge. Deshalb muß ja auch die Negativfeder auf den Dämpferdruck abgestimmt werden.

Natürlich gibt es keine Gesamtkennlinie, die in der ersten Hälfte linear ist, das ist aber ein "Ideal", an welches ich die Gesamtkennlinie annähern möchte.
Dass die Kennlinie nicht genau von Null Kraft auf den Dämpfer startet, ist mir auch klar.

Welche Eigenschaften wünsche ich mir für ein Bike?
1. Beim Uphill sollte die grössere (Gewichts-) Kraft auf den Dämpfer nicht ein sehr starkes eintauchen des Dämpfers im Vergleich zum Sagpunkt in der Ebene zur Folge haben, da sonst die Front des Bike schnell zu steigen beginnt: Kennlinie sollte vom Sagpunkt an nach rechts nicht zu flach sein.
2. Beim Downhill sollte die kleinere (Gewichts-) Kraft auf den Dämpfer nicht ein so starkes Ausfedern des Dämpfers zur Folge haben, dass er in einen steilen Bereich der Gesamtkennlinie (Anlauframpe) kommt, wo feine Schläge nicht gross zu einem Einfedern des Dämpfers führen (Mangel an Sensibilität ist die Folge), zusätzlich würde die Überschlagstendenz grösser: Die Anlauframpe sollte nicht zu steil sein bzw links von der Dämpferposition beim Downhill sein.
3. Leichte Gewichtverlagerungen auf dem Bike sollten keine zu grossen Ein- oder Ausfederbewegungen zur Folge haben: Gesamtkennlinie um den Sag sollte nicht zu flach sein.
4. Der Federweg sollte gut ausnutzbar sein: Die Endprogression sollte nicht zu früh einsetzen und nicht zu steil nach oben führen, das setzt eine eher grosse (lange) Luftkammer voraus.
5. Vom Sag an sollte man noch relativ viel Restfederweg haben = mehr Reserven: Nicht zu viel Sag fahren, 20-30% am Dämpfer, je nach Einsatzgebiet.
6. Ich möchte nicht mehr oder weniger pumpen müssen, nur weil ich einmal einen vollen Rucksack mitnehme und dann wieder mal weniger: Hier ist es so, dass beim Viergelenker / VPP die Federung nur in einem kleinen Bereich möglichst neutral arbeitet, sprich, relativ unabhängig von Tretbewegungen ist. Um in diesem Bereich zu bleiben, sollte der Sag in der Ebene in einem relativ engen Bereich liegen. Beim Eingelenker spielt es keine grosse Rolle, ob man jetzt etwas mehr oder weniger Sag fährt, dort ist dieser Punkt irrelevant (ausser für die Geometrieveränderung für Berg- und Talfahrten): Die Kennlinie sollte um den Sagbereich nicht zu flach sein.

Was habe ich sonst noch vergessen?





Edelziege schrieb:
Warum braucht es viel Kraft, um den Dämpfer die ersten paar mm zu komprimieren, wenn die Kennlinie durch Null geht? Dann fängt es ja auch erstmal mit Null Kraft an.
Wobei auch hier wieder fraglich ist, ob die Kraft durch den Nullpunkt gehen sollte. Das sehe ich nicht so. Und das wäre bei Dämpfern mit Negativfeder auch nur dann der Fall, wenn der Dämpferdruck die Negativfeder beim Ausfedern nicht komplett komprimiert. Die Dämpferlänge erreicht also nie Nennwert, der Dämpfer beim Ausfedern durch die Reibung die ursprüngliche Länge nicht wieder...

Wenn die Kennlinie in den ersten paar Millimetern steil ist, braucht es für die ersten paar Millimeter Federweg auch viel Kraft, wenn der Kraftaufwand bei Null Millimetern auch bei Null Newton beginnt, dann aber steigt er rasch an...




Edelziege schrieb:
Hier auch wieder die Frage, ob das Ziel ist, mit fast nicht vorgespannter Stahlfeder zu fahren.

Hier würde ich sagen, dass das erstens Geschmackssache ist und abhängt von der Vorliebe des Fahrers und der verfügbaren Stahlfeder und zweitens auch von der Kennlinie des Fullies abhängig ist.
Aus den oben von mir aufgelisteten Punkten, die mir wichtig sind, geht ein Punkt relativ klar hervor: Die Kennlinie sollte um den Sag nicht allzu flach sein. Bei der Stahlfeder ist das ja automatisch schon erfüllt. Fährt man nun eine weichere Stahlfeder mit mehr Vorspannung, nutzt man bei gleicher Schlaggrösse mehr Federweg aus, da die Gesamtkennlinie flacher ist. Das Bike fühlt sich komfortabler an, man kommt aber bei grossen Schlägen schneller an den Endanschlagspuffer. Bei SPV oder ähnlichen Dämpfern kann man das Durchschlagen gut durch entsprechende Druckstufendämpfung verhindern, bei andern geht das nicht. Hier ist eine degressive Hinterbaukennlinie nicht von Vorteil.
Eine härtere Feder muss nicht vorgespannt werden, sie fühlt sich aber etwas weniger komfortabel an, dafür kommt man bei grossen Schlägen weniger schnell an den Endanschlag.
Nach meiner Erfahrung muss die Hinterbaukennlinie progressiv sein, damit man bei Stahlfederdämpfern bei grossen Schlägen / Landungen nicht dauernd auf das Endanschlagselastomer kommt. Eine härtere Feder entschärft die Problematik etwas.


Edelziege schrieb:
Ich glaube da liegt der Knackpunkt, der unsere Positionen da durchaus vereinbar macht. :-) Von wie viel Sag gehst Du da denn aus?
Eine solche wie von Dir beschriebene Kennlinie halte ich für sinnvoll für abfahrtsorientierte Räder mit viel Federweg.
Warum:
- Man muß mit viel Sag fahren (bis zu 50%), damit bei der Abfahrt bei entsprechender Gewichtsverlagerung der Sag wieder stimmt.
- Trotz des großen Sag darf der Hinterbau nicht zu oft durchschlagen, also muß der Federweg zum Ende hin recht progressiv sein.

Für CC oder Touren finde ich aber eine durchgängig leicht progressive und flache Kennline sinnvoller. Und zwar mit relativ wenig Sag gefahren. Das ist einfach uphill- und flachlandtauglicher.

Ich ging bei "meiner" Kurve mit zuerst linearem Bereich und dann progressivem Verlauf (nicht stark progressiv, erst ganz gegen Schluss deutlich progressiv) von 20-30 % Sag aus.
"Deine" Kurve führt sicher zu einem komfortableren Hinterbau, aber dafür hast Du genau das Problem von starken Federbewegungen bei Gewichtsverlagerung und wenn Du mit nur wenig Sag fährst, dann bist Du in einem steilen Kurvenabschnitt und beim steil Runterfahren hast Du keinen Komfort mehr auf kleine Schläge.






