Bikepreiswahnsinn

Auf was möchtest du hinaus?
Auf das was ich schon von Anbeginn gesagt habe. Nämlich, dass auch auf einem Rad ein Mensch sitzt und eure Betrachtungsweisen und Berechnungen deshalb fernab jeglicher Realität sind, da der Mensch keine Maschine ist. Man kann das Gewicht nicht isoliert betrachten, da andere Faktoren weitaus mehr Einfluss haben. Das gilt zumindest für die "normalen" Gewichtsunterschiede von +/- 1kg. Ein 10kg Rad wird hingegen ein vollkommen anderer Typ Fahrrad sein als ein 15kg Rad, deshalb ist ein Vergleich noch unangebrachter.

Wenn du aber 300w schaffst dann eben nicht
Wie schnell fährst du denn bei 300W auf 15%, dass der Luftwiderstand eine Rolle spielt? Vielleicht 7-8km/h?
Ich vermute da überwiegen die positiven Effekte des "Fahrtwinds" durch die Kühlung des Körpers.

Wenn du das alles als Mensch hebst, ist das ein Denkfehler.
Ich nenne das Kraftsport.


Gruß
 
Wie schnell fährst du denn bei 300W auf 15%, dass der Luftwiderstand eine Rolle spielt? Vielleicht 7-8km/h?
Ca 8kmh bei 15% und 12kmh bei 10%. Da ist ein messbarer Unterschied vorhanden.
und eure Betrachtungsweisen und Berechnungen deshalb fernab jeglicher Realität sind, da der Mensch keine Maschine ist. Man kann das Gewicht nicht isoliert betrachten, da andere Faktoren weitaus mehr Einfluss haben. Das gilt zumindest für die "normalen" Gewichtsunterschiede von +/- 1kg. Ein 10kg Rad wird hingegen ein vollkommen anderer Typ Fahrrad sein als ein 15kg Rad, deshalb ist ein Vergleich noch unangebrachter.
Trotzdem gelten Naturgesetze auch für den Menschen.
Wir vergleichen ja extra nur den Einfluss EINES Faktors!
Du kannst jetzt immer ankommen und sagen, dass es noch viele andere Faktoren gibt, die sich auch auswirken.
Darum geht es nicht.

Aber ich glaube das ist vergebene Mühe.
 
Du kannst jetzt immer ankommen und sagen, dass es noch viele andere Faktoren gibt, die sich auch auswirken.
Darum geht es nicht.
Ich denke schon, dass es darum geht, da die Diskussion doch nur entstand weil alte Räder mit neuen verglichen wurden und die neuen schwerer sind. In diesem Fall muss man das komplette Rad samt Fahrer einbeziehen und nicht nur das Mehrgewicht, welches neue Räder mit sich bringen.

Ansonsten ist das mit dem Gewicht ein alter Hut. Es ist logisch, dass sich ein Plus an Gewicht bei angenommenen identischen Bedingungen negativ auf Beschleunigung, Handling und Uphill-Performance auswirkt.

Gruß
 
Ich hab den Wiki Artikel nicht gelesen. Aber wird zufällig drin erwähnt, ob es beim Furzen höher klingt als sonst?
Sie haben damit nicht gesungen. Zumindest steht da nichts davon. Vielleicht hat es bei den Damen die steroidverzerrte Stimme wieder etwas verweiblicht. Wer weiß?
auf einem Rad ein Mensch sitzt und eure Betrachtungsweisen und Berechnungen deshalb fernab jeglicher Realität sind, da der Mensch keine Maschine ist. Man kann das Gewicht nicht isoliert betrachten, da andere Faktoren weitaus mehr Einfluss haben. Das gilt zumindest für die "normalen" Gewichtsunterschiede von +/- 1kg. Ein 10kg Rad wird hingegen ein vollkommen anderer Typ Fahrrad sein als ein 15kg Rad, deshalb ist ein Vergleich noch unangebrachter.
Man kann schon das Gewicht isoliert betrachten. Haben wir ja gemacht. Dass die Betrachtung begrenzt ist, liegt in ihrer Natur. Aber ich weiß schon, was Du meinst.

