Aostatal, Gran Paradiso

Tits Up!
Genau das ist das Plus bei Rundtouren / Durchquerungen: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Klar könnte man sich 7 Tage in dein Bikehotel einmieten und mehr Trails rocken (ausser es ist in AT ;-) - aber wo bleibt das Abenteuer 8-)
 
Natürlich kenne ich solche Steinplatten und auch deren Sinn. Ich bin ja nicht zum ersten Mal unterwegs.
Trotzdem kann ich nur dazu raten, die 400hm zusätzlich in Kauf zu nehmen und eine andere Abfahrt zu machen.

Der Fallere fällt definitiv aus. Punta Leysser sagt mir jetzt auch nix. Meine Route hätte über Pointe Chaligne nach Norden geführt.

Da habe ich direkt eine neue Touridee:
Start im unteren Aostatal in Pont-Saint-Martin. Camporcher. Invergneux. Fallere. St. Bernhard. Col de Mille. Verbier. Sion. Sanetsch. Ziel: Montreux.

Den Vorteil bei Rundtouren nutze ich auch gerade: große Flexibilität bei unerwarteten Ereignissen.
 
Dieses Jahr gar nicht mehr ?

Bin übrigens in La Fouly. Habe nach dem Zwischenstop in Aosta praktisch aus 2,5 Etappen eine gemacht. Erst über den wunderschönen Suonenweg nach Etroubles. Dann ebenfalls sehr schön, aber auch laaange zum Bernard. Zum Schluss noch Fenetre Ferret. Die Abfahrt hat mich etwas genervt. Zu viele Stopper. Aber es war auch schon spät und ich hatte keine Geduld.

So vermurkst war die Tour dann ja gar nicht. Außer dem Fallere habe ich alles wie geplant gefahren.
Ausführlichen Bericht mache ich.
 
Hier noch eine Abendimpression vom Fenetre Ferret.
20200904_175439.jpg

An dem grünen Hügel rechts der Bildmitte zieht sich der Weg zum Col Ferret hinauf, wo wir 6 Tage zuvor noch zwischen 10 und 20 cm Schnee hatten.
Heute habe ich bei der Auffahrt zum Bernard bei mehr als 30 Grad in der Sonne gekocht.
Und Wasser ist bei der Offroad-Auffahrt quasi nicht vorhanden.
 
Super Bild! Super Stimmung! Weiter so!
Das Fenetre Ferret zum Abschluss eines anstrengenden Tourentages ist nochmals ein ziemlicher Hammer.
Haben wir auch so empfunden.
Aber bei dem Wetter! Habt ihr bzw. jetzt nur noch du alleine doch die richtige Tourenzeit rausgesucht.
 
Mal ein Zwischfazit ... oder sollte ich schreiben Endfazit? Aber der Reihe nach. Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin.
Wenigstens das Wetter könnte mittlerweile besser kaum sein.

Erst stand die Tour ganz auf der Kippe.
Der erste Tag versank dann im Schnee. Deshalb keine Bewertung zum Col Ferret. Immerhin ist der kurze Trail von der Elena (geschlossen) runter doch ganz nett.
Der Balkon Ferret rentiert sich meiner Meinung nach nur bei Aussicht.

Zweiter Tag, Bremsendisaster.
Trail Bertone-Courmayeur ist nicht einfach und fiel bei mir mit nur einer Bremse aus. Sonst wäre viel fahrbar gewesen. S3 halt.

Benevolo nach Eau-Rousse passt so sehr gut. Zum Col Rosset ist ja schon alles gesagt. Bei der Querung unten ist sehr viel fahrbar, mit toller Aussicht zum Grand Combin.
Die Kletterpassage hinter dem Manteau fand ich übel. Trotzdem, geniale Etappe.