Edelziege schrieb:
Das sehe ich eben nicht so. Baut man einen Luftdämpfer anstelle eines Stahlfederdämpfers ein, hat man im mittleren Bereich zwar eine flachere Kennlinie, die gesamte Kennlinie liegt aber unterhalb der Kennlinie des Rades mit Stahlfederdämpfer, gleiche Maximalkraft vorausgesetzt. Also führt das zu mehr Sag... Pumpt man dann mehr Luft auf, um gleichen Sag zu erreichen, hat man eine höhrere Maximalkraft und nutzt den Federweg nicht mehr aus...
Vielleicht bin ich da auch zu perfekt, aber für mich gehören Rad und Dämpfer zusammen. Wobei es durchaus mal vorkommen kann, daß es noch einen Dämpfer gibt, der gut reinpaß. Oder sogar einen der das Rad besser macht. Aber dann wurden die Fehler schon bei der Auslegung auf den ersten Dämpfer hin gemacht. Das Ganze natürlich mal abgesehen von unterschiedlichem Geschmack :-) Was den einen freut, muß der andere nicht mögen. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege

Die Anlauframpe beim Luftdämpfer führt dazu, dass der erste Teil der Kurve rechts von der Rampe relativ weit oben liegt, daher kann man einen eher kleineren Druck fahren, um auf den gleichen Sagwert zu kommen wie der Stahlfederdämpfer.
Es stimmt, dass die Kurve des Stahlfederdämpfers "rechts" vom Sag (bei gleichen Sagwerten!!) für lange Zeit über derjenigen des Luftdämpfers liegt, aber wer sagt dann, dass der Luftdämpfer, wenn man ihn so pumpt, dass man den gleichen Sag fährt wie beim Stahlfederdämpfer, nicht trotzdem den gleichen Federweg ausnutzen kann? Das kommt ja nur auf die Länge der Luftkammer an, die bestimmt dann, wie früh die starke Endprogression einsetzt, die die Kurve über die "maximale" Kraft hinausführt.

Somit kommt es sehr stark auf den verwendeten Luft - Dämpfer an.
Wir haben viel Erfahrung mit Manitou Luft- und Stahlfederdämpfern auf demselben Modell und es gibt da einen riesigen Unterschied zwischen dem 04-er und dem 05-er Manitou Luftdämpfer. Beim 04-er konnte man den Luftdämpfer (bei gleichem Sag wie beim Stahlfederdämpfer) gut durchschlagen, da die Luftkammer relativ lang war und das interne Anschlagelastomer sehr knapp bemessen, beim 05-er ist das nicht mehr möglich, trotzdem nutzt man den Federweg (bei nicht extrem progressivem Hinterbau) noch gut aus.
Beim Fox AVA Dämpfer mit verstellbarer Luftkammer kann man sogar die Position der Endprogression bestimmen, wobei sie nach meinem Gefühl maximal nicht weiter hinten kommt als beim Manitou 05-er Dämpfer.

Schade, dass man nicht einfach so schnell eine Gesamtkennlinie nach Wunsch "bauen" kann und sie dann testen, dann fände man wohl eher eine schlüssige Antwort...

Gruss
Dani
 
Dani schrieb:
Natürlich gibt es keine Gesamtkennlinie, die in der ersten Hälfte linear ist, das ist aber ein "Ideal", an welches ich die Gesamtkennlinie annähern möchte.
Dass die Kennlinie nicht genau von Null Kraft auf den Dämpfer startet, ist mir auch klar.

Welche Eigenschaften wünsche ich mir für ein Bike?
1. Beim Uphill sollte die grössere (Gewichts-) Kraft auf den Dämpfer nicht ein sehr starkes eintauchen des Dämpfers im Vergleich zum Sagpunkt in der Ebene zur Folge haben, da sonst die Front des Bike schnell zu steigen beginnt: Kennlinie sollte vom Sagpunkt an nach rechts nicht zu flach sein.
2. Beim Downhill sollte die kleinere (Gewichts-) Kraft auf den Dämpfer nicht ein so starkes Ausfedern des Dämpfers zur Folge haben, dass er in einen steilen Bereich der Gesamtkennlinie (Anlauframpe) kommt, wo feine Schläge nicht gross zu einem Einfedern des Dämpfers führen (Mangel an Sensibilität ist die Folge), zusätzlich würde die Überschlagstendenz grösser: Die Anlauframpe sollte nicht zu steil sein bzw links von der Dämpferposition beim Downhill sein.
3. Leichte Gewichtverlagerungen auf dem Bike sollten keine zu grossen Ein- oder Ausfederbewegungen zur Folge haben: Gesamtkennlinie um den Sag sollte nicht zu flach sein.
4. Der Federweg sollte gut ausnutzbar sein: Die Endprogression sollte nicht zu früh einsetzen und nicht zu steil nach oben führen, das setzt eine eher grosse (lange) Luftkammer voraus.
5. Vom Sag an sollte man noch relativ viel Restfederweg haben = mehr Reserven: Nicht zu viel Sag fahren, 20-30% am Dämpfer, je nach Einsatzgebiet.
6. Ich möchte nicht mehr oder weniger pumpen müssen, nur weil ich einmal einen vollen Rucksack mitnehme und dann wieder mal weniger: Hier ist es so, dass beim Viergelenker / VPP die Federung nur in einem kleinen Bereich möglichst neutral arbeitet, sprich, relativ unabhängig von Tretbewegungen ist. Um in diesem Bereich zu bleiben, sollte der Sag in der Ebene in einem relativ engen Bereich liegen. Beim Eingelenker spielt es keine grosse Rolle, ob man jetzt etwas mehr oder weniger Sag fährt, dort ist dieser Punkt irrelevant (ausser für die Geometrieveränderung für Berg- und Talfahrten): Die Kennlinie sollte um den Sagbereich nicht zu flach sein.

Was habe ich sonst noch vergessen?

Moin Dani,

ist denn Deine Kennlinie auch irgendwann mal eher flach? :-) Ich lese immer nur von "nicht zu flach"... Eine Kennlinie, die so aussieht, bedeutet aber wenig Federweg... Was natürlich nicht schlecht sein muß.
Wie viel Sag erwartest Du denn dann uphill bzw. downhill?



Dani schrieb:
Wenn die Kennlinie in den ersten paar Millimetern steil ist, braucht es für die ersten paar Millimeter Federweg auch viel Kraft, wenn der Kraftaufwand bei Null Millimetern auch bei Null Newton beginnt, dann aber steigt er rasch an...

Ja, aber doch insgesamt auf einem Niveau von maximal wenigen hundert N...