Wir betrachten rein die zusätzliche Masse, ohne zu beachten was diese Masse denn verursacht. Ein 15kg Rad wird einen robusteren Rahmen, stabilere Laufräder, grobe Offroad-Reifen, eine Federgabel oder sonstige Ausrüstung verbaut haben. Speziell die Reifen wirken sich stark aus.

Ein 10kg Rennrad mit 5kg dran gebunden wird immer noch besser auf der Straße laufen als ein 15kg Enduro. Ein 14kg Enduro wird aber nicht entscheidend besser laufen als ein 15 kg Enduro. Selbst ein 13kg Enduro wird nicht so viel besser laufen, dass der Aufwand in Sachen Leichtbau gerechtfertigt wäre. Zumindest nicht im Privatbereich.
 
Wer sich für die Werte interessiert kann einen der zahlreichen Onlinerechner nehmen, z.B.
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

Ich wollte das Ganze nachvollziehbarer und hab mir ein Excelsheet gemacht.
Vorallem auch, weil es bei der Berechnung immer das Problem gibt, dass einige Faktoren nicht genau bekannt sind und ich abschätzen wollte wie stark sich diese auswirken.

Ich wollte einen Worst Case abbilden, da ich die Aussage "mit 1kg weniger komme ich mindestens X Sekunden früher an" sehr viel hilfreicher finde als "mit 1kg weniger komme ich X Sekunden +- X früher an".

Einer dieser Faktoren ist z.B. die Stirnfläche beim Luftwiderstand.
Wenn man ein wenig mit den Werten spielt merkt man aber schnell, dass der Luftwiderstand kaum Einfluß auf das Ergebnis bei einem Masseunterschied hat.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rollwiderstandskoeffizient.

Der Steigungswiderstand hingegen lässt sich sehr genau berechnen und macht bei einer Bergauffahrt meist mehr als 90% aus. Hier spielt also die Musik.

Beim Beschleunigungswiderstand inkl. seiner rotatorischen Komponente gibt es hingegen viele Unbekannte.
Allein aufgrund der Tatsache weil man kleine und kleinste Beschleunigungen während der Fahrt niemals hinreichend genau abbilden kann.

Bevor man hier unrealistische Werte ansetzt beschränke ich mich also lieber auf den Worst Case.
Danke, den kreuzotter-Rechner kenne ich, mich hätte tatsächlich deine Rechnung interessiert. Ist jetzt aber auch egal, da klar ist, dass dir bewusst war, dass der Unterschied gering ist (auf deiner Feierabendrunde möglicherweise im Sekundenbereich). Trotzdem ist der Unterschied für dich relevant. Das kann ich zwar nicht nachvollziehen, muss ich aber auch nicht. Es sei jedem die eigene Sichtweise vergönnt.

Die 10W Unterschied auf 10km bei 10% Steigung und 5kg Gewichtsdifferenz sind mir dann völlig wurscht, da:
1) der Unterschied so gut wie nie so drastisch ausfällt (könnte mich spontan an keine Ausfahrt erinnern, bei der es innerhalb der Gruppe 5kg Differenz bei den Rädern gab)
2) Menschen die gemeinsam fahren meist ähnliche Streckenprofile haben, der Fahrer mit dem schwereren Rad also vermutlich einfach ein wenig trainierter sein wird
3) man sich leicht in der Mitte treffen kann was die optimale Leistungsabgabe angeht
4) ein guter/schlechter Tag vermutlich einen größeren Unterschied macht
5) der Umfang für viele sowieso Richtung (Halb-)Tagestour geht

