Bruchgefahr bei Canyon

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5
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Hi Leute,

wenn ihr die neue Mountain Bike diese Woche kaufen solltet, werdet ihr sicherlich den Belastungstest der Fullies durch das EFB-Institut mit Interesse lesen. In diesem Test sieht man wieder ganz deutlich, daß Kunden als Testfahrer für bruchgefährdetes Material genutzt werden.

Da bricht z.B. der Canyon Photon Rahmen auf dem Prüfstand und auf dem Trail (zwei Rahmen = zweimal Bruch) und man erfährt, daß Canyon das Teil intern (stand bis zu diesem Test noch in keinem Prospekt!!!) mit einer Gewichtsbeschränkung von 95KG verkauft. Der zahlende Kunde erfährt dies beim auspacken des Rades auf einem Beipackzettel.

Gut, das ich mit meinen knapp 85 KG nackt, mir das Teil aufgrund der Lieferzeit nicht bestellt habe (war schon in der engeren Auswahl). Mit Ausrüstung hätte ich das Gewichtslimit sicherlich überschritten und beim Test der Mountain Bike ist das Rad mit einem 100KG Fahrer dann auch auf dem Testtrail prompt gebrochen. Seit ihr bei Canyon eigentlich nicht in der Lage, die Räder vorher vernünftig zu testen oder ist der Kostendruck so stark, das ihr den Test auf die Kunden verlagert oder liefert eurer türkischer Hersteller so eine schwankende Qualität? Soll sich erst jemand den Hals brechen, bevor etwas passiert?

Sicherlich ist nicht nur Canyon in dieser Hinsicht gefordert, die meisten Hersteller scheinen ja solche Test zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser (warum wohl!!!!).


:mad: :mad: :mad:
 
ist halt eine ausgiebige, kostspielige Entwicklungs- und Erprobungsphase nicht möglich. Canyon selbst hat laut ihrer Homepage inzwischen durch eine neue größere Dämpferbefestigung nachgebessert, das Rad ist jetzt für 120kg freigegeben. Positiv: Auch ältere Modelle werden nachgebessert. Das zweite Modell hat den Test überstanden. Trotzdem bleibt m.E. ein schaler Beigeschmack: 1.) Ein bruchanfälliger Rahmen wurde von Canyon auf den Markt gebracht. 2.) Gewichtsbeschränkung fehlte bisher auf der Homepage und anscheinedn wohl auch beim Beratungsgespräch 3.) Schnell wird die Dämpferbefestigung als Schwachpunkt ausgemacht: Auch hier wieder schnelles Handeln anstatt sorgfältiger Überarbeitung / Überprüfung. Oder kannte man den Fehler und hat das Rad trotzdem auf den Markt gebracht, um gewichtsmäßig an das Strike heranzukommen?
Interessant auch das Abschneiden des Storcks und der Kommentar von M. Storck: "Bruch wegen Steifigkeit". Wieder mal dummes Blabla um ein im Vergleich zur Konkurrenz schlechteres Produkt. Laut MB Messung ist der Rahmen übrigens unwesentlich steifer als das Strike:). Interessant auch, daß der Rahmen unlackiert getestet wurde, aber selbst ohne Lackierung war der Rahmen im Trest eigentlich fehl am Platz. Ging es nicht um Leichtrahmen?
Alles in allem muß man natürlich sehen, daß jeweils nur ein Exemplar (Ausnahme: Canyon und Storck) getestet wurde. Besonders aussagekräftig ist das nicht.......
 
Ich find das ist mal wieder ne schwache Leistung - wo haben die Entwickler dieser Rahmen eigentlich ihr Handwerk gelernt - bzw. haben die ihr Studium auf dem Klo gemacht :confused:
Jeder halbwegs begabte Mensch mit Maschinenbaukenntnissen sollte in der Lage sein eine Dämpferaufnahme so zu berechnen, daß sie hält - und sollte wissen, daß an manchen Stellen einfach etwas mehr Material benötigt wird und wenn's sein muss wird halt ein Gusset angeschweisst - ich kann da nur den Kopf schütteln - wenn man sich manche Konstruktionen so ansieht kann man oft schon vorraussagen wo sie am warscheinlichsten brechen werden :mad:
 
Hallo T.R.,

Alles in allem muß man natürlich sehen, daß jeweils nur ein Exemplar (Ausnahme: Canyon und Storck) getestet wurde. Besonders aussagekräftig ist das nicht.......

Du und Ich kaufen und fahren doch auch nur jeweils ein Exemplar und wenn das bricht, dann hat der Hersteller meiner Meinung nach seine Hausaufgaben nicht gemacht. Wenn Du Dir den Rahmen-Bereich Deines Strike anschaust, wo der Dämpfer angelenkt ist und dann einen Vergleich mit Canyon machst, das schaut doch auf den ersten Blick ziemlich fragwürdig aus. Größere Aluteile werden da auf Dauer auch nicht helfen.


:bier:
 
Canyon entschuldigen. Ich denke nur, daß man bei solchen Tests unterscheiden muß, ob die Brüche durch Konstruktions- oder Verabeitungsfehler entstanden sind. Von einem Konstruktionsfehler ist die gesamte Baureihe betroffen und alle Rahmen sind defintiv bruchgefährdet, von einem Verarbeitungsfehler ist eventuell nur ein einziger Rahmen betroffen und die restlichen Rahmen halten. Beide Fehler sollten natürlich vermieden werden, wobei ein Verarbeitungsfehler speziell bei handgefertigten Produkten allein durch die menschliche Natur vorkommt. So kann es z.B. sein, daß mein Strike Rahmen bricht, weil er irgendwo falsch laminiert ist. Mein Pech, aber wohl nie zu 100% vermeidbar. Nicht entschuldbar sind hingegen Konstruktionsmängel. Ob beim Canyon ein Konstruktionsmangel vorliegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe das Rad in natura noch nicht gesehen. Der Simplon Hauptrahmen ist zumindest auf den ersten Blick ähnlich konstruiert und hat den EFBE Test bestanden. Die Reaktion von Canyon (Verbesserung der Dämpferaufnahme) läßt zunächst auf einen Konstruktionsmangel schließen. Andererseits könnte die veränderte Dämpferaufnahme auch nur dazu dienen, einen Verarbeitungsfehler zu vertuschen. Denn bei Vorliegen eines Verabeitungsfehlers und zwei früh gebrochenen Rahmen würde wohl jeder Canyon die Kompetenz in Sachen Carbon-Verarbeitung absprechen. Deshalb könnte man einen Konstruktionsfehler vorspiegeln, um den Käufer mit dem neuen Rahmen in einer trügerischen Sicherheit zu wiegen, die tasächlich aufgrund der Qualitätsschwankung bei der Fertigung nicht gegeben ist. Wohlgemerkt alles rein hypothetisch!!!, aber die sehr schnelle Fehlerquellenerkennung verleitet zu diesen Überlegungen, speziell wenn es sich um einen Rahmen handelt, der laut Canyon 2 - 3 Jahre entwickelt wurde. Entweder die angegebene Dauer der Entwicklungsphase ist falsch, denn dann hätte man einen solch Fehler wohl herausgefunden, oder es ist doch ein Verarbeitungsproblem. Irgendwo stimmt etwas nicht in Canyons Aussagen....... Bestes Beispiel für Verarbeitungsmängel im Test bietet m.E. der Storck Rahmen im Test: Zwei relativ späte Brüche an komplett unterschiedlichen Stellen. Schade nur, daß dies bei Storck nicht vorkommen sollte, denn Storck wirbt mit absoluter Qualität und bewegt sich im hochpreisigen Bereich. Herr Storck kann und darf bei seinem Qualitätsanspruch nicht zugeben, daß bei der Verarbeitung geschlampt wurde, deshalb die nette Ausrede. Das Eingestehen eines Fehlers ist Herrn Strock eh fremd, dabei sind Fehler nur menschlich udn deshalb entschuldbar. Eine treffende Fehleranalyse wäre besser und glaubwürdiger gewesen.
Mein Fazit:
1.) Wenn schon Bruchtest, dann auch mit unabhängiger Bruchursachenforschung, d.h. klar herausstellen, ob ein Verarbeitungsfehler oder ein Konstruktionsfehler vorliegt und zwar ohne Hinzuziehung der Hersteller.
2.) Nur weil z.B. ein Strike Rahmen dort nicht gebrochen ist, heißt es nicht, daß mein Strike Rahmen nicht bricht.
3.)Letztlich würde mich auch die Herkunft der Rahmen der ersten Testserie interessieren: Direkt vom Hersteller oder aus dem Handel? Denn nur der Teste eines X-beliebigen Rahmens aus dem Handel macht, wenn überhaupt, Sinn. Aussagekräftiger wäre es, mehrere Rahmen gleichen Typs aus dem Handel zu testen. Das verursacht natürlich Kosten......
 
Hallo T.R.

Von einem Konstruktionsfehler ist die gesamte Baureihe betroffen und alle Rahmen sind defintiv bruchgefährdet, von einem Verarbeitungsfehler ist eventuell nur ein einziger Rahmen betroffen und die restlichen Rahmen halten.

Das Problem hatte ich mit einem RCC09. Der Rahmen ist ja im Test der BIKE am unteren Oberrohr gebrochen, da wo die Austrittsöffnung des innen verlegten Schaltzuges liegt. Bei meinem Rahmen wars der Hinterbau. Apropo Storck. Ich war vor 14 Tagen dort bein Tag der offenen Tür. Der Junge ist ja um keine Ausrede verlegen - als ob es an der zu hohen Steifigkeit des Hauptrahmens liegt, wenn hinten Schweißnaht bzw. Schraube brechen. Der STW-Wert für einen (lackierten!!) Rahmen ist so hoch nun auch nicht.


:bier:
 
Hallo,

da muß ich mal Stellung nehmen.

Es ist richtig, das im Mountain Bike Test zwei Rahmen einen Riß bekommen haben. Einer der Rahmen war ein Vorserienrahmen, der von uns versehentlich herausgegeben wurde. Der zweite Rahmen ist durch eine Überlastung durch einen deutlich über 100kg schweren Fahrer gerissen.

Wie wir in unserer Stellungnahme auf der Homepage schon schrieben haben haben unsere Photon Rahmen vor Serienanlauf ein umfangreiches Testprogramm durchlaufen. Wir haben uns bei diesem Testprogramm an den Anforderungen des EFBe Prüfinstituts orientiert, da diese speziell auch von "Mountain Bike" als die anspruchsvollsten genannt wurden. Deshalb wurde der Rahmen auch für 95kg freigegeben. Nicht, weil wir dem Rahmen nicht getraut haben (dann hätten wir ihn nicht auf den Markt gebracht) sondern als Hinweis auf das Einsatzprofils eines Marathon-Race Fullies. "Mountain Bike" schreibt selbst im Testsonderheft 2001 als Kaufempfehlung zu "Profi-Maschine" "für Fahrer über 80kg nicht geeignet". Wir wollten einen Rahmen herstellen der deutlich stabiler ist als die Anforderungen in diesem Einsatzprofil erfordern.

Die Tests bei EFBe und Futec (der nach den gleichen Kriterien wie EFBe testet) hatten uns auch bestätigt, das der Photon Rahmen für dieses Einsatzprofil richtig ausgelegt ist. Insgesamt wurden bei EFBE 5 Rahmen getestet, lediglich 1 Rahmen hat den Test nicht bestanden ( der Vorserienrahmen ), 4 haben den Test bestanden.

Dennoch ist bei dem Serienrahmen ein Problem aufgetreten, das wir in der Vorserienprüfung nicht bemerkt haben.

Nachdem der Vorserien-Rahmen bei "Mountain Bike" im Prüfstandstest (Anfang März) gerissen ist haben wir uns auf Fehlersuche gemacht. Der zweite Rahmen im Praxistest ist kurz nach dem ersten Rahmen gerissen. Auch dieser Rahmenriß war für uns Anlass die komplette Rahmenkonstruktion zu prüfen. Nach diesen nachträglichen Tests haben wir die Dämpferaufnahme als Schwachpunkt am Rahmen ausgemacht. Wir haben 2 Rahmen mit der alten Dämpferaufnahme bei Ernst Brust / Velotech (www.velotech.de) testen lassen. Der Velotech Test ist nach unserem jetzigem Wissenstand der praxisgerechteste Test. Beide Rahmen haben diesen Test mit der alten Aufnahme nicht bestanden und sind mit einem ähnlichen Schadensbild wie die Rahmen bei Mountain Bike angerissen. Mit der neuen Aufnahme, die vor etwa 4 Wochen bereits gezeichnet und als Prototyp gefertigt wurde wurde ebenfalls ein Test gemacht, der auch problemlos bestanden wurde. Weitere Tests an der FH Schweinfurt bei Professor Füglein haben diese Erkenntnisse bestätigt. Von blindem Aktionismus kann man da bestimmt nicht reden. Es ist nicht so, das wir die neue Dämpferaufnahme in den letzten Tagen aus dem Ärmel geschüttelt haben, die Reaktion auf dieses Testergebnis läuft bereits seit gut 8 Wochen.

vergleich_alte_neue_daempferaufnahme.jpg


Für uns kann die Konsequenz aus dieser Geschichte nur sein, unsere Prüftstandstests vor Serienanlauf zu überdenken. Wir werden unser Testprogramm noch weiter ausbauen und weitere Testreihen starten. In letzter Konsequenz haben wir jetzt mit der Kontruktion eines eigenen Prüftstands begonnen, den wir zusammen mit Lutz Scheffer und der FH Pforzheim entwickeln. Geplant ist, echte Belastungen aus der Fahrpraxis mit Dehnmesstreifen aufzunehmen und diese am Prüfstand exakt nachzubilden.

Abschließend möchte ich noch anmerken, das wir immer noch ein "Billig Image" haben, das unserem Verständnis nicht entspricht. Canyon Bikes sind preisgünstig, weil wir einen direkten Vertriebsweg ohne Händlernetz haben, nicht weil wir kein Geld in Entwicklung oder Tests stecken. Wer sich unsere Rahmen genau ansieht wird das auch den Rahmen genau anmerken.

Bei Fragen stehe ich unter [email protected] natürlich auch gerne zur Verfügung.

Viele Grüße,

Staabi
 
Hi Staabi,

sei mal wirklich ehrlich, würdest Du einem Fahrer wie mir (mit kompletter Ausrüstung, Rucksack etc. knapp 95 KG) mit ca. 300 KM Fahrleistung wöchentlich hauptsächlich Schotter, harte wellige Forstwege wirklich mit gutem Gewissen so einen Rahmen verkaufen? Warum fährst Du eigentlich nicht dieses Modell (euer Topmodell!), sondern das Nerve?

:bier:
 
Hi,

sei mal wirklich ehrlich, würdest Du einem Fahrer wie mir (mit kompletter Ausrüstung, Rucksack etc. knapp 95 KG) mit ca. 300 KM Fahrleistung wöchentlich hauptsächlich Schotter, harte wellige Forstwege wirklich mit gutem Gewissen so einen Rahmen verkaufen?

Ja :)

Warum fährst Du eigentlich nicht dieses Modell (euer Topmodell!), sondern das Nerve?

Schlicht und ergreifend weil ich ein Tourenfully ohne Antriebseinflüsse haben wollte. Das Photon entspricht nicht meinem Einsatzprofil und ich hatte in der vergangenen Saison bereits einen Eingelenksrahmen. Nachdem ich die ersten Vorserienrahmen unserer Nerve 4-Gelenker im Gelände gefahren bin wollte ich auf jeden Fall einen 4-Gelenker haben. Ich bin von unserem 4-Gelenker so begeistert, das ich mich nur wiederholen kann: Das beste Bike, das ich in den 15 Jahren seit dem ich bike unter dem Hintern hatte. Außerdem bin ich als Classic-Bike Fan und Stahl-Yeti Sammler auch eher für die klassischen Rahmenformen zu haben und da kommt das Nerve meinem persönlichem Geschmack einfach mehr entgegen.

Viele Grüße,

Staabi
 
Original geschrieben von Clemens
Hi Staabi,

sei mal wirklich ehrlich, würdest Du einem Fahrer wie mir (mit kompletter Ausrüstung, Rucksack etc. knapp 95 KG) mit ca. 300 KM Fahrleistung wöchentlich hauptsächlich Schotter, harte wellige Forstwege wirklich mit gutem Gewissen so einen Rahmen verkaufen? Warum fährst Du eigentlich nicht dieses Modell (euer Topmodell!), sondern das Nerve?

:bier:

Für Forstwege empfehle ich ein sogenanntes Crossrad, ein Mountainbike ist da wohl etwas übertrieben. Das Fahrer-Gewicht ist hier nebensächlich.

Zur Lektüre empfehle ich englischsprachige MTB Zeitschriften, deren Redakteure mehr Zeit auf den Trails als in Testlaboren verbringen.

Für den Einkauf empfehle ich Räder aus nordamerikanischer Produktion, da dort eher der Käufer/Fahrer den Markt reguliert als obskure Magazine und Preis-Leistungs-Wunder-Versender.

:D
Gruss
N
 
Original geschrieben von NoWay


Für den Einkauf empfehle ich Räder aus nordamerikanischer Produktion, da dort eher der Käufer/Fahrer den Markt reguliert als obskure Magazine und Preis-Leistungs-Wunder-Versender.

:D
Gruss
N

Das halte ich für ein Gerücht. Wenn irgendwo Marketing marktbestimmend ist, dann in den USA :rolleyes:

Dass ein Fehler bei Konstruktion und Test passieren kann, wird kein Hersteller vermeiden können. Dass stark verkürzte Entwicklungszeiten zwangsläufig zu weniger Qualität führen, ist logisch und nicht nur in der Bike-Branche so. Letztendlich sind wir Verbraucher diejenigen, die permanent neues erwarten und einen Hersteller, der 1 oder 2 Saisons nichts Neues bringt, "vom Markt werfen".
Canyon hat sich korrekt verhalten, den Fehler korrigiert und das ist die IMO die Hauptsache.
 
Bin ich froh, dann doch nicht länger über das Carbon-Rad von Canyon nachgedacht zu haben.
Würde mich ja alles enorm nerven wenn ich nach den langen Wartezeiten mein Rad wieder einsenden müßte. Das dauert doch bestimmt 6 Wochen oder länger... Und jetzt kommt der Sommer

Da würde mich doch von Staabi interessieren wie lange so ein "Update" denn dauert und ob ein Leihfahrrad rausspringt, denn ohne Bike nix biken!!!:mad:
 
Die Photon - Geschichte hat natürlich nicht gerade dazu beigetragen, das Image von Canyon zu heben. Schade eigentlich, denn die Canyon Räder die ich kenne, sind qualitativ wirklich gut und tragen das Billig - Image zu Unrecht. Das Photon hätte als Imageträger den Imagewechsel herbeiführen können. So bleibt aber ein faler Beigeschmack: Erst zwei Brüche und dann noch Gewichtsbeschränkung. Eigentlich Schade für Canyon....
Das Photon hatte ich ebenfalls ins Auge gefaßt, habe mich aber für das Strike entschieden, weil es zum einen leichter ist und zum anderen schon gut ein Jahr unverändert auf dem Markt ist. Vielleicht eine gute Entscheidung, die Zukunft wird es zeigen........
 
Hallo,

Würde mich ja alles enorm nerven wenn ich nach den langen Wartezeiten mein Rad wieder einsenden müßte. Das dauert doch bestimmt 6 Wochen oder länger... Und jetzt kommt der Sommer

Die "heiße Phase" der Umbauaktion ist bei uns im Haus geplant vom ca. 07.06. bis 15.06. Wir haben unsere Photon Kunden in den letzten beiden Tagen angeschrieben und ihnen einen kostenfreien Rückholschein beigelegt.

Hier zur Info das Anschreiben:

************************************
Sehr geehrte Canyon Kunden.

Unser Photon Carbon-Rahmen wurde in der Entwicklung mehrfach bei
renommierten Prüfinstituten getestet. So wurden bei dem Schweizer Prüfinstitut Futec und dem deutschen Institut EFBE Tests durchgeführt und
bestanden. Parallel wurden Rahmen auch bereits in der
Praxis ohne Probleme gefahren. Der Rahmen wurde deshalb von uns zum Verkauf als Leichtbaurahmen für Fahrer bis 95kg freigegeben.

Anschließend wurden die ersten Serienrahmen ausgeliefert und auch den
Zeitschriften zum Test zu Verfügung gestellt. Bei "Bike" verlief der
Test wie erwartet absolut problemlos, bei der Zeitschrift
"Mountain Bike" ist aber bei einem Rahmen im Praxistest ein Riß
aufgetreten (ein Prüfstandstest im Rahmen dieses Dauertests wurde
wieder bestanden). Der Fahrer wog in diesem Fall allerdings deutlich
über 100kg.

Wir haben diesen Riß untersucht und uns entschlossen, die
Dämpferaufnahme neu zu konzipieren um dem Rahmen für
Extrembelastungen mehr Reserven zu geben. Das neue Teil ist größer
dimensioniert und wesentlich beigesteifer, aber lediglich 30gr. schwerer. Ein Serienrahmen wurde mit diesem neuem Bauteil bei der Firma Velotech nach DIN+ Norm, getestet. Dieser Test wurde mit dem verbessertem Rahmen bestanden. Den kompletten Prüfbericht finden Sie in der Anlage. DIN+ ist auf ein Gesamtgewicht Fahrer + Bekleidung von 115kg ausgelegt. Der Rahmen ist mit dem neuem Bauteil von uns für eine Gesamtzuladung bis 115kg freigegeben.

Die neuen Dämpferaufnahmen sind zur Zeit in Arbeit. Wir haben uns
entschlossen, alle bereits ausgelieferten Rahmen zurückzuholen und auf
die neuen Aufnahmen umzubauen, um allen Kunden die Sicherheitsreserven bei Extrembelastungen zur Verfügung zu stellen. Alle Photon Modelle, werden bis ca. 15.06.2002 umgebaut. Wir bitte Sie, Ihr Photon Bike mit dem beiligendem Rückholschein bis Ende Mai an uns zurück zu senden, damit wir die Umbauaktion zügig durchführen können. Der Umbau wird von einem Spezialisten der Herstellerfirma durchgeführt, deshalb ist es leider umungänglich, das wir Ihr Rad in der Zeit vom 01.06. bis ca. 15.06. in unserem Haus zur Verfügung haben. Bitte notieren Sie auf dem Rückholschein in dem freiem Feld Ihre Adresse.

Wir freuen uns, unseren Kunden ein verbessertes Photon Bike mit größeren Reserven im sportlichen Einsatz anbieten zu können. Das Canyon Photon Bike ist als vollgefedertes Mountain Bike für den Cross Country-Renn- und Marathoneinsatz konzipiert und bietet jetzt noch mehr Sicherheit für diesen Einsatzbereich.

Wir möchten uns aber natürlich für die Umstände, die durch diese nachträgliche Änderung an unseren Rädern entstehen, entschuldigen und stehen Ihnen bei weiteren Fragen natürlich gerne zur Verfügung.

Sie erreichen mich per E-Mail unter [email protected]

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Canyon Team.

Michael Staab
****************************************

Leihrad ist leider aufgrund der Anzahl an zurückgeholten Bikes nicht machbar. Wir sind aber im Zeitplan und ich bin optimistisch, das die meisten Kunden ihr Bike innerhalb 1 Woche wieder haben.

Viele Grüße,

Michael
 
Hallo Staabi,

laut MTB Testbericht hat man aber bereits bei einem 76 kg Fahrer Rahmengeräusche bei Belastungen gehört. Ist vielleicht nicht nur die Dämpferaufnahme selbst sondern auch der Carbonrahmen im Bereich der Dämpferaufnahme etwas zu schwach ausgefallen? Wenn ich mir etwa das Strike dagegen anschaue, habe ich nämlich diesen Eindruck...

Trotzdem alles Gute für Euch, das es in Zukunft keine derartigen Probleme mehr gibt. Finde Euer Geschäftskonzept nämlich sehr gut, besonders für Leute, die keine maßlos überteuerten "Protzbikes" für die Zurschaustellung bei Rennen (wo sie dann in den Ergebnissen meist in den hinteren Kategorien rangieren) oder vor der Eisdiele brauchen, sondern für ihre Mountainbike-Leidenschaft einfach ein Sportgerät mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis suchen. Und euer Service ist sowieso vorbildlich.

Gruß Otzi
 
Original geschrieben von Kersbacher


Das halte ich für ein Gerücht. Wenn irgendwo Marketing marktbestimmend ist, dann in den USA :rolleyes:

Dass ein Fehler bei Konstruktion und Test passieren kann, wird kein Hersteller vermeiden können. Dass stark verkürzte Entwicklungszeiten zwangsläufig zu weniger Qualität führen, ist logisch und nicht nur in der Bike-Branche so. Letztendlich sind wir Verbraucher diejenigen, die permanent neues erwarten und einen Hersteller, der 1 oder 2 Saisons nichts Neues bringt, "vom Markt werfen".
Canyon hat sich korrekt verhalten, den Fehler korrigiert und das ist die IMO die Hauptsache.

Marketing in den USA ist ein bestimmender Faktor in vielen Dingen, nicht zuletzt im Präsidentenwahlkampf, aber die beherrschenden Marken in der Gunst anspruchsvoller Käufer sind zb Titus, Santa Cruz, Intense, Ellsworth, Specialized, Giant, die sämtlich klassische & ausgereifte Designs anbieten.
Dazu Klein, Trek, G Fisher, Cannondale, letztere aber mit Imageproblemen wegen überstürzt auf den Markt geworfenen "Neuerungen".

Diese Neuerungen (genau wie das Preis-Leistungsprinzip) werden kritiklos gefeiert in deutschen Bike-Mags und vom Leser (=Käufer) deshalb erwartet; trotzdem nett zu sehen, dass nach so vielen Jahren verpasster Chancen einige deutsche Hersteller dann doch den Schritt zum 4gelenker wagen . :D

Ob`s beim besprochenen Rad (irgendwas mit Carbon, oder?) tatsächlich Probleme gibt oder nicht, lässt sich aus dem fragwürdigen Hefttest sicher nicht ableiten, aber der Hersteller hat reagiert, prima, damit ist Canyon für mich noch weiter aussen vor als eh schon.
Wer nach solchen Kriterien seine Räder entwickelt, wie sie von deutschen Heften vorgegeben werden..(Tip: aufrüsten auf XTR Schaltwerk, das bringt Punkte..)....

Zumindest hat Hr. Staab(i) nicht die peinliche Vorstellung hier im Forum geliefert wie der andere Hr. S. von der gleichnamigen Firma nach seinem Veriss in der BIKE, ist doch schon mal ein formaler Gewinn..

Gruss
N
 
Dass es ein Canyon im Test erwischt hat ist schade, bin ich doch voll zufrieden mit meinem (Alu) Canyon. Das billig Image trägt die Marke wirklich zu unrecht, was auch an der stärkeren Verbreitung bei den RRadlern zu bemerken ist, die sind halt nicht ganz so markenbewußt wie MBiker.
Ansonsten ist mir dann jetzt auch klar warum ich mit meinem Garantiefall so lange auf Antwort warten musste. Volles Verständnis!!! Ihr seid ja gut beschäftigt!!!

Ich kann Canyon nur empfehlen: Macht weiter so!!

MfG
TheEar
 
Original geschrieben von NoWay


Marketing in den USA ist ein bestimmender Faktor in vielen Dingen, nicht zuletzt im Präsidentenwahlkampf, aber die beherrschenden Marken in der Gunst anspruchsvoller Käufer sind zb Titus, Santa Cruz, Intense, Ellsworth, Specialized, Giant, die sämtlich klassische & ausgereifte Designs anbieten.
Dazu Klein, Trek, G Fisher, Cannondale, letztere aber mit Imageproblemen wegen überstürzt auf den Markt geworfenen "Neuerungen".
N

Da führst Du aber Marken an, die viele Jahre gebraucht, um eine vernünftige Lagerung in Ihrer Bikes einzubauen.
Beispiel: Specialized, Ellsworth, Intensem, Trek.
Die Dinger haben nach einem Winter das Handtuch geworfen.

Was ist denn ein "ausgereiftes Design"?

Vielleicht doch alles Marketing?

Genauso: Endlich trauen sich die deutschen an Viergelenker.

Dazu erst mal folgendes:
Das erste "kaufbare" (haltbare) Fully ist (war) meiner Meinung nach das Hot Chili X-Rage. Alles andere war lagerungstechnisch noch in der Steinzeit.
Dann haben alle nach Eingelenkern geschrien, weil 4 Gelenker nicht haltbar waren. Warum nicht? Steht schon oben.
Die Amis haben sie gebaut, mit Gleitlager, konstruiert für Venice Beach.
Mittlerweile werden 4 Gelenker mit guter Lagerung angeboten.
Auch aus Deutschland. Nicht früher und nicht später als gute
Ami-Bikes.
 
Original geschrieben von Eckard


Da führst Du aber Marken an, die viele Jahre gebraucht, um eine vernünftige Lagerung in Ihrer Bikes einzubauen.
Beispiel: Specialized, Ellsworth, Intensem, Trek.
Die Dinger haben nach einem Winter das Handtuch geworfen.

Was ist denn ein "ausgereiftes Design"?

Vielleicht doch alles Marketing?

Genauso: Endlich trauen sich die deutschen an Viergelenker.

Dazu erst mal folgendes:
Das erste "kaufbare" (haltbare) Fully ist (war) meiner Meinung nach das Hot Chili X-Rage. Alles andere war lagerungstechnisch noch in der Steinzeit.
Dann haben alle nach Eingelenkern geschrien, weil 4 Gelenker nicht haltbar waren. Warum nicht? Steht schon oben.
Die Amis haben sie gebaut, mit Gleitlager, konstruiert für Venice Beach.
Mittlerweile werden 4 Gelenker mit guter Lagerung angeboten.
Auch aus Deutschland. Nicht früher und nicht später als gute
Ami-Bikes.

Das sind eine Menge Behauptungen ohne Sinn und ohne Sachkenntnis.
Specialized, Intense und Ellsworth bauen seit vielen Jahren Räder mit haltbarer Lagerung, die Modellpolitik der deutschen Hersteller spiegelt nur die aktuellen Präferenzen der Magazine wider. Ob Carbonhype, Leichtbau oder stures Festhalten am Eingelenker, deutsche Hersteller sind hinterher.
Und werdens immer sein, weil ihre Kunden mehr an der Ausstattung und Maschinenbaustudenten-WischiWaschi interessiert sind als an tatsächlicher Performance.
4 gelenker nicht haltbar ? Meine Herren, was für ein Blödsinn. Zum Thema Gleitlager, mach deine Hausaufgaben.
Wusstest du schon dass die West Coast nur ein kleiner Teil der USA ist ? Und dort mit die besten und zuverlässigsten MTBs gebaut werden ?

Hot Chili , mein lieber Herr Gesangsverein, wo führt das noch hin ?

N
 
Original geschrieben von Eckard

Das erste "kaufbare" (haltbare) Fully ist (war) meiner Meinung nach das Hot Chili X-Rage. Alles andere war lagerungstechnisch noch in der Steinzeit.

Hmm, ich weiss nicht von welcher Marke Du da sprichst, aber die Hot Chili Räder die ich kennen, sind damals als das Rad rauskahm (fast) alle gebrochen. Hot Chili änderte mehrmals in der laufenden Saison Details am Hinterbau um auf "Bruchstellen" zu reagieren. Ich fand die Räder damals optisch auch sehr anspechend, und überlegte mir ernsthaft eins zu kaufen, aber die Berichte von Hot Chili Piloten aus meinem MTB-Bekanntenkreis ließen mich dann doch schnell von diesem Gedanken Abstand nehmen ;)

Gruß Peter
 
@No Way:
Wenn Du mir die Sachkenntnis absprechen möchtest, dann tu das ruhig. Ich kommentiere das nicht weiter.

Zur Sach noch folgendes:
Ich hatte geschrieben "waren nicht haltbar".

Die heutigen Bikes sind sicher um einiges verbessert worden.
Habe ich auch geschrieben.
Schau Dir aber die Lagerungen mal genau an, ich meine die, von vor 4 oder 5 Jahren.

Wenn Du schreibst, Amis haben schon immer haltbare Lagerungen gebaut, dann haben wir vielleicht eine unterschiedliche Auffassung von haltbar.

Warum ist Specialized von Gleitlagern weg?
Warum geht Rocky mit dem ETX weg vom Gleitlager?
Wie hat Trek im Dauertest abgeschnitten?
Ich kritisiere hier nicht die Gleitlager, sondern die Dichtungs- und Lagerqualität.

In meinem Bekanntenkreis hatten alle nach spätestens 1,5 Jahren schon Probleme mit Ihren Fullys (Egal welcher Nationalität). Dämpferdefekte, Lagerdefekte. Man kann daß unter Wartung verbuchen, für mich ist das nicht akzeptabel.
Daher fahre ich auch einen Exoten.
Eine sehr durchdachte Konstruktion, mit vielen Feinheiten, die Wartungsintervalle verlängern.
Bsp.: Mehrfach gedichtete Lager, Vorgespannte Achse, Stahlfederdämpfer mit Faltenbalg, Radialgelenke am Dämpfer.
Seit ca. 11.000 km ohne Defekt. Trotz null Pflege und null Schonung.

Mein aktueller Favorit wäre das Specialized Enduro.
Wegen der Funktion.

Also nicht pauschalisieren, es gibt viele gute Bikes.
 
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