Dani schrieb:
Hier würde ich sagen, dass das erstens Geschmackssache ist und abhängt von der Vorliebe des Fahrers und der verfügbaren Stahlfeder und zweitens auch von der Kennlinie des Fullies abhängig ist.
Aus den oben von mir aufgelisteten Punkten, die mir wichtig sind, geht ein Punkt relativ klar hervor: Die Kennlinie sollte um den Sag nicht allzu flach sein. Bei der Stahlfeder ist das ja automatisch schon erfüllt. Fährt man nun eine weichere Stahlfeder mit mehr Vorspannung, nutzt man bei gleicher Schlaggrösse mehr Federweg aus, da die Gesamtkennlinie flacher ist. Das Bike fühlt sich komfortabler an, man kommt aber bei grossen Schlägen schneller an den Endanschlagspuffer. Bei SPV oder ähnlichen Dämpfern kann man das Durchschlagen gut durch entsprechende Druckstufendämpfung verhindern, bei andern geht das nicht. Hier ist eine degressive Hinterbaukennlinie nicht von Vorteil.
Eine härtere Feder muss nicht vorgespannt werden, sie fühlt sich aber etwas weniger komfortabel an, dafür kommt man bei grossen Schlägen weniger schnell an den Endanschlag.
Nach meiner Erfahrung muss die Hinterbaukennlinie progressiv sein, damit man bei Stahlfederdämpfern bei grossen Schlägen / Landungen nicht dauernd auf das Endanschlagselastomer kommt. Eine härtere Feder entschärft die Problematik etwas.

Sehe ich für Stahlfederdämpfer auch so, die Kennlinie des Rahmens sollte progressiv sein, damit insgesamt eine progressive Kennlinie herauskommt. Wie progressiv, das ist Geschmackssache.


Dani schrieb:
Ich ging bei "meiner" Kurve mit zuerst linearem Bereich und dann progressivem Verlauf (nicht stark progressiv, erst ganz gegen Schluss deutlich progressiv) von 20-30 % Sag aus.
"Deine" Kurve führt sicher zu einem komfortableren Hinterbau, aber dafür hast Du genau das Problem von starken Federbewegungen bei Gewichtsverlagerung und wenn Du mit nur wenig Sag fährst, dann bist Du in einem steilen Kurvenabschnitt und beim steil Runterfahren hast Du keinen Komfort mehr auf kleine Schläge.

Hast Du Recht, deswegen habe ich für abfahrtorientierte Räder ja auch eine andere Kurve vorgeschlagen. Wobei ich dann da wiederum 20-30% Sag für eher wenig halte, dann hat man nämlich nichts mehr, wenn es wirklich bergab geht.
Die, bis auf den Negativfederweg, leicht progressive Gesamtkennlinie halte ich für Race oder Touren sinnvoll. Da läuft es dann darauf hinaus, bei besonders steilen Stücken auf den letzten Komfort am Hinterrad zu verzichten. Zugunsten der Zeit im Anstieg oder in der Ebene...





Dani schrieb:
Die Anlauframpe beim Luftdämpfer führt dazu, dass der erste Teil der Kurve rechts von der Rampe relativ weit oben liegt, daher kann man einen eher kleineren Druck fahren, um auf den gleichen Sagwert zu kommen wie der Stahlfederdämpfer.
Es stimmt, dass die Kurve des Stahlfederdämpfers "rechts" vom Sag (bei gleichen Sagwerten!!) für lange Zeit über derjenigen des Luftdämpfers liegt, aber wer sagt dann, dass der Luftdämpfer, wenn man ihn so pumpt, dass man den gleichen Sag fährt wie beim Stahlfederdämpfer, nicht trotzdem den gleichen Federweg ausnutzen kann? Das kommt ja nur auf die Länge der Luftkammer an, die bestimmt dann, wie früh die starke Endprogression einsetzt, die die Kurve über die "maximale" Kraft hinausführt.

Moin Dani,

damit der erste Teil der Kurve relativ weit oben liegt, mußt Du den Dämpfer entsprechend aufpumpen. Tust Du das nicht liegt der erste Teil der Kurve auch nicht weit oben. Allerdings federt der Dämpfer dann evtl. auch nicht ganz aus. Das liegt an der Abstimmung der Negativfeder.
Bei gleichem Sag führt eine progressive Dämpferkennlinie IMMER zu einer höheren Maximalkraft, wenn man mit einer linearen Kennlinie vergleicht. Es kommt in dem Sinne nicht auf die Länge der Luftkammer an, weil die Federrate eines Luftdämpfers, von dem Bereich der Negativfeder abgesehen, durchgehend progressiv ist. Das es da von Dämpfer zu Dämpfer unterschiede gibt, ist klar.


Dani schrieb:
Somit kommt es sehr stark auf den verwendeten Luft - Dämpfer an.
Wir haben viel Erfahrung mit Manitou Luft- und Stahlfederdämpfern auf demselben Modell und es gibt da einen riesigen Unterschied zwischen dem 04-er und dem 05-er Manitou Luftdämpfer. Beim 04-er konnte man den Luftdämpfer (bei gleichem Sag wie beim Stahlfederdämpfer) gut durchschlagen, da die Luftkammer relativ lang war und das interne Anschlagelastomer sehr knapp bemessen, beim 05-er ist das nicht mehr möglich, trotzdem nutzt man den Federweg (bei nicht extrem progressivem Hinterbau) noch gut aus.
Beim Fox AVA Dämpfer mit verstellbarer Luftkammer kann man sogar die Position der Endprogression bestimmen, wobei sie nach meinem Gefühl maximal nicht weiter hinten kommt als beim Manitou 05-er Dämpfer.

Wenn der Luftdämpfer bei gleichem Sag schneller durchschlägt als der Stahlfederdämpfer, kann natürlich auch die Dämpfung eine Rolle spielen. Über Dämpfungskurven haben wir uns ja noch gar nicht unterhalten :-).
Welche "Position" der Endprogression bestimmt man beim Fox AVA? So wie ich das verstehe, wird doch einfach die Gesamtkennlinie progressiver.

Dani schrieb:
Schade, dass man nicht einfach so schnell eine Gesamtkennlinie nach Wunsch "bauen" kann und sie dann testen, dann fände man wohl eher eine schlüssige Antwort...

Gruss
Dani

Kann man schon, aber leider nur im Rechner :-).

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Edelziege schrieb:
Moin Dani,

ist denn Deine Kennlinie auch irgendwann mal eher flach? :-) Ich lese immer nur von "nicht zu flach"... Eine Kennlinie, die so aussieht, bedeutet aber wenig Federweg... Was natürlich nicht schlecht sein muß.
Wie viel Sag erwartest Du denn dann uphill bzw. downhill?