Man kann das Gewicht nicht isoliert betrachten, da andere Faktoren weitaus mehr Einfluss haben. Das gilt zumindest für die "normalen" Gewichtsunterschiede von +/- 1kg. Ein 10kg Rad wird hingegen ein vollkommen anderer Typ Fahrrad sein als ein 15kg Rad, deshalb ist ein Vergleich noch unangebrachter.
Ob man das Gewicht jetzt isoliert betrachten kann oder nicht ist mir gleich, mir geht's eben genau darum, dass andere Faktoren weitaus mehr Einfluss haben. Da sind wir wieder bei:
Trotzdem wird der Effekt der Masse des Fahrrads gerne überschätzt.
Das ist deine subjektive Meinung. Ich bin anderer.
Im Grunde liefert @feedyourhead den Beleg für die Überschätzung direkt mit:
Wir bewegen uns hier in einem MTB Fachforum, hier wird nunmal über ein halbes Grad Lenkwinkel, die schnellere Gummimischung und Federkennlinien diskutiert.
Allein für sich genommen wird das alles keine 6 Minuten Zeitdifferenz ausmachen...
Und dennoch ist das alles für mich relevant. Selbst als Nichtraucher.
Zwischen schneller und mittlerer Gummimischung liegen schnell mal 20W (Schwalbes Hans Dampf Pace- vs. Trail-Star)*. Das ist für sich genommen schon deutlich mehr als die 6 Minuten.
500g leichtere und besser rollende Reifen konnten bei mir subjektiv den um ein halbes Grad abgeflachten Sitzwinkel im Sinne der Bergaufperformance nicht kompensieren.

Der Knackpunkt dürfte sein, dass das Gewicht eben einfach zu messen ist und damit gern zum Vergleich herangezogen wird, auch wenn andere Faktoren wesentlich wichtiger sind, aber schwerer bis gar nicht messbar (McNamara Fallacy).

Dass das Gewicht vollkommen egal ist, würde ich nicht behaupten, bei ansonsten identischen Rädern würde ich das leichtere bevorzugen. Im Allgemeinen ist die Gewichtsdifferenz vernachlässigbar, aber in manchen Fällen kann sie auch wichtiger als andere Faktoren sein. Z.B. beim Tragen oder wenn das Streckenprofil ständiges Beschleunigen/Abbremsen erfordert. Auch da ist ein Gewichtsunterschied der Laufräder auf der Uhr mitunter nicht sonderlich groß, subjektiv fühlt sich das leichte Laufrad aber sauschnell mit Vortrieb ohne Ende und das schwere furchtbar träge an. Weniger Gewicht macht hier einfach mehr Spass und darauf kommt's doch am Ende an? :bier:

* Jaja, ich weiß, auf Rolle bei knapp 30km/h mit ca. 40kg Belastung. Die Größenordnung sollte aber klar sein.
 
Wir betrachten rein die zusätzliche Masse, ohne zu beachten was diese Masse denn verursacht. Ein 15kg Rad wird einen robusteren Rahmen, stabilere Laufräder, grobe Offroad-Reifen, eine Federgabel oder sonstige Ausrüstung verbaut haben. Speziell die Reifen wirken sich stark aus.

Ein 10kg Rennrad mit 5kg dran gebunden wird immer noch besser auf der Straße laufen als ein 15kg Enduro. Ein 14kg Enduro wird aber nicht entscheidend besser laufen als ein 15 kg Enduro. Selbst ein 13kg Enduro wird nicht so viel besser laufen, dass der Aufwand in Sachen Leichtbau gerechtfertigt wäre. Zumindest nicht im Privatbereich.
Grundsätzlich ging es doch nicht darum, einen XC-Racer mit einem Enduro zu vergleichen, sondern ein früher leichteres Enduro von vor bspw. 3-5 Jahren mit einem heute schwereren Enduro zu vergleichen.
Abgesehen von leichten Geometrieunterschieden sollten diese Räder beide robust, mit vergleichbaren Komponenten und mit vergleichbaren Reifen ausgestattet sein.
Und auf Basis dieser ähnlichen Räder wäre es zu diskutieren, ob das Gewicht sich auswirkt oder nicht.
Wirkliche Einigkeit scheint man da zunächst nicht zu erzielen.
Inwieweit es eine Rolle spielt, wo das Mehrgewicht am neuen Rad steckt, ist auch nicht aufgedröselt.
Dickere Rohre, längerer Rahmen, stabilere Gabel, längere Vario oder die heute doch deutlich schwereren Reifen (bei unterstelltem ähnlichen Rollwiderstand) mit breiteren Felgen.
Was wirkt sich davon spürbar aus, was nicht?
Kann so etwas wirklich "erfahren" werden, außerhalb von Laborversuchen?
 