Col Lauson bei Sonne ist auch viel schöner als im Schneeregen. Und er war komplett schneefrei. Diesesmal bin ich mir erst mal bewusst geworden, wie toll und lange die Abfahrt zur Rif. Sella ist.
Aber dann... ich hätte besser hier zuhören sollen. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, den Col della Rossa zu nehmen. Wir haben es nicht in Erwägung gezogen, da wir nix mehr zu essen hatten. Die Abfahrt von der Rif. Sella nach Valnontey ist nämlich das allerletzte. Eigentlich ein einfacher und schöner Weg. Aber alle paar Meter stehen dort diese bescheuerten Steinplatten senkrecht heraus. Das erstickt jeden Fahrspaß (neben den vielen Wanderern). Leider war mein Mitfahrer da mal kurz unaufmerksam und ist so unglücklich auf seinen Bauch gestürzt, dass die Tour für ihn zu Ende ist.

Ich war heute dann alleine am Invergneux. Das ist ein geiles Ding. Lass es bitte nie zu Ende sein! Nach 1500hm Orgie war ich aber doch mal froh, dass es zu Ende war :)
Der Trailtipp nach Jovencan hat dem Tag dann den goldenen Abschluss gegeben. La Pinata kam mir aber etwas schräg vor. Angeblich war auch nix mehr frei.

Der Mont Fallere fällt leider aus. Morgen muss ich nach Aosta zu dem Verletzten. Und dann irgendwie zurück nach La Fouly.
Die geplante Schlussetappe kann also noch funktionieren.

Verzeiht mir das superlange Posting. Alleine fahren geht ja noch. Abends finde ich es aber megalangweilig.
wir sind vor ein paar Jahren noch hoch auf die Punta Rossa della Grivola mit 3628 m...ziemlich geil...der Trail vom Col ist jedenfalls fein...sind damals dummerweis eeinem falschen Track aus der OSM gefolgt und nicht über das Bivaccio...und denn in so nem dämlichen Geröllfeld gelandet....

Der Trailtipp nach Jovencan ...den hätt ich gern :)
 
Ich ärgere mich auch, dass ich nicht wenigstens noch zum Col della Rossa hoch bin. Ganz nach oben überlass ich lieber dir. Wir haben da nicht denselben Geschmack :)

Den Trail nach Jovencan (Ru d'aberio) habe ich von @baraber.
Den sieht man auf
https://gpsvisualizer.com/atlas/map?url=https://www.alpen-biken.de/alpentour2020/aosta.gpx
Das ist allerdings ein "Zubringertrail". Das heißt, auf dem Weg aus dem Val Cogne nach Aosta sehr sinnvoll. Aber extra hin muss man deswegen nicht. Ist ja schon sehr flaches und waldiges Gelände.
 
Danke
Col Rosset kenn ich auch noch nicht, wir sind 2007 über den Col d´Entrelor
und 2014 nach dem Col Lauson den Bus verpasst und abends noch mal kurz die 1300 Höhenmeter die Straße hoch Eoux Rousses....sehr erfreulich
 
Col Rosset ist W/O eigtl. kein richtiger Pass. Es geht nach dem Col gerade mal 100 hm runter. Wegen der Abfahrt macht man das nicht.
Landschaftlich würde ich ihn jederzeit dem Entrelor vorziehen. Das Hochplateau um den Nivolet ist gigantisch.
Übernachtung in der Benevolo passt auch gut, wenn man nach Eaux Rousses möchte.
Die Abfahrt Lago Doujan Eaux Rousses hat man am Ende dann ja auch, wie beim Entrelor.
 
@wieman01
Col Lauson Ost/West? Das sieht man eher selten. Die Abfahrt ist natürlich spektakulär.
Dürfte oben eng geworden sein mit 7 Leuten :)
Ah, kennst Du das auch?

Wir sind von Cogne her hochgekommen, also tendenziell von Osten hin nach Westen. Das ist auch der einzig sinnvolle Aufstieg, weil es dort viele Stufen und Wanderer gibt. Du willst dort die Wanderpassagen mit den Rädern nicht zerstören und unangenehm auffallen.

Ja, eng ist es dort oben. Die oberen 50 hm sind auch sehr ausgesetzt, man muss immer eine Hand am Führungsseil haben. Aber die Plackerei macht sich bezahlt...
 
Ah, kennst Du das auch?
Col Lauson Ost-West kenne ich nicht. Wie gesagt, das sieht man eher selten, weil alle Berichte, die ich kenne, die andere Richtung nehmen. Obwohl die Abfahrt nach Eaux Rousses sicher reizvoll ist. Wie ausgesetzt es oben ist, mag jeder selbst entscheiden. Ich find's harmlos. Geht auch bei Schnee 8-)
Zu den Stufen und Wanderern sage ich auch in Kürze noch was. Und zwar hier.
 
Col Lauson Ost-West kenne ich nicht. Wie gesagt, das sieht man eher selten, weil alle Berichte, die ich kenne, die andere Richtung nehmen. Obwohl die Abfahrt nach Eaux Rousses sicher reizvoll ist. Wie ausgesetzt es oben ist, mag jeder selbst entscheiden. Ich find's harmlos. Geht auch bei Schnee 8-)
Zu den Stufen und Wanderern sage ich auch in Kürze noch was. Und zwar hier.
Cool, danke für den Bericht. Lese ich heute Nachmittag später ausführlich!

Komisch, dass die meisten das Col in anderer Richtung besteigen. Das ergibt für mich eigentlich weniger Sinn. Zumal man von Osten her kommend an der Hütte Mittagessen kann, bevor man dann zu Col geht.

Ja, ausgesetzt ist das nicht wirklich, ist ja gut gesichert. Nur fahren würde ich da nicht unbedingt.
 
Vielleicht war meine Aussage etwas widersprüchlich... Der Aufstieg von der Seite ist der bessere meiner Meinung nach, weil ein Herunterfahren kaum möglich ist, ohne die Pfade zu beschädigen und viele Wanderer zu verärgern. Die Westseite ist der absolute Abfahrtstraum! Das darf man nicht verpassen, wenn man im Aostatal ist.

Wobei mein persönlicher Favorit Punta Leysser nach dem Rifugio Mont Fallere ist. Der Grat nach dem Gipfel haut einen einfach von den Socken!
 
Komisch, dass die meisten das Col in anderer Richtung besteigen. Das ergibt für mich eigentlich weniger Sinn.
Der Sinn darin ist, dass man von West nach Ost bis auf 3'000 M.ü.M. fahren kann und das Bike nur noch 300 Höhenmeter raufträgt, von Ost nach West aber, von der Hochebene beim Rifugio abgesehen, das Bike über 1'600 Höhenmeter schiebst und trägst.
Die Westseite ist der absolute Abfahrtstraum!
Das stimmt natürlich schon :daumen:
 
3'000 M.ü.M. fahren kann
"Fahren könnte" wenn man kann und will. Ich würde das Ding gerne mal als Tagestour fahren.
Im Rahmen einer Durchquerung mit Mehrtagesrucksack etc. habe ich eher sehr viel geschoben (eigentlich steige ich immer ab bevor das keuchen anfängt)

Aber uns haben junge dynamische Tagestouristen eingeholt - leichtes Gepäck und mit Biss, die sind fast alles gefahren - allerdings waren sie dann ab der Alm mit fahren genauso schnell wie wir mit schieben ;-)

Aber ein wenig neidisch war ich schon
 
Aber uns haben junge dynamische Tagestouristen eingeholt - leichtes Gepäck und mit Biss, die sind fast alles gefahren

so eine steile Vorlage für ein Outing kann ich nicht liegen lassen. Ich habe es dieses Jahr als Tagestour gemacht und trotzdem geschoben :lol: Mein Respekt vor allen, die da hochfahren, egal mit welchem Gepäck.

Ich bin den normalen Weg runter, weil ich sehen wollte, wie er bergauf wäre. Mir geht einfach Ost-West als Tagestour von Cogne mit Rückfahrt über Pila-Gondel/Chamolé und Tsa Sètse-Arpisson-Trail nicht aus dem Kopf :love:
 
Mir geht einfach Ost-West als Tagestour von Cogne mit Rückfahrt über Pila-Gondel/Chamolé und Tsa Sètse-Arpisson-Trail
Die Rückfahrt klingt gut - bin dieses Jahr Ost-West von Cogne auf den Colle della Rossa, was ja bis auf die letzten 300-400hm das gleiche ist.
Kann davon nur abraten - im unteren Teil sind zwar ein paar Abschnitte fahrbar, aber insgesamt ist das fast nur stundenlanges Schiebtragen - und ich bin zwei Tage zuvor West-Ost auf den Louson fast alles gefahren.
 
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