Sagen wir es mal so: Wenn die Anlauframpe sehr hoch ist, muss der Rest der Gesamtkennlinie insgesamt flacher sein, damit sie nicht zu stark ansteigt (wenn man von gleich viel nutzbarem Federweg ausgeht). (Fast) alles, was ich mir wünsche, ist eine weniger hoche Anlauframpe, damit man eben auch beim steil Runterfahren noch einen sensiblen Hinterbau hat, da man noch Sag am Dämpfer hat und nicht in einem steilen Kurvenbereich ist und damit der Hinterbau beim Hochfahren nicht zu stark einsackt.

Ich habe mit genau diesen Problemen praktisch gekämpft, da die Dämpferkennlinie plötzlich von einem Jahr auf das andere stark geändert hatten (viel höhere Anlauframpe beim neueren Dämpfer) und dann zeigten sich bei gleicher Hinterbaukennlinie eben diese Phänomene.
Danach habe ich die Hinterbaukennlinie insgesamt progressiver gemacht (höheres Übersetzungsverhältnis im Sag), damit man den Dämpfer etwas härter pumpen muss, um auf denselbenSag zu kommen. Jetzt ist die Gesamtkennlinie um den Sagbereich etwas steiler und der Dämpfer sackt weniger stark ein und federt auch bei steilen Abfahrten weniger aus. Zusätzlich kommt der Dämpfer weniger schnell an den Anschlag bei grossen Schlägen.

Den Sag bei Uphill und Downhill genau anzugeben, macht in meinen Augen wenig Sinn, da jeder anders auf dem Bike sitzt und auch eine andere Schwerpunkthöhe hat. Ich gehe aber davon aus, dass auch bei steilen Abfahrten noch ca 10-15 % Sag vorhanden sind, wenn in der Ebene 25 % gefahren wird. Bei steilen Anstiegen kann der Sag bis auf 35-40 % ansteigen.



Edelziege schrieb:
Ja, aber doch insgesamt auf einem Niveau von maximal wenigen hundert N...

Nach dem Gefühl beginnt sich der Dämpfer erst so "richtig" zu bewegen, wenn man fast das volle Gewicht auf dem Sattel hat. Ich spreche hier von einem Luftdämpfer mit Negativelastomer. Das würde schon einigen hundert N entsprechen...






Edelziege schrieb:
Hast Du Recht, deswegen habe ich für abfahrtorientierte Räder ja auch eine andere Kurve vorgeschlagen. Wobei ich dann da wiederum 20-30% Sag für eher wenig halte, dann hat man nämlich nichts mehr, wenn es wirklich bergab geht.
Die, bis auf den Negativfederweg, leicht progressive Gesamtkennlinie halte ich für Race oder Touren sinnvoll. Da läuft es dann darauf hinaus, bei besonders steilen Stücken auf den letzten Komfort am Hinterrad zu verzichten. Zugunsten der Zeit im Anstieg oder in der Ebene...

Bei abfahrtsorientierten Bikes würde ich auch eher 30-35% Sag fahren, allerdings sollte bei geeigneter Kurve auch noch etwas an Sag vorhanden sein, wenn es steil runter geht, auch bei 25 % Sag. Bei Stahlfeder ist das automatisch der Fall, wenn die Feder nicht superstark vorgespannt ist.





Edelziege schrieb:
Moin Dani,

damit der erste Teil der Kurve relativ weit oben liegt, mußt Du den Dämpfer entsprechend aufpumpen. Tust Du das nicht liegt der erste Teil der Kurve auch nicht weit oben. Allerdings federt der Dämpfer dann evtl. auch nicht ganz aus. Das liegt an der Abstimmung der Negativfeder.
Bei gleichem Sag führt eine progressive Dämpferkennlinie IMMER zu einer höheren Maximalkraft, wenn man mit einer linearen Kennlinie vergleicht. Es kommt in dem Sinne nicht auf die Länge der Luftkammer an, weil die Federrate eines Luftdämpfers, von dem Bereich der Negativfeder abgesehen, durchgehend progressiv ist. Das es da von Dämpfer zu Dämpfer unterschiede gibt, ist klar.

Schau mal diese 2 Kurven an, beide haben denselben Sag...http://www.mtb-news.de/forum/attachment.php?attachmentid=107094&stc=1&d=1140709964




Edelziege schrieb:
Wenn der Luftdämpfer bei gleichem Sag schneller durchschlägt als der Stahlfederdämpfer, kann natürlich auch die Dämpfung eine Rolle spielen. Über Dämpfungskurven haben wir uns ja noch gar nicht unterhalten :-).
Welche "Position" der Endprogression bestimmt man beim Fox AVA? So wie ich das verstehe, wird doch einfach die Gesamtkennlinie progressiver.
Viele Grüße von der
Edelziege

Wenn die Luftkammer beim Luftdämpfer sehr lang ist und daher die starke Progression erst nach dem maximal nutzbaren Federweg kommt, dann schlägt der Luftdämpfer durch und zwar der Dämpferkopf auf den Dämpferölbehälter, das passierte zum Beispiel bei der ersten Serie Manitou 04 Luftdämpfer... (mit SPV!)
Klar kommt dann noch die Dämpfung dazu...

Bei Fox AVA wird von aussen die Luftkammer verlängert: die Progression setzt "später" ein. Klar ist immer eine Progression vorhanden, aber die Kurve wird weiter hinten gleich steil (bei demselben Sagwert). Siehe hier: http://www.mtb-news.de/forum/attachment.php?attachmentid=107095&stc=1&d=1140710876

Gruss
Dani
 

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Dani schrieb:
Sagen wir es mal so: Wenn die Anlauframpe sehr hoch ist, muss der Rest der Gesamtkennlinie insgesamt flacher sein, damit sie nicht zu stark ansteigt (wenn man von gleich viel nutzbarem Federweg ausgeht). (Fast) alles, was ich mir wünsche, ist eine weniger hoche Anlauframpe, damit man eben auch beim steil Runterfahren noch einen sensiblen Hinterbau hat, da man noch Sag am Dämpfer hat und nicht in einem steilen Kurvenbereich ist und damit der Hinterbau beim Hochfahren nicht zu stark einsackt.

Ich habe mit genau diesen Problemen praktisch gekämpft, da die Dämpferkennlinie plötzlich von einem Jahr auf das andere stark geändert hatten (viel höhere Anlauframpe beim neueren Dämpfer) und dann zeigten sich bei gleicher Hinterbaukennlinie eben diese Phänomene.
Danach habe ich die Hinterbaukennlinie insgesamt progressiver gemacht (höheres Übersetzungsverhältnis im Sag), damit man den Dämpfer etwas härter pumpen muss, um auf denselbenSag zu kommen. Jetzt ist die Gesamtkennlinie um den Sagbereich etwas steiler und der Dämpfer sackt weniger stark ein und federt auch bei steilen Abfahrten weniger aus. Zusätzlich kommt der Dämpfer weniger schnell an den Anschlag bei grossen Schlägen.