Grundsätzlich ging es doch nicht darum, einen XC-Racer mit einem Enduro zu vergleichen, sondern ein früher leichteres Enduro von vor bspw. 3-5 Jahren mit einem heute schwereren Enduro zu vergleichen.
Abgesehen von leichten Geometrieunterschieden sollten diese Räder beide robust, mit vergleichbaren Komponenten und mit vergleichbaren Reifen ausgestattet sein.
Wir sind etwas ins Abstrakte gedriftet, ja, aber wenn wir hier was erörtert haben dann, dass
a) Massenunterschiede weniger ausmachen als man fühlt
b) die Räder von früher eben technisch anders sind und deswegen der Vergleich nicht eins zu eins gesehen werden kann

Moderne Enduros haben halt 29 Zoll Räder, sind länger, haben ein besseres Fahrwerk, bessere Bremsen, robustere Felgen, eventuell mit Einsätzen, massivere Reifen...und wer weiß, vielleicht sogar eine Wasserflasche im Rahmen.

Die sind nicht einfach fett geworden, sondern stärker.
 
hab ne weile nich reingeguckt, welches bike isses jetz geworden?
suchst du noch Inspiration für deinen Testbericht? Ich finde ja du solltest die verschmähten Bikes testen.
Yeti SB irgendwas (leider ist diese Infinity Geschichte irgendwie komisch aber geil gewesen)
Last Tarvo mit Intend, PiRope, Ingrid und Trickstuff (ist leider viel zu leicht und darum total nervös aber tolltolltoll und P/L Sieger)
Pole Klebe-Schraubrahmen (Leider auseinandergefallen)
Commencal im SuperRaceEnduro Aufbau (geht immernoch erstaunlich gut bergauf obwohl es 23 Kilo wiegt, bergab bis zum Bruch der Schlüsselbeine auch eine Wucht, Gewichtssieger)
...
wann treffen wir uns zum weiteren Brainstorming, oder übernimmst du ab hier?
 
Danke, den kreuzotter-Rechner kenne ich, mich hätte tatsächlich deine Rechnung interessiert. Ist jetzt aber auch egal, da klar ist, dass dir bewusst war, dass der Unterschied gering ist (auf deiner Feierabendrunde möglicherweise im Sekundenbereich). Trotzdem ist der Unterschied für dich relevant. Das kann ich zwar nicht nachvollziehen, muss ich aber auch nicht. Es sei jedem die eigene Sichtweise vergönnt.
Wieso?... Die Formeln sind bekannt und öffentlich zugänglich (https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrwiderstand), und wer sich nur für die Werte interessiert und nicht selbst rechnen will nimmt eben einen der Onlinerechner.
Klar hätte ich einfach das Excelsheet hochladen können, aber dann dreht sich die Diskussion die nächsten Seiten nur noch darum, dass das doch völlig klar ist, dass man doch alles viel einfacher rechnen kann, dass man hier einen Zwischenschritt zuviel hat usw usw (wie bei @Pedalkurbler )....

Nochmal kurz zur Einordnung warum Gewicht für mich relevant ist:
Zuerst möchte ich sagen, dass ich zwei XC Hardtails besaß, die 1,5 kg trennten (8,6kg und 10,1kg) aber ansonsten ziemlich ähnlich waren (exakt gleiche Geo z.B.).
Jetzt bin ich hauptsächlich auf einem ca. 9,8 kg schwerem XC Fully unterwegs.
Ich hab also auch in der Praxis erfahren, wie sich solche Gewichtsunterschiede auswirken.
Und ja, es geht in erster Linie ums Bergauffahren. Ich möchte ein Bike das gut bergauf geht. Bei abfahrtsorientierten Bikes wird das Augenmerkt natürlich eher auf die Abfahrt gelegt.

