AWK Doppelkammersystem

Weil die ganze Erfindung anscheinend eher mal für die Bikebergsteiger bzw -stolperer gedacht war. Bekanntermaßen fahren die gerne Liteville und das "Versuchskaninchen" KäptnFR gehörte wohl dazu.

Und dass nicht gleich jeder Depp damit herumfährt.:lol::aetsch:
 

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Re: AWK Doppelkammersystem
Gibts dann bald eine Gabel mit komplettem chickadeehill Innenleben, wenn ihr an der Dämpfung auch was macht?
:blah:

Nun ja, bisher nur zwei Prototypen...
Auslöser war die Yari und die neue Revelation. Im Grunde ein tolles Chassis für kleines Geld und mit einer AWK prima abzustimmen. Wenn es jedoch ruppig und schnell wird, versaut einem die MoCo gerne mal die Show. Deswegen haben wir uns die MoCo mal genauer angesehen um die Schwachstellen aufzudecken. Die Zugstufeneinheit ist nicht so verkehrt, die Druckstufensteuerung hat jedoch massig Luft nach oben. Der Ölweg rein in die Moco ist bescheiden, richtig böse wird’s aber wenn das Öl wieder aus der Moco raus soll (Ausfedern), da gibt’s in erster Linie Ölschaum… Damit war das Lastenheft definiert:

Ordentlicher Shimstack für die HS Druckstufe

Sinnvolle LS Verstellung für die LS Druckstufe über 90-100° Stellwinkel

Üppig dimensioniertes check valve für den Rücklauf

Umgesetzt haben wir das dann so:

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Das blaue Teil ersetzt den eingeklipsten ‘Boden‘ der Moco und ist aus Kunststoff gefertigt. Hier werden dann die restlichen Bauteile verankert. Diese Baugruppe ersetzt dann das bestehende Unterteil der MoCo und hat nun ordentliche Ports anstelle der kleinen Bohrungen. Unten ein Foto der teilmontierten Unit (ohne Shims)

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Dann noch mal die Baugruppe in Teilen

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die Unit fertig vormontiert

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und eingebaut in der MoCo

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Im Moment laufen die Abstimmarbeiten des Stacks und die Festigkeitsprüfung. Ob wir daraus ein kommerzielles Produkt machen steht noch nicht zu 100% fest, die Versuche zeigen aber schon in der ersten Auslegung vielversprechende Ergebnisse. Problem gibt es z.Z. bei der Herstellung des Kunststoffteils. Spritzguss ist wegen der hohen Formkosten nicht anwendbar und 3D-Druck nicht stabil genug. Bleibt einfach nur noch Drehen und Fräsen, hier ist dann eventuell die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Ziel muss es sein die Unit unter 100-120€ realisieren zu können, wir arbeiten daran…
Roadmap: Wenn alles glatt durchläuft, sollten wir den design freeze mitte Mai im Kasten haben, dann wäre Juni vielleicht machbar.
 
Hier ist das Upgrade Kit für eine Lyrik mit 170mm. Ich werde es aber trotzdem mal testen wie das zusammen mit der AWK funktioniert.

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Danke für dein Feedback. Es ist nun gut zu wissen dass sich meine Beobachtungen mit deinen Aussagen decken. ;)

Ich fahre eine 170 Lyrik RCT3 mit der LT AWK und hatte nie Probleme mit der Federwegsausnutzung. Mit dem Debonair Airshaft muss wie schon geschrieben der Druck in der HK erhöht werden damit man seinen vorherigen Sag Wert wieder erreicht. In meinem Fall habe ich den Druck in der HK um 7 PSI erhöht bei gleichem AWK Druck wodurch sich bei mir nur das Druckverhältnis zwischen HK und AWK von 1:2 auf 1:1.8 geändert hat. Gestern bin ich mit diesem Setup im „Bikepark“ gefahren und bin bis jetzt vollsten zufrieden.

(@Trail Surfer verlinkt. Er wollte auch ein Feedback zu diesem Thema haben ;))

Kannst du das bitte etwas genauer beschreiben?