Moin Dani,

bietet Manitou denn keine unterschiedlichen Negativelastomere an? Das ist doch zumindest im OEM-Geschäft so unüblich nicht...

Dani schrieb:
Den Sag bei Uphill und Downhill genau anzugeben, macht in meinen Augen wenig Sinn, da jeder anders auf dem Bike sitzt und auch eine andere Schwerpunkthöhe hat. Ich gehe aber davon aus, dass auch bei steilen Abfahrten noch ca 10-15 % Sag vorhanden sind, wenn in der Ebene 25 % gefahren wird. Bei steilen Anstiegen kann der Sag bis auf 35-40 % ansteigen.

Aber mit irgendeinem Sag muß man doch rechnen. Daß nachher sowiso jeder so fährt wie er will, ist klar...


Dani schrieb:
Nach dem Gefühl beginnt sich der Dämpfer erst so "richtig" zu bewegen, wenn man fast das volle Gewicht auf dem Sattel hat. Ich spreche hier von einem Luftdämpfer mit Negativelastomer. Das würde schon einigen hundert N entsprechen...

Ja, sobald man draufsitzt, spielt die Negativfeder keine große Rolle mehr. Wozu soll sich der Hinterbau bewegen, wenn ich nur meine Hand drauflege?






Dani schrieb:

Da liegt der Sag aber auch bei rund 33%. Und da sehe ich es ja ähnlich wie Du, bei abfahrtsorientierten Rädern.
Zudem geht die Kurve des Luftfederbeins durch den Nullpunkt. Das bedeutet, daß der Hinterbau nicht ganz ausfedert. Außer die Negativfeder wäre so perfekt abgestimmt, daß sich der Nulldurchlauf perfekt am Endanschlag ergibt. In der Regel weden die Negativfedern aber so bemessen, daß bei üblich aufgepumpten Dämpfern der Endanschlag erreicht wird. Die Kurve startet also in der Regel oberhalb des Nullpunktes, oder oben bei sehr geringem Druck rechts davon.
Sind das kN bei der Kraft?


Dani schrieb:
Wenn die Luftkammer beim Luftdämpfer sehr lang ist und daher die starke Progression erst nach dem maximal nutzbaren Federweg kommt, dann schlägt der Luftdämpfer durch und zwar der Dämpferkopf auf den Dämpferölbehälter, das passierte zum Beispiel bei der ersten Serie Manitou 04 Luftdämpfer... (mit SPV!)
Klar kommt dann noch die Dämpfung dazu...

Bei Fox AVA wird von aussen die Luftkammer verlängert: die Progression setzt "später" ein. Klar ist immer eine Progression vorhanden, aber die Kurve wird weiter hinten gleich steil (bei demselben Sagwert). Siehe hier: http://www.mtb-news.de/forum/attachment.php?attachmentid=107095&stc=1&d=1140710876

Gruss
Dani

Genau deshalb bin ich der Meinung, daß das Rad zum Dämpfer passen sollte, oder halt andersherum. Und ich vermeide es immer, von "Einsatz der Progression" zu reden, eben weil sie beim Luftdämpfer die ganze Zeit da ist.
Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären, wie es denn sein kann, daß Räder mit so unterschiedlichen Kennlinien trotzdem mit Luftdämpfer funktionieren, oder eben nicht. :-)
Ich denke mal, wir sind uns schon mal einig, daß unterschiedliche Auslegungen funktionieren können. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Ciao Edelziege

Edelziege schrieb:
Moin Dani,

bietet Manitou denn keine unterschiedlichen Negativelastomere an? Das ist doch zumindest im OEM-Geschäft so unüblich nicht...

Als ich dem Manitou Entwickler an der Eurobike 2004 erzählte, dass mir die Anlauframpe so nicht gefällt wegen der zu flachen Kurve danach und dass sie meiner Meinung nach härtere bzw eventuell längere Negativelastomere einsetzen könnten, war die Antwort, dass es alle anderen absolut gut fänden. Also habe ich die Hinterbauten unserer Bikes geändert, damit sie besser zu den neuen Dämpfern passen. Ich habe danach nicht mehr nach andern Negativelastomeren gefragt, mit dem deutlich progressiveren Hinterbau war es viel besser.
Beim DT SSD 190 bin ich gerade am Testen verschiedener Negativelastomere, um die für uns beste Kurve rauszutüfteln.



Edelziege schrieb:
Aber mit irgendeinem Sag muß man doch rechnen. Daß nachher sowiso jeder so fährt wie er will, ist klar...

Ja, natürlich, ich meinte ja nur, dass Sagwerte für Abfahrt und Anstiege schwer anzugeben sind. Für unsere XC / Marathon / Tourenfullies rechne ich in der Ebene mit etwa 25 % Sag am Dämpfer, für unser Endurofully mit gegen 30 % am Dämpfer, beim FR und DH Fully eher 35% am Dämpfer.




Edelziege schrieb:
Ja, sobald man draufsitzt, spielt die Negativfeder keine große Rolle mehr. Wozu soll sich der Hinterbau bewegen, wenn ich nur meine Hand drauflege?

Das Negativelastomer spielt insofern eine Rolle, als der Hinterbau beim steil Runterfahren bei kurzem, eher weichen Elastomer zu schnell in den steilen Kurvenabschnitt kommt und dann hat das Fully keinen Komfort mehr. Für mich muss auch ein Racefully beim steil Runterfahren noch gut und komfortabel federn, sonst kannst Du ja gleich Hardtail fahren...


Edelziege schrieb:
Da liegt der Sag aber auch bei rund 33%. Und da sehe ich es ja ähnlich wie Du, bei abfahrtsorientierten Rädern.
Zudem geht die Kurve des Luftfederbeins durch den Nullpunkt. Das bedeutet, daß der Hinterbau nicht ganz ausfedert. Außer die Negativfeder wäre so perfekt abgestimmt, daß sich der Nulldurchlauf perfekt am Endanschlag ergibt. In der Regel weden die Negativfedern aber so bemessen, daß bei üblich aufgepumpten Dämpfern der Endanschlag erreicht wird. Die Kurve startet also in der Regel oberhalb des Nullpunktes, oder oben bei sehr geringem Druck rechts davon.
Sind das kN bei der Kraft?