Die Diskussion hier erinnert mich an Aussagen wie "Was du gibts Geld aus, damit dein Vorbau 40g leichter ist? Das merkst doch garnicht beim Fahren!!!"
Klar merkt man das nicht, aber ein Bike besteht nicht nur aus Vorbau.
Und hochgerechnet auf das Bike entspricht der Unterschied vom 80g zum 120g Vorbau dem eines 8kg Bikes zu einem 12kg Bike. Und ja das merkt man durchaus. (Auch wenn einige nicht bereit zu sein scheinen Geld dafür auszugeben weils ihnen nicht wichtig genug ist).

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Gewichtsunterschied.
Es ist nicht NUR das Gewicht, das ein gutes Bike von einem schlechten unterscheidet.
Es sind viele kleine Faktoren die sich aber eben aufsummieren.

Auf meiner Feierabendrunde spar ich auf 55 Minuten Uphill ungefähr zwei Minuten dadurch, dass mein Bike 3kg leichter ist als ein Einstiegsmodell-Komplettbike.
Dann spar ich vielleicht (das sind wirklich nur Beispielswerte) nochmal
2 Minuten, weil ich auf den Rollwiderstand der Reifen schau,
2 Minuten weil die Geo gut passt,
2 Minuten, weil das Fahrwerk effizient arbeitet,
1 Minute, weil der Rahmen steifer ist als ein Alurahmen,
1 Minute, weil der Kettenantrieb effizienter ist als ein Piniongetriebe,

Dann sind wir schon bei 10 Minuten auf nicht mal ne Stunde oder 18%.
Ist das immer noch nicht relevant wenn ein Bike 18% schneller ist als das andre?
Und das obwohl keiner der Faktoren für sich genommen in meinem Beispiel mehr Auswirkungen hatte als das Gewicht.
Wenn jetzt das Gewicht nicht relevant ist, sind dann die anderen Faktoren auch alle nicht relevant, weil sie sich für sich allein genommen zu wenig auswirken?

Im Endeffekt bleibt es aber natürlich eine subjektive Geschichte und lässt sich darauf reduzieren wieviel jemand bereit ist für ein besseres Bike auszugeben. Ein leichtes Bike hat unbestritten Vorteile im Uphill.
Die Anzahl der Euros die jemand bereit ist für z.B. 1% Verbesserung auszugeben ist individuell.

Ich persönlich geb gern Geld für ein Bike aus. Lieber als z.B. für ein Auto. Und ich will ein leichtes Bike. So leicht wie möglich, ohne das andre Faktoren leiden. Deswegen fahr ich z.B. selbst am unter 9,8kg XC Fully eine 4-Kolben Direttissima, eher schwere überdimensionierte Reifen, praktisch keine Teile mit Gewichtsbeschränkung und sicherheitsrelevante Teile wie Lenker und Sattelstütze usw sind sogar für DH freigegeben.

Gewicht ist wichtig, aber andre Faktoren eben auch.
 
Auf meiner Feierabendrunde spar ich auf 55 Minuten Uphill ungefähr zwei Minuten dadurch, dass mein Bike 3kg leichter ist als ein Einstiegsmodell-Komplettbike.
Ausgehend von einem Systemgewicht von 80 kg machen diese 3 kg einen Unterschied von 3,75%. Diese wohl grob gerundeten zwei Minuten sind 3,64%. Das ist bergauf so und läßt sich nicht schönreden. Bei 10 km/h sind das +- 10 cm Rückstand jede Sekunde ... 1 Meter alle 10 Sekunden ... 6 Meter jede Minute.

In einem eingespielten Trainingsteam wird es einmal toleriert, wenn jemand mal experimentelles Material fährt, aber bei den gemeinsamen Trainingsfahrten seine billigen Fehlkäufe aufbrauchen wird nicht akzeptiert. Da kann man dann schaun, wie man die 6 Meter jede Minute zufährt.
 
Wow!
Was aber ist mit dem Trainingsrückstand, den man durch die ganze Rechnerei und das Zeitverplempern hier im Internet einheimst?
Oder geht es hier um den digitalen Applaus?
 
Was aber ist mit dem Trainingsrückstand, den man durch die ganze Rechnerei und das Zeitverplempern hier im Internet einheimst?
Ich mag es nicht den ganzen Tag zu trainieren und irgendwie muß man die restliche Zeit totschlagen. 26 km mit dem Auto habe ich auch schon geschafft.
 