Kurzes Update:

Die Ausgangssituation war eine 170mm Lyrik RCT3 mit der Standard Luftkammer und einem Token ab Werk. Meinen ideales Setup habe ich damals bei 75 PSI und einem Token gefunden. Da die Lyrik schon "out of the box" gut funktionierte aber man schon gemerkt hat dass es Ihr im mittleren Federwegsbereich an Halt fehlte habe ich mir damals die AWK geholt. Mit der AWK konnte bzw. musste ich den Druck in der HK gegenüber der Tokenlösung absenken und bin ganz gut mit einem Druckverhältnis von 1:2 (HK/AWK) gefahren. Mein finales Setup lag dann bei 68 PSI in der HK und 136 PSI in der AWK und bin damit bis dato sehr zufrieden gewesen.

Da Thema "Vergrößerung der Negativkammer" hat mich aber trotzdem weiterhin interessiert und als die Luftkappe auf den Markt kam wurde meiner Meinung nach der Wettbewerb neu angekurbelt was man ja schlussendlich in der stetigen Weiterentwicklung der DebonAir Luftkammer verfolgen konnte. Ralph und ein anderer User hatten auch ein paar Seiten vorher erklärt wie man die Negativkammer mit einfachen Mitteln vergößern kann was aber im Endeffekt genauso wie die Luftkappe (diese ist nicht kompatibel mit der AWK) keine Option für mich war.
Mit der neuen 2019er DebonAir Luftkammer war ich natürlich direkt wieder angefixt und habe diese sofort bestellt.
Nach dem Einbau konnte man im Stand schon die deutlich geringere Reibung gegenüber der alten Luftkammer bemerken. Um seinen vorherigen Sag wieder zu erreichen muss man den Luftdruck aufgrund der nun größeren Negativkammer in der HK erhöhen. Mit 7 PSI mehr (=75 PSI) und ungeänderten Luftdruck in der AWK (=136 PSI) habe ich angefangen was sich dann im Bikepark auch gut angefühlt hat. Um es einfach mal ausprobiert zu haben tauschte ich die AWK gegen die Serien Topcap (mit einem Token) und ging damit auf die heimischen wurzeligen Trails. Mit diesen Setup musste ich allerings den Druck auf 85 PSI erhöhen um meinen Sag zu erreichen. Was auch direkt auffiel ist dass die Gabel mit diesem Setup irgendwie etwas besser ansprach aber gegenüber der AWK schon merklich weniger Gegendruck im mittleren Federweg hatte. Daraufhin habe ich mir noch ein paar Testberichte zur neuen Lyrik durchgelesen wo es hieß dass Rock Shox einen Druckerhöhung von ca. 10 PSI empfiehlt und die meisten Testfahrer sogar einen Token weniger gefahren sind um den Federweg weiterhin sinnvoll ausnutzen zu können. Die zuletzt genannte Erkenntnis mit der Reduktion eines Token ließ mich nochmal etwas nachdenken und rechnen wobei der Hinweis von Ralph bzgl. der Volumenneutralität der Lyrik LT AWK gegenüber der Serien Topcap mit den entschiedenen Denkanstoß gab.

Nochmal zusammengefasst:

1. Durch die nun größere Negativkammer muss der Luftdruck in der HK erhöht werden damit man wieder seinen vorherigen Sag erreicht.
2. Mit dem höheren Luftdruck und der größeren Negativkammer ist die Linearisierung "out of the box" schon recht gut bzw. besser als vorher.
3. Daurch erhöht sich aber auch die Endprogression, viele Testfahrer fuhren einen Token weniger als vorher.
4. Die Lyrik LT AWK ist gegenüber der Serien Topcap relativ volumenneutral.

Meiner Meinung nach ist das Abändern des Druckverhältnis zwischen HK und AWK die Lösung was sich mit meinem aktuellen Setup auch für mich bestätigt. Den Druck in der HK habe ich um jetzt gegenüber vorher um 10 PSI erhöht (=78 PSI) und das Druckverhältnis von 1:2 über 1:1.8 auf 1:1.6 abgeändert (=125 PSI). Für mich funktioniert dieses Setup sehr gut. Das Ansprechverhalten ist super mit ordentlichen Support in der Mitte und ausreichender Endprogression. Im weiteren Feintuning werde ich noch etwas mit dem AWK Druck spielen bzw. diesen erhöhen.
 