Ich habe es vielleicht zu wenig deutlich geschrieben: Diese Kurven sind reine Theorie, wobei ich sie mehr oder weniger gut den Praxiswerten angeglichen habe. Ich habe sie halt jetzt bei ca 30 % Sag schneiden lassen, es hätten aber auch 20 oder 25 % sein können. Ich wollte ja nur, dass man sieht, dass eben die Stahlfederkurve gegen Ende des Federwegs nicht unbedingt weiter unten sein muss als die Luftdämpferkurve, gleicher Sag vorausgesetzt.
Die Progressionsjurven entsprechen recht gut der Praxis, an den Luftdämpferkurven mit Negativelastomer muss ich noch etwas feilen. Ich weiss, dass die Luftkurve nicht genau durch Null geht, es macht aber für den Vergleich wenig aus.
Irgendwann, wenn wir Zeit und Mittel haben, möchte ich eine Messbank einrichten, wo wir die ganzen Hinterbauten / Kurven ausmessen können.
Bis jetzt benutzen wir in erster Linie den Popometer verschiedener Fahrer, denn die Theorie kann noch so tolle Kurven liefern, wenn es sich in der Praxis nicht so toll anfühlt, dann nützt das auch nichts.
Mit den Theoretischen Kurven möchte ich lernen, Kurven besser interpretieren zu können und Einflüsse von Rahmenprogression etc auf die Gesamtkennlinie besser abschätzen zu können.
In der Praxis hatte sich meine Folgerung, dass der progressivere 05-er Hinterbau die für den weniger progressiven 04-er Hinterbau zu flache Kurve des 05-er Dämpfers etwas kompensiert, absolut bewährt, in der Theorie kann ich jetzt anhand der verschiedenen Kurven "sehen", wo genau der Unterschied stattfindet. Kompensiert die stärkere Progression den höheren Luftdruck, der im progressiveren Hinterbau gefahren werden muss? Wieviel Federweg kann man ausnutzen? Wippt das System deutlich mehr? All diese Fragen haben sich in der Praxis beantwortet, jetzt möchte ich in der Theorie sehen was wo in der Kurve wieviel ausmacht, damit ich zukünftig neue Hinterbauten schon anhand der theoretischen Kurve besser verstehen und einordnen kann.



Edelziege schrieb:
Genau deshalb bin ich der Meinung, daß das Rad zum Dämpfer passen sollte, oder halt andersherum. Und ich vermeide es immer, von "Einsatz der Progression" zu reden, eben weil sie beim Luftdämpfer die ganze Zeit da ist.
Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären, wie es denn sein kann, daß Räder mit so unterschiedlichen Kennlinien trotzdem mit Luftdämpfer funktionieren, oder eben nicht. :-)
Ich denke mal, wir sind uns schon mal einig, daß unterschiedliche Auslegungen funktionieren können. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege

Gruss
Dani
 
Hallo, ich habe eine Reba SL 05/06 mit Motion Control. Die hat mein Händler mir eingebaut, nur leider war kein PopLoc Fernbedienung dabei. Sind die Standard mässig immer dabei, oder nicht? Am rechten Gabelkopf ist ein blauer versteller für compression bis zum Lockout. Meine zweite frage ist, wenn man die Gabel Sperrt also blockiert, müsste sie dann richtig fesst sein, so das nichts mehr geht, oder federt sie trotz allem etwas ein? Ich hab auch schon das Floodgate auf verschiedene weisse eingestellt, und sie federt immer etwas ein!
Ist das normal??????????:confused:

Wenn sich jemand auskennt, bitte um aufklärung!

DANKE!
 
An die Foren-Admins:
Kann bitte mal einer den o.r.a.c.l.e abmahnen, dass er nicht ständig seine anscheinend einzige Frage in jedem möglichen Thread, der meist gar nichts damit zu tun hat, anbringt?

Danke!
 
Moin Dani,

Dani schrieb:
Ciao Edelziege
Als ich dem Manitou Entwickler an der Eurobike 2004 erzählte, dass mir die Anlauframpe so nicht gefällt wegen der zu flachen Kurve danach und dass sie meiner Meinung nach härtere bzw eventuell längere Negativelastomere einsetzen könnten, war die Antwort, dass es alle anderen absolut gut fänden. Also habe ich die Hinterbauten unserer Bikes geändert, damit sie besser zu den neuen Dämpfern passen. Ich habe danach nicht mehr nach andern Negativelastomeren gefragt, mit dem deutlich progressiveren Hinterbau war es viel besser.
Beim DT SSD 190 bin ich gerade am Testen verschiedener Negativelastomere, um die für uns beste Kurve rauszutüfteln.

denke ich auch, daß das der richtige Weg ist.


Dani schrieb:
Ja, natürlich, ich meinte ja nur, dass Sagwerte für Abfahrt und Anstiege schwer anzugeben sind. Für unsere XC / Marathon / Tourenfullies rechne ich in der Ebene mit etwa 25 % Sag am Dämpfer, für unser Endurofully mit gegen 30 % am Dämpfer, beim FR und DH Fully eher 35% am Dämpfer.

Klar, angeben ist nicht so simpel. Ich gehe halt von einem Wert in der Ebene aus und berechne dann den jeweiligen für Anstiege und Abfahrten.



Dani schrieb:
Das Negativelastomer spielt insofern eine Rolle, als der Hinterbau beim steil Runterfahren bei kurzem, eher weichen Elastomer zu schnell in den steilen Kurvenabschnitt kommt und dann hat das Fully keinen Komfort mehr. Für mich muss auch ein Racefully beim steil Runterfahren noch gut und komfortabel federn, sonst kannst Du ja gleich Hardtail fahren...

Deswegen sehe ich die Negativfeder auch nur als Anschlagpuffer. Wobei sich ein Dämpfer ohne Negativfeder bei Abfahrten nicht unbedingt komfortabler fährt. Aber ein Racefully muß bei mir bei wirklich steilen Abfahrten auch nicht mehr komfortabel federn. Den Federweg nutze ich lieber für die anderen 95% der Strecke...