Wenn jetzt das Gewicht nicht relevant ist
wer hat denn gesagt, dass das Gewicht nicht relevant wäre?

sind dann die anderen Faktoren auch alle nicht relevant, weil sie sich für sich allein genommen zu wenig auswirken?
wenn man ein Rad auf eine entsprechende Strecke/Fahrer hin optimiert, dann wird es dort besser laufen. Das wird bei jedem Rennen so gemacht und wirkt sich selbstverständlich in Summe positiv aus.

Dann sind wir schon bei 10 Minuten auf nicht mal ne Stunde
Ob du damit wirklich 10 Minuten schneller bist müsstest du erst einmal testen. Es wird allerdings daran scheitern, dass du kein Einsteigerbike mit Pinion-Getriebe finden wirst.

Ausgehend von einem Systemgewicht von 80 kg machen diese 3 kg einen Unterschied von 3,75%. Diese wohl grob gerundeten zwei Minuten sind 3,64%. Das ist bergauf so und läßt sich nicht schönreden.
3,64% also. Schau ma mal:

Bei 10 km/h sind das +- 10 cm Rückstand jede Sekunde
Wenn du unerwartet auf ein größeres Schneefeld, Sand, Schlamm oder tiefen Splitt triffst, dann ..

2 Minuten, weil ich auf den Rollwiderstand der Reifen schau
.. kannst du das dem Fatbikefahrer noch so oft vorrechnen, er wird einfach entspannt drüberfahren und auf die 3,64% pfeifen während du einsinkst oder stecken bleibst.

Auch würde ein 1kg-Mantel-Fahrer schneller sein, wenn es dir deinen Leichtbaureifen seitlich aufschlitzen sollte. Auch Profil und Grip haben im Gelände große Auswirkungen.

Das Mehrgewicht an Reifen ist in besagten Fällen schneller.


1 Minute, weil der Kettenantrieb effizienter ist als ein Piniongetriebe
Während du bei einem 1x12 GX Antrieb einfach nicht den richtigen Gang findest, weil zwischen 1. und 2. 24% liegen, wählt der Pinion-Fahrer einfach den Zwischengang. Beim GX wirst du hingegen zunächst mühevoll im 2. Gang anfangen, feststellen dass es zu schwer ist und anschließend in den zu kleinen 1. Gang schalten, mit dem du dann eher gemütlich als auf Zeit nach oben fährst. Im Endeffekt ist der Pinion-Fahrer schneller oben. Selbst der alte 3x10 Antrieb ist dem 1x12 in dieser Hinsicht überlegen.

Während du bei >20% Steigung bereits im Zick-Zack fährst oder einen Puls von 180 zusammen hast, schaltet der Pinion Fahrer einfach lässig zwei weitere Gänge runter und kommt in wesentlich besserer Verfassung oben an. Der effizientere und leichtere Antrieb bringt einfach nichts, wenn die Gänge nichts taugen. Bergab ist das Pinion u.U. sowieso schneller, da besserer Schwerpunkt und geringere ungefederte Masse.

Wenn es dir das Schaltwerk abreißt, dann ist der Pinion-Fahrer sogar 60min schneller.

Das Mehrgewicht an Schaltung gewinnt in besagten Fällen.


Gewicht ist wichtig, aber andre Faktoren eben auch.
Wenn man einen leichteren Carbon- statt Alurahmen oder eine XTR- statt Stahlkassette kauft, dann ist das gutes gespartes Gewicht, bei dem man wenig falsch machen kann. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass mehr Gewicht nicht automatisch schlecht und weniger nicht automatisch gut ist.

Man muss das Gesamtpaket aus Fahrer, Strecke und Bike betrachten und deshalb sind eure pauschalen Rechnungen eher Blödsinn und werden in der Praxis hinten und vorne nicht stimmen. Ein MTB ist auch kein Rennrad, das nur auf Asphalt unterwegs ist, wo das vielleicht noch eher klappen würde.

Pinkbike hat mal die Uphill-Effizienz verschiedener Räder gemessen. Dabei haben schwerere Räder oft besser abgeschnitten als leichtere und trotzdem war die gefühlte Anstrengung nochmal eine andere als die der Testergebnisse.

Meine Beispiele sollten übrigens nur zeigen, dass ein Gewichtsvorteil an den falschen Stellen relativ ist und nicht immer 3,64% bringt, sondern wenn es blöd läuft auch mal -50%. Nicht, dass jetzt wieder einer daherkommt und fragt wie ich auf solchen Blödsinn komme.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei euren Berechnungen bin ich ziemlich schnell ausgestiegen und konnte euch nicht mehr folgen.

So berechnet eine Fahrradzeitschrift die Dauer für einen Aufstieg. Schaut irgendwie verständlicher/einfacher aus
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So berechnet eine Fahrradzeitschrift die Dauer für einen Aufstieg. Schaut irgendwie verständlicher/einfacher aus
Es sind jetzt fast 24 Stunden nach deinem Post vergangen und nicht einer der Experten hier hat bisher die Rechnung in den Dreck gezogen. Das muss so unfassbar falsch sein, dass es ganz schön lange dauert, das alles zu widerlegen.
 
Ich bin bei Weitem kein Experte und habe auch nicht vor die Rechnung zu widerlegen, aber verständlicher finde ich sie nicht. Zumindest für mich ist nicht ersichtlich, wie genau die Faktoren "2+", "Steigung / 10", "x100" zustande kommen. Dass diese Faktoren wohl berücksichtigen, dass es nicht senkrecht nach oben geht ist klar, aber wie genau sie zustande kommen sehe ich nicht. Die VAM ist ja irgendwie Leistungsgewicht x Steigung, mit eben diesen Faktoren verwurstet.
@Pedalkurbler hat sich ja auf die Vertikale beschränkt, also P = E/t, bzw. nach der Zeit aufgelöst t = E/P, im Stilfser Joch Beispiel:
Zeit = (Masse x Gewichtskraft x Höhe) / Leistung

1) Zeit = (80 x 9,81 x 1800) / 250 = 5650,56 Sekunden = 94,176 Minuten
2) Zeit = (75 x 9.81 x 1800) / 250 = 5297,4 Sekunden = 88,29 Minuten
3) Zeit = (80 x 9,81 x 1800) / 260 = 5433,23 Sekunden = 90,55 Minuten

imho einfacher
 
Es sind jetzt fast 24 Stunden nach deinem Post vergangen und nicht einer der Experten hier hat bisher die Rechnung in den Dreck gezogen. Das muss so unfassbar falsch sein, dass es ganz schön lange dauert, das alles zu widerlegen.
In dem Zeitungsschnipsel steht es so deutlich drin, dass es letzendlich sogar mich überzeugt hat. Ich brauche für die Berechnungen nur mein Gewicht. Ob das Rad ein paar Kilo mehr oder weniger wiegt ist nicht von Bedeutung. Deshalb sieht man auf den Bildchen nur den Fahrer ohne sein Rad.

Dass ab 6% Steigung die Windrichtung kaum eine Rolle spielen soll, trifft nur in Rennen zu, wenn es um die Platzierung geht. Ein Hobbyfahrer, für den das Heftl am ehesten geschreiben ist, wird leichten Wind, der aus dem Tal kommt, verfluchen.
 
Wenn dann am Schluss rechnerisch belegt ist, dass etwas weniger Gewicht am Rad sich bei der Aufstiegsgeschwindigkeit so gut wie nicht bemerkbar macht - wird dann auch festgelegt, dass es endgültig verboten ist, sich Gedanken über's Gewicht zu machen, oder darf man weiterhin ein leichteres Rad favorisieren? Muss dann jeder verbindlich Reifen mit mehr als 1 kg aufziehen, oder darf man weiterhin auch leichtere fahren (solange es sie gibt), wenn man nicht ständig mit Durchschlägen zu kämpfen hat? Darf man seine Freude an einem agileren Bike, das schneller einlenkt, haben, oder muss dann jeder einen 16kg (+) - Panzer fahren?
 
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