Kathmandu
Heute morgen habe ich vor den Augen der Hälfte des Hotelpersonals mein Rad aufgebaut. Endlich steht das hohe Roß wieder auf eigenen Beinen, äh Rädern.
Leider hat die hintere Bremsscheibe beim Transport bisschen was abgekriegt. Nicht viel, aber das Lüftungsspiel ist zu groß und ich muss jedesmal pumpen, bis die Bremse einen Druckpunkt bekommt.
Na egal, erst mal in den nepalesischen Straßenverkehr gestürzt. Der zeichnet sich (Linksverkehr natürlich) durch eine sehr flexible Fahrstreifennutzung bis hin zu einem hochdynamischen Richtungswechselbetrieb aus. Es ist nicht so, dass die Nepali keine Radfahrer kennen würden, aber selten sind sie schon.
Zum üben empfehle ich Palermo oder Catania, aber das hier ist schon noch mal härter, zumal die Straßen auch noch mit allerlei Löchern oder Wasserrinnen aufwarten, wenn sie überhaupt asphaltiert sind.
Der Weg führt mich zur Tourismusbehörde, wo ich schnell das ACAP-Permit und die TIMMS-Karte gelöst habe.
Die napalesische Verwaltung scheint mir eine schlechte Kopie der indischen
zu sein, die wieder eine schlechte Kopie der britischen ist. Aber heute früh war noch nicht viel los und ich war gut vorbereitet (Passbilder, Versicherungsnummer, Pass, Geld).
Dann mal los zum Sightseeing: Am Durbar Square sind die Folgen des Erdbebens 2015 noch unübersehbar. Die meisten eingestürzten oder beschädigten Profangebäude in der Stadt hat man wohl inzwischen abgerissen, aber hier ist noch viel eingerüstet, wie in l'Aquila.
Ein Taubenorakel? Gegen eine kleine Gebühr darf man hier die Tauben füttern und die Dame fotografieren. Bringt bestimmt Glück!
Oder man verbrennt Opfergaben für die Hindugötter.
Mittags habe ich mal bei der
Singletrack-Jenny vorbeigeschaut, die
@stuntzi letztes Jahr leider
nicht kennengelernt hat und ihr Mechaniker hat die verzogene Bremsscheibe ganz gefühlvoll und mit dem richtigen
Werkzeug gerichtet. Der Laden ist wirklich zu empfehlen, wenn man in Kathmandu technische Unterstützung am Bike braucht.
Anschließend habe ich den Busbahnhof gesucht, von dem ich morgen früh nach Besisahar aufbrechen will.
Das sieht eigentlich ganz gut organisiert aus, aber ich habe keine Ahnung, an welchem Schalter ich mein Ticket bekomme.
Und überraschenderweise hat mir auch niemand Hilfe (Tickets) aufgedrängt, wie das sonst oft der Fall ist. Dieses Verkehrsmittel wird offensichtlich nicht oft von Touristen genutzt, jedenfalls habe ich keine gesehen. Fahren die alle im Taxi?
Zum Abschluss dann noch zu der berühmten Swayambhunath Stupa auf dem "Affenberg" von Kathmandu.
Von der anderen Seite ist sie genauso schön.
Affen gibt's natürlich auch.
Ich habe so eine Ahnung, dass ich von diesen Rundlingen noch einige zu sehen bekommen werde.
"Glücksglocke", vermute ich mal. Oder "Peace".
Geschmackvolle Souvenirs gibt's natürlich auch. Leider war mein Rucksack schon zuhause so schwer.
Und dann wollen wir den Tag mal mit diesem Blick über Kathmandu beschließen.
Wirklich beeindruckend ist die Silhouette leider nicht.