Dani schrieb:
Ich habe es vielleicht zu wenig deutlich geschrieben: Diese Kurven sind reine Theorie, wobei ich sie mehr oder weniger gut den Praxiswerten angeglichen habe. Ich habe sie halt jetzt bei ca 30 % Sag schneiden lassen, es hätten aber auch 20 oder 25 % sein können. Ich wollte ja nur, dass man sieht, dass eben die Stahlfederkurve gegen Ende des Federwegs nicht unbedingt weiter unten sein muss als die Luftdämpferkurve, gleicher Sag vorausgesetzt.
Die Progressionsjurven entsprechen recht gut der Praxis, an den Luftdämpferkurven mit Negativelastomer muss ich noch etwas feilen. Ich weiss, dass die Luftkurve nicht genau durch Null geht, es macht aber für den Vergleich wenig aus.
Irgendwann, wenn wir Zeit und Mittel haben, möchte ich eine Messbank einrichten, wo wir die ganzen Hinterbauten / Kurven ausmessen können.
Bis jetzt benutzen wir in erster Linie den Popometer verschiedener Fahrer, denn die Theorie kann noch so tolle Kurven liefern, wenn es sich in der Praxis nicht so toll anfühlt, dann nützt das auch nichts.
Mit den Theoretischen Kurven möchte ich lernen, Kurven besser interpretieren zu können und Einflüsse von Rahmenprogression etc auf die Gesamtkennlinie besser abschätzen zu können.
In der Praxis hatte sich meine Folgerung, dass der progressivere 05-er Hinterbau die für den weniger progressiven 04-er Hinterbau zu flache Kurve des 05-er Dämpfers etwas kompensiert, absolut bewährt, in der Theorie kann ich jetzt anhand der verschiedenen Kurven "sehen", wo genau der Unterschied stattfindet. Kompensiert die stärkere Progression den höheren Luftdruck, der im progressiveren Hinterbau gefahren werden muss? Wieviel Federweg kann man ausnutzen? Wippt das System deutlich mehr? All diese Fragen haben sich in der Praxis beantwortet, jetzt möchte ich in der Theorie sehen was wo in der Kurve wieviel ausmacht, damit ich zukünftig neue Hinterbauten schon anhand der theoretischen Kurve besser verstehen und einordnen kann.
Gruss
Dani

Mit Sicherheit kein schlechter Ansatz. Ich mache das ähnlich, wobei ich in der Regel gemessene Federkennlinien verwende. Die Kennlinie am Hinterrad errechnet sich dann ja. Zusätzlich lasse ich die Räder allerdings rechnerisch "normierte" Hinternisse überfahren, um unterschiedliche Hinterbaureaktionen vorab beurteilen zu können. Wobei das voraussetzt, daß man auch die Dämpferkennlinien des jeweiligen Dämpfers bekommt.

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Dani schrieb:
Es gibt durchaus Rahmen, in welche Stahlfederdämpfer und Luftdämpfer eingebaut werden können und in beiden Fällen gut funktionieren (leicht oder stärker progressiv angelenkte Rahmen). Der DT SSD 210 hat eine recht stahlfederähnliche Kennlinie und kann problemlos anstelle eines Stahlfederdämpfers eingebaut werden (von der Kennlinie her, ob die Temperatur oder die Ölmenge ein Problem wird, ist eine andere Frage), baut man einen Swinger Air anstelle eines Stahlfederdämpfers ein, hat man halt im mittleren Bereich eine flachere Kennlinie, was für Fahrer, die mehr Komfort spüren wollen, durchaus erwünscht ist, solange sie das stärkere "Durchsacken" des Dämpfers nicht stört.
Bei degressiv angelenkten Rahmen würde ich keinen Stahlfederdämpfer einbauen, da der Dämpfer damit schnell auf den Endanschlagselastomer durchschlagen würde, oder eine für den mittleren Bereich zu harte Feder gefahren werden müsste.

Gruss
Dani
Hi Dani,
ich muss den Thread hier grad nochmal aufwärmen. :)
Ich bin momentan auf der Suche nach einem neuen Dämpfer für mein Shova LT. Hier ein Bild.
http://fotos.mtb-news.de/fotos/showphoto.php/photo/276802/cat/500/ppuser/3997
Nach 1cm Federweg des Dämpfers habe ich genau einen 90° Winkel zwischen Dämpferaufnahme und Aufhängung der Federung. Ab diesem Punkt ist der Rahmen also degressiv wenn ich das richtig verstanden habe.

Verbaut ist ein Manitou Metel RP Dämpfer mit 215mm Einbaulänge und 550er Feder. Die Übersetzung des Hinterbaus ist 533mm/186mm, also 2,86:1.
Ich habe das Problem das ich den Dämpfer mit einer recht harten Feder fahren
muss damit er nicht durchschlägt. Würde ihn gerne ein wenig weicher fahren
und einen Dämpfer mit einstellbarer Progression verbauen.
Was meinst du was besser geeignet ist.
Ein Swinger 4Way Coil oder Air?

Gruß
Patrick
 
Mit dem Swinger Air wird der mittlere Federwegsbereich deutlich softer sein: Der Hinterbau nutzt bei gleicher Schlaggrösse deutlich mehr Federweg aus, Nachteil: Er sackt auch ein wenig mehr durch den Federweg durch.
Durchschlagen wirst Du den Luftdämpfer bei richtiger Progressionseinstellung wohl kaum.
Der Stahlfederdämpfer wird vom Ansprechverhalten her schlechter sein als der Luftdämpfer, das liegt an den anderen Abmessungen des SPV Kolbens im Innern des Dämpfers.
Ohne Dämpfertuning ist der Swinger Air (06) in der Regel deutlich besser ab Werk (Ansprechverhalten, Zugstufe) als der Swinger coil, mit Tuning hat der Stahlfederdämpfer eine bessere Performance als ein ungetunter Luftdämpfer (Swinger Air).
Der Stahlfederdämpfer schlägt bei gleicher Progressionseinstellung schneller durch (auf das Anschlagselastomer) als der Luftdämpfer, das liegt an der mangelnden Progression einer linearen Strahlfeder, der Luftdämpfer sackt im mittleren Federwegsbereich etwas mehr durch den Federweg durch.

Jetzt kannst Du selbst entscheiden...

Gruss
Dani
 
Hallo Dani

Seit dieser Saison fahre ich ein Simplon Lexx mit Rock Shox MC3.3 Dämpfer.
Leider kann ich den Hub des Dämpfers nie wirklich ausnützen. :

Der Dämpfer hat 50mm Hub, bei 55psi hab ich einen Sag von ca 20%, das Fahrverhalten des Bikes ist damit zwar ziemlich gut, aber ich kann nur ca 37mm(75%) ausnutzen. Interessant ist auch, dass wenn ich mit weniger Druck fahre (ca 32% Sag) kann ich auch nur ca 39mm Hub des Dämpfers ausnutzen, was ca 82% entspricht.

Ich nehme mal an das du auch den RS Dämpfer sehr gut kennst, daher: Ist dieser Dämpfer extrem Progressiv ausgelegt?

Welchen Dämpfer könntest du mir empfehlen damit ich den Federweg besser ausnutzen kann?

Zu mir: 60kg, fahre CC und Marathon Rennen
Zum Bike: Simplon Lexx, Einbaulänge Dämpfer: 190mm, Übersetzungsverhältnis: 2.3 : 1
 
Dani schrieb:
Mit dem Swinger Air wird der mittlere Federwegsbereich deutlich softer sein: Der Hinterbau nutzt bei gleicher Schlaggrösse deutlich mehr Federweg aus, Nachteil: Er sackt auch ein wenig mehr durch den Federweg durch.
Durchschlagen wirst Du den Luftdämpfer bei richtiger Progressionseinstellung wohl kaum.
Der Stahlfederdämpfer wird vom Ansprechverhalten her schlechter sein als der Luftdämpfer, das liegt an den anderen Abmessungen des SPV Kolbens im Innern des Dämpfers.
Ohne Dämpfertuning ist der Swinger Air (06) in der Regel deutlich besser ab Werk (Ansprechverhalten, Zugstufe) als der Swinger coil, mit Tuning hat der Stahlfederdämpfer eine bessere Performance als ein ungetunter Luftdämpfer (Swinger Air).
Der Stahlfederdämpfer schlägt bei gleicher Progressionseinstellung schneller durch (auf das Anschlagselastomer) als der Luftdämpfer, das liegt an der mangelnden Progression einer linearen Strahlfeder, der Luftdämpfer sackt im mittleren Federwegsbereich etwas mehr durch den Federweg durch.

Jetzt kannst Du selbst entscheiden...

Gruss
Dani

Danke Dani,
jetzt weiß ich immerhin schonmal über den technischen Hintergrund bescheid.
Ich werde dann wohl den Swinger Air nehmen, zumal der ja auch ein paar
Gramm leichter ist wie der Coil. :)

Vertragen die neuen Luftdämpfer eigentlich seitliche Belastungen? :rolleyes:
Das Morewood ist schon recht steif vom Hinterbau her, aber dennoch
ist der Dämpfer ja direkt mit der Schwinger verbunden.

Ach ja, wenn gibt es eigentlich einen großen Performance Unterschied
zwischen dem Swinger Air/Coil und der Metel Serie?

Gruß
Patrick
 
Wir haben nur Erfahrung mit Manitoudämpfern in 4 Gelenkern ohne grosse seitliche Kräfte, welche der Dämpfer aufnehmen müsste.

Ich kenne die Metel Dämpfer zu wenig gut, um eine Deine Frage mit gutem Gewissen beantworten zu können, Tatsache ist aber wie schon erwähnt, dass ein Swinger Air ab Werk deutlich besser ist als ein Swinger coil (in ein und demselben Rahmen)

Ich kenne Rock Shox Dämpfer wenig bis gar nicht.

Gruss
Dani
 
Dani schrieb:
Wir haben nur Erfahrung mit Manitoudämpfern in 4 Gelenkern ohne grosse seitliche Kräfte, welche der Dämpfer aufnehmen müsste.

Ich kenne die Metel Dämpfer zu wenig gut, um eine Deine Frage mit gutem Gewissen beantworten zu können, Tatsache ist aber wie schon erwähnt, dass ein Swinger Air ab Werk deutlich besser ist als ein Swinger coil (in ein und demselben Rahmen)

Ich kenne Rock Shox Dämpfer wenig bis gar nicht.

Gruss
Dani
Trotzdem danke. :daumen:
Ob der Swinger Air seitliche Kräfte gut weg steckt kann ich
dir in 2-3 Monaten sagen. :)

Gruß
Patrick
 
Ich muss mal diesen Thread reaktivieren, weil ich überlege meinen Pearl 3.3 zu "tunen". Der Dämpfer ist in Verbindung mit dem progressiv angelenken Hinterbau meines Bikes so progressiv, dass ich auch mit sehr viel Sag nur 80% des Federwegs nutzen kann. Im Prinzip gefällt mir schon eine starke Endprogression, da ich gerne mit viel Sag fahren und da sollte der Dämpfer nicht durchschlagen, aber beim Pearl ist es etwas zuviel des Guten ;)
So sieht die Kennlinie (rot) des Hinterbaus mit Dämpfer von der Bike gemessen aus:
kennlinie_pearl_esx.jpg


Die einzige Möglichkeit an diesem Dämpfer irgendwas zu tunen scheint wohl über verschieden Negativfederhärten, von Rock Shox Isolite Cushions genannt.

Die Negativfeder sieht so aus (rot ist die Standardhärte):

pearl.jpg


Ich fahre den Dämpfer mit 4,9 Bar, bei diesem Druck schauen statt den 51mm nur 48mm Hub aus dem Dämpfergehäuse, also nochmal etwas Federwegsreduzierung. Erst bei ca. 8-9 Bar wird der Elastomer so weit komprimiert, dass die vollen 51mm Hub aus dem Dämpferkolben rausschauen. Ich habe mal den Dämpfer testweise ohne Nagativelastomer mit 4,9 Bar aufgepumpt, dann habe ich 53mm Hub.

Der Hinterbau reagiert sehr willig auf Gewichtsverlagerungen und fühlt sich im Anfangs- und Mittelbereich sehr komfortabel an, das wäre ja auch ein Hinweis darauf, dass der Negativelastomer zu hart für mich ist, da wie ich hier gelernt habe, ein starker Negativelastomer die Kennlinie bis zur Mitte hin nach unten zieht.

Da es in Deutschland wohl keine anderen Elastomerhärten außer den Roten zu geben scheint, habe ich vor den Elastomer um die Hälfte zu kürzen. Allerdings würde ich vorher gerne wissen, was ich damit genau beeinflusse ?

Der gekürzte Negativelastomer müsste doch theoretisch weicher werden, somit würde die Kennlinie am Anfang und im mittleren Bereich stärker ansteigen oder habe ich hier einen Denkfehler ?

Was passiert mit der Endprogression ? Angenommen mit dem gekürzten Elastomer hätte ich nun die vollen 51mm Hub zur Verfügung. End spräche das nicht auch einer Verlängerung der Luftkammer um 3 mm und somit einer weniger starken Endprogression oder habe ich da einen Denkfehler ?
Hätten diese 3 mm überhaupt einen nennenswerten Einfluß auf die Endprogression ?
 
Der gekürzte Negativelastomer wird härter und wirkt dann nur noch auf der Hälfte der Länge, auf welcher er vorher die reine Luftkurve "nachunten gezogen hat". Um wieviel wird das Elastomer komprimiert, wenn es mit 4.9 Bar zusammengedrückt wird? Auf dieser Länge zieht es die reine Luftkennlinie nach unten. Wird es auf die Hälfte gekürzt, halbiert sich dieser Wert.
Danach beim weiter Einfedern wird die Luftkurve nicht modifiziert, das heisst, die Endprogression bleibt bestehen.
Der Dämpfer wird mit kürzerem Negativelastomer nur unwilliger einfedern zu Beginn des Federwegs.
Was helfen könnte, wäre ein verschmälern des Negativelastomers, so dass der Querschnitt etwas kleiner wird: Dann wird es weicher und dürfte auch weiter komprimiert werden können.

Gruss
Dani
 
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