Kelme
"Meine Räder - meine Hunde - meine Autos"
Eine erste Ausfahrt mit dem CENTURION Backfire 29-er
Das ist kein Test mit Waage, Stoppuhr und Wertetabellen. Das ist kein Vergleichstest. Es ist nur eine Beschreibung eines 29-er-Neulings, der sich mit ein paar Erfahrungen von verschiedenen Bikes (gefedert, geschaltet, nicht-gefedert, nicht geschaltet) im 26-er Format auf ein 29-er gesetzt hat und los gefahren ist.
Da steht es jetzt
Da es sich beim Testmodell um eine recht groÃe RahmengröÃe handelt, die mir mit 1,85 GröÃe gut passt, fällt das gröÃere Laufradformat gar nicht so auf. Kleine Rahmen haben aus meiner Sicht da eher ein Problem, aber so wie das Rad da steht, passt das. Klarer Unterschied: Die Länge.
Die Farben sind durchgängig in Schwarz-WeiÃ-Rot gehalten. Sehr konsequent, aber wer nicht auf Weià steht, sollte Auswahl haben. An sich verraten nur die SchweiÃnähte, dass es sich um einen Alu-Rahmen handelt. Das Entenschnabel-Design des Unterrohrs zum Steuerrohr ist inzwischen Stand der Dinge und eine weitere Diskussion darüber müÃig. Das Oberrohr ist querovalisiert. Tragegefühl: Das Ding ist leicht!
Die Ausstattung ist nach dem Motto ârobust und funktioniertâ zusammen gestellt. Der Antrieb ist von der Kurbel bis zur Kassette komplett Shimano XT. Hier in der Ausführung 3x10. FOX-Gabel (ohne Remote-Lockout), Formula-Bremsen und ein mir bequem erscheinender Fi:zik-Sattel runden das Paket ab. Dazu ein 120-er FSA-Vorbau und ein â für mich etwas schmaler â Carbon Lenker.
Die Laufräder sind vorne mit einem Schwalbe Nobby Nic und hinten mit einem Racing Ralph bestückt. Es wurde fein auf die "richtige" Position des Mantels zur Felge und zum Ventil geachtet.
Das gibt natürlich neben der sonstigen Ausstattung und der Geometrie einen Hinweis, wofür das Rad gemacht und gedacht ist: Vorwärts heiÃt die Devise.
Auf dem Trail
Um dem Rad auf den Zahl zu fühlen, wurde meine normale Hausrunde um ein paar Schlenker erweitert. Es kommt ein Sammelsurium der typischen Pfälzer Wege zusammen: Trails mit Wurzeln und Steinen durchsetzt bergauf und bergab. Sandwege und Splitt-/Schotterpiste. Die Tage waren an sich trocken. Der Regen der Vortage hatte auf einigen Passagen noch Reste von Feuchtigkeit auf Steinen und Wurzeln hinterlassen.
Kurz auf Asphalt an den Waldrand und ab in die erste Steigung. Ein paar Meter Kopfsteinpflaster und dann der übliche Pfälzer Sandboden, der zwar viel Wasser saugt, aber auch Kraft, wenn wieder ein Sandfeld vor einem liegt. Durchsetzt ist die Fahrspur von frei gespülten, groÃen und kleinen Steinen und einzelnen Wurzeln. Es fällt auf, dass ein Motto des Rades âTraktionâ ist. Von dem Gerüttel des Untergrundes lässt es sich deutlich weniger beeinflussen als meine âkleineren Räderâ. Das bestätigt sich später auch auf Passagen bergab. Das Rad läuft angenehm ruhig und spurtreu. Das soll kein Aufschrei âTräge!â sein, sondern es ist für mich eine Eigenschaft, die neben dem âVorwärts!â im Vordergrund steht: Das Rad vermittelt Sicherheit/Kontrolle. Konkret fiel mir das bei den üblichen steilen Ein- und Ausfahrten in die Singletrails bei den Querungen breiter Forstwege auf. Ob mit oder ohne Treppe spielt bei dem Rad viel weniger eine Rolle und ich hatte nicht das Bedürfnis hinter den Sattel gehen zu müssen. Zentrale Position im Bike beibehalten und mit Kontrolle die Passage bewältigt.
Die Komponenten funktionieren wie erwartet problemlos. Wie soll es auch anders sein? Die Formula-Bremse agiert ein wenig digital Null oder Eins, aber da gewöhnt man sich dran. Ein leichtes Singen der Bremse konnte durch eine Erhöhung der Spannung der Steckachse am Vorderrad (15 mm) behoben werden.
3x10, mmh. Das kleine Kettenblatt blieb unbenutzt und 2x10 hätte es auch getan. Das muss nicht für jeden gelten und da die Schaltungskomponenten ihren Dienst hervorragend verrichtet haben, kann es für andere nicht schaden, das kleine Kettenblatt an Bord zu haben. Ich muss mal an ein richtig fieses steiles Stück.
Was wünsche ich mir?
Aktuell ist das Modell mit einem Flachenhalter ausgestattet. Das soll aber anders werden und das wäre dann ok. Auf die Kettenstrebe gehört unbedingt eine Schutzfolie. Die Kette scheppert da ungebremst drauf und das macht âkeine schöne Hautâ.
Ob man den Lockout für die Gabel unbedingt am Lenker braucht, könnte eine Geschmacksfrage sein. Durch die hohe Front des 29-ers, die durch die fein abgestimmte Geometrie aber kein Steigen an steilen Rampen nach sich zieht, liegt der Drehknopf oben auf dem rechten Gabelholm ziemlich in Griffweite. Ich mag halt eher weniger Hebel am Lenker und verzichte gerne auch mal auf Schalthebel.
Wem taugt das Rad?
So wie das Centurion Backfire vor einem steht, ist es für mich ein Bike mit Rennorientierung, ohne sich völlig einseitig auf diesen Einsatzzweck fest zu legen. Der geübte Fahrer wird auch in technischen Passagen mit dem Rad umgehen können. Zu eng und winklig sollte es nicht werden, da hat die Länge irgendwo Grenzen setzt. Aber das fängt für mich in einem Bereich an, der sich deutlich oberhalb dessen bewegt, was zum einen bei den Marathons in der Pfalz (und die sind nicht ohne) bewegt und auch oberhalb dessen, was der âNormal-Tourenfahrerâ erlebt. Für technische Touren im oberen Schwierigkeitsgrad gibt es andere Räder, die dafür besser geeignet sind.
Wer ein Rad sucht, das Komfort und Traktion bietet ohne gleich ein Fully zu sein, liegt mit dem Rad richtig. Natürlich ist es damit kein AM-Fully, aber das Fenster âMarathon bis Tourâ wird aus meiner Sicht gut abgedeckt. Die Wartungsfreiheit des Hardtails erhält man nebenbei.
Für mich selbst muss die Forschung mal dahin gehen einen Singlespeeder als 29-er zu bauen und den Test zu fahren. Darf auch gerne frei von Federung sein, den da wird der Komfortgewinn des 29-ers gegenüber den 26 Zoll-Reifen nützlich sein.
Das ist kein Test mit Waage, Stoppuhr und Wertetabellen. Das ist kein Vergleichstest. Es ist nur eine Beschreibung eines 29-er-Neulings, der sich mit ein paar Erfahrungen von verschiedenen Bikes (gefedert, geschaltet, nicht-gefedert, nicht geschaltet) im 26-er Format auf ein 29-er gesetzt hat und los gefahren ist.
Da steht es jetzt
Da es sich beim Testmodell um eine recht groÃe RahmengröÃe handelt, die mir mit 1,85 GröÃe gut passt, fällt das gröÃere Laufradformat gar nicht so auf. Kleine Rahmen haben aus meiner Sicht da eher ein Problem, aber so wie das Rad da steht, passt das. Klarer Unterschied: Die Länge.
Die Farben sind durchgängig in Schwarz-WeiÃ-Rot gehalten. Sehr konsequent, aber wer nicht auf Weià steht, sollte Auswahl haben. An sich verraten nur die SchweiÃnähte, dass es sich um einen Alu-Rahmen handelt. Das Entenschnabel-Design des Unterrohrs zum Steuerrohr ist inzwischen Stand der Dinge und eine weitere Diskussion darüber müÃig. Das Oberrohr ist querovalisiert. Tragegefühl: Das Ding ist leicht!
Die Ausstattung ist nach dem Motto ârobust und funktioniertâ zusammen gestellt. Der Antrieb ist von der Kurbel bis zur Kassette komplett Shimano XT. Hier in der Ausführung 3x10. FOX-Gabel (ohne Remote-Lockout), Formula-Bremsen und ein mir bequem erscheinender Fi:zik-Sattel runden das Paket ab. Dazu ein 120-er FSA-Vorbau und ein â für mich etwas schmaler â Carbon Lenker.
Die Laufräder sind vorne mit einem Schwalbe Nobby Nic und hinten mit einem Racing Ralph bestückt. Es wurde fein auf die "richtige" Position des Mantels zur Felge und zum Ventil geachtet.
Das gibt natürlich neben der sonstigen Ausstattung und der Geometrie einen Hinweis, wofür das Rad gemacht und gedacht ist: Vorwärts heiÃt die Devise.
Auf dem Trail
Um dem Rad auf den Zahl zu fühlen, wurde meine normale Hausrunde um ein paar Schlenker erweitert. Es kommt ein Sammelsurium der typischen Pfälzer Wege zusammen: Trails mit Wurzeln und Steinen durchsetzt bergauf und bergab. Sandwege und Splitt-/Schotterpiste. Die Tage waren an sich trocken. Der Regen der Vortage hatte auf einigen Passagen noch Reste von Feuchtigkeit auf Steinen und Wurzeln hinterlassen.
Kurz auf Asphalt an den Waldrand und ab in die erste Steigung. Ein paar Meter Kopfsteinpflaster und dann der übliche Pfälzer Sandboden, der zwar viel Wasser saugt, aber auch Kraft, wenn wieder ein Sandfeld vor einem liegt. Durchsetzt ist die Fahrspur von frei gespülten, groÃen und kleinen Steinen und einzelnen Wurzeln. Es fällt auf, dass ein Motto des Rades âTraktionâ ist. Von dem Gerüttel des Untergrundes lässt es sich deutlich weniger beeinflussen als meine âkleineren Räderâ. Das bestätigt sich später auch auf Passagen bergab. Das Rad läuft angenehm ruhig und spurtreu. Das soll kein Aufschrei âTräge!â sein, sondern es ist für mich eine Eigenschaft, die neben dem âVorwärts!â im Vordergrund steht: Das Rad vermittelt Sicherheit/Kontrolle. Konkret fiel mir das bei den üblichen steilen Ein- und Ausfahrten in die Singletrails bei den Querungen breiter Forstwege auf. Ob mit oder ohne Treppe spielt bei dem Rad viel weniger eine Rolle und ich hatte nicht das Bedürfnis hinter den Sattel gehen zu müssen. Zentrale Position im Bike beibehalten und mit Kontrolle die Passage bewältigt.
Die Komponenten funktionieren wie erwartet problemlos. Wie soll es auch anders sein? Die Formula-Bremse agiert ein wenig digital Null oder Eins, aber da gewöhnt man sich dran. Ein leichtes Singen der Bremse konnte durch eine Erhöhung der Spannung der Steckachse am Vorderrad (15 mm) behoben werden.
3x10, mmh. Das kleine Kettenblatt blieb unbenutzt und 2x10 hätte es auch getan. Das muss nicht für jeden gelten und da die Schaltungskomponenten ihren Dienst hervorragend verrichtet haben, kann es für andere nicht schaden, das kleine Kettenblatt an Bord zu haben. Ich muss mal an ein richtig fieses steiles Stück.
Was wünsche ich mir?
Aktuell ist das Modell mit einem Flachenhalter ausgestattet. Das soll aber anders werden und das wäre dann ok. Auf die Kettenstrebe gehört unbedingt eine Schutzfolie. Die Kette scheppert da ungebremst drauf und das macht âkeine schöne Hautâ.
Ob man den Lockout für die Gabel unbedingt am Lenker braucht, könnte eine Geschmacksfrage sein. Durch die hohe Front des 29-ers, die durch die fein abgestimmte Geometrie aber kein Steigen an steilen Rampen nach sich zieht, liegt der Drehknopf oben auf dem rechten Gabelholm ziemlich in Griffweite. Ich mag halt eher weniger Hebel am Lenker und verzichte gerne auch mal auf Schalthebel.
Wem taugt das Rad?
So wie das Centurion Backfire vor einem steht, ist es für mich ein Bike mit Rennorientierung, ohne sich völlig einseitig auf diesen Einsatzzweck fest zu legen. Der geübte Fahrer wird auch in technischen Passagen mit dem Rad umgehen können. Zu eng und winklig sollte es nicht werden, da hat die Länge irgendwo Grenzen setzt. Aber das fängt für mich in einem Bereich an, der sich deutlich oberhalb dessen bewegt, was zum einen bei den Marathons in der Pfalz (und die sind nicht ohne) bewegt und auch oberhalb dessen, was der âNormal-Tourenfahrerâ erlebt. Für technische Touren im oberen Schwierigkeitsgrad gibt es andere Räder, die dafür besser geeignet sind.
Wer ein Rad sucht, das Komfort und Traktion bietet ohne gleich ein Fully zu sein, liegt mit dem Rad richtig. Natürlich ist es damit kein AM-Fully, aber das Fenster âMarathon bis Tourâ wird aus meiner Sicht gut abgedeckt. Die Wartungsfreiheit des Hardtails erhält man nebenbei.
Für mich selbst muss die Forschung mal dahin gehen einen Singlespeeder als 29-er zu bauen und den Test zu fahren. Darf auch gerne frei von Federung sein, den da wird der Komfortgewinn des 29-ers gegenüber den 26 Zoll-Reifen nützlich sein.
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