Nun ja, bisher nur zwei Prototypen...
Auslöser war die Yari und die neue Revelation. Im Grunde ein tolles Chassis für kleines Geld und mit einer AWK prima abzustimmen. Wenn es jedoch ruppig und schnell wird, versaut einem die MoCo gerne mal die Show. Deswegen haben wir uns die MoCo mal genauer angesehen um die Schwachstellen aufzudecken. Die Zugstufeneinheit ist nicht so verkehrt, die Druckstufensteuerung hat jedoch massig Luft nach oben. Der Ölweg rein in die Moco ist bescheiden, richtig böse wird’s aber wenn das Öl wieder aus der Moco raus soll (Ausfedern), da gibt’s in erster Linie Ölschaum… Damit war das Lastenheft definiert:

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Im Moment laufen die Abstimmarbeiten des Stacks und die Festigkeitsprüfung. Ob wir daraus ein kommerzielles Produkt machen steht noch nicht zu 100% fest, die Versuche zeigen aber schon in der ersten Auslegung vielversprechende Ergebnisse. Problem gibt es z.Z. bei der Herstellung des Kunststoffteils. Spritzguss ist wegen der hohen Formkosten nicht anwendbar und 3D-Druck nicht stabil genug. Bleibt einfach nur noch Drehen und Fräsen, hier ist dann eventuell die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Ziel muss es sein die Unit unter 100-120€ realisieren zu können, wir arbeiten daran…
Roadmap: Wenn alles glatt durchläuft, sollten wir den design freeze mitte Mai im Kasten haben, dann wäre Juni vielleicht machbar.

Hi Ralf,

ist Lasersintern vielleicht eine Alternative?

Viele Grüße
Tim
 
Hallo Tim,
leider nein, wir haben in der ersten Phase einen Body im SLS Verfahren gemacht und weder die Maßhaltigkeit noch die Festigkeit konnte, für diese Anwendung, überzeugen. Wir sind jetzt auf einen sehr leistungsfähigen Kunststoff gegangen und Drehen/Fräsen den Body. Dies ist nicht die günstigste Methode aber wir sind technisch auf der sicheren Seite.

Die Performance Tests (in Finale) waren so überzeugend, dass wir die erste Charge Teile bereits angeschoben haben, die gepimpte MoCo rennt einfach wie der Teufel.
 
Hat jemand von euch auch Probleme mit dem Luftdruck in der AWK ?
Ich fahre in meiner Pike (2014; 160mm) folgende Drücke: 45HK; knapp 90 AWK.
Nach mehreren Touren stelle ich immer wieder fest, das der Druck in der HK gestiegen und in der AWK gesunken ist.
Teilweise um 5-8 PSI. Daher muss ich nach fast jeder Tour die Kammern überprüfen.

Ist das normal oder sollte ich die AWK mal ausbauen und auf Schäden überprüfen ?
 
Die AWK wurde immer mit Ersatzdichtungen ausgeliefert, bei der Pike AWK (2014-2017) besteht der Dichtsatz aus:

1x Quadring 23,39x3,53, Material NBR, 70Sh
1x O-Ring 8x2, Material NBR, 70Sh

Sind die Ersatzdichtungen nicht mehr auffindbar, gibt es folgende Möglichkeiten:

- Fahrrad Fahrwerk bietet modellspezifische Dichtsätze an
- Dichtungen über lokalen Normteilehändler oder entsprechende Online Händler

Bei den Dichtungen haben wir gängige Formate und Materialien gewählt, somit ist die Beschaffung i.d.R. kein Problem.
Der Wechsel der äußeren Kolbendichtung (Pike 2014-2017) ist unproblematisch, hier muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Quadring nicht ‘umklappt‘. Die innere Kolbendichtung (O-Ring 8x2) erfordert etwas handwerkliches Geschick, im Zweifel sollten man hier einen geübten Mechaniker/Mechanikerin ins Boot holen. Im Grunde kein Hexenwerk aber ein Heißluftgebläse zum lösen der unteren Abschlussschraube (mit Loctite 243 gesichert!) und ‘Angelwerkzeug‘ zum rausfischen des O-Rings sollte schon im Werkzeugbestand sein.
 
Also ein kit, was die moco auf ein performance Niveau mit mst oder fast hebt, aber eben die einfach und zuverlässige Struktur der moco beibehält ist natürlich genial. Einfache Wartung, höhere Zuverlässigkeit und günstiger.

