Ich verstehe deinen Punkt, und es stimmt natürlich, dass auch große Marken mit umfangreicher Qualitätskontrolle Rückrufe hatten – kein System ist perfekt, und niemand ist unfehlbar. Aber genau das ist doch der Unterschied: Rückrufe großer Marken passieren oft
trotz strenger Prüfungen und dokumentierter Standards. Sie sind keine Garantie für Perfektion, aber sie reduzieren die Risiken erheblich und zeigen, dass Hersteller im Problemfall Verantwortung übernehmen und korrigierend eingreifen.
Bei No-Name-Rahmen ohne dokumentierte Tests fehlt genau diese Sicherheit. Wurde getestet? Nach welchen Standards? Gibt es überhaupt eine Instanz, die im Fall der Fälle haftet? Darauf wollte ich hinweisen. Es geht nicht darum, pauschal zu sagen, dass Chinesen nichts können – das wäre Unsinn. Viele der besten Rahmen kommen aus asiatischen Fabriken, aber die entscheidende Frage ist:
Wer stellt sicher, dass die Qualität und Sicherheit gewährleistet ist?
Dass mein Hinweis einen „faden Beigeschmack“ haben soll, nur weil ich für ein großes Unternehmen arbeite, kann ich so nicht nachvollziehen. Ich habe meine berufliche Perspektive nur eingebracht, um zu erklären, warum ich mich mit den Prüfprozessen auskenne. Es geht nicht darum, jemanden zu belehren, sondern darum, potenzielle Risiken transparent zu machen – mehr nicht.
Dass das nervt, tut mir leid. Aber wenn es um Sicherheit geht, finde ich, sollte man sich die Diskussion trotzdem zumuten können.
Das Beispiel der Canyon-Kettenstreben zeigt doch sehr deutlich, dass selbst ein Rahmen, der all diese strengen Testungen übersteht, in der Serienproduktion noch Qualitätsschwankungen aufweisen kann – trotz QS-Team vor Ort und aller erdenklichen Kontrollmaßnahmen. Wie mag das dann wohl bei einem Rahmen aussehen, bei dem solche Tests möglicherweise gar nicht erst stattfinden?
Aber gut, ich denke, ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht. Ich wünsche jedem mit seinem Rahmen nur das Beste und viele schöne Stunden im
Sattel. Am Ende zählt ja der Spaß am Fahren!