@chickadeehill
Kannst du einen ehrlichen Vergleich punkto stärken und Schwächen mit ein paar der aktuellen konkurrenzkartusche stellen? Ich weiß, du bist natürlich der Hersteller eines der Produkte, aber kein Produkt ist perfekt und jeder Fahrer bzw kunde hat ja andere Schwerpunkte in seinem lastenheft
 
@bansaiman : Deine Frage ist durchaus nachvollziehbar aber wir werden uns hüten Fremdprodukte zu bewerten, sowas hat immer einen unschönen Beigeschmack. Der Markt wird hierzu sicher zeitnah eine Bewertung abgeben. Unser Finale Trip war jedoch sehr aufschlussreich, hier könnte sich die frisierte Yari in einem potenten Umfeld durchaus behaupten. Unsere Gruppe war dabei durchweg gut bestückt, da war von BOS über Fox 36 (17-18) und Rock Shox alles dabei.

Wir glauben dass dieses Upgrade genug Alleinstellungsmerkmale hat. Der Einbau ist ohne zerlegen der Gabel möglich und die Dämpfung ist mit metrischen Shims aufgebaut. Damit wäre eine Individualisierung des Shimstacks, im Bedarfsfall, durchaus möglich. Außerdem sehen wir in diesem Design weiter Vorteile, ein Großteil der Dämpfungsarbeit findet im oberen Standrohr statt, damit ist ein guter Wärmehaushalt sichergestellt, was zu einer gewissen Konstanz im Dämpfungsverhalten führt.
 
Wir glauben dass dieses Upgrade genug Alleinstellungsmerkmale hat
Klingt für mich gut.
Verfügbarkeit der ersten Charge ca. zweite Junihälfte.
Das ist dann aber wiederum schade, ich bräuchte das Teil in der ersten Junihälfte damit ich in der zweiten Junihälfte bei Punta Ala die Gabel testen könnte. Mal sehen, vielleicht könnt Ihr mir früher schon was rüberschubsen ansonsten erst nach dem Urlaub.
 
@bansaiman : Deine Frage ist durchaus nachvollziehbar aber wir werden uns hüten Fremdprodukte zu bewerten, sowas hat immer einen unschönen Beigeschmack. Der Markt wird hierzu sicher zeitnah eine Bewertung abgeben. Unser Finale Trip war jedoch sehr aufschlussreich, hier könnte sich die frisierte Yari in einem potenten Umfeld durchaus behaupten. Unsere Gruppe war dabei durchweg gut bestückt, da war von BOS über Fox 36 (17-18) und Rock Shox alles dabei.

Wir glauben dass dieses Upgrade genug Alleinstellungsmerkmale hat. Der Einbau ist ohne zerlegen der Gabel möglich und die Dämpfung ist mit metrischen Shims aufgebaut. Damit wäre eine Individualisierung des Shimstacks, im Bedarfsfall, durchaus möglich. Außerdem sehen wir in diesem Design weiter Vorteile, ein Großteil der Dämpfungsarbeit findet im oberen Standrohr statt, damit ist ein guter Wärmehaushalt sichergestellt, was zu einer gewissen Konstanz im Dämpfungsverhalten führt.

Klar,verständlich. fragen wollte ich wenigstens mal.

Ist denn der rebound kolben ordentlich beschaffen, sodass allein ein shimming desselben reichen würde? Welches Öl, würdet ihr empfehlen? Würde gerne dieses Bio Öl verwenden, was Bommelmaster verwendet.
 
@bansaiman
Rebound piston sowie hsr sind ganz ok und nicht das bottleneck bei der Serien-MoCo. Öl bleibt 'Serie', macht es einfacher. Ob das alternative Öl auch funktioniert kann ich nicht beurteilen, hier fehlt uns die Erfahrung. Wenn die Viskositäten ähnlich sind spricht aber nichts dagegen.

@tommespommes
Ja, Fahrrad Fahrwerk übernimmt den Vertrieb
 
@chickadeehill es wär cool wenn ihr neben der standard shim-belegung auch noch vorschläge für andere konfigurationen macht, ähnlich wie es der kollege mst auch macht. so kann man z.b. auch eine empfehlung für einsatz mit und ohne awk machen